Fanfic: Das Gesicht der Nacht

Kapitel: Kapitel 1

Autoren: Drakea + Vergissmeinicht

Als erstes möchten wir uns bei Lillien für das Kommentar bedanken. DANKE!

Kapitel 1
Er war wach. Urplötzlich war er aufgewacht. Aber weshalb? Verschlafen bewegte er sich unter der Decke in eine bequemere Stellung und schaute auf die Uhr. Es war 5 Uhr morgens. Da war es wieder! Irgendein Geräusch. Was war das bloß? Das Telefon klingelte!!! Wer rief um diese Zeit an? Mit einem Satz sprang er aus dem Bett und rannte zum Telefon. Er nahm den Hörer ab. „Detektei Mori. Conan Edogawa am Apparat. Wie kann ich Ihnen helfen?“ „Ich muss dringend mit Herrn Mori sprechen!“, flüsterte da eine Stimme aus dem Telefon. „Es ist lebensnotwendig!“ Conan antwortete und seine Neugierde war geweckt: „Der schläft zur Zeit leider. Kann ich ihm etwas ausrichten?“ „Nein!“, flüsterte die Stimme aus dem Telefon wie aus der Pistole geschossen, „ich muss ihn persönlich sprechen. Ich rufe noch einmal an!“ „Halt! Nein, warten Sie! Ich...“ Conan hörte auf zu rufen, der Mann hatte schon aufgelegt.
„Was schreist du denn mitten in der Nacht durch die Gegend? Hattest du einen Albtraum?“, fragte da eine Stimme aus dem Hintergrund. „Ran! Da war so ein Mann am Telefon, der wollte mit Onkel Kogoro sprechen. Ich hab ihm gesagt, dass er schläft und da hat er aufgelegt! Ich glaube, es war wichtig. Er hat nur geflüstert und klang ganz aufgeregt.“ „Ein Mann, sagst du? Um diese Uhrzeit? Der muss aber wirklich Probleme haben! Hat er denn sonst noch was gesagt?“ „Nein, nur dass er ihn persönlich sprechen muss und noch mal anruft.“ „So, das ist aber komisch! Naja, es lohnt sich nicht Paps zu wecken, bis der wach ist... Also geh wieder ins Bett, wir erzählen ihm Morgen davon.“ „OK:“ Conan ging langsam wieder ins Schlafzimmer zurück. Er hatte geahnt, dass etwas passieren würde. Der Anruf machte ihm zu schaffen. Er wusste, dass da etwas nicht stimmte. Vielleicht würde der Mann auch gar nicht mehr anrufen. Irgendetwas sagte ihm, dass es Morgen schon zu spät war... - Aber man würde sehen.

Es war acht Uhr, als er das Geräusch hörte. Der Hund bellte. Der Hund bellte? Welcher Hund? Wir haben doch gar keinen Hund! Erstaunt und überrascht bemerkte Conan, dass er ganz allmählich wach wurde. Was ist da draußen bloß los? Ein Hund, wieso bellte denn da ein Hund? Niemand im ganzen Haus hatte einen Hund – darauf hatte Onkel Kogoro doch geachtet, als er die Wohnung mietete. Das bedeutete... Mit einemmal war er wach! Ein Kunde?!

Der Mann war wieder unterwegs. Nur diesmal war er alleine. Er hatte den Jungen an einen sicheren Ort gebracht – wie er es ihm versprochen hatte. Jetzt musste er nur noch den Rest erledigen... Es war Zeit...

Am anderen Ende der Stadt saß ein kleiner trauriger Chinese in seinem Sessel und las ein Buch.

