Fanfic: Wolfsaga

wissen, dass es Waka gewesen war, der ihnen den Weg gewiesen hatte, den sie gewehen sollten. Wolfsrudel um Wolfsrudel hatte seit jeher nach seinen anweisungen gelebt und solange man es tat, so sagte man, würde die Welt heil sein.
Die Augen auf die ältere Schwester gerichtet, saßen Tsume und Toboê lauschend im Kreis des Rudels und hörten, wie unzählige Welpen vor ihnen, die Gesichichte von Waka, dem Gesetz:

"So lange her, das niemand weiss, wann es war, in uralter zeit, war die Welt nicht so, wie sie heute ist. Geschöpfe in großer Zahl lebten auf ihr, doch keines kannte das gesetzt und jedes Lebewesen tat, was ihm gerade gefiel. Bäche und Flüsse wollten einmal hier und einmal dort sein, änderten immerwieder ihren lauf und wohin sie kamen, ertrank alles was Leben hatte in ihren Wasserfluten. Die Bäume wuchsen und wuchsen, immer höher hinauf in den Himmel, bis die Stämme die Last der Kronen nicht mehr tragen konnten, knickten und zu Boden vielen. Stein und Fels wollten einmal diese und einmal jene Gestallt haben und so schufen die Berge sich immerfort neu mit großem getöse und begruben, was lebte, unter sich. Die Winde rasten aufeinanderzu und kämpften jeder gegen jeden, bis sie zerstört hatten, worüber sie hinweggetobt hatten. Schnee und kläte wussten nicht, das ihnen nur ein Teil des Jahres gehörte, sie zogen dorthin und dahin, bis jeder grüne Halm in einem eisigen Ahtem ersarrt war. Auch die Sonne hatte ihren Platz am Tag noch nicht gefunden, sie kam, wann sie wollte, zur Erde herab und in ihrer Gluthitze verdampfte das WAsser der Seen und Flüsse.
Vierbeiner und Vögel wussten es auch nicht beser. Flog ein Falke zu einem See, fing er einen Fisch nach dem anderen und waf sie auf's Trockene, bis sich im Wasser nichts mehr regte.
Die Hirsche zertrampelten mit ihren HUfen das Gras, rissen jeden Halm und jedes Kraut aus und liessen die Erde, wenn sie weiterwanderten, kahl und öde zurück.
Diese Bieber bauten riesige Dämme, stauten das Wasser auf, bis auf der einen Seite des Dammes kein trockener Fleck mehr war und jehnseits des Dammes Bäche und Flüsse versiegten.
Auch unser Volk, die Wölfe, fielen über alles her; sie töteten, was unter ihre Fänge kahm, so lange, bis sie keine Nahrung mehr fanden. Da wurden sie krank vor Hunger, die Zäne vielen ihnen aus, sie siechten dahin und starben. Nur zwei Welpen blieben am Leben, sie winselten und klagten, aber da war niemand, der sie hätte hören können, alle Wölfe waren tot.
Waka, das Gesetz, sah die wüst gewordene Welt, auf der jedes Geschöpf des anderen Feind war. Sie verdienen es nicht auf meiner einst so schönen Welt zu leben, sagte Waka und beschloss alle Lebewesen zu vernichten. Als er damit beginnen wollte, erblickte er die beiden Welpen, die sich aneinander drängten und vergeblich nach Schutz suchten. Und Waka, das Gesetz hate Mittleid mit ihnen.
Ich habe versäumt, meinen Geschöpfen den richtigen WEg zu lehren, sagte Waka, das Gesetz, darum ist die schöne Welt wüst geworden. Ich will diese beiden Welpen retten, die letzten der Wölfe, sie sollen die erstgeborenen des neuen Volkes sein.
