Fanfic: Anna and Yo

Untertitel: Dead Love?

Kapitel: Der Anfang ist das Ende

Ich bin Yo Asakura, 14 Jahre alt. Meine Familie besteht aus Schamanen, und damit meine zukünftigen Kinder ebenfalls Schamanen werde, wurde ich mit der Itako Anna Kyoyama verlobt. Anfangs mochte ich sie kein bisschen, da sie alle nur herumkommandierte und ein wirkliches Biest war. Aber mit der Zeit änderte sich das, obwohl sie ‚Herr’ im Haus blieb. Ich wusste nie, wie viel sie mir wirklich bedeutet. Erst als dieser Unfall passierte, wurde mir klar, wie sehr ich sie liebe. Der Tag ist wie ein glühendes Eisen, das man mir auf die Stirn gedrückt hat, in mein Gedächtnis gebrannt.

Es scheint ein ganz normaler Tag zu sein. Anna hat mich zum Einkaufen geschickt, wie immer. Wie immer kaufe ich nur wenige Dinge und wie immer begleitet mich Tamao dabei. Sie hilft mir immer und ich glaube, dass sie ein bisschen in mich verliebt ist. Aber in Wirklichkeit wäre sie viel zu schüchtern, dass zuzugeben.

Als wir heute wieder nach Hause kommen, befällt mich ein unangenehmes Gefühl, allerdings weiß ich nicht, warum. Vorsichtig gehe ich in die Küche, aber es ist genau wie an den anderen Tagen auch; sie sitzt da und sieht mich an, fragt, warum das wieder so lang gedauert habe. Wie an den anderen Tagen auch entschuldigt sich Tamao verlegen und macht sich sofort ans Essen.

Ich setze mich an den Tisch und schaue Anna zu, wie sie in einem Mode-Magazin blättert. Irgendetwas ist anders und doch ist alles gleich. Ich bin verwirrt, frage mich in Gedanken, was dieses warnende Gefühl soll, aber ich komme nicht darauf. Vielleicht werde ich krank?

Nach dem Frühstück gehe ich trainieren, so wie ich es jeden Tag tue, damit mir Anna nicht die Hölle heiß macht. Normalerweise macht es mir wenigstens etwas Spaß, ich weiß, ich werde stärker und komme meinem Ziel näher, aber heute habe ich absolut keine Lust. Ich frage Amidamaru, ob er irgendetwas auf dem Herzen habe, doch er antwortet, ihm ginge es ausgezeichnet, warum ich frage. Ich verneine, es gibt keinen besonderen Grund. Ich trainiere weiter, mit den Gedanken, dass alles nur Einbildung ist, doch im Grunde weiß ich, dass dieser Gedanke falsch ist, aber ich nehme es gar nicht wahr. Plötzlich streckt Tamao den Kopf aus der Tür. „Anna und ich gehen spazieren“, sagte sie, ich nicke, um ihr zu zeigen, dass ich es wahrgenommen habe.

Viel zu langsam vergeht die Zeit und als eine halbe Stunde vorüber ist, gehe ich ins Haus und schalte den Fernseher an. Normalerweise verbietet mir Anna fernzusehen, aber da ich eh nur Musiksender höre, macht sie manchmal eine Ausnahme. Geistesabwesend suche ich meinen Sender, lande aber auf einem Nachrichtensender. Ich sehe ein bisschen zu. „...Sträfling aus dem Gefängnis entlaufen. Die Polizei warnt, er ist bewaffnet. Hier ein Photo des Gesuchten, Hinweise bitte an die Polizei. Ein weiterer Hinweis: er ist Linkshänder. –Und nun das Wetter mit...“, sagt der Nachrichtensprecher. Ich denke mir nichts dabei, schalte weiter. Als ich endlich den gewünschten Sender gefunden habe, drehe ich die Lautstärke ein wenig hoch, schließe meine Kopfhörer an und lege mich auf den Boden. Die Musik entspannt mich, das schlechte Gefühl verschwindet immer mehr. Ruhig atmend döse ich vor mich hin Da erst der Januar sich dem Ende zuneigt und es dementsprechend nicht so warm ist, beginne ich zu frieren und lege mich unter die Tischheizung, mein Kopf und mein Oberkörper ragen noch heraus. Die Wärme macht mich mithilfe der Musik noch schläfriger, ich beginne zu träumen.

