Fanfic: Lady Cheryl
Untertitel: Eine Frau lernt die Liebe kennen
Kapitel: Lady Cheryl
Ich dachte mir das es euch nervt dauernt auf neue Kapitel zu warten, deswegen ist diese Geschichte schon vollkommen beendet!! Ich hoffe sie gefällt euch!! Eure Alinur...
Eine Frau lernt die wahre Liebe kennen
Immer wieder bohrte sich die Nadel durch den feinen Stoff. Das Stück, aus feinsten blauen Leinen, war fast fertig, nur ein letzter Stern musste noch fertig aufgenäht werden.
Zusammen mit zwei Zofen saß Lady Cheryl im Nähzimmer.
Das Nähzimmer leuchtete in allen erdenklichen Farben, da man überall unterschiedliche Stoffballen ausgebreitet hatte.
Die Einrichtung war sehr eintönig, alles war aus Holz: die Stühle, die Schränke und die Kisten, die Bequemlichkeit wurde lediglich durch ein paar Kissen unterstützt. Draußen vor dem Fenster tobte der erste richtige Herbststurm und so zogen es die Menschen auf der Burg vor drinnen zu bleiben.
Cheryl konnte nähen, ohne sich darauf konzentrieren zu müssen und trotzdem waren ihre Arbeiten immer die schönsten, wofür andere sie bewunderten.
Ihr Vater, Lord Henning Richemont, hatte sich das zu nutzen gemacht und verkaufte ihre Arbeiten für eine horrende Summe an andere Grafschaften.
Lady Cheryl hasste das nähen, weil man die ganze Zeit dabei sitzen musste und einem die Beine dabei einschliefen, doch für eine Lady gehörte es sich so und es blieb ihr gar nichts anderes übrig, als die Arbeiten so schnell zu erledigen wie sie nur konnte.
Während sich Cheryls Finger mit dem Nähen beschäftigten und sie versuchte nicht auf ihren schmerzenden Rücken zu achten, schweiften ihre Gedanken zu ihrer Mutter die schon seit einiger Zeit krank im Bett lag. Schon seit einigen Wochen hatte sie eine besonders tückische Art Fieber erwischt, die sie ans Bett fesselte, sodass Cheryl den Haushalt führen musste.
Auf einer Seite war sie besorgt um ihre Mutter, doch auf der anderen Seite machte es ihr Spaß die lästigen Arbeiten unterbrechen zu dürfen um für das Abendbrot und die Vorbereitungen zu sorgen.
Außerdem durfte sie in die Stadt fahren um die Einkäufe zu erledigen, was ihr ganz besonderen Spaß machte.
Die Wöchentlichen Ausflüge zu dem großen Marktplatz und den vielen bunten Marktständen, die verschiedene Waren anboten, wurden für sie zum Höhepunkt der Woche.
Der Grund für diese Freude lag daran das sie ihrem Vater entkommen konnte.
Er war ein fürchterlicher Tyrann und wenn er erst einmal getrunken hatte, dann kam er erst so richtig in Fahrt.
Cheryl war nicht die einzige die unter seinen brutalen Ausschweifungen zu leiden hatte, alle hatten Angst vor ihm und bemühten sich alles zu seiner Befriedigung auszurichten.
Erst vor einigen Tagen war es zu einem besonders schlimmen Vorfall gekommen.
Eine Dienstmagd hatte vor seinen Augen einen vollen Weinkrug fallen lassen und er hatte schon die ganze Zeit schlechte Laune gehabt und endlich ein Opfer gefunden, an dem er seine Wut auslassen konnte.
Die Dienstmagd hatte weinend um Verzeihung gebeten, doch er hatte sie in den Hof gezerrt und nach einer Peitsche verlangt.
Er hatte auf das Mädchen eingeschlagen ohne Rücksicht auf ihr bittendes Flehen.
Cheryl hatte es einfach nicht mehr ausgehalten und sich dazwischen gestellt.
