Fanfic: Yuna´s Way
Kapitel: chapter 2
Kap. 2
Zuerst versuchte mein Onkel Cid, der Bruder meiner Mutter, mich gewaltsam von meiner Pilgerfahrt abzuhalten. Meine Guardians verhinderten dies, und ich bin nur dankbar dass niemand ernsthaft verletzt wurde. Cid sorgt sich um mich, wollte nicht , dass die Tochter seiner Schwester ihr Leben für etwas opferte, was ihm sinnlos erschien. Ich wusste dies, aber es war mein Entschluss, in die Fußstapfen meines Vaters zu treten und ein Medium zu werden. Mein Entschluss, die Pilgerschaft anzutreten. Ich hatte keine Angst vor dem Tod, denn ich glaubte an den Sinn darin. Ich darf meine angeborenen Fähigkeiten, mein Erbe, nicht vergessen. Daraus ergibt sich meine Pflicht, meine Bürde. Und ich werde sie erfüllen, wenn ich kann. So dachte ich damals.
Dann gewannen die Besaid Aurochs zum ersten Mal seit über 20 Jahren ein Blitzballturnier. Und nicht nur das…….Sie gewannen das Finale. Sie kämpften so unglaublich stark, wie ich es noch nie erlebt hatte. Ihr Siegeswille war unfassbar, sie gewannen nicht nur das Turnier, nein, sie gewannen mit ihrem kämpferischen Einsatz auch die Herzen aller Menschen im Stadion. Ich wusste, dass sie dies einzig und allein Tidus zu verdanken hatten, der sie mehr oder minder dazu gezwungen hatte, endlich an sich zu glauben.
Wakka hatte leider dennoch Pech im Spiel, denn er wurde verletzt. Er brach sich zwei Rippen, und es muss höllisch wehgetan haben, denn noch heute sehe ich sein schmerzverzerrtes Gesicht vor mir. Ich sorgte mich um den Mann, der für mich wie ein großer Bruder war.
Aber dies war seine große Stunde, und ich wollte und konnte ihm seinen Triumph nicht nehmen, als die Menschen auf den Rängen des Stadions ihm und den Aurochs zujubelten.
Ausserdem muss ich heute sagen, ich gönnte dem arroganten Mannschaftskapitän der Luca Goers die Schlappe, die sie bezogen hatte.
Doch plötzlich wandelten sich die Jubelschreie in lautstarkes Entsetzen, brach im Stadion die Hölle los. Ich weiß nicht, woher sie so plötzlich kamen, doch von einem Wimpernschlag zum nächsten war das gesamte Stadion voll mit den grässlichen Kreaturen, die durch die Seelen der Unbesegneten entstehen- und durch ihren Hass auf die Lebenden. Manche behaupten heutzutage, es seien Guadowachen gewesen, die sie herbeibeschworen hätten, auf Befehl des Lords. Ich weiss es jedoch nicht.
Wir wurden in bittere Kämpfe verwickelt, als wir versuchten, das Leben der unschuldigen Bürger und Kinder Lucas zu beschützen. Die ganze Zeit musste ich an den verletzten Wakka und den unerfahrenen Tidus denken, die allein auf der anderen Seite des Stadions kämpften, und machte mir große Sorgen. Damals wusste ich noch nicht, dass Auron, der Guardian meines Vaters, zu ihnen gestossen war. Auron war ein machtvoller, erfahrener Kämpfer, der schon als Junge bei den yevonitischen Kriegermönchen gedient und der schon meinen Vater auf seiner Pilgerfahrt begleitet hatte. Ich konnte mich an den jungen, gut aussehenden Mann erinnern, der mit mir als Kind gespielt hatte, bevor mein Vater sein Leben für Spira gab. Vater hatte Auron immer gesagt, er würde mich zu sehr verwöhnen, aber ich konnte Auron als kleines Kind um den Finger wickeln, und ich mochte es so, wenn das sonst oft ernsthafte oder mürrische Gesicht des jungen Mannes von dem Licht eines strahlenden Lächelns erhellt wurde- aber das ist weit über 10 Jahre her.
Wir kämpften hart, und ich merkte, wie die Beschwörung an meinen Kräften zehrte. Bald hatte ich das Gefühl, dass wir es nicht schaffen würden. Verzweiflung überrannte mich wie eine dunkle Woge.
Doch dann geschah etwas Unfassbares.
