Fanfic: Hanni und Nanni retten die Pferde

Kapitel: Aktion "Max und Sternchen" in vollem Gange

Aktion "Max und Sternchen" in vollem Gange

Der Countdowm lief. Anja schrieb und malte das Plakat. Sie hatte so lange geübt, dass Max und Sternchen jetzt tatsächlich wie Pferde aussehen.
Am Freitagnachmittag gingen Marion, Carlotta und die Zwillinge zum Ziererhof um die Pferde auf Hochglanz zu bringen. Unter Marions iund Carlottas Anleitung wurden sie gestriegelt, gekämmt, gebürstet, bis sie glänzten. Dann banden die Mädchen ihnen Schleifen in Mähne und Schweif, blaue für Max, rosafarbene für Sternchen.
"Mann könnte direkt im Zirkus mit den beiden auftreten", meinte Carlotta zufreiden.
Als es dunkel wurde, schlepten die Mädchen einen alten Schreibtisch aus Mariannes Zimmer durch den Park hinunter auf Straße. Morgen früh würden sie ihn azuf Anjas Rollstuhl transportieren. Das Plakat lag eingerollt bereit. Elli hatte von Herrn Holzbauer genug Blumen bekommen um die Halbe Stadt zu beglücken. Der Hausmeister war ein wortkarger Mann, der seine Zähne kaum auseinander brachte, aber er war viel freundlicher, als er auf den ersten Blick wirkte.

Samsag war in Lindenhof schon immer unterrichtsfrei gewesen. Wer nicht zum Frühstück erschien, sondern einmal ausschlafen wollte, konnte sich auch später noh in der Küche ein marmeladenbrot und eine Tasse Tee holen. Diese Freizügigkeit kam der Aktion "Max und Sternchen" zugute. Dier Zwillinge rollten Anjas Stuhl mit dem Tisch in den Ort. Oben auf der Ladung hatten sie ihre Kleider und Mariannes Cowboyhut verstaut. Am Markt gab es eine öffentliche Toilette, da konnten sie sich umziehen.
Während die Marktfrauen ihre Stände aufbauten und Obst, Gemüse, Eier und frische Hüner appetitanregend dekorierten, stellten die Mädchen ihrem Tisch unter einen Baum und klebten das Plakat an die Rinde. Wenig später kamen die anderen mit Sparschwein, Blumen und Gitarren. Die bedauernswerten Leute, die um diese Zeit ein menschlichea Bedürfnis verspürten, verzweifelten. Die Toilette war pausenlos besetzt. Unscheinbara Teenager standen davor Schlange. Westernladys in langen Rüschenkleidern kamen heraus. Wer die Verwandlung nicht abwarten konnte, ging ins Café nebenan. Nur eine Mutter mit ihrem dreijährigen Sohn drängte sich vor.
"Wenn ihr mich nciht reinlasst, macht mein Franzi in die Hose.", erklärte sie.
Dieses Argument wirkte. Jenny und Boby zogen sich im Vorraum um. Mama und Franzi tauchten wieder auf. "Danke", sagte die Frau zu den Mächen. "Zu spät.."

