Fanfic: Wolfsaga
unwilkürlich immer wieder nach Norden. In unvorstellbarer Ferne lag dort das Land Alaska, geheimnissvoll hinter Eisnebeln verborgen, wie die wölfe glaubten. Kiba ertappte sich ein paar mal dabei, wie er das Nackenfell sträubte, die Ohren drohen aufstellte, die Leftzen hochzog, den Rachen aufriss und in ein tiefes, grollendes Knurren ausbrach, wie ein Leitwolf, der einem anderen Rudel das Fürchten beibringen wollte.
Nach einer Weile verließ Blue den Bruder und die Welpen und suchte nach Hige. Sie fand ihn auf der anderen Seite des Paradieses unter einem Busch liegen. Als sie zu ihm kam, öffnete er die Augen; sie konnte den Ausdrück, mit der er sie ansah, nicht deuten. Es war nicht Angst, was sie darin las - das hätte sie nach allem, was geschehen war verstehen können - sondern etwas anderes. Als fände er sich in der vertrauten Welt nicht mehr zurecht! Sie streckte sich neben ihm aus und begann ihn zu lecken. "Denk nicht mehr an Rustys Geschichte, Hige!
Er schaute auf die Wiese. Schmetterlinge schaukelten von Blüte zu Blüte. Hummeln, Bienen und Wespen summten.
"Es ist nicht Rustys Geschichte, Blue. Es ist der Traum.
"Der Traum? Was für einer?"
"Der von den Käfigen!"
"Käfige?"
Ja, wie Spinnennetze! Nur sind sie anders, ganz hart, ich konnte sie nicht zerstören. Sie waren überall! Ich sprang und sprang und kahm nicht frei!"
Er hat schon einmal davon geredet, dachte Blue, in der Nacht nach dem Warnruf. Sie nahm eines seiner Ohren zärtlich ins Maul und knabberte daran.
"Vergiss den Traum, Hige!"
"Aber er war - so wirklich!" sagte er nachdenklich.
"Spinnennetzte, die nicht zwérreissen, giebt es hier nicht. Und Käfige schon gar nicht!" erklärte Blue. "Albträume sind nunmal so. Wenn man aufwacht, ist alles wieder gut."
Hige legte den Kopf auf die Schulter der Schwester. Ihre nähe, die Wärme ihres Körpers, ihr vertrauter Geruch, gaben ihm das Gefühl von Gebrogenheit. Sie hatt recht, dachte er. Es war nur ein Traum. Ich lief auch über Diese endlose Wiese und auch das War ein Traum.
Dicht aneinandergeschmiegt blieben die geschwister im Schatten des Baumes liegen.
Als die Sonne den höchsten Punkt am Himmel erreicht hatte, als die Luft der Mittagshitze flirrte und die Wölfe sich ins Lager zurückzogen und im Schatten der Bäume dösten, hörten sie von Südem her ein lauten heulen. Sofort waren alle hellwach und lauschten. Das heulen wiedrholte sich in kurtzen Abständen. Es war der Ruf eines Wolfes, der fremdes Jagdgebiet betritt: "Ich komme in frieden! Erlaubt mir, das ich zu heuch gehe!"
Zari Kan erhob sich und gab Antwort: "Du bist uns willkommen!"
"Das muss Stelle Kan sein" sagte Ashi. "Er wird wissen wollen, was der Warnruf bedeutet. Warum kommt er erst jetzt? Ich hätte ihn schon früher erwartet."
Zari Kan zog die Stirn hoch und bewegte unmerklich den Schwanz als wolle er sagen: Stelle Kan ist jung! Er führt sein Rudel noch nicht lange.
Während Stelle Kan in volem lauf näher kahm, hörten sie ihn immer wieder Kläffen. Jetzt, da er sicher sein konnte, freundlich aufgenommen zu werden, hielt er keine Vorsichts Regel ein. Bevor er noch den Hügelhang erreichte, verrieten ihn raschelndes Laub, zurückschlagende Zweige und das Geräusch seiner Pfoten. Gleich darauf tauchte er unter den Bäumen auf und lief mit wehendenm Schwanz auf die ihn erwartenden Wölfe zu.