In dem Traum scheine ich keinen Körper zu haben und schwebe in der Luft. Ich fliege nach draußen, unfreiwillig, ich kann meinen Weg nicht steuern. Ich sehe, wie ich auf den Park zufliege, durch die Bäume, in Richtung des Bahnhofs. Dort sehe ich eine große Menschenmenge, wie so oft ist es dort ziemlich voll. Plötzlich bemerke ich jemanden, den ich schon einmal gesehen habe. Im ersten Moment wundere ich mich, denn er geht gebückt, versucht sich zu verstecken zwischen den vielen Leuten und hat den linken Arm in einer Stofftasche, die er mit sich hat. Als ich genau hinsehe, sehe ich dass es der entlaufene Sträfling ist. Gerade als ich ihn fassen will, fliege ich einige Meter von ihm weg, zu einem Geschäft für Süßigkeiten. Ich traue meinen Augen nicht, als Anna heraustritt. Was will sie da? Im nächstens Augenblick kann ich sehen, wie der Sträfling genau in Richtung Annas geht. Ich bekomme Angst, das dunkle Gefühl steigt wieder in mir hoch, stärker als je zuvor. Ich will schreien, sie warnen, doch – schweißgebadet wache ich auf. Angsterfüllt renne ich durchs Haus, rufe ihren Namen, als plötzlich an der Tür Tamao vor mir steht. Sie hat gehört, wie ich gerufen habe. „Anna ist noch einmal allein losgegangen“, sagt sie und das negative Gefühl scheint zu explodieren, Alarmstufe rot zu schlagen. „Nein“, keuche ich, stoße die verwirrte Tamao beiseite und renne in meinen Trainingsklamotten und ohne Schuhe nach draußen. Ein kalter Wind weht mir ins Gesicht. Ich renne so schnell ich kann zum Park, durch ihn durch und Richtung Bahnhof. Doch ich weiß, es ist zu spät, ich habe schon kostbare 10 Minuten verbraucht. Als ich am Bahnhof ankomme, höre ich Polizei- und Krankenwagensirenen und sehe, dass sich eine große Menschentraube gebildet hat, genau vor dem Süßigkeitenladen. Mein Hals schmerzt, ich kann nicht rufen. Weil ich solche Angst habe, dränge ich mich durch die Menschen, die überall dort stehen. Wie schrecklich die Leute doch manchmal sein können, als ob solche Sachen extra für eine Show geprobt werden. Als ich mich halbwegs durch alle durchgequetscht habe, höre ich Stimmen von den vorderen Leuten. „Sie war doch noch so jung“ „Ja, dabei wollte er sie doch nur bestehlen, warum hat er sie getötet?“ Mir wird schlecht. Ich weiß genau, was passiert ist, aber ich kann und will es nicht wahrhaben. Auf einmal stehe ich vor einer Absperrung, ich habe gar nicht bemerkt, wie ich weiterlief. Was ich sehe, raubt mir den Atem. Die Polizisten führen einen Mann ab, ich sehe, es ist der Entflohene. Wenige Meter neben ihm ist jemand. Man kann nicht erkennen, wer es ist, er ist durch ein Tuch verdeckt, aber ich weiß es schon. Blut läuft darunter hervor, langsam gehe ich durch die Absperrung. Ein Polizeibeamter kommt und will mich an der Schulter festhalten, doch ich reiße mich los, renne zu ihr, hebe langsam die Hand zum Tuch. Ich bin unentschlossen, ob ich sehen will, was er mit ihr getan hat, doch ich schlage das Tuch zurück, nur um ihr Gesicht zu sehen. Wie ich sie so sehe, denke ich, sie schläft, nur ihre Haut ist etwas blasser als sonst. Ich bin völlig weg, kann nicht glauben, was ich sehe, da merke ich, dass ich genau in ihrem Blut knie. Entsetzt springe ich auf und drehe mich zu ihrem Mörder um. Ich sehe ihn verständnislos an und er lacht. Er lacht höhnisch, so als würde er mich auslachen und sagen wollen: ‚Du wusstest es, schon die ganze Zeit. Warum hast du es nicht verhindert?’

