Fanfic: Wille und Herz, 2. Kapitel (2. Teil)
meine Traumseherkraft kam. Die Kanessaner sind mit den Elben verwandt und die Elben sind das Zentrum der Orthodoxie, auch die Zwischenwelt eingerechnet! Nicht einmal die Kaios können es mit dem Wissen der Elben aufnehmen.“
„Also hat diese eine Überleben dir seine Fähigkeit des Traumsehens übertragen,“ schloss Son-Goku nachdenklich und ließ die soeben erzählte Geschichte im Geiste Revue passieren. „Also besitzt du diese Fähigkeit eigentlich unfreiwillig, richtig?“
Der Vater lächelte zufrieden, offenbar war er mit der Schlussfolgerung seines jüngeren Sohnes zufrieden. „Exakt!“ bestätigte er. „Ich wäre lieber tot!“
Son-Goku stutzte. „Und wieso? Wer ist denn schon gerne tot? Leben ist besser und ich kann das sagen: ich war schließlich schon zweimal tot!“
„Das stimmt, aber bist du auch schon einmal getötet worden, nur um dann festzustellen, dass du gar nicht sterben kannst? Das du jemanden wieder sehen willst, was aber nicht möglich ist? – Ich schon, ich will eine bestimmte Person treffen und dazu, Kakarott, muss ich sterben.“
„Aber wenn du mir hilfst, was bringt dir das? Du hilfst mir nicht aus reiner Nächstenliebe oder weil ich zufällig dein Sohn bin. Auch wenn ich ein normaler Mensch oder sonst ein Alien wäre, würdest du mit mir in Kontakt treten.“ – Son-Goku sah seinen Vater aus den Augenschlitzen heraus an – „Stimmt doch, oder? Es geht dir nicht darum, dass du willst, dass ich das Universum rette. Es geht dir darum, dass irgendjemand, egal wer, diesen Job übernimmt, richtig?“
Der Vater schwieg einen Moment und ein schon fast hilfloses Lächeln verriet Son-Goku, dass sein Folgerungen richtig waren. Dann seufzte der Traumseher und nickte, was die endgültige Bestätigung war. „Wenn die Boten erfolgreich sind, wird alles vernichtet, auch das Jenseits. Es gibt dann keine Lebenden und keine Toten mehr, es gibt nichts! Ich will, das du das Universum rettest, damit ich meinen Wunsch erfüllen kann. Aber bevor wir weiter reden, wirst du mir ein Versprechen geben müssen, Kakarott.“
Son-Goku schluckte und wurde wachsam. Versprechen hatten etwas an sich, was ihn schon allein aus ethischen und moralischen Gründen quasi dazu verpflichteten, sie zu halten. Darum gab er nie sein Wort für etwas, wenn er sich nicht hundertprozentig sicher war. „Sag mir erst, was für ein Versprechen das sein soll,“ erwiderte er grimmig. „Dann sehen wir weiter ...“
Sein Gegenüber sah ihn eine weile reglos an, die schwarzen Augen vollkommen unlesbar und scheinbar so endlos wie das Universum selbst. Dann neigte er langsam den Kopf, ähnlich einem Nicken aber sehr viel eindrucksvoller, bevor er dann wieder aufsah und Son-Goku direkt in die Augen sah. „Einverstanden,“ sagte der Traumseher ernst. „Ich will, dass du mir einen Wunsch an die Dragonballs gewährst, sofern es dir gelingt das Universum wirklich zu retten.“
Son-Goku schluckte. Ein Wunsch an die Dragonballs? Wollte sein Vater etwas die Saiya-jins wieder beleben? Aber dazu bräuchte er beide Wünsche, die Shenlong erfüllte. „Bist du dir sicher, dass es nur ein Wunsch ist, Vater?“ fragte er sicherheitshalber nach.
„Ja,“ war die knappe Antwort und der Vater sah immer noch so ernst und unerschütterlich aus wie zuvor.
