Fanfic: Sommernächte

einen Felsen zu klettern und dann in das kühle Nass zu springen. Jedesmal riss ihn die Strömung fort und jedesmal kämpfte er sich zurück zu dem Felsen um wieder von neuen zu beginnen.
Eigentlich hatte Hiko ihn sofort wieder zurück ins Bett schicken wollen, aber die ungewohnte gute Stimmung des Kindes hatte ihn umgestimmt. Morgen würde es vielleicht schon wieder ganz anders aussehen und ein trauriger Hauch würde zurück in Kenshins Augen kehren. Diese großen traurigen Augen.... wie anders Kenshin doch heute nacht aussah. Er lachte so unbefangen und so befreit als wäre ihm nie etwas böses wiederfahren. Die ganzen Monate über hatte Hiko ab und zu versucht Kenshin zum lachen zu bringen oder ihn wenigstens aufzuheitern. Nichts davon hatte geklappt. Er hatte es mit spannenden Geschichten versucht und einigen anderen Sachen versucht. Einmal hatte er ihm kleine Häschen gezeigt, die kaum ein paar Wochen alt waren. Das war das einzige mal gewesen, das sich der Schleier der Traurigkeit in Kenshins Augen kurz verzogen hatte und er sich für einige wenige Minuten am Spiel der Häschen erfreuen konnte wie jedes andere Kind auch. Doch als Kenshin am nächsten Tag wieder zu dem Bau der Kaninchen ging wurde er Zeuge wie Fuchs aus dem Unterholz schoß, die Hasenmutter totbiß und dann die Häschen packte und mitschleppte. Das alles war so schnell passiert das Kenshin dem Fuchs erst hinterherjagte als es schon zu spät war und der Fuchs im Dickicht der Wälder verschwand. Völlig verstört war Kenshin an diesem Tag zu der kleinen Hütte zurückgekehrt. Das Erlebnis hatte alte Wunden in seinem kleinen Herz aufgerissen. Egal wie tapfer Kenshin auch war, in dieser Nacht hatte er sich in den Schlaf geweint.

Kenshin hatte schliesslich genug von seinem Spiel und schwamm zum Ufer. Der kalte Nachtwind auf seiner nassen Haut liess ihn frösteln und so rannte er los um seine Kleider zusammen zu suchen.
Erschöpft von dem anstrengenden Schwimmen und dem Rennen lies sich Kenshin neben Hiko ins Gras fallen und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Er blickte hinauf zu dem klaren Nachthimmel und seinen unzähligen Sternen.
"Shisho, erzählt ihr mir etwas über die Sternbilder?" fragte Kenshin .
"Baka deshi, du solltest längst im Bett sein!"
Hiko trank einen weiteren Schluck Sake. Sein Mund verzog sich zu einem kaum merklichen Lächeln als er Kenshins entäuschtes Gesicht sah.
"Du weißt das wir morgen früh trainieren.."
Kenshin nickte bestätigend.
"Aber ich bin gar nicht müde, Shisho!" versicherte er und schaute Hiko an. Er überlegte kurz und fügte dann noch hinzu:
"Und ich verspreche das ich morgen früh ganz fit sein werde und mich ganz arg anstrenge!"
"So, so..."
Kenshin wandte sein Blick enttäuscht wieder dem Himmel zu. Shisho hatten ihm schon ab und zu mal etwas über die Bilder der Sterne erzählt, aber es gab noch so viele die er nicht kannte.
"Also , Baka deshi, von welchem Sternbild willst du etwa wissen?"
Hiko hatte keine halbe Stunde erzählt, da war Kenshin auch schon fest eingeschlafen.

Am nächsten morgen hatte sich die Melancholie wieder über Kenshins Augen und seinen Geist gelegt. Hiko war nicht überrascht. Es würde noch lange dauern bis Kenshin die Ereignisse der Vergangenheit hinter sich lassen konnte. Die Wunden seiner geschundenen Seele heilten nur langsam. Doch die letzte Nacht war zumindest ein Anfang gewesen.

Owari

Ayumis Kommentar: Die Idee zur FF kam mir -wie sollte es auch anders sein -im Winter! Die Story ist irgendwie unausgereift, aber ich mag sie trotzdem .
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