Lonely this Christmas
Another day in Paradise
Liebe Leser,
vielen Dank, dass ihr euch für meine FF interessiert. Eigentlich war dieser Teil überhaupt nicht geplant, aber irgendwie hat mich Katakos Kommi dazu angespornt weiterzumachen. Wenn ihr mehr von Anna und Yo lesen wollt schreibt mir doch einfach. Ich würde mich sehr darüber freuen.
Eure HappyNamichan
PS:Dieses Kapitel widme ich Katako.
_____
Another day in Paradise
Fröstelnd erwacht Anna. Ein eisiger Windzug weht durch das geöffnete Fenster herein. Noch leicht benommen streckt sie sich, wobei ihr der schmale Goldring ins Auge fällt. Yos Geschenk. Lächelnd betrachtet sie ihn. Dieser Ring war das Symbol seiner Liebe, der sie sich bis gestern nie sicher gewesen war. Lange schon hatte sie auf ein Zeichen gewartet, dass diese Verlobung mehr für ihn war als eine Verpflichtung, und jetzt trägt sie es an ihrer Hand.
Ein leises Knarren der Tür reißt sie aus ihren Gedanken. "Guten morgen, Anna. Hast du gut geschlafen?", fragt ihr Verlobter mit zärtlicher Stimme, "Ich hab' Frühstück gemacht. Kommst du essen?" Ganz in seinen Anblick versunken bringt die Angesprochene nur ein Nicken zustande. Er sieht einfach hinreißend aus in seinem schwarzen Lieblingspullover, der einen richtig zum Kuscheln einläd. Yo reicht ihr seine Hand und zieht sie an sich. Die blonde junge Frau haucht ihrem Liebsten einen zarten Kuss auf die Lippen und schmiegt sich an seine Brust.
Schon fühlt sie sich angehoben. "Yo, was tust du da?!", will sie wissen und eine winzige Spur Unsicherheit schwingt in ihrer Stimme mit. Lachend erwidert dieser: "Ich trage dich auf Händen zum Frühstückstisch. Ich hab' nämlich Hunger!" Kopfschüttelnd strahlt seine Verlobte ihn an, lässt ihn aber gewähren. "Du bist unmöglich!", ruft sie belustigt.
Als die beiden die Küche betreten, strömt ein herrlicher Duft nach frischen Brötchen und schwarzem Tee heraus. Genießerisch atmet Anna tief ein. "Willst du mich verführen, oder was ist los?", fragt sie ihren Liebsten zum Scherz. "Entscheide selbst!", erwidert dieser verschmitzt und gibt ihr einen innigen Kuss. Fürsorglich setzt Yo sie auf ihrem Platz ab. "Lass es dir schmecken, meine First Lady." "Herzlichen Dank, mein König!"
Nach dem Essen stehen die zwei Shamanen im Bad und putzen Zähne. Plötzlich fragt Anna: "Hast du eine Idee, was wir heute machen könnten?" "Wasch hälscht du", er spuckt die restliche Zahnpasta aus, "Was hälst du von Schlittschuhlaufen?" Anna räuspert sich leicht verlegen. "Ich weiß, dass du das nicht kannst, aber mach dir keine Sorgen, ich bring's dir bei!", errät er ihre Gedanken.
Wenig später klammert sich die blonde Itako völlig ängstlich an der Seitenbegrenzung der Eisbahn fest, während ein verzweifelter Yo sie mit allen möglichen Argumenten zum Loslassen überreden will. Er hat sich das Spektakel jetzt lange genug ansehen müssen, also ergreift er ihre Hand und fährt einfach los. "Uah, Yo! Nicht!", hört er noch, ehe die beiden auch schon der Länge lang auf dem Eis liegen. Grinsend rappelt der angehende Shamanenkönig sich auf und sagt seiner Verlobten leicht spöttisch: "Hat doch gar nicht weh getan. Wovor fürchtest du dich überhaupt?" Der Angesprochenen liegt eine spitze Erwiderung auf der Zunge, sie verkneift sie sich aber, um keinen Streit anzufangen. Stattdessen streckt sie ihrem Liebsten die Hand hin und versucht es erneut.
Nach eineinhalb Stunden und vielen weiteren Stürzen geben sie es auf und entscheiden sich für ein gemütliches Café, um sich aufzuwärmen. Bei einer heißen Schokolade schwatzen die beiden ausgiebig miteinander. Innerlich dankt Yo seiner Familie, dass sie ihm Anna "aufgezwungen" hat. Schließlich ist sie, obwohl sie nach außen zickig und gemein wirkt, das liebenswerteste Mädchen, das er kennt. "Sag' mal, Yo, kann es sein, dass wir heute noch deine Familie besuchen müssen?", fragt sie plötzlich. Seine Augen nehmen einen furchtbar traurigen Ausdruck an und er erwidert gequält: "Ich fürchte ja. Vermutlich ist es das beste, wenn wir gleich aufbrechen, damit wir es schnell hinter uns bringen können." Also bezahlen sie die Getränke und begeben sich zur Bushaltestelle.
Da der Weg zu Yos Heim sehr weit ist, sind die beiden gezwungen, in einem Motel zu übernachten. Das entpuppt sich als kostenintensive Angelegenheit und das junge Pärchen sieht sich dazu genötigt ein Doppelzimmer zu nehmen, damit das Geld noch für den nächsten Vormittag reicht.
Das Zimmer ist winzig und das Bett nimmt fast den gesamten Raum ein. Sie haben keine Schlafsachen dabei, da sie nicht wussten, dass der Bus nicht die Nacht durchfährt, also bleibt ihnen nichts anderes übrig als in Unterwäsche zu schlafen. Selbstverständlich macht Yo erst das Licht aus, ehe sie sich ausziehen, denn obwohl die zwei schon lange verlobt sind, ist diese Situation neu und irgendwie peinlich für sie.
Auch als die beiden im Bett liegen, will die beklemmende Atmosphäre einfach nicht weichen. "Ganz schön blöd, was?", sagt Anna leicht nervös. "Da kennen wir uns schon eine halbe Ewigkeit und sind fast ebenso lange verlobt und dann können wir nicht mal auf der selben Matratze schlafen, ohne dass es uns peinlich ist." "Ja, du hast Recht. Irgendwie seltsam", stimmt Yo ihr mit sanfter Stimme zu. Zögerlich streicht er ihr eine Strähne aus dem Gesicht. "Ich liebe dich, Anna. Bitte bleib für immer bei mir!" Schüchtern krabbelt sie zu ihm und schmiegt sich an seine Brust. "Das werde ich, Yo. Gute Nacht!"
THE END