Fanfic: Alabasta Love
auch nur gratulieren, mich für die Einladung bedanken und dann eine andere Beschäftigung hier suchen, aber Kobra muss mich natürlich noch mit dem üblichen Kram vollsülzen: Es ist schön, mich mal wieder zu sehen, ist ja schon so lange her, bla, bla, bla... Nach einiger Zeit entschließt er sich glücklicherweise dazu, mit Mr. 8, ich meine, mit Igaram zu reden. Er und Vivi, in der Firma als Miss Wednesday bekannt, haben sich ab und zu wirklich als nützlich erwiesen. Aber das ist ja jetzt vorbei.
Ich mische mich unter die Leute. Das Küchenpersonal hat alle Register gezogen, wie´s aussieht. Ich nehme mir etwas zu essen und verziehe mich in eine Ecke, wo man mich nicht so schnell sieht. Das Essen könnte durchaus auch ein Grund sein, der mich jedes Jahr aufs Neue die Einladung annehmen lässt. Es ist einfach köstlich. Und gratis... Nicht, dass ich es mir nicht leisten könnte, ein teures Restaurant aufzusuchen, aber wenn man schon mal die Gelegenheit hat...
Ich lasse meinen Blick über die Menge schweifen. Dann sind sie auf einmal wieder da, die Augen aus meinem Traum. Nicht schon wieder... Es dauert einen Moment, bis ich begreife, dass sie nicht einfach in meinen Gedanken herumschwirren, sondern ich geradewegs in sie hineinblicke! Ich schüttel kurz den Kopf, um sicher sein zu können, dass das keine Einbildung war, doch als ich wieder hinsehe, ist von ihnen nichts mehr zu sehen... Dafür entdecke ich etwas anderes: Peruh und Chaka schon wieder, diesmal in Begleitung von Vivi. Sie scheinen sich prächtig zu amüsieren. Ich überlege kurz, ob ich woanders hingehen soll, damit sie mich nicht sehen und vielleicht noch zulabern, aber dann lass ich es doch. Ich beobachte weiter die anderen Gäste und frage mich, welche Frau nur solche hinreißenden Augen haben könnte...
"Hallo Akira!" Vivis Stimme reißt mich aus meinen Gedanken. Sie und Kobra sind die einzigen Personen, die mich beim Vornamen nennen dürfen. Und Nico Robin. Ich begrüße Vivi ebenfalls und rufe mir dabei noch mal in Erinnerung, dass Höflichkeit und Freundlichkeit oberstes Gebot sind. Wir unterhalten uns eine Weile. Sie hat bemerkt, dass ich nicht wirklich erfreut darüber bin, hier zu sein. Ich sage ihr, dass das immer noch besser ist, als irgendwo in Rainbase rumzugammeln. Und das ist sogar die Wahrheit! Vivi lacht darüber. In dem Moment frage ich mich, wie sie trotz der ganzen schlechten Erfahrungen mit mir in meiner Gegenwart noch gut gelaunt sein kann. Sie unterhält sich mit mir, als wäre nie etwas gewesen, und aus irgendeinem Grund freut mich das.
Dann fragt sie mich, ob ich die Einladung auch mal ablehnen würde. Ich überlege kurz und komme dann zu dem Schluss, dass ich das wahrscheinlich nicht tun würde, was ich ihr auch sage. Vivi scheint positiv überrascht deswegen zu sein, fragt aber nicht weiter nach. Das ist mir nur recht, denn ich wüsste nicht, was ich antworten würde, falls sie nach dem Grund dieser Antwort gefragt hätte. Nach einigen weiteren Worten geht sie wieder.
Für mich gibt es hier jetzt auch nichts mehr, was mich daran hindern könnte, ein bisschen frische Luft zu schnappen. Nach der drückenden Hitze im Palast tut die kühle Abendluft richtig gut. Ich überlege, wie ich mir jetzt die Zeit vertreiben könnte. Währenddessen höre ich Schritte hinter mir, von denen ich mich aber nicht stören lasse.
"Was machst du denn hier?" Ich drehe mich um, um den Besitzer dieser bekannten Stimme zu sehen, und bin überrascht. Peruh? "Hier draußen ist die Luft viel angenehmer als im Palast. Da wird’s langsam stickig", antworte ich. Zwar ne dämliche Antwort, aber immer noch besser als nichts... "Deswegen bin ich auch rausgegangen." Wenn er meint... Aber warum hat er mich angesprochen? "Weißt du, ich habe irgendwie den Eindruck, dass du die Einladung gerne mal ablehnen würdest..." Das ist kein Grund, so zu grinsen... Aber ehrlich gesagt, überrascht es mich trotzdem, dass er das gemerkt hat. "Woher..." Die Worte bleiben mir im Hals stecken, als ich ihn anschaue. Seine Augen... Sie sehen genau so aus wie... Aber das kann doch nicht sein! ... Genau! Es gibt bestimmt tausende von Leuten mit solchen Augen!
Verdammt! Hoffentlich hat Peruh jetzt nicht dass ich so abgelenkt war! ... Anscheinend nicht. Er schiebt meinen "Schock" wohl auf die Tatsache, dass er das mit der Einladung gemerkt hat, denn er beantwortet meine unvollständige Frage. "Das merkt man dir doch an, Akira... Sorry! Crocodile, meine ich..." Kommt es mir nur so vor, oder macht er wegen dieses Irrtums einen verlegenen Eindruck? "Tut mir echt Leid, ich war in Gedanken..." Da war er wohl nicht der Einzige, denn auch ich habe es erst bemerkt, als er sich verbessert hat. Ich sollte langsam mal etwas dazu sagen, anstatt zu schweigen. "Schon okay... Solange es nicht öfters vorkommt..."