„Und verrätst du mir auch, welcher Wunsch das ist?“
Der Traumseher lächelte. „Nein,“ sagte er. „Ich kann dir nur sagen, dass dieser Wunsch niemanden betrifft, weder dich noch sonst jemanden. Nur mich selbst, und ich wünsche mir keine Unsterblichkeit, die habe ich schon. Und mehr Kraft brauche ich nicht, die die ich habe, recht mir vollkommen ... Und mehr will ich dir nicht verraten. Du wirst mir eben vertrauen müssen, bis es soweit ist.“
„Bis was soweit ist?“ Son-Goku sah seinen Vater grimmig an, so allmählich erschlossen sich die Geschehnisse zusammenhängend in seinem Kopf und langsam begriff er, warum er hier in diesem Traum war. „Bist du nicht hier, weil du gesehen hast, dass das Universum untergeht? Und hast du nicht gesagt, dass jede Vision eines Traumsehers die eindeutige Wahrheit ist? Sag, Vater: warum bist du hier?“
Es hatte ganz den Anschein als ob Son-Goku seinen Vater in der Hand hatte. Denn das der junge Saiya-jin den Älteren so durchschaut hatte, hatte dieser wohl nicht erwartet, und das folgende Schweigen des Traumsehers sagte für Son-Goku mehr als jedes Wort, dass sein Gedankengang richtig war.
Plötzlich schien der weiße Umhang des Traumsehers zu brennen und auch der Körper, so die Flammen konnte man nicht sehen, nur einzelne verzogene Fetzen wurden von der Gestalt des Vater fortgewischt und verschwanden, bis nur noch das Gesicht übrig blieb, welches aber sich auch langsam auflöste. „Noch auf ein Wort, Kakarott. Merke dir ein Ding: weder die Zukunft noch das Schicksal sind völlig entschieden! Beides kann man unter seinen Händen ändern.“ Mit diesen Worten verschwand das Gesicht und Son-Goku öffnete die Augen.
Über ihm fuhr der Wind durch das Laub des Baumes, in dem Son-Goten saß und Pan festhielt. Seit er weg war und mit seinem Vater gesprochen hatte, war in der Realität nur ein Augenblick vergangen – doch Son-Goku kam es wie eine Ewigkeit vor. Und was bedeutete das: „Weder die Zukunft noch das Schicksal sind völlig entschieden“? Hieß es denn nicht, dass jeder Traum eines Traumsehers unwiderruflich wahr werden würde? Das Vater doch gesagt. Oder ...
Son-Goku seufzte und setzte sich auf. Son-Gohan war bereits aus dem Wasser gekommen, hatte sich abgetrocknet und seine Kleidung angezogen. Aus dem Baum nahm er Pan in Empfang, die immer noch wüst schimpfte. Son-Goten war vom Baum herunter gekommen und lachte noch immer vergnügt vor sich hin. Offenbar hatte keiner der Drei den Stimmungswandel des Saiya-jins bemerkt und Son-Goku war das nur recht. Diese Träume gingen nur ihn etwas an.
Er griff zur Seite und riss einen Grashalm aus dem Boden, den er in den Mund steckt und drauf herum kaute. Er hatte das Gefühl, dass etwas nicht stimmte. Doch ein Gefühl der unbemerkbare Spannung lag plötzlich in der Luft, eine Spannung, die außer ihm niemand wahrnahm, und dennoch war sie keine Einbildung.
„Bald werden wir ja sehen, welches Wort das Wahre ist, Vater,“ murmelte Son-Goku wandte den Blick gen Himmel. „Ob es wahr ist, dass man das Schicksal beeinflussen kann oder ob Schicksal und Zukunft für jeden von uns vorherbestimmt sind ...“
So, das war der letzte Teil des zweiten Kapitels. Ich hoffe, er hat euch gefallen! Und als Schlusswort: *droh* wenn ihr keine Kommies schreibt, stell ich nichts aus!!!
Also denne, Ciao!!!!!
von Mariko-san