Anja war mit Anne und Elli, die beide nicht gern radelten, mit dem Bus gekommen. Marion und Carlotta sollten die Pferde herunterführen.
"Es wird Zeit, dass wir ihnen entgegengehen", meinte Hanni, als die ersten Käufer über den Platz bummelten. "Wer bleibt hier und hält die Stellung?"
Außer Anja erbot sich keine Freiwillig. Dann sagte Anne: "Ich." Und nach längerem zögern schloss sich Petra an. Ihr war es fast angenehmer so. Sie war schüchtern, und mit Pferden, Gesang und Gitarrenklängen einzuziehen wäre ihr peinlich gewesen. Da bewachte sie lieber das noch leere Sparschwein.
Vor dem Stadttor warteten bereits Carlotta und Marion mit den Tieren. Natürlich hatten Max und Sternchen ihren Schmuck im Laufe der Nacht aufgefressen und sahen etwas gerupft aus. Sie fanden offensichtilich, dass Seidenbänder noch besser schmeckten als Äpfel und Zucker, mit denen man sie in der letzten Woche überfüttert hatte. Die Mädchen hatten gedacht, die Pferde würden mit ihrem Maul ihre Mähne und den Schweif nicht erreichen. Das stimmte. Aber sie waren ja zu zweit. Max verspeiste die ros Schleifen seiner Freundin, Sternchen die blauen. "Na ja!", meinte Nanni und zuckte die Achseln.
"Gerupft wie gesprungen. Kann man nichts machen. Auf in den Kampf. Musik!"
Natürlich sangen sie San Antonio Rose, als sie auf den markt einzogen. Mehr laut als schön. Aber sie boten ein hübsches Bild, die Ladys in ihren rosa, hellblauen und grünenBlümchenkleidern, die der Spätsommerwind flattern ließ, die weiblichen Cowboy, die ihre Hüte tief ins Gesicht gezogen hatten, und die auf Hochglanz polierten, freundlichen Pferde mit den Schleifenresten, die sie übrig gelassen hatten, weil ihnen nach so viel Seidenband der Appetit vergangen war.
Als Marion, die von sich in ehrlicher Selbsteinschätzung behauptete, sie sänge so, dass jede Krähe schamrot würde,"Glory, glory, halleluja" anstimmte, sang ein ganzes gefolge von jungen Leuten mit.
Nun ging es los. Die Pferde wurden an den Baum gebunden. Die Zuschauer umdrängten den Tisch, wollten wissen, warum, was und überhaupt.
Die Mädchen redeten, erklärten. Das Sparschwein klingelte, Elli, mit neuer Frisur, verteilte Blumen, die Sonne strahlte bühnenreif, ab und zu wurde gesungen, und sogar gestandene Hausfrauen trällerten mit. Eine Stimmung wie bei der alljährlichen Krimes.
"Toll", freute sich Jenny. "Es macht richtig Spaß."Petra flüsterte, sie hätten eine Menge Geld eingenommen. Nanni bedankte sich bei einer klapperigen alten Dame für ein Zweimarkstück und war gar nicht so glücklich. Klar, sie hatten Erfolg, sie bekamen Spenden, alles gut und schön, aber bisher hatte noch niemand gesagt, er würde die Pferde aufnehmen. Und darum allein ging es.
Es wurde heiß. Die Blumen ließen die Köpfe hängen. Die Mädchen schwitzen. Sie holten sich einen Einmer Wasser am Brunnen für Max und Sternchen. Ihnen selbst klebte vom vielen Reden die Zunge am Gaumen. Plötzlich stand der besitzer des Cafés vor ihnen. Mit einem Korb voll Limonadenflaschen.
"Damit ihr nicht verdurstet", sagte er. "Leider habe ich in meinem Café keinen platz für Pferde. Hoiffentlich findet ihr jemanden."
"Hoffentlich", sagte Boby. "Und vielen Dank."
Die limonade sprudelte wie Sekt.
Langsam verlief sich die Menge. Die Marktfrauen räumten ihre Sachen weg. Sie waren ärgerlich. Die Mädchen htten ihnen das Geschäft verdorben. Hausfrauen, die schon dabei waren, Salat, Erbsen oder ein Hühnchen auszuwählen, hatten die Dinge wieder weggelegt und sich für die singenden, bunten Teenies mit ihren Pferden interessiert.
"Die Schau ist gelaufen", stellte Hanni fest. "Packen wir ein."
Eine späte Kundin kaufte Gemüse und Eier. Eine sympathische blonde Frau mit Fältchen um ihre bleuen Augen, in Jeans und mit drei kindern im Schlepp. Während sie bezahlte, wurden die Kleinen- sie waren zwischen drei und sieben- auf die Pferde aufmerksam.
"Mami, ich will Pferd reiten", schrie der Jüngste.
"Ich auch", rief das Mädchen.
"Ich will das Pferd haben oder alle zwei", erklärte der ältere Junge in ziemlicher Lautstärke.
Sie zerrten an ihrer Mutter, bis diese nachgab. "Mensch, das ist doch die Fröschl", flüsterte Marion, als die Dame näher kam.
"Wer?"
"Lest ihr keine Zeitung? Die Stadträtin natürlich, die für den Bürgermeisterposten kandidiert."
"Ich will Pferd reiten", wiederholte der Jüngste mit geballter Energie.
"Entschuldigt", sagte die Frau Fröschl und stellte ihren Korb ab. "Meine drei sind eine Landplage. Wäre es vielleicht möglich, dass sie kurz auf den pferden sitzen dürfen?"
"Natürlich, warum nicht", sagte Nanni.
Marion und Carlotta kümmerten sich um die Kinder, die voller Begeisterung auf Max und Sternchens Rücken saßen, ihnen mit ebenso liebevollen wie ungeschickten Händen in den Mähnen wühlten und es unter Marions Anleitung fertig brachten, ihnen nachher fachgerecht auf der flachen Hand Köstlichkeiten aus Mamas Einkaufskorb anzubieten.
Inzwischen unterhielt sich Frau Fröschl mit den anderen Mädchen.
"es ist eine Schande, dass diese schönen, gesunden Pferde getötet werden sollen", minte sie.
"Vielleicht haben sie einen Großen Garten?", fragte Boby hoffnungsvoll.
"leider nicht."
"Schade."
"Aber Sie sind doch die zukünftige Bürgermeisterin", versuchte es Hanni weiter. "Könnten Sie nicht etwas in der Sache tun?"
"Nein, ich bin nicht die zukünftige Bürgermeisterin. ich möchte es gerne werden, das ist alles. Ob ich etwas tun kann? Vielleicht. ich werde darüber nachdenken. Wenn ich die Wahl gewinne, müsste es möglich sein. Ich habe schon als Stadträtin den Vorschlag gemacht ein Tierayl einzurichten. Immer wieder werden hier in der Gegend ausgesetzte Hunde und Katzen aufgelesen. Vor allem in der Ferienzeit. Es ist widerwärtig und unmenschlich. Die Stadt muss etwas tun. Geld lockermachen, damit.... ich werde eure Pferde nciht vergessen. Sagt mitr bitte, wer ihr seid."
"Schülerinnen der vierten Klasse aus Lindenhof."
Währendessen waren Carlotta und Marion vollauf damit beschäftigt, die Mini-Fröschls davon abzuhalten, erstens Max und Sternchen mutters Petersilie in den Schweif zu flechten, zweitens ihnen Himbeerjogurt einzuflößen, drittens sie auf die Nüstern zu küssen.
"Tschüüüs Maxi und Sternilein", verabschiedeten sich die kinder.
"Wir halten die Daumen für die Wahl", riefen die Mädchen.
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