Erneut tritt Schweigen ein. Nach kurzer Zeit ergreift Peruh wieder das Wort. "Warum sagst du´s ihm nicht einfach, wenn du mal nicht zur Feier kommen willst? Ich bin mir sicher, er würde es akzeptieren." "Na ja... Ihr habt ziemlich schlechte Erfahrungen mit mir gesammelt, aber wie´s aussieht, wurde das Kriegsbeil wieder begraben, was für mich ehrlich gesagt an ein Wunder grenzt." Ich lache kurz, weil das tatsächlich absurd ist. Ich hatte den Untergang Alabastas geplant, und jetzt wird so getan, als ob das nie passiert wäre... Ich setze meine Erklärung fort. "Und von daher wäre es..., wie soll ich sagen...., undankbar, die Einladung abzulehnen. Oder was meinst du?" Peruh scheint kurz zu überlegen. "Da ist zwar was dran, aber ... was willst du dann sagen, wenn du mal keine Zeit hast? Er würde dich nie dazu zwingen." Wenn ich mich ernsthafter mit Plänen für einen Neuanfang der Firma beschäftigen würde, hätte ich tatsächlich weniger Zeit. Sowas in der Art könnte ich jetzt sagen, aber das macht bestimmt keinen so guten Eindruck.
"Seit dem Untergang der Baroque-Firma habe ich alle Zeit der Welt", sage ich stattdessen. Jetzt scheint Peruh das Gespräch interessanter zu finden. "Sind eigentlich welche zurückgekommen?" Vielleicht hätte ich die Firma doch nicht erwähnen sollen... "Ja." "Auch in der Hoffnung, dass ihr eure Arbeit wieder aufnehmen würdet?" "Klar, aber ich habe ihnen gleich gesagt, dass es vorbei ist. Bis auf ein paar Special-Agents sind dann auch alle wieder abgehauen. Und dass die alleine etwas auf die Beine stellen, bezweifle ich stark. Nico Robin ist die einzige, die nicht nach einem Wiederaufbau der Firma gefragt hat. Ich glaube, sie war von Anfang an dagegen." Und wenn ich jetzt schon mit ihm über Nico Robin rede, muss ich ihm gleich noch etwas erzählen.
"Weißt du eigentlich, dass sie mal was von dir wollte?" Ein Grinsen kann ich mir bei dieser Frage allerdings nicht verkneifen. Peruh sieht mich daraufhin leicht verwirrt an. "Na ja, ihr Verhalten mir gegenüber fand ich zwar schon immer etwas eigenartig, aber sowas habe ich nun echt nicht erwartet." "Ich hab’s auch erst erfahren, nachdem wieder Frieden in Alabasta eingekehrt war. Zu dem Zeitpunkt war sie schon nicht mehr in dich verknallt." Mein Blick wandert über die Landschaft, aber aus dem Augenwinkel beobachte ich meinen Gesprächspartner und stelle fest, dass ihm dieses Thema unangenehm zu sein scheint. Verständlich. Ich rede auch nicht gerne über Liebe...
"Chaka meint, die hätten dich hinter Gitter bringen sollen, für das, was du getan hast." Ich weiß zwar nicht, wie er darauf kommt, aber ich bin froh, dass das Thema gewechselt wurde. Peruh redet weiter. "Aber ich finde es in Ordnung, dass du eine zweite Chance bekommen hast." Ich schaue ihn neugierig an. Er findet das in Ordnung? Gut, ich habe zwar nichts dagegen, aber er hat eigentlich genug Gründe: Ich habe Kobra entführen lassen und seinen Ruf gefährdet, ich habe Vivi und Chaka fast gekillt, ich wollte Alabasta in die Luft jagen... Plötzlich fängt Peruh an zu lachen. "Du verstehst meine Ansicht nicht, oder?" "Nicht wirklich... Wie denn auch, nachdem, was ich alles getan habe?!" Jetzt bin ich wirklich auf seine Antwort gespannt, die auch nicht lange auf sich warten lässt. "Kobra ist seinen Freunden gegenüber nicht nachtragend. -Ja, ich weiß, dich wundert es, dass er dich nach diesem Krieg wieder bzw. immer noch als Freund betrachtet - sogar als einen seiner engsten Freunde! - , aber die Freundschaft mit dir hat ihm schon immer viel bedeutet." "Freundschaft hin oder her, sowas kann man doch nicht einfach verzeihen!" Das ist einfach unbegreiflich für mich... "Manchmal versteht selbst Vivi seine Gedankengänge nicht. Und das will schon was heißen." Okay, er muss es ja wissen... "Aber du solltest aufhören, dir darüber Gedanken zu machen. Sei lieber froh, dass alles so ist, wie es ist." „Ja… Das bin ich auch…“ Während wir uns unterhalten, wird mir auf einmal bewusst, dass es außer Nico Robin noch einen Menschen gibt, in dessen Nähe ich mich wohl fühle und dem ich alles erzählen könnte: Peruh.
Ich habe keine Ahnung, wieso, aber ich weiß, dass ich ihm in jeder Hinsicht vertrauen kann. Ob er mir auch vertraut? Danach frage ich ihn aber nicht. Das ginge dann wohl zu weit... "Crocodile? Alles in Ordnung?" "Wie? Ja, ich habe nur... nachgedacht. Nicht so wichtig..." "Ach so... Gehen wir wieder rein?" Hat er eben "wir" gesagt? Das verstehe, wer will... "Okay." Ich schaue auf die Uhr. Halb eins?! So lange haben wir uns unterhalten? "Die Zeit vergeht ganz schön schnell, was?" Diese Bemerkung von Peruh veranlasst mich dazu, mir vorzunehmen, in Zukunft etwas unauffälliger zu handeln. Das sah bestimmt danach aus, als ob ich möglichst schnell von hier