Fanfic: Böses Spiel
Kapitel: Anfang des Spiels: Runde Eins
Heute war ein besonderer Tag, denn der heutige Tag war für viele Schüler beinahe heilig. Es war nämlich der letzte Schultag vor den Sommerferien. Und als es endlich für einige Zeit das letzte Mal für lange Zeit schellte verließen die Schülerinnen und Schüler der Domino Hochschule augenblicklich das Schulgelände um keine Sekunde ihrer kostbaren Ferienzeit zu verlieren. Jedoch gab es auch ein paar Schüler die es nicht so eilig hatten die Schule zu verlassen. Einer davon war Bakura, der zusammen mit seinem Freund Ryou gerade das Gebäude der Hochschule verließ. Wie immer mit einem bösen Blick, diesmal jedoch mit einem leichten Lächeln hörte Bakura Ryou zu wie dieser ihm etwas freudenstrahlend berichtete. Allerding achtete Bakura weniger auf Ryou als auf die anderen Schüler die Ryou und ihn ständig anstarrten. Unter diesen befand sich auch Yugi und seine Freunde die immer noch nicht glauben konnten das er und Ryou so gut miteinander befreundet waren. Zumal er und Ryou eigentlich wie Tag und Nacht waren. Irgendwann ging Bakura dieses gestarre jedoch gehörig gegen den Strich, verdammt noch mal die anderen hatten ihn nicht anzustarren. Wie aus einem Refleks entwich Bakura`s Kehle ein gefährliches Knurren.
Verwundert schaute Ryou seinen Freund Bakura an und fragte sich warum dieser so plötzlich knurrte. Hatte er etwa wieder etwas falsches gesagt oder getan? Als Bakura jedoch nicht auf seinen Blick reagierte seuftzte Ryou kurz auf, bevor er dem gleichaltrigen mit einem Lächeln auf den Lippen in die Seite stubste um seine Aufmerksamkeit zurück zu erlangen. "Hey Bakura ist irgendwas?"
Bakura jedoch reagierte überhaupt nicht und schien föllig abwesend zu sein. Noch verwunderter stubste Ryou ihm nocheinmal in die Seite, diesmal jedoch kräftiger damit Bakura seine folgende Frage auch mitbekam: "Hörst du mir überhaupt zu?"
Sofort zuckte Bakura deutlich zusammen, er hatte nicht zugehört was Ryou gesagt hatte. Langsam sah er zu Ryou herunter und versuchte ihn entschuldigend anzublicken. "Gomen... was hast du gerade gesagt?"
Bakura konnte genau in Ryou`s Augen blicken, die sich jedoch langsam schlossen. Schließlich wandte Ryou den blick ganz ab und Bakura konnte ein lautes seuftzen vom kleineren vernehmen.
Ein wenig traurig, aber dennoch glücklich das er Bakura`s Aufmerksamkeit bekommen hatte brachte Ryou ein: "Nicht Schlimm..." hervor, ehe er ein Lächeln aufsetzte und seinem Freund die schöne Nachricht nocheinmal erzählte: "Also: Mein Vater nimmt sich diese Woche Zeit für mich, morgen kommt sein Flugzeug an und dann heißt es nur er und ich. Keine Ausgrabungen... Keine Forschungen... Gar nichts. Ich werde ihn mal ganz für mich alleine haben. Dann können wir ins Kino gehen oder Angeln oder was weiß ich. Hauptsache ich habe meinen Vater mal ganz für mich alleine." Kurz blickte Ryou Bakura mit einem etwas verletzten und traurigen Blick an als er bemerkte: "Hoffentlich kommt nicht wieder irgendwas dazwischen." Doch kurz darauf schüttelte Ryou seinen Kopf und strahlte seinen Freund wieder wie eh und jeh an.