Ihr Vater hatte seine Tochter einfach nur angestarrt, während die Umstehenden vor Schreck die Luft angehalten hatten, noch nie hatte es jemand gewagt ihm Einhalt zu gebieten.
So hatte sie eine ganze Weile vor ihrem Vater dagestanden, die Arme schützend vor der Magd ausgestreckt, die wimmernd und blutend am Boden gekauert hatte.
Da hatte er Cheryl im Nacken gepackt und so laut geschrien, dass jeder es hören konnte
>>Da du ja unbedingt die Heldin spielen willst, kannst du die restlichen Peitschenschläge auf dich nehmen <<.
Um das geschehen herum hatten die Umstehenden ungläubig die Luft eingezogen.
Ihr Vater hatte sie schon öfter so bestraft, aber nicht in aller Öffentlichkeit.
Unsanft hatte er seine Tochter zu Boden gestoßen und seine Peitsche immer wieder auf ihren Rücken hinunter sausen lassen.
Der erste Schlag war nicht so schlimm gewesen wie der zweite oder der dritte.
Immer heftiger hatte er die Peitsche auf ihren Rücken knallen lassen, während sich Lady Cheryl verzweifelt an das Geländer festgeklammert hatte um keinen Schmerzenslaut auszustoßen.
Keiner hatte mehr gewagte zu sprechen aus Angst selbst ausgepeitscht zu werden.
Lady Cheryl hatte versuchte die Tränen zurückzuhalten, man hatte ihr die Qual förmlich angesehen und alle waren erleichtert gewesen, als Lord Richemont endlich von ihr lies.
Auch jetzt konnte sie die brennenden Striemen auf ihrem Rücken spüren und ihr Hass auf ihren Vater wurde immer größer. Das einzige was sie noch hier hielt war ihre Mutter und ihr geliebtes Pferd Lunaire, eine nachtschwarzer Stute.
Ein kurzer Aufschrei brachte Cheryl wieder zu Besinnung, eine Zofe hatte sich in den Finger gestochen.
Cheryl beendete ihre Arbeit um nachzusehen, ob man in der Küche schon alles für das Abendessen vorbereitet hatte. ...
Während das Essen aufgetragen wurde und die hohen Herren mit dem Lord Richemont ein Saufgelage veranstalteten, brachte Cheryl ihrer Mutter eine Hühnerbrühe.
Der Zustand von ihrer Mutter hatte sich nicht verbessert, sodass sie ihr mit der Suppe helfen musste.
Während Cheryl das Bett neu bezog beobachte ihre Mutter sie, bis sie schließlich fragte >> Wie geht es deinem Rücken? Ich weiß wie fest dein Vater zuschlägt!! <<
Cheryl lief etwas rot an. >> Versprich mir vorsichtiger zu sein !<<
Ihr war es immer noch peinlich daran zu denken doch sie antwortete möglichst gelassen >> Geht schon wieder. War halb so schlimm! <<
Bevor ihre Mutter etwas dazu sagen konnte platze ihr Vater herein.
Man konnte ihm deutlich ansehen das er schon eine Menge getrunken hatte.
Mutter und Tochter starrten ihn verängstigt an, in diesem Zustand war er besonders Reizbar.
Doch er lächelte und setzte sich an das Bett seiner kranken Frau >> Ich habe soeben mit Lord Richard Walles gesprochen! << erwartungsvoll blickte er uns an.
Doch als wir nichts erwiderten sprach er etwas weniger freundlich weiter >> Er hat um deine Hand angehalten mein Kind! <<
Entsetzt sah Cheryl ihren Vater an. Wie konnte er ihr das antun? Dieser Mann war Älter als ihr Vater und sah scheußlich aus, er hatte keine Zähne und auch kaum noch Haare auf dem Kopf. >> Warum er Vater? Das will ich nicht! Er stinkt abscheulich und kann kaum noch richtig gehen!<<sie schrie beinahe, es war ihr egal wie er reagieren würde, sie wollte diesen alten Greis nicht heiraten.
