Fanfic: Best Friends-Best Killers

jetzt total verblödet? Kannst du jetzt nicht mal mehr links von rechts unterscheiden? Kannst du uns dann jetzt vielleicht wenigstens sagen, wie wir hier ungesehen wieder rauskommen und was das für dämlich Geräusche sind?“
„Hey, Kai langsam reicht`s wieder! Sie kann doch nichts dafür, ich hab doch den Gang geöffnet und bin vorausgegangen, oder etwa nicht?“, brachte Salvia ihn zum schweigen. Jedoch nur für ca. zehn Sekunden, dann ging es wieder los! Ina, die unter den Beschimpfungen und Verfluchungen innerlich immer kleiner wurde, stand da und tat gar nichts. Bis sie es schließlich nicht mehr aushielt.
„Ruhe“, brüllte sie, „Schüsse, es sind Schüsse!“ und etwas leiser fügte sie noch hinzu: „Es tut mir leid!“ Augenblicklich wurde es still! Sogar Kai musterte sie jetzt aufmerksam und entsetzt, während Ina auf den großen Knall wartete.
Nach einer halben Ewigkeit fragte er noch immer etwas perplex:
„Wie meinst du das? Schüsse? Du warst doch selbst noch nie in diesem Gang, oder?“. Nun musterte er sie mit einem leicht misstrauischen Blick von oben bis unten.
Ina atmete dreimal tief durch, ehe sie so ruhig sie konnte antwortete:
„Doch, das bin ich! Vor zwei Wochen! Ich habe euch nur nichts davon erzählt, weil ich nicht wusste, wie ihr reagieren würdet. Außerdem, musste ich es erst einmal selbst verdauen.“ Es war immer noch mucksmäuschenstill. Diesmal war es Salvia, die das unangenehme Schweigen brach:„Und wie meinst du das mit den Schüssen? Das verstehe ich nicht ganz.“
Alle blickten erwartungsvoll zu Ina. Diese atmete noch zweimal tief durch und wartete noch einige Augenblicke, um nach passenden Worten zu suchen.
„Nun ja, ...“, begann sie, „als ich letztes mal am Ende des Ganges angekommen bin, waren da...waren da....“, nein, sie konnte es nicht sagen! Alles in ihr sträubte sich dagegen! Aber sie musste! Also nahm sie den Rest ihres Mutes zusammen und redete weiter:„...da waren Schießstände, an denen die Schüler der höheren Klassen Schusstraining hatten!“
So, jetzt war es raus! Sie hatte ausgesprochen, was sie eigentlich niemals einem lebendem Wesen erzählen wollte! Zugleich war der ganze Druck und die Angst, die seither auf ihr geruht hatte, wie alter, rissiger Putz abgebröckelt und schließlich ganz verschwunden. Es hatte gut getan, mit jemandem darüber zu sprechen, wenngleich sie es nicht freiwillig und gerne getan hatte. Erleichtert sah sie von einem zum anderen und wieder zurück, wobei sie feststellen musste, dass nicht jeder so froh darüber war, wie sie zu diesem Zeitpunkt. Alle starrten sie erschrocken und mit einem Gesicht, in dem das blanke Entsetzen geschrieben stand, an. Erst jetzt wurde ihr bewusst, was diese Schreckensnachricht bei ihren Freunden ausgelöst hatte und darum fügte sie schnell noch
„Es wird sich bestimmt herausstellen, dass das ein Missverständnis ist. Ich meine wir sind hier in einem Kloster.“ an ihren vorigen Bericht hinzu. Ohne jedoch wirklich an ihre eigenen Worte zu glauben, wie sie es gerne getan hätte.
Schließlich, nach einer Ewigkeit löste sich Kai aus seiner Erstarrung und ließ sich wie ein nasser Sandsack an der Wand entlang zu Boden sinken. Er zog die Beine an, stützte sich mit den Ellenbogen auf seinen Knien auf, legte seinen Kopf in seine Hände und sog hörbar die feuchte Luft ein. Einige Momente später tat Ina es ihm gleich und setzte sich neben ihn.
