Fanfic: Anna and Yo
ansehen, aber immerhin... Frühstück ist gleich fertig, Tamao ist schon früh aufgestanden... allerdings ohne zu merken, was du für seltsame Schlafgewohnheiten hast“ Freundschaftlich knuffe ich ihn in die Seite und gehe mit ihm in die Küche, wo schon alles hergerichtet ist. „Yo, du bist ja wach und dir geht es besser“, freut sich Tamao und setzt sich hin, was ich auch tue, ebenso wie Ren. „Dann hat die Spritze also geholfen, die ich dir gegeben habe...“, murmelt Faust und ich sehe ihn entsetzt an. „Was?! Du hast mir eine Nadel in den Arm gestochen?! Bist du verrückt?“, rufe ich. Horohoro muss natürlich wieder einen drauf setzen: „Angezapft hat er dich auch. Er dachte erst, du hast ´ne Blutvergiftung oder so was...“, meint er kauend und ich schüttele den Kopf, verschränke die Hände dahinter und mache ein gespielt gequältes Gesicht. „Ihr habt sie doch nicht mehr alle, wie könnt ihr so was nur machen“, stöhne ich und Horohoro klopft mir auf den Rücken und grinst. „Stell dich nicht so an, Anna hätte dich noch mehr gefoltert als wir das je können...“ Die anderen werfen ihm einen abgrundtief bösen Blick zu, aber ich lächele: „Klar, schon möglich. Kann mir mal einer ein Onigiri rübergeben? Ich verhungere“, wechsele ich das Thema.
Nach dem Frühstück helfe ich Tamao den Tisch abräumen, während die anderen ihre Schlaflager in Ordnung bringen bzw. wegräumen. Auf einmal zupft mich Tamao am Ärmel und wird rot. „Hm? Was denn?“, sehe ich sie fragend an. „Ähm... heute... deine Großeltern kommen... und... sie wollen was mit dir besprechen“, stottert sie und räumt dann gleich weiter die Sachen vom Tisch. „Ach, echt. Was wollen die schon hier“, meine ich und Dödel und Klöten beantworten meine Frage mit einem hämischen Grinsen: „Etwas, was der kleinen Tamao garantiert gefallen wird...“ Ich kapiere erst mal nichts, aus den Beiden wird man auch nicht schlau, sie verarschen sowieso nur alle. Seufzend gehe ich zu den anderen und werde gleich von Faust und Eliza ‚überfallen’, die noch einmal unbedingt Fieber messen wollen. Faust nickt. „Ja, wirklich. Du hast schon beinahe wieder normale Temperatur“ Ich nicke ebenfalls. „Ja, Danke. Mir geht´ s auch schon besser, aber das sagte ich ja schon“ „Und seelisch?“, schießt es aus ihm heraus. Mit hochgezogener Augenbraue sehe ich ihn an. „Naja... Was soll ich schon dazu sagen, weiß ich ja selbst nicht genau“ Dann ziehe ich den linken Ärmel meines Pullovers hoch und wickele den Verband ab. Die Wunde sieht immer noch fies aus, aber es ist nicht mehr so schlimm wie gestern. Auch brennt es ein bisschen, aber ich habe schon Schlimmeres erlebt. Faust hält mir die Hand hin und ich schaue ihn fragend an. „Ich gehe jetzt. Wenn du was brauchst, schick einfach Amidamaru vorbei, ok? Er hat mich ja auch letztes Mal gefunden“ „Ach so? Ja... Dann bis bald“, meine ich leise und schüttele ihm die Hand.