Ein helles Licht blendete mich, ein Licht, dass von der Ehrentribüne aufflammte . Als ich hinblickte, gewahrte ich den Guadolord, der dort stand. Er tat etwas….gestikulierte. „Er beschwört!“ durchfuhr es mich.
Das Nächste, dessen ich gewahr wurde, war ein riesiges Aeon, so machtvoll, wie ich es nie zuvor erlebt hatte. Es materialisierte direkt vor der Tribüne, und er kontrollierte es vollkommen. So eine große Macht ! Ja, ich verstand nun, wie er in seinem Alter bereits Maester sein konnte. Das Aeon zerstörte innerhalb kürzester Zeit ohne sichtlichen Kampf die ins Stadion eingedrungenen Kreaturen. Nicht einmal mein Vater hatte ein derart starkes Aeon besessen. Nachdem sein Beschwörerbiest auch die letzte widerwärtige, mordlüsterne Kreatur vom Angesichte Lucas getilgt hatte, rief er es zurück. Die Menge jubelte ihm zu, doch er schien es nicht zur Kenntnis zu nehmen. Als sei es das normalste der Welt gewesen, zog er sich auf seine katzenhafte Art zurück , und das letzte, was ich mit den Augen erhaschen konnte, war ein kurzes Aufblitzen lavendelblauer, unheimlicher, faszinierender Augen.
Auch wenn ich dies nicht offen zeigte, so tauchte dieser junge Maester doch in der nächsten Zeit oft in meinem Kopf auf. Wer oder Was war er?
Meine Gedanken kreisten in der nächsten Zeit oft um ihn, auch wenn ich dies niemandem zeigte. Nur Lulu und Wakka, die mich neben Khimari am längsten kannten, erinnerten mich hier und dort durch einen warnenden Blick daran, dass sie es ahnten.
Ich sollte Lord Seymour lange nicht wieder sehen, und die Eerignisse der kommenden Tage meiner Reise nahmen mich zu sehr in Beschlag, um weiter über das, was geschehen war, nachzudenken.
Wir reisten über die Miihen Hochstraße Richtung Djose und erreichten nach einigen Tagen die Mushroom Rock Road. Das Heiligtum von Djose war mein nächstes Ziel, und dieses Ziel klar vor Augen blieb keine Zeit, um über den Halbling nachzudenken.
Andere Dinge forderten mich. Tidus machte mir Sorgen. Ich mochte ihn wirklich sehr gern, und er hatte eine Art an sich, die mich zeitweilig meine Bürde vergessen liess. Er brachte mich zum Lachen, und tagtägliches Training mit Auron sowie zahlreiche Kämpfe gegen die
Kreaturen der Unbeschworenen ließen ihn zu einem guten, ausdauernden Kämpfer reifen.
Und doch….manchmal erschien es mir, als habe er tiefes Leid erfahren, das ihn quälte.
Doch er war noch nicht bereit, es zu teilen, und so blieb mir nichts, als wie ihm zu vermitteln, dass ich es verstehen würde, wenn die Zeit gekommen war, da er es mir sagen wollte.
Oft verfiel der junge Zanarkandier in dumpfes Brüten, doch es gelang mir meistens, ihn aus diesem Zustand des Insichgekehrtseins herauszureißen. Besonders schlimm war es jedes Mal, wenn die Sprache auf seinen Vater Jekkt kam, und es war schwer zu beobachten, wie zerrissen seine Gefühle seinem Vater gegenüber waren. Er liebte und er hasste ihn, und dieser Zwiespalt schien ihn sehr zu quälen. Ich kannte Jekkt nur als Guardian meines Vaters, zwar etwas selbstverliebt, aber durchaus tapfer und treu. Ich hatte als Kind oft seinen Erzählungen gelauscht, und er sprach viel von seinem kleinen Jungen, auf den er offensichtlich sehr stolz war. Ich verstand zu diesem Zeitpunkt nicht, was zwischen ihm und Tidus vorgefallen war, bemerkte aber, dass Auron nun die Vaterrolle für Tidus übernommen hatte.
Die beiden hingen oft zusammen, und auch wenn Auron sehr streng mit ihm war, so gab es zwischen beiden doch ein Band, und Tidus begann, unter Aurons Anleitung zu einem verantwortungsbewussten, verlässlichen Guardian zu reifen.
Das Tor nach Djose lag vor uns.