Eine Weile sah Bakura seinen kleineren Freund nur an, dachte das dieser noch etwas sagen wollte. Doch als nichts dergleichen zu hören war schritt Bakura mit den Worten: "Ach so na dann viel spaß", auf das große Schultor zu. Jedoch achtete er darauf das sein kleineres Ebenbild ihm auch folgte. Bakura war sich sicher das er Ryou noch irgendetwas sagen wollte jedoch viel ihm nicht ein was. Es lag ihm auf der Zunge doch es wollte ihm nicht einfallen. >>Ich wollte ihm doch noch etwas sagen aber was war das nur...<< fragte er sich selbst, bemerkte dadurch jedoch weder Ryou`s kurzen traurigen, noch den darauffolgenden fragenden Blick.
Ryou war erst etwas traurig gewesen als Bakura diese, für ihn fantastische, Nachricht so kalt gelassen hatte. Kurz darauf hatte Ryou jedoch bemerkt das Bakura mit seinen Gedanken ganz woanders war. Immer noch mit einem fragenden Blick, strich Ryou über Bakura`s Arm als er schließlich fragte: "Was hast du denn Bakura?" Dabei versuchte er die angewiederten Blicke von einigen seiner Mitschüler zu ignorieren was ihm mehr oder weniger gelang. >>Was ist bitteschön so schlimm daran wenn ich Bakura mal über den Arm streiche...<< fragte er sich selbst bevor er wieder einmal aufseufzte und daraufhin einen fragenden Blick von Bakura kassierte.
Bakura blickte den kleineren lange an, er ahnte was Ryou wieder hatte wagte jedoch nicht nachzufragen. Ryou blickte ihn wieder fragend an und wusste scheinbar nicht warum sein größeres Ebenbild ihn anstarrte. Nach einigen Minuten des Blickkontakts schloss Bakura seine Augen und atmete einmal sehr tief ein und aus bevor er seine Augen wieder öffnete. Ryou hatte jedoch immer noch den selben Blick in seinen Augen wie schon zuvor. Sofort versuchte Bakura etwas zu lächeln als er sich verabschiedete: "Na ja ich wünsch dir dann mal viel Spaß mit deinem Vater, ich muss nach Hause, bis irgendwann mal." Erst jetzt ging Bakura aus dem Schultor, blickte jedoch die ganze Zeit zurück auf Ryou. Bevor er entgültig hinter einer Mauerecke verschwand winkte er seinem kleineren Ebenbild nocheinmal zu und verschwand dann aus dessen Blickfeld.
Etwas verdutzt schaute Ryou seinem Freund Bakura nach und fragte sich ob er sich Bakura`s kurzen traurigen Blick nur eingebildet hatte oder nicht. Als Bakura jedoch aus seinem Blickfeld verschwand schüttelte er kurz den Kopf bevor er leicht traurig dachte: >>Nein.. Bakura ist eher glücklich das er mich mal los ist und ich ihn nicht auf die Nerven gehen kann.<<
Mit einem letzten seufzter machte Ryou sich dann auf den Weg nach Hause.
*****
Als Ryou endlich Zuhause ankam legte er erstmal seine Schulsachen auf seinen Schreibtisch und seufzte laut bevor er: "Endlich frei", in den Raum hineinrief. Doch in seinen Gedanken war Ryou immer noch bei Bakura. Dessen komischer Blick ließ ihn einfach nicht los. >>Es hat so ausgesehen als ob er mir etwas sagen wollte oder... Ach ich weiß auch nicht<< dachte Ryou und versuchte sich erstmal auf etwas anderes zu konzentrieren. Pünktlich dazu klingelte Ryou`s Handy. Dieser schreckte sofort auf und kramte sofort besagten Gegenstand heraus. Als er es schließlich hatte nahm er den Anruf mit einem Lächeln an: "Hallo hier Ryou."
