Fanfic: Anna and Yo
schüttele ich den Kopf. „Mach dir keine Sorgen, es ist nichts. Ich hab mich schon darum gekümmert, zumindest einigermaßen“, wehrt Ren ab. Er weiß, dass es nicht gut wäre, ihr zu sagen, dass ich versucht habe, meinen Arm aufzuschneiden. „Ich sehe es mir mal an, einverstanden? Komm“ Ohne auf eine Antwort zu warten, zieht er mich in die Toilette und wickelt den Verband ab. „Ren sollte nicht Arzt werden“, stellte er fest, mit Blick auf die Notverarztung meiner Wunde. „Eliza, das muss genäht werden... Eine Spritze bitte“ Obwohl ich Spritzen hasse, lasse ich Faust seine Arbeit machen und komme schließlich mit taubem Arm aus der Toilette. „Danke“, sage ich noch schnell zu Faust, der gerade den Rest des Verbandes aufräumt. „Keine Ursache“, meint er zwinkernd und wendet sich wieder seinen Sachen zu, als ich mich möglichst unauffällig nach draußen schleiche. Ich habe einfach keine Lust mehr, mich mit den fröhlichen Leuten da drin abzugeben, absolut nicht. Inzwischen hat es aufgehört zu regnen, allerdings wird die Sonne weiterhin durch große Wolken verdeckt. Langsam schlendere ich die Straße entlang, als jemand meinen Namen ruft. Ich drehe mich erschrocken um, da ich denke, sie haben mich bemerkt, aber es ist Hao. „Na, Brüderchen? Alles wieder in Ordnung? Immerhin will ich noch gegen dich kämpfen, im Finale des Scha-„ „Vergiss es“, würge ich ihn ab und er grinst. „Aber willst du denn gar keine Chance bekommen die Welt zu ‚retten’? Nur weil Anna jetzt tot ist, hast du keinen Grund aufzugeben“ Ich gehe weiter und er folgt mir. „Hab ich auch nicht gesagt, dass ich das tue“ Weiter grinsend tut Hao absichtlich gespielt empört: „Lügen tust du auch noch. Du hast versucht, dich zu töten, nennst du das nicht aufgeben?“ „Vielleicht nicht“ Er lachte. „Oh, du glaubst an diese alten Sprüche? ‚Der Tod erlöst’ und so etwas? Hör doch auf, du bist kein kleines Kind mehr, als dass du an so einen Quatsch glauben könntest“ Ruckartig drehe ich mich zu ihm um. „Lass mich doch einfach mal in Ruhe, du bekommst deinen Kampf schon noch. Und jetzt hau ab, du nervst mich gewaltig“ Wie als ob ich ein Zauberwort gesagt hätte, zuckt er mit den Schultern und löst sich in Luft auf. Seufzend gehe ich weiter.
Faust steht vor mir. „Du bist mir gefolgt?“, frage ich, denn ich habe ihn nicht bemerkt. Er nickt und beugt sich ein wenig zu mir herunter, um auf gleicher Augenhöhe zu sein. „Ich weiß, was in dir vorgeht, also hör auf, die ganze Zeit so zu tun, als würde dich alles kalt lassen, was wir machen, verstanden?“ Ich sehe auf meine Füße. „Tut mir Leid. Aber ich brauche eine Zeit lang meine Ruhe“ Dann schubse ich ihn beiseite und laufe los. Ich schaue gar nicht, wohin ich laufe, aber nach einiger Zeit bleibe ich atemlos stehen und merke, dass ich zu Hause bin. Erschöpft lasse ich mich auf den Boden fallen, nachdem ich die Tür geschlossen habe und atme tief durch. „Ich will mich ja nicht einmischen, aber Ihr seid schon nicht mehr so abwesend wie heute morgen, das muss ich sagen“, meint Amidamaru plötzlich und ich grinse ihn an, allerdings fällt es mir immer noch schwer. „Hm... Ja. Um Glück habe ich ja Freunde. Aber trotzdem will ich sie zurück...“ Ich schließe die Augen und lege meinen Kopf auf die Knie. „Es ist so seltsam, zu wissen, dass sie nicht mehr da ist. Jetzt ändert sich alles und wer weiß, ob mir nicht der Mur fehlt, um überhaupt noch weiter zu kämpfen“, sage ich leise und denke dabei an den Schamanenkampf, der mir im Moment eigentlich nichts bedeutet. „Aber Ihr kämpft doch“, lächelt Amidamaru und ich sehe ihn fragend an. „Ihr kämpft gegen die Einsamkeit, die sich in Euch ausgebreitet hat. Und ich wette, dass Ihr den Sieg davontragen werdet“