„Und was machen wir jetzt? Ich meine, wenn wir da vorne einfach reinplatzen, kriegen wir richtig Ärger, wenn wir zurückgehen und in die überfüllte Kantine reinspazieren, auch!“, fragte Kai nach einigen Gedenkminuten in die Runde. Große Ratlosigkeit machte sich breit und da keiner wusste, was zu tun war, blieben sie einfach tatenlos im dunklen Gang stehen bzw. sitzen. Man konnte die Spannung regelrecht spüren, die dieses unbehagliche Schweigen mit sich brachte.
„Was sollen wir jetzt bloß tun? Ich muss etwas sagen, schließlich bin ich an allem schuld! Wetten Kai hasst mich jetzt noch mehr als vorher. Naja, ich müsste es ja mittlerweile gewohnt sein, bei ihm wirklich alles falsch zu machen, was es falsch zu machen gibt!!“, ging es Ina durch den Kopf.
Nach ca. zehn Minuten unbehaglichem Schweigen, raffte Tala sich auf etwas vorzuschlagen:
“Ich finde, wir sollten uns das da vorne mal ansehen, denn wenn es wirklich wahr ist, was Ina sagt, sollten wir auf jeden Fall versuchen mehr darüber herauszufinden! Oder wie denkt ihr darüber?“
„Hmm...“, kam es von Kai, der von seinem Wachschlaf aufsah.
„Na gut, dann lasst uns da vorne mal nachschauen!“, war sein abschließender Kommentar.
Ina sah ihn verwundert an. Es war das erste Mal, dass er sich für irgendetwas interessierte, was mit ihr zu tun hatte. Vielleicht ist es auch nur wegen den Waffen, oder aus reiner Neugier, dachte sie und ihre Laune sank wieder auf den Gefrierpunkt ab. Sie war mal wieder so in Gedanken versunken, dass sie nichts mitbekam. Erst als sie ein schroffes
„Was ist jetzt? Kommst du, oder willst du warten, bis wir dich auf dem Rückweg wieder aufgabeln?“ aus ihren Überlegungen riss, reagierte sie. Sie blinzelte etwas verwirrt und registrierte erst jetzt, dass Kai ihr die Hand reichte, um ihr beim Aufstehen zu helfen.
Tala und Salvia waren schon einige Schritte von ihnen entfernt.
Leicht irritiert und verwundert, aber auch erfreut, griff sie nach Kais Hand, woraufhin er sie auf die Beine zog.
„Danke!“, sagte Ina. Von Kai kam nur ein unverständliches Brummen und er sah angestrengt in eine andere Richtung. Na ja, dann eben nicht. Ich bin auch so schon zufrieden, dachte Ina, wenngleich sie auch leicht enttäuscht war, dass er jeden Versuch von ihr, mit ihm zu reden abblockte. Aber sie hatte sich fest vorgenommen das zu ändern und alles daran zu setzten sich wenigstens etwas besser mit ihm zu verstehen, da sie es einfach blöd fand mit jemandem rumzuhängen, der nicht mit ihr redete. Außerdem war er vielleicht auch ganz nett, man weiß ja nie, sagte sie sich immer wieder, genauso wie: er hat bestimmt seine Gründe mich nicht zu mögen. Ich muss eben etwas Geduld haben, dann wird das schon!
Da das Schweigen wieder die Oberhand hatte, lief Ina etwas schneller, um möglichst bald wieder zu Tala und Salvia aufzuschließen. Kai tat es ihr gleich, wenn auch mit ein paar Metern Abstand.
„Was war los?“, fragte Salvia Ina im Flüsterton.
„Nichts, ist schon ok. Er hat mir nur beim Aufstehen geholfen.“, entgegnete Ina ihr.
„Was?“ ,fragte Salvia ungläubig.
„Schscht...!!! Nicht so laut, es muss ja nicht jeder hören!“, bremste Ina die Freundin in ihrer Überraschung.
