Fanfic: Ahead on our way

Kapitel: Prolog

Prolog

28. September 1517 - Grand Line - in der Nähe der Insel Nent ...

Ein Piratenschiff schwamm auf dem stillen Ozean dahin. Der Mond tauchte es in ein schwaches Licht, das sich im Wasser spiegelte. Ein Nebelfaden zog sich am Rumpf des Schiffes entlang. Die Flagge flackerte verheißungsvoll im lauen Wind. Das Treiben der Besatzung war schon lange verstummt und nun sah alles aus, wie auf einem Geisterschiff. Das Holz des Bugs knarrte laut und die Segel hingen schlaff herunter.

Oben war alles friedvoll, doch unter Deck war eine heftige Diskussion am entfachen.

“Thomas, du warst immer einer der treuesten Offiziere auf meinem Schiff. Doch in den letzten vier Jahren hast du dich sehr verändert und ich wage zu behaupten, dass dies nur an ihr liegt. Ich weiß nicht, wie diese kleine Göre dein Hirn verhext hat, aber schon die Tatsache, dass du sie adoptiert hast, lässt viel erschließen.”, sagte Flint, der Käptn der Piratenmannschaft, ruhig, aber bestimmt.

“Käptn, sie ist noch ein Kind, deshalb habe ich sie auch adoptiert!”, erwiderte der Angesprochene. Sein braunes Haar hing wie ein Schleier vor seinen Augen, die gefährlich blitzten.

“Mitleid!”, Flint sprang mit gewaltiger Wucht von seinem roten Samtsessel auf, sodass sich dieser nach hinten überschlug. “Piraten empfinden kein Mitleid!”

“Dann kann ich nicht länger ein Pirat sein.” Thomas sah ihm tief in die Augen. Er wollte Flint spüren lassen, wie ernst es ihm mit dieser Aussage war.

“Verrat, das ist Hochverrat!”, schrie Flint. Sein Körper bebte vor Wut und seine Hände, auf denen feine Äderchen hervorstachen, rissen die vielen Bücher, in denen er in der letzten Zeit gelesen hatte, vom Tisch hinunter. In diesem Moment sah er älter aus. Wer mochte auch glauben, dass ein Mann mit vierundzwanzig Jahren bereits ein erfolgreicher und gefürchteter Pirat war. “Gut wie du willst. Du weißt was dich erwartet, Thomas.” Flint hatte seine Fassung wieder gefunden und nahm eine straffe Haltung an.

“Ja, darüber bin ich mir bestens im Bilde, aber zu dem was du Luca angetan hast, ist das nichts.”, erklärte der Offizier. Er wusste, dass er mit seinem Käptn vorsichtig umgehen musste, denn er war in solchen Situationen sehr ungehalten.

“Dein Sohn Luca hätte sich eben nicht in meine Angelegenheiten einmischen sollen.”, Flint wandte ihm den Rücken zu und sah durch ein großes Fenster hinaus aufs Meer. “Übrigens, deine Tochter stellte sich als sehr interessante Gesellschaft heraus.” Sein darauf folgendes hämisches Lachen erfüllte den ganzen Raum.

“Du mieses Schwein!” Thomas stand kurz davor, Flint an den Hals zu springen. Was hatte er ihr schon wieder angetan? Er trieb gerne seine Spielchen mit ihr, denn er liebte es, wenn sie litt und ihn hasste.

Flint griff amüsiert in eine kleine Schale, die auf einem Tisch in seiner Nähe stand. Er suchte sich einen der Äpfel heraus, in den er genussvoll seine Zähne schlug. Thomas riss sich so gut es ging zusammen.

“Ach, außerdem hat Silver etwas interessantes in deinen Sachen gefunden.”, Flint hielt ihm eine Seekarte, die er aus einer der Schreibtischschubladen zog, unter die Nase. “Du weißt nicht zufällig, was das ist, oder?”

“Noch nie gesehen! Was hat dein Smutje überhaupt bei meinen Sachen zu suchen?!”, brummte der braunhaarige Mann und zog sein Gesicht in Falten.