>> Er hat doch alles was das Herz begehrt! Er hat vielmehr Land und viel mehr Reichtümer als ich! Du wirst ihn heiraten verstanden! <<
>> Nein Vater! Niemals werde ich diesen Mann heiraten, dazu kannst du mich nicht zwingen!<<
Jetzt sprang ihr Vater auf >> Wage es nicht mir zu Widersprechen! Du brauchst wohl mal wieder eine Tracht Prügel! << und schon stürzte er sich auf sie.
Seine Fäuste trafen sie nur dort wo andere es nicht sehen konnten.
Er wusste das es ihn in Schwierigkeiten bringen konnte, wenn seine Tochter dauernd mit blauen Flecken herumlief.
Seine Schläge waren hart und Cheryl versuchte verzweifelt sich zu befreien, doch er hielt sie immer wieder fest. Cheryl versuchte sich mit den Armen zu schützen, als er einen kurzen Schrei ausstieß und leblos neben ihr zusammen sackte.
Staunend sah Cheryl ihre Mutter mit einer Bronzestatur über ihrem Vater stehen. >> Wieso hast du das gemacht? Er wird dich umbringen wenn er aufwacht! <<
>> Ich kann doch nicht tatenlos zusehen wie er dich totschlägt!! Komm hilf mir ihn in sein Gemach zu bringen! <<
>> Mutter du kannst dich selbst nicht auf den Beinen halten geh wieder ins Bett ich hole Ted!<<
Völlig erschöpft ging meine Mutter wieder ins Bett. Es kam Cheryl wie ein Wunder vor das ihre Mutter hatte aufstehen können. Kurz bevor sie Tür erreicht hatte fragte Cheryl >> Und was sagen wir ihm wenn er aufwacht? <<
>> Wir sagen einfach die Statur ist runtergefallen und zwar von alleine! <<
>> Und das funktioniert?<< skeptisch sah Cheryl ihre Mutter an.
>> Hat letztes mal auch funktioniert <<
>> Du hast das schon einmal gemacht?<<
Cheryls Mutter lachte nur traurig und zog sich die Bettdecke über den Kopf. ...
Ihr Vater hatte alles getan um Cheryls Leben zur Hölle zu machen. Er hatte ihr Pferd Lunaire an Fremde verkauft und dem Antrag von Lord Walles zugestimmt das er sie nächsten Sommer heiraten könne. Und nach einer trächtigen Tracht Prügel blieb Cheryl gar nichts anderes übrig als sich zu fügen. Sie saß in der Kutsche so steif das man glauben konnte sie wäre tot.
Sie hatte ein sehr teures und sehr aufwendiges grünes Kleid an, worauf überall schöne Stickereien zu sehen waren.
Ihr braunes hüftlanges Haar war zu einer kunstvollen Frisur hochgesteckt worden.
Ihre goldbraunen Augen wirkten glasig und abwesend.
Cheryls einzige Sorge galt ihrer Mutter, doch die würde sie nie wieder zu Gesicht bekommen, da Lord Walles Reich sehr weit entfernt war.
Sie waren schon fast einen ganzen Tag unterwegs, als es passierte:
Eine Gruppe Männer hatte ihnen hinter den Bäumen aufgelauert und kamen so schnell, das die Eskorte von Cheryls Kutsche nicht mehr reagieren konnte.
Ehe sich Cheryl versah wurde die Tür der Kutsche schon aufgerissen und mehrere Hände zogen sie hinaus. Sie wehrte sich verzweifelt gegen diesen riesigen Mann, der sie auf sein Pferd setzte und mit ihr davoneilte. Sie kratze ihn, biss und schlug ihn, doch es schien ihm nicht das geringste auszumachen. Cheryl konnte nicht viel von ihm sehen, sie wusste nur das er etwas älter als sie sein musste und vor allem war er riesengroß und muskulös.
Seine großen Hände hielten