Weil Waka, das Gesetz, es so wollte, erbarmte sich ein Bär der verlassenen Welpen und nahm sie in seine Höhle. Eine Hirschkuh kahm und lies die Welpen trinken, als währen es ihre eigenen jungen. Die Puma und die Greifvögel brachten Nahrung. Eichhörnchen, Mäuse und Hasen spielten mit ihnen und vertrieben ihnen die Zeit. waren die welpen müde, zwitscherten die Vögel sie in den Schlaf.
All das geschah, weil Waka, das Gesetz, es so wollte.
waka, das Gesetz, aber ging daran, die Welt zu ordnen, damit jedes Lebewesen seinen rechten Platz darin fand und wusste, was es durfte und was es nicht durfte. Waka, das Gesetz, zeigte der Sonne den Weg, den sie über den Himmel nehmen sollte. Und die Sonne wanderte über die Welt, von einem ende zum anderen, und gab allen Geschöpfen Licht und wärme. Legte sie sich schlafen, kahm der Mond und die Sterne und beleuchteten die Dunkelheit.
Die Winde lernten, dass es eine Zeit gab, in der sie dahin stürmen durften, und eine Zeit, in der sie sich zur ruhe legen mussten. Waka, das Gesetz, wies die Flüsse an, wohin sie fließen sollten und befahl ihnen, nicht mehr vom Weg abzuweichen. Die Bäume hörten rechtzeitig auf zu Wachsen und spendeten mit ihren großen Kronen kühlen Schatten.
Wenn es Frühling wurde, kehrten Eis und Schnee nach Norden zurück. Auch die Berge erhielten ihre Gestallt, wie wir sie jetzt kennen.
Waka, das Gesetz, trug den beiden erstgeborenen auf, Vierbeinern, Vögeln und Fischen ihre Ordnung zu lehren. Zwei Jahre zogen die Geschwister umher, bis auch das letzte, unscheinbarste Geschöpf wusste, welche Aufgabe ihm vom Gesetz zugedacht war.
Nachdem die Erstgeborenen ihren Auftrag erfüllt hatten, sahen sie, wie schön die welt war, wie Vierbeiner, Vögel und Fische ihre Jungen aufzogen.
Da grub die schwester eine Höhle und gebar ihre Jungen. Und Bruder und Schwester, die erstgeborenen unseres Volkes, zogen die Welpen auf und lehrten sie Wakas Weg, so wie sie es an ihre Welpen weitergaben. Als die Geschwister sehr Alt geworden waren, verliessen sie die Welt und gingen ins Jehnseits, wo Waka sie erwartete.
Weil Vierbeiner und Vögel unsere Ureltern, die erstgeborenen, geführt und beschützt haben, als diese klein und schwach gewesen waren, achtet das Volk der Wölfe die Rechte der anderen Geschöpfe und tötet nur dann, wenn es hungrig ist. Kehrt der Wolf satt von der Jagt zurük, kann die Kuh der Hirsche ohne Angst ihre Jungen säugen.
So will es Waka, das Gesetz, und so haben es uns die Erstgeborenen gelehrt, Die Ureltern, Vater und Mutter aller Wölfe."

Blue schwieg.
Auch die anderen Wölfe schwiegen. Über ihnen wölbte sich der nächtliche Himmel, besät mit Sternen, denen Waka, das Gesetz,aufgetragen hatte, Nachts zu leuchten. Die endlosen Wälder, die Hügel, der Berg und das Paradies und der weite Himmelsraum ohne Grenzen schienen ineinander zu fliessen und eins zu werden und eingebettet darin waren sie, die kleine Schar. Was immer auch geschehen mochte und welche gefahr sie auch erwartete - sie wussten sich Geborgen in Waka, dem Gesetz.
"Schlaft jetzt" sagte Ashi.
Jungwölfe und Welpen legten sich nieder, streckten sich aus und schmiegten sich aneinander. Cloe suchte sich wie immer ihren eigenen Schlafplatz.
Ashi ging zu Zari Kan, um mit ihm Wache zu halten.
Die Sterne erloschen. Als der Tag dämmerte, kehrten Ooki und Ken ins Paradies zurück.
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