Das Sonnenlicht spiegelte seinen prächtigen Pelz, Halskrause, Rückenpeltz und Schwanz glänzte Schwartz. Stelle Kan war um viele Jahre jünger als Zari Kan und nicht ganz so groß, aber kräftig und wohlgebaut; jede seiner Bewegungen verriet, dass er sich desen bewust und stoz darauf war.
Zari Kan und Ashi richteten sich zur vollen größe auf, den Schwanz ausgestreckt, die Ohren aufgestellt. Stelle Kan hielt etwas ahtemlos an und begrüßte die beiden Leitwölfe mit ungestümen Schwanzschlenkern, beschnüffelte sie und fuhr ihnen mit der langen Zunge über die Nasen. Zari Kan und ashi erwiederten die Freundschaftsgesten, nur gelassener und nicht so stürmisch. Ooki und Ken standen ruhig da und schwenkten die losen und endspant herrabhängenden Schwänze. Cloe schaute gelangweilt in die Luft. Hige, Blue und Kiba hatten die welpen in die Mitte genommen. Als Stelle Kan sie ein bisschen von oben herab anwedelte - schließlich war er der führer eines Rudels und sie nur unbedeutende Jungwölfe - viel sein Blick auf Cloe. Sofort begann sie sich gleichgültig mit den Pfoten zu kratzen, dabei streckte und reckte sie ihren ganzen Körper.
Stelle Kan stutzte. Sein Schwanz und die Ohren stellten sich Steil auf, er fiebte begerhrlich. Einen Moment schien er u vergessen, das er im Lager eines andeen Rudels war und es ihm nicht zustand sich einer der jungen Wölfinen zu nähern. Als ashi knurrte, wandte er sich rasch ab, lies den Schwanz sinken und tat so, als sei nichts vor gefallen. Er stupste Tsume Und Toboê, leckte ihnen die Gesichter und sagte: "Ich sehe eure welpen sind Gesund und Kräftig. Möge es immer so bleiben.
Dann setzte er sich auf die Hinterbeine, die Vorderbeine leicht gespreizt und Hechelte ein paar mal, um zu Atem zu kommen.Sonst merkte man ihm nichts von der Anstrengung des weiten laufes an. "Sagt mir jetzt was heute Nacht los war, warum habt ihr den warnruf geheult! Ihr seht, ich bin selber gekommen, so wichtig nehme ich es. Ich hätte ja auch jemand aus userem Rudel Schicken können aber ich dachte, nein, das musst du schon selbst machen wenn dich zwei so erfahrene Wölfe warnen. Das meinte auch Tessa!" Stelle Kan spielte mit den Ohren und sah Zari Kan mit einem Blick an, der deutlich sagte, das man, auch wenn man der fürer eines Rudels ist, der Leitwölfin den Willes lassen sollte. "Um Ehrlich zu sein" fuhr er fort. "Ihr habt Tessa einen ganz schönen Schrecken eingejagt. Auch mir! Aber dann ist nichs geschehen. Alles ruhig und friedlich wie immer und nichts, was und sorgen machen müsste. In unserem Tal nicht und" - er schaute über die Wiese im Sonnenschein - "auch hier bei euch nicht. Also, was für eine Gefahr ist es, die man weder sehen noch spüren kann?"
"Wir wissen es nicht." antwortete Zari Kan.
Steele Kan wiefte unglaubwürdig und lies die Zunge aus dem Mund hängen, was ihm einen erstaunten ausdrück verlieh. "Ihr wisst es nicht? Das darf nicht wahr sein!"
"Stelle Kan" sagte Ashi. " wieder herhielten den Ruf von Balto Kans Rudel. Wir haben ihn nur weiter gegeben. Auch Balto Kan kennt die Gefahr nicht, er weiß nur, das der warnruf aus Norden kommt."