„Aber ihr bleibt doch noch, oder?“, wende ich mich an Ren und Horohoro, die nicken. „Ja, heute bleiben wir noch. Ich muss morgen leider gehen, meine Schwester kriegt sonst einen Anfall“, beklagt sich Horohoro. „Pilika. Du kennst sie ja...“ „Ich muss auch wieder gehen, spätestens morgen Abend. Familienangelegenheiten“, meint Ren kurz, wie immer drückt er sich nicht länger aus als nötig. Ich lasse mich auf den Boden fallen. „Meine Großeltern kommen heute... Ich hoffe mal, das sie nicht so lange bleiben, ich hab keine Lust auf eine große Familienkonferenz...“ Ren lacht. „Ich denke, du wirst nicht so begeistert sein, warum sie kommen“ „Warum?“, frage ich ihn, ich stehe wie üblich völlig auf dem Schlauch, „Was soll´ s denn besonderes geben?“ Er schüttelt den Kopf. „Du bist echt ein Idiot, das du das nicht merkst, aber ich sage nichts. Ich bin wohl der einzige, der weiß, was hier Sache ist?“ Amidamaru kommt aus seiner Totentafel und verschränkt die Arme. „Ich weiß, was Ihr meint, Ren und ich gebe Euch Recht“ Völlig ahnungslos sehe ich beide abwechselnd an. „Ich werd´ s dann schon merken, oder was?“, meine ich etwas entrüstet, da streckt Tamao den Kopf ins Zimmer. „Yo... Ähm, sie sind da... Kommst du?“, fragt sie mit hochrotem Kopf und ich nicke, während ich ihr ins Wohnzimmer folge. Ren und Horohoro kommen auch, allerdings bleiben sie in der Tür stehen.
Ein bisschen verwundert stelle ich fest, dass auch meine Mutter gekommen ist. „Es geht um Anna“, beginnt mein Opa ohne Umschweife. „Hm, ja und?“, frage ich und setze mich. Jetzt verstehe ich noch weniger als vorhin. „Wir haben beschlossen, dass du Tamao heiraten wirst, da Anna ja jetzt nicht mehr hier ist“, fährt meine Mutter fort. Ich kann es nicht fassen. „Was ist? Ich glaube, ihr tickt doch nicht mehr ganz richtig?!“ Wütend springe ich auf. „Es ist gerade mal eine Woche her, dass sie tot ist und ihr redet schon wieder vom Heiraten? Könnt ihr nicht mal an was Anderes denken? Das ist doch absurd!“, rufe ich und sie sehen mich nicht an. „Yo. Wir, als deine Familie, müssen dafür sagen, dass du das Aussterben der Asakuras verhinderst. Versteh das. Auch wir bedauern ihren Tod sehr-„ „Das ist doch gar nicht wahr!“, rufe ich und balle eine Faust, „Das...! Geht. Sofort. Ich will das ihr hier weggeht!“ Wütend ziehe ich meine Mutter hoch und schubse sie Richtung Tür. „Na los, worauf wartet ihr?“, sage ich sauer, worauf mich meine Familie streng ansieht, jedoch ohne ein weiteres Wort geht. Tamao läuft ihnen hinterher, öffnet die Tür und verbeugt sich noch einmal, ohne jedoch beachtet zu werden.
Schnaubend schüttele ich den Kopf und lege eine Hand vor das Gesicht, da sich schon wieder Tränen den Weg zu meinen Augen bahnen. Tamao legt mir eine Hand auf den Rücken. „Yo... Bitte, nimm das nicht so ernst, sie...“ Aber weiter kommt sie auch nicht, sie läuft schon in die Küche, mit den Worten: „Ich bereite das Mittagessen vor...“ Ren lehnt mit verschränkten Armen an der Tür. „Ich hab doch gesagt, es wird dir nicht gefallen. Du hättest auf mich hören sollen“ Ich zucke mit den Schultern. „Ja, vielleicht. Ich hätte sie gleich wieder weg schicken können, trotzdem danke, dass ihr noch bleibt, obwohl ich so... komisch bin...“ „Dazu sind Freunde da“, meint Horohoro und grinst. „Was machen wir jetzt? Mir ist langweilig, gehen wir mal eine Runde rum? Vielleicht sehen wir ja was, was uns Spaß macht...“ Ich nicke. „Ok. Ich kann ja nicht den ganzen Tag hier rumhocken“ Nachdem ich noch kurz Tamao Bescheid gesagt habe, gehen wir nach draußen.