„Schon gut. Entschuldigung. Aber ich war ziemlich platt.“ Und mit einem Blick über die Schulter auf Kai fügte sie noch hinzu: „Das hätte ich nicht von ihm erwartet. Was ihn wohl dazu gebracht hat?“
„Keine Ahnung! Für mich kam es auch überraschend. Aber danach war er wieder so wie vorher. Na ja, wäre schon toll, wenn die Stimmung zwischen ihm und mir endlich besser werden würde.“, kam die geflüsterte Antwort von Ina.
Mit einem letzten Blick auf Kai, der immer noch in ein paar Metern Abstand hinter ihnen her lief, versank sie wieder in ihre Gedanken. Diese waren diesmal um einiges besser als vor diesem „Zwischenfall“.

*

Nach weiteren endlosen zehn Minuten, in denen sie schweigend hintereinander bzw. nebeneinander hergelaufen waren, blieb diesmal Ina ruckartig stehen. Was dazu führte, dass Kai diesmal sie über den Haufen lief.
„Sorry.“, murmelte er in Richtung Boden. Und nach einigen Sekunden fügte er noch hinzu ( in normaler Lautstärke! ) :
„Was ist los? Wieso bleibst du stehen?“ Nach diesen Fragen blickte er zu Tala, welcher ihm aufmunternd zuzwinkerte. Salvia und Ina blickten irritiert von einem zum anderen und versuchten die Zusammenhänge zu verstehen.
Nach einigen Minuten der Ratlosigkeit horchte Ina wieder angestrengt in die Dunkelheit.
„Was ist? Hörst du ...mmmm!“, der Rest von Salvias Frage ging in einem protestierenden brummen unter, da ihr Ina mit der Handfläche den Mund zuhob.
„Pssst! Haltet die Klappe! Alle!“, zischte sie befehlend, was die Freundin nun entgültig verstummen ließ.
Nach weiteren Sekunden angestrengtem Lauschen, entspannte Ina sich wieder und entschuldigte sich auch sofort bei ihren Freunden für die Schroffheit.
„Schon ok. Aber was war los?“, nahmen Tala und Salvia die Entschuldigung an, während Kai sie nur leicht ärgerlich anschaute.
„Ich dachte, ich hätte außer den lauterwerdenden Schusslauten noch andere Geräusche gehört! Aber ich muss mich wohl getäuscht haben. Na ja, egal. Gehen wir weiter, allzu lange kann’s nicht mehr dauern.“, klärte Ina sie auf.
Also liefen sie weiter durch den dunklen Gang, dessen unheimliche Stille regelmäßig von den jetzt immer näherkommenden Schusslauten unterbrochen wurde.
Ina fühlte sich immer noch unwohl bei dem Gedanken dieses schreckliche Schauspiel noch einmal mit anschauen zu müssen.
Was tun wir, wenn wir die Tür erreicht haben? Einfach reinplatzen? Draußen warten, bis uns jemand sieht und rein bittet? Kurz reinschauen und wieder umkehren?
Nein, nein! Sie hatte keine Ahnung! Ihr Kopf begann schon zu schmerzen vor lauter Überlegungen und unbeantworteten Fragen.
Und was machen wir, wenn uns jemand sieht? Wegrennen? Stehen bleiben? Oder uns ganz einfach erwischen lassen?
Nein, nein und nochmals nein!!! So kann das ja nicht gehen. Sie waren völlig ohne Plan.
Wie stellen die sich das eigentlich vor?
Im nächsten Moment schreckte sie hoch. Ihre Gedankengänge wurden von einem aufgeregten, aber zugleich ängstlichen Flüstern Salvias, das auf Grund des Halls hier drinnen um einiges lauter war, als es ausgesprochen wurde, unterbrochen:
„Da, da ist Licht! Seht ihr? Das muss die Tür sein. Wir sind da!“
Ina blickte in die Richtung, in die Salvia deutete und musste mit
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