Stelle Kan starrte sie an. "Und das ist - alles?" fragte r.
"Nein, Stelle Kan. Es heißt, die Vögel hätten von den Wandervögeln gehört, das im Land Alaska ein Riesenrudel lebt, so zahllos, wie die Kiesel in einem Fluss, geführt von einem, der so groß uns Stark ist, das ihm keiner iederstehen kann, wo er auch hin kommt. Und das sei die Gefahr, so sagte Rusty, der Adler."
Stelle Kans Miene entspannte sich, ein japsender Laut, wie ein Lachen, kam aus seiner Kehle. "Ach, so ist es!" rief er. "Die Vögel paar Vögel schwatzrn und wie Wölfe - wir alle heulen 'Fürchtet euer Leben!' Einer der Riesig ist und ein Riesenrudel aus Alaska? Was für eine Geschichte! Oh, das muss ich Tessa erzählen!"
Er warf den Kopf zurück, sprang mit allen vieren in die Luft und ließ sich, als könnte er sich vor vergnügen nicht mehr halten, zu Boden fallen, rollte sich hin uns her, strampelte mit den Beinen und schlenkerte mit dem schwanz.
Zari Kan und Ashi sahen ihm schweigend zu.
Stelle Kan rappelte sich etwas beschämt hoch, weil er vor einem anderen Rudel seiner Würde als Leitwolf vegessen hatte, und richtete sich zur vollen Größe auf, um es wieder wettzumachen. "Endschuldigt!" sagte er. "Es überkam mich! Und ihr müsst zugeben, nicht ohne Grund. Jetzt kann ich unbesorgt Heim gehen.. Irgendein Wolf in Alaska hatt schlecht geträumt - vieleicht! Oder hatt auf Adlergeschwätz gehört."
Oben in den Wipfel keischte es. Rusty war, ohne das die anderen Wölfe es gemerkt hatten, ins Lager zurückgekommen. ER flog auf einen der untersten Äste und funkelte Stelle Kan mit seinen Perlaugen an. "Adlergeschwätz? Im Gegenteil, mein junger und Ach so unerfahrener Freund, ich habe soeben nichts als Wolfgeschätz gehört. Wollt ihr Lang Beine mir die Allerklügsten sein? Wir, die wir Flügel haben, wissen so manches, was Ihr nicht wisst. Frag doch Hota, den Alten! Er hatt's von den Wandervögeln erfahren und die haben mehr von der Welt gesehen als du, kleines Spitzohr!"
"Hota, der Alte vom Berg?" Stele Kan zog die Leftzen geringschätzig hoch. "Was haben wir Wölfe mit 'nem Bären zu tun? Die sind mit ihren vier Pranken nicht unsere Beute und wir nicht ihre, aber es giebt keine Freundschafft zwischen uns und so lange die Welt beseht, gehen wir uns aus dem Weg. Nein danke! Ich brauche den Rat eines Bären nicht."
"Hota vom Berg ist älter als alle anderen Lebewesen, Stelle Kan" sagte ashi. "Und er soll sehen, was noch nicht geschehen ist, aber geschehen wird."
"Mag sein! Aber vieleicht heißt es nur so, weil er uralt ist. Von ihm lasse ich mir nicht den Tag verderben. " Stelle Kan rieb seine schnautze schnüffelnd an Ashis Fell. "Jetzt muss ich gehen. Tessa wartet auf mich."
Nachdem er Zari Kan die Höflichkeit erwiesen hatte, wedelte er das übrige Rudel zum Abschied an. Cloe hatte sich an den Rand des Lagers begeben uns stolzierte, wie zufällig, an Stelle Kan vorbei. Stelle Kan konnte nicht umhin sie bewunderns anzusehen, das streckte er den Schwanzaus und fegte mit weiten Sprüngen über die Wiese. Bevor er das unterholz erreicht hatte, kläffte er fröhlich und als er die Hügelkuppe