Fanfic: Verstehen
Kapitel: 1
Verstehen
Manchmal wünscht man sich im Leben nichts mehr als sich einfach so zu zeigen wie man ist. Aber es ist schwer! Zu schwer! Für jemanden der sein ganzes Leben hinter einer Fassade verbracht hat ist es so. Ja so war mein Leben. Von außen hin habe ich immer gelächelt, war fröhlich, ausgeglichen, hatte eine starke Persönlichkeit, aber immer wenn sich die Türen schlossen und ich wieder einsam war kamen sie immer wieder. Diese kleinen warmen Tropfen die nicht aufhören wollten zu fließen. Ja ich weinte sehr oft! Zu oft! Eigentlich hatte ich kaum Gründe dazu aber ich tat es. Jeden Tag. Jeden Moment wenn ich einsam und allein war, ja dann weinte ich. Wenn alle um mich herum weg waren fühlte ich mich leer und kalt. Nie hat jemand verstanden was mit mir los ist. Aber wie sollten sie auch? Ich habe immer nur allein geweint und nie wenn jemand dabei war. Ja ich habe es mir nicht getraut meine Tränen vor anderen zu zeigen. Ich hielt es für eine Schwäche und da ich meine Fassade aufrechterhalten wollte durfte ich nicht. Nein ich zwang mich dazu! Ich zwang mich dazu vor anderen immer stark zu bleiben und nie Schwächen zu zeigen. Nie habe ich es mir gewagt dies zu brechen. Nie. Ich war also gefangen in meinem eigenen Gefängnis. Aber ich unternahm nie etwas um dort wieder auszubrechen. Wie auch? Ich wusste ja nicht einmal warum dies alles mit mir geschah! Ich hatte keine Ahnung was mit mir los war! Seit ein paar Jahren ist das Leben viel schwieriger geworden und veränderte sich drastisch. Zu anfangs bemerkte ich es kaum und die Veränderungen waren noch kaum bemerkbar aber mit der Zeit wurde alles komplizierter. Als Kind musste ich nie überlegen bevor ich etwas tat ich tat es einfach aber heute musste ich mir immer erst Gedanken über eine Sache machen. Ich wollte nicht dass sich etwas verändert. Nie wollte ich das. Ich bin wohl ein Mensch der nicht gern mit der Zeit geht. Aber es ist egal. Meine Freunde wurden erwachsener und zogen mich mit obwohl ich noch Kind sein wollte. Tja nun hab ich keine andere Wahl mehr als mein Leben so hinzunehmen wie es kommt. Vielleicht weiß ich doch was mit mir los ist. Ja ich glaube sogar ich weiß es schon lange. Ich bin einsam, sehr sogar! Ich sehne mich nach jemanden der meine Wärme und Zuneigung erwidert der mir Liebe geben kann. Jede einzelne Faser meines Körpers schreit danach aber ich kann es nicht. Es gibt so jemanden nicht. Dieser jemand müsste mich schon verstehen und wissen was mit mir los ist, hinter meine Fassade sehen können. Aber von allen die mir je etwas bedeuteten wurde ich immer enttäuscht. Ich hörte Sätze wie: „Du bist wie mein bester Kumpel!“, und da wusste ich dass sie in mir nie mehr sehen werden. Es schmerzte aber ich kann niemanden zwingen mich zu lieben und mir Nähe zu geben. So muss es wohl auf ewig bleiben…………
Das waren die düsteren Gedanken des Mädchens Lina. So wie sie es in ihren Gedanken erzählte war sie wirklich. Sie fühlte sich einsam und allein und weinte wenn sie einsam war aber nie bekam es jemand mit. Sie hatte es immer irgendwie verhindern können dass jemand sie weinen sieht und sie hatte sich geschworen dass sie es auch immer tun würde. Wieder war es ein Moment wo sie einsam war und wieder flossen unzählige Tränen ihre Wange hinab. „Warum? Warum tu ich mir das bloß jeden Tag an? Warum kann ich dem nicht einfach ein ende setzen? Ach das sind sie schon!“, sagte sie und kniff die Augen zusammen. Immer wenn sie daran dachte aufzugeben und vor dem Leben zu rekapitulieren erschienen ihr Bilder. Aber es waren nicht irgendwelche Bilder nein es waren die ihrer Familie auf ihrer Beerdigung. Auf den Bildern waren ihre kleinen Schwestern Taya und Luka die wie zur Salzsäure erstarrt dastanden und ununterbrochen Tränen aus den Augen rannen, ihre Mutter die auf ihre Knie zusammen gesackt war verbitterte Tränen weinte und immer wieder flehte das es doch nicht wahr sein dürfte und ihr Vater, der stumme Tränen weinte und nicht zu begreifen schien. Es war ein Anblick des Grauens für Lina und sie konnte es nicht ertragen. Danach brachte sie es nicht mehr übers Herz ihrer Familie so etwas anzutun. Sie lebte schon lange nicht mehr weil sie einen kleinen Hoffnungsschimmer hatte dass sich eines Tages doch noch alles zum Gutem wendete, nein sie lebte einzig und allein nur für ihre Familie. Das war ihr einziger Grund keinen weiteren gab es. Sie lebte nur um es anderen Menschen recht zu machen und nicht unglücklich zu machen.....
.....Fortsetzung folgt wenn ihr es wollt.....