Fanfic: Kinderkrieg
Kapitel: Bald war die Sache geregelt...
„Lucia hatte einst die Idee dazu. Jetzt denke ich ist sie so um die 50 Jahre alt. Sie war es, die Regeln einfuehrte, die kindlich-jugendlich blieb, und zu der wir sogar heute ncoh mit unseren Fragen gehen koennen. Sie hat uns auch drei unserer fuenf Wettenraeume organisiert. Wir sehen zu ihr auf, wie zu einer Goettin! Sie hat auch ein Buch ueber die Wettenkinder verfasst. Fuer uns ist es so eine Art Bilbel!“
„Um Himmels Willen, ihr seid doch nicht etwa ein Sekte?“
„Oh nein, wir zwingen Leute doch nicht zu irgendeinem schwachsinnigen Glauben! Wir pflegen ganz einfach alte Traditionen und hueten unsere eigene Welt, auf die vor allem ich sehr stolz bin!
Ich war etwa neun... war ich neun? ... ja, ich denke schon, als ich zum ersten mal von dieser Sache hörte. Ich war klein und hab es nicht verstanden und fand es total bekloppt. Ich mein, hören sie sich dass doch mal an... Wetten, die so tief gehen, dass man wirklich wichtige Dinge aufs spiel setzt wie z.B. ... hm... mir fällt im Moment nichts passendes ein...
Mit elf wurde ich zum zweiten mal damit konfrontiert, über meinen... Freund.“
„Chrum, chrum“
Nicht reagieren, Ann, nicht aufregen, sie schloss die Augen, drehte ihren Kopf weg von diesem Menschen, öffnete sie wieder und fuhr fort: „Er hieß Patrick und hatte eine Wette über ein Fußballspiel abgeschlossen, mit dem Wetteinsatz ein neues Kind für seine Gang zu begeistern. Wenn man nun jemanden als Wetteinsatz stellt, muss man ihn auf Anhieb finden oder man fliegt.“, sie stellte ihre Stimme leiser, „In dieser Zeit waren reinblütige Gangs sehr beliebt, was ein Problem darstellte. Der Anführer seiner Gang wollte aus diesem Grund die Mädchen nach und nach loswerden. Patrick hatte die Wette verloren, damals. Neue Wetten, wie lange er brauchte einen Wettschützling zu finden, wurden abgeschlossen. Er wollte natuerlich seinem Chef gefallen und hat ihm Informationen zugesteckt, dass er nicht lange brauchen würde ein ihm bekanntes Kind, das zuverlässig sei, zu überreden, der Gang beizutreten. Der Chef, hinrissig wie er war, nutzte dies aus, indem er einige Mädchen dazu brachte, dass ihre Tipps 100% falsch sind und somit aus der Gang fliegen. Ich hatte Patrick sehr gerne und habe deswegen seinen Chef mit einer geheimen Wette überredet, von der bis zum heutigen Tage niemand wusste, dass ich beitreten kann. Drei Mädchen sind geflogen. Sie hassen mich heute noch abgrundtief! Nun, von da an war ich Patricks Wettschützling. Ich muss zugeben, es wa...“
„Was zum Teufel ist ein Wettschützling?“
„Wa...? Ach sorry, hab ich vergessen, also, ein Wettschützling ist das Kind, das durch ein Wettenkind zum Wetten gekommen ist. Mei...“
„Ich hoere nur noch Wetten, wetten, wetten!“
„Meist kommt es in die Gang, in der auch sein - wir nennen ihn Wettpate - ist. Patrick war auch einer – meiner nämlich. Patrick ist mein Wettpate. Er hat mich dazu gebracht, folglich bin ich sein Wettschuetzling!“
„Habe ich das jetzt richtig verstanden: ihr, also die, die Wetten machen, ihr nennt euch Wettenkinder?“
„Ja“
„Und wenn jemand eine Wette verliert, muss er ein neues Kind in eure Clique bringen...?“
„Na ja, also, es hat alles einmal in einer Clique angefangen... es ist schon längst etwas viel größeres!
Das kennen sie bestimmt... wenn man wettet, muss man einen Wetteinsatz bestimmen! Dieser Wetteinsatz kann sein, dass man ein neues Kind zum wetten begeistert. Derjenige, der eine neue Person dazubringt ist der Wettpate des Kindes. Das Kind, das ist der Wettschützling... Sollte der Wettschützling nicht vertrauensvoll genug sein, dann kann es durchaus möglich sein, dass der Wettpate wie der Schützling aus einer gesamten Galaxie geschmissen worden sind. Soll ich fortfahren?“ Diese Sätze wurden von äuserst theatralischen Gesten geschmückt.
„Bitte, aber mach schnell!“
„Ja und da stand ich nun als Wettschützling. Meine erste Wette hab ich gewonnen. Das vermittelte mir so ein wahnsinniges Glücksgefühl, dass ich davon mehr haben wollte! In der Wette ging es um eine Mitschülerin und darum, dass sie eine bessere Note als eine zwei schrieb. Es stimmte und ich erhielt meine ersten 50 – damals noch – Pfennig! Etwa einen Monat später sorgte Patrick selbst dafür, dass unsere ohnehin zu kleine Gang sich auflöste, ich war sauer, trennte mich von ihm und versuchte mein glück bei einer Mädchengang. Zweieinhalb Monate waren wir zusammen, ganz schön lang, dafür, dass wir so jung waren. Er lief mir hinterher, wollte nicht, dass es aus war zwischen uns, doch der Respekt vor meiner Gang hielt ihn von großartigen Taten ab. War das nicht ein schöner deutscher Satz?“
„Ja, aber wieso hatte Peter, P... P... P..., wie er auch immer heißt, Respekt vor dieser Mädchengang gehabt?“
„Patrick! In meiner ersten reinen Mädchengang gab es viele Obertiere und die haben alle mordsmäßigen Einfluss, auf alles einfach! Darum ist es auch nicht einfach eines zu werden. Ich frage mich nur, wieso ich es in die Clique geschafft habe.“