"Hallo Ryou ich bin es", erklang eine freundliche Männerstimme die Ryou sofort seinem Vater zuordnete. "Ich wollte dir dringend etwas gesagt haben." Beim letzten Satz hörte Ryou eindeutig einen traurigen Unterton bei seinem Vater. Außerdem sprach Ryou`s Vater recht schnell und wirkte äußerst ungeduldig. Sofort zog sich Ryou`s Herz zusammen, er spürte das irgendetwas nicht stimmte auch wenn er nicht wusste woher. Schon böses ahnend fragte Ryou also nach: "Was ist denn... ist irgendetwas passiert?"
Leise schluckte Ryou und versuchte dieses komische Gefühl in seinem Magen zu ignorieren doch Ryou`s Befürchtungen wurden Wahrheit. "Ja... wir haben ein paar Probleme bei einigen Ausgrabungen. Und nun muss ich... nun ja..." Ab da an sprach Ryou`s Vater nicht mehr weiter und schwieg. Ryou ahnte bereits was sein Vater sagen wollte doch er wollte es aus dessen Mund hören: "Was denn? Bitte sag es."
Doch sein Vater schwieg weiter, ab jetzt wusste Ryou das sein Vater ihn wieder zurückstellen würde. Er würde das gemeinsame Treffen wieder absagen und würde sich um seine Arbeit kümmern müssen. Verletzt ballte Ryou seine freie Hand zur Faust und versuchte verzweifelt seine Tränen zurückzuhalten, was ihm mehr schlecht als recht gelang: "Ich... Du musst wieder Arbeiten oder?... Aus dem gemeinsamen Treffen wird nichts oder?" fragte Ryou nach und endlich redete sein Vater weiter, doch das was er sagte munterte Ryou keineswegs auf: "Ja leider... Gomen Ryou... Ich wollte ja nicht aber wenn ich jetzt Abreise wirft uns das um Monate zurück." Im Hintergrund hörte Ryou sogar die Arbeitskollegen seines Vaters, die sich bereits über das Gespräch beschwerten. Ob sie wussten das sie Ryou damit noch mehr weh taten, wusste er nicht er war nur traurig. Doch ehe er antworten konnte setzte sein Vater fort: "Ryou ich muss Schluss machen. Gomen nasai mein Sohn. Ciao."
Und schon legte sein Vater auf, ohne Ryou`s Antwort abzuwarten, ohne daran zu denken das er seinen Sohn damit noch trauriger machte Ryou hörte nur noch das gleichmäßige Tuten seines Handys und konnte seine Tränen nicht mehr zurückhalten. Noch immer weinend murmelte Ryou: "Ist nicht schlimm... ich versteh das..." als er den Anruf wegdrückte und entgültig zusammensackte und laut zu schluchzen anfing.
>>Warum... warum immer ich? Warum darf ich nicht mal eine Woche mit meinemVater verbringen? Das ist ja so ungerecht<< dachte Ryou als er das Handy fest an sich drückte. Er konnte sich einfach nicht zurückhalten und weinte einfach vor sich hin. Jedoch waren seine Tränen nach einigen Minuten versiegt und wandelte sich in ein bloßes Schluchsen und wurde nach einer weile zu einem Schniefen. Ryou wusste partu nicht was er jetzt machen sollte. Er hatte sich so sehr auf diese Woche gefreut das er jetzt keine Ahnung hatte was er tun sollte.
Mit einem zutiefst traurigen Blick betrachtete sich Ryou im Spiegel. >>Oh mein Gott ich sehe ja so aus als ob ich gleich wieder anfange zu heulen<< war sein erster Gedanke als er in sein total verheultes Gesicht blickte.
*****
Bakura war gerade eingefallen was er Ryou noch sagen wollte. Er hatte nämlich noch Ryou`s Hausaufgaben die für heute aufgegeben worden waren. Da Bakura sie jedoch nicht gemacht hatte hatte er bei Ryou abgeschrieben und vergessen Ryou das Heft wiederzugeben. Zwar war es eigentlich nicht weiter von belang aber bevor Bakura nochmal vergisst Ryou das Heft