Ich will zu ihm rennen, Anna rächen und ihn schlagen, doch zwei Polizisten halten mich fest, während zwei weitere ihn einen Polizeiwagen bringen. Ich versuche, weiterzulaufen, aber sie sind zu stark. „Lasst mich los! Was er getan hat, ist unverzeihlich, lasst mich zu ihm!“, rufe ich, aber sie ignorieren meine Worte. Ich schreie weiter und mir schießen Tränen in die Augen. Nachdem er in dem Wagen davongefahren ist, falle ich erschöpft auf die Knie und versuche, die Wellen der Tränen zurückzuhalten, die gerade meine Augen überfluten, aber ich schaffe es nicht. Ich sehe sie an, wie sie da liegt und streiche eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht. Es sieht wirklich aus, als wäre sie nicht tot, als würde sie nur gerade tief und fest schlafen, jedoch nie wieder aufwachen. Vorsichtig lege ich meine Hand auf ihr Gesicht. Noch ist es warm, allerdings spürt man, dass das nicht mehr lange der Fall ist. Ebenso vorsichtig lege ich meinen Kopf auf ihre Brust und schließe die Augen. Kein Herzschlag, keine Reaktion des Körpers, nichts. Ich bleibe so liegen, sehe sie an, da merke ich, das etwas fehlt. Ihre Kette. Die Kette ist weg. Ich hocke mich auf, suche nach ihr, da finde ich neben meinem Fuß eine weiße Perle. „Deine Kette, Anna... Warum ist sie kaputt?“, frage ich leise, so als könnte sie mir noch antworten, da sehe ich bildlich vor mir den Angriff:

Sie kommt gerade aus dem Laden, in der Hand eine Tasche von dem Laden, da kommt der Sträfling und packt sie. Er zieht eine Pistole aus der Tasche. Sie versucht, sich mit ihren Schutzgeistern, die sie von Hao bekam, zu retten, doch er zieht an ihrer Kette und sie geht kaputt. Alle Perlen springen auseinander und Annas Gesichtsausdruck verändert sich, sie bekommt Angst. Der Mann springt von ihr weg, befiehlt ihr, alles Geld zu geben, was sie hat, doch sie weigert sich, sie hat nichts mehr. Da schießt er, zweimal und sie sinkt auf dem Boden zusammen. Leute drehen sich um und ein Mann läuft mutig dem Mörder hinterher und hält ihn fest. Einige Passanten rufen Krankenwagen und die Polizei, aber es kommt schon alle Hilfe zu spät, Anna ist tot.

Plötzlich steht neben mir ein Polizist, ich erschrecke mich. Er entschuldigt sich, meint, ich solle besser aufstehen, was ich auch langsam tue, worauf er mir eine Decke umlegt. „Kennst du sie?“, fragt er und ich nicke. „Wir haben etwas gefunden, ich werde es dir geben“ Wieder nicke ich und er hält mir die Tasche entgegen. Die Tasche von dem Laden hatte ich ganz vergessen. Schwach zitternd nehme ich sie entgegen, erst jetzt merke ich, wie kalt mir ist. Ich spüre meine Beine nicht mehr, mein Hals tut so weh, dass ich nicht mehr reden kann. Der Polizist bietet mir an, mich nach Hause zu fahren. „Was passiert dann mit ihr?“, frage ich. Ich will nicht, dass sie sie einfach in ein Leichenhaus verfrachten. „Keine Sorge, wir kümmern uns darum, wir werden das tun, was ihre Eltern wollen“ „Aber die hat sie nicht“, sage ich, es stimmt zwar
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