Heute ist es schon wesentlich wärmer, kein Regen, keine Wolken, strahlender Sonnenschein. Träumend sehe ich in den Himmel. „Welches Datum haben wir heute?“, frage ich und Ren sieht mich verwundert an. „Ich glaube, der 12. Februar. Warum fragst du?“ Ich schüttele den Kopf und wende meinen Blick vom Himmel ab. „Ach, nur so, nicht wichtig. Was ist eigentlich mit Yoco?“, wechsle ich das Thema. Beide zucken nur mit den Schultern. „Seitdem du ihm Morddrohungen gemacht hast, hat er sich nicht mehr blicken lassen, ich glaube er hat Schiss und zwar gewaltig. War aber auch ziemlich heftig, was du das abgezogen hast“, erzählt Horohoro, worauf wir eine vertraute Stimme hören: „Wer hat Schiss? Also ich nicht“, witzelt Yoco, der gerade um die Ecke kommt und ich sehe ihn wieder mit meinem Mordblick an. Sofort weicht er einige Schritte zurück und hebt zur Abwehr die Hände. Grinsend nicke ich. „Nein, du nicht“ Langsam gehen wir erst mal durch die Stadt, wo die Leute sich schon wieder auf den Straßen tummeln und das besser werdende Wetter genießen. Als wir im Park angekommen sind, lasse ich mich auf eine Bank fallen und lehne mich hintenüber, damit ich besser nach oben sehen kann. Die Sonne blendet und ich kneife die Augen zusammen. Horohoro setzt sich neben mich, gerade hat er sich –mit Rens Geld- einen Hotdog geleistet. „Du hast doch eben erst gefrühstückt, du Vielfraß“, murrt Ren und sieht ihm zu. „Na und? So was kann man immer essen“, grinst Horohoro und zupft sein Stirnband zurecht. „Ist ja nicht dein Problem“ „Natürlich ist es das, immerhin ist es mein Geld, was du ausgibst“
Immer noch nach oben sehend, lache ich. „Streitet euch nicht schon wieder, ihr Spinner“ „Du bist doch hier der Spinner. Setz dich lieber richtig hin, ich will nicht dein Gejammer hören, wenn du dir den Hals verrenkst“ Seufzend tue ich, was er sagt und sehe an dem jungen Tao vorbei. Lächelnd steht dort ein Mädchen und winkt mir zu, traurig wende ich meine Augen von ihr ab. Da kommt sie auch schon an und beugt sich zu mir herunter. „Schüchtern? Wie heißt du denn, mein Süßer“, fragt sie und ich stoße Luft durch die Nase aus. „Eher eingeschüchtert“, spottet Yoco, worauf er gleich wieder böse Blicke von meinen Freunden einfängt und verstummt. Als ich meinen Kopf auf die Hände stütze und sie nicht weiter beachte, versucht sie ihr Glück bei Ren und setzt sich meinem verdutzten Kumpel auf den Schoß. „Was gibt das?“, sagt er laut und versucht, sie herunterzuschubsen. Allerdings bleibt sie hartnäckig und legt einen Arm um seine Schultern. „Sei doch nicht so grob, ich will dir doch nichts tun. Hast du etwa Angst?“ „Nein, nur keine Lust, sich mit dir herumzuschlagen. Hau ab, Yo hat schon genug am Hals ohne dich und wir auch“, knurrt er sie an, während sie beleidigt aufspringt und ihm eine Ohrfeige verpasst. „Du weißt nicht, was du verpasst“, meint sie und stolziert davon. „Tja, Reni... Glück im Kampf, Pech in der Liebe“, meint Yoco und geht schon mal ein paar Meter weg. „Hab ich dich nicht schon oft genug gewarnt, mich so zu nennen?“ „Wie denn, Reni? Wieso denn, ich finde, er zeigt deine sanfte Seite und deine romantischen Eingebungen“, sagt Yoco übertrieben ironisch. Was er nur daran findet, Ren ständig zu provozieren?