“Das tut hier nichts zur Sache, entscheidend ist, was du mir verheimlichst. Vor einem Jahr, als du mit einem Schiff unter meinem Namen durchs Land gezogen bist, hattest du mir Abgaben zu leisten. Das hast du auch getan, aber einer von deinen Männern erzählte mir, dass du das meiste Gold zu einer Insel in der Nähe bringst und dort verscharrst. Jetzt sag mit bitte nicht, dass diese Karte nicht genau diese Insel aufweist. Thomas ich mag es nicht, wenn man mit mir spielt!” Sein Tonfall änderte sich schlagartig. Wutentbrannt schnipste Flint mit den Fingern.

Die schwere Tür zum Deck öffnete sich und ein großer Mann mit schwarzen Haaren trat herein. Er hatte ein junges Mädchen im Schlepptau.

“Silver!”, knurrte Thomas aggressiv, als er den Smutje erkannte. Sein Blick ruhte auf den Piraten, der mindestens zwei Köpfe größer war.

“Also ... Ich stelle dich vor die Wahl. Entweder du sagst mir die Wahrheit, oder dein ‘Töchterchen’ muss dran glauben.”, erklärte Flint gelassen.

Silver warf das Mädchen zu Thomas Füßen. Sie sah ihn mit Tränen verschmierten Augen an. Ihre schwarzen Haare hingen ihr wild im Gesicht. Die Kleidung war überall zerrissen. Ihre Hände und Füße wurden mit massiven Eisenketten gefesselt und an ihrer Stirn prangte eine riesige Platzwunde.

“Was habt ihr mit ihr gemacht?!”, schrie Thomas seinen Käptn an. Der Offizier war außer sich, als er den Zustand seiner Tochter sah. Er hockte sich zu ihr auf den Boden, um sie besser in Augenschein nehmen zu können.

“Lenk nicht vom Thema ab!”, zischte Silver und sah zu ihnen hinunter. Wie er Familienszenen hasste!

Thomas schlug mit der Faust auf das harte Holz der Kajüte: “Was wäre, wenn es einen Schatz gibt und er auf dieser Karte verzeichnet ist?”

“Dann ist dein Schicksal besiegelt.”, sagte Flint und wies Silver an seinen Sessel wieder hinzustellen, um darin platz zunehmen.

“Ich sag euch alles, wenn ihr sie in Ruhe lasst!”, Thomas fasste einen endgültigen Entschluss. Er wusste, dass Flint mit diesem Teil der Karte nicht weit kam. Nur seine Tochter wusste davon und sie würde nichts sagen, dafür hatte er gesorgt. Es tat ihm hinterher Leid, doch in ihm war noch die Seite des Piraten, die er für sie aufgeben wollte. Sein Sohn Robin hatte ihn gehasst, doch seine Tochter war alles, was die beiden noch verbinden konnte. Er wollte ihr noch so vieles sagen, doch sein Stolz verhinderte es.

“Komm Thomas!”, Silver packte ihn und schaffte den Offizier aus der Kajüte. Nur sie und Flint blieben zurück.

“Tja, ich brauch dich nicht mehr, Thomas. Deine Karte habe ich und was solltest du mir noch erzählen können? Mit der Karte weiß ich bereits alles.”, sagte Flint leise und wartete.

Plötzlich ertönten Thomas Schreie, die seine Tochter erzittern ließen. Doch so schnell sie erklungen waren, waren sie auch wieder verstummt. Der erste Gedanke der ihr durch den Kopf ging, war: ‘Nun bin ich ganz allein!’

“Du warst ein großer Pirat, aber du musstest dich ja auf diese Spielchen einlassen. Das war ein fataler Fehler.” Flint goss sich ein Glas Rotwein ein und lauschte den Wellen, die an das Schiff schlugen und zerbarsten.

- Ende von "Prolog" -

>Hoffe der Prolog hat euch gefallen und ihr konntet dem Inhalt wenigstens ein bissel folgen. Ich verspreche euch, dass es bald übersichtlicher wird. Kommentare, Kritik und Tipps wären nett.

Biso<
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