Das Hotel in der Stadtmitte war gerade neu eröffnet worden, die Zimmer waren frisch renoviert und der Geruch nach Farbe war noch nicht verflogen. Das Taxi, das vor dem Hotel hielt, sah alt und schäbig aus, im Vergleich dazu. Als der etwa 50-jährige, elegant gekleidete Mann im langen schwarzen Mantel ausstieg, setzte ein leichter Nieselregen ein. „Willkommen im Hotel Kyoto, Sir.“ Der Portier öffnete behänd die Tür. Der Herr schritt gemächlich in die Eingangshalle des Hotels. An der Rezeption wurde ihm ohne ein Zögern und ohne eine Nachfrage der Schlüssel zur besten Suite der ganzen Stadt überreicht. „Wir freuen uns immer Sie hier begrüßen zu dürfen, Sir.“ Der Rezeptionist tat sein Möglichstes, um freundlich zu wirken. Er war erst wenige Tage angestellt und wollte einen guten Eindruck hinterlassen. Doch der Mann reagierte gar nicht auf das, was er gesagt hatte. Überrascht stellte der Rezeptionist fest, dass er sich darüber ärgerte. ‚Wenn mich das am ersten Tag schon stört, wie soll ich dann die restliche Zeit in diesem Beruf arbeiten?‘, fragte er sich, während er dem Mann nachsah und bemerkte, dass er die Treppe anstelle des Aufzugs nahm, und dass obwohl die Suite im dreizehnten Stock lag. ‚Komischer Kauz‘, dachte er noch bei sich, bevor er sich dem Gast zuwandte, der gerade durch die Glastür hereinkam.

Es war schon Mittag. Conan hatte den Mann verpasst, den Kogoro Mori als Kunden dagehabt hatte, beziehungsweise hatte er ihn gerade noch gehen sehen. Aber es war ja auch nicht wichtig gewesen, der Mann hatte bloß seinen Hut verloren und wollte, dass Mori ihn nun wiederfand. Conan musste grinsen, als er daran dachte, wie Kogoro sich aufgeregt hatte, mit so etwas läppischen beauftragt zu werden. Er war ausgetickt und hatte rumgeschrien wie ein Irrer, doch dann hatte er den Auftrag doch angenommen. Weil der Mann gut bezahlte und einige Rechnungen offen standen (und weil der Sake langsam zu Neige ging). Conan grinste wie ein Honigkuchenpferd.

Während der Mann die Treppe zum 13. Stock hinaufeilte dachte er nach. Wie viel Zeit blieb ihm wohl noch? Vermutlich nicht mehr sehr viel. Sie waren ihm schon viel zu Nahe gekommen. Aber er hatte noch einen Trumpf im Ärmel. Er lächelte. Sie würden schon sehen.

Endlich hatte er seine Suite erreicht. Die beste des ganzen Hauses. Sie nahm die gesamte dreizehnte Etage ein. Etwas außer Atem öffnete er die Tür mit seiner elektronischen Schlüsselkarte und trat ein. Er warf seine Sachen aufs Bett und näherte sich dem Panoramafenster. Die Aussicht war trotz des Regens atemberaubend. Tokio war für ihn die schönste Stadt der Welt. Marunouchi, das Viertel in dem das Hotel sich befand, beherbergte alles was für ihn vonnöten war. Er drehte sich um und ging ins Badezimmer. Dort ließ er sich Wasser in die Badewanne. Dann ging er ins Schlafzimmer zurück, wo er sich langsam seiner Kleider entledigte. Doch weiter als bis zum Hemd kam er nicht. Denn plötzlich hörte er ein Geräusch. Es war eines dieser Geräusche, die einem nicht in Gefahr schwebendem Menschen gar nicht aufgefallen wären. Der Mann wusste sofort, dass er nicht alleine im Raum war. „Ich wusste, dass ihr kommen würdet“, sagte er, ohne sich umzudrehen. Er bekam keine Antwort, deshalb wandte er sich nun doch seinen Feinden zu. „Du...?“, keuchte er während er rückwärts taumelte. Eine der Personen, die vor ihm standen hatte er nicht erwartet. „Du...?“ Er hatte die Fensterfront erreicht und konnte nun nicht mehr weiter zurück. „Ja, ich...“ Die Person grinste, während sie die linke Hand hob, in der sich ein Revolver befand. „Vielen Dank. Du warst uns eine große Hilfe. Auf Wiedersehen und grüß die Hölle von mir.“
Das Fenster zersplitterte als der 50-jährige Mann ohne Hemd nach dem Schuss hindurchfiel. Dreizehn Stockwerke lang konnte er sich noch mit dem Bewusstsein trösten, dass sie bald Gerechtigkeit erfahren würden. Dann prallte er auf dem Boden auf.

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