Fanfic: Like a summer breeze ...

Kapitel: Kapitel 2

Kapitel 2

Ron schloss die Wohnungstür auf und balancierte eine Tüte mit Einkaufen im einen Arm und ließ mit dem anderen einen Kasten Wasser neben sich herschweben. Seit er in London wohnte war er auch mehr an die Muggel „Art zu leben“ gekommen. Anfangs hatte er höllischen Schiss vor dem Supermarkt um die Ecke gehabt und war nur in Begleitung von Harry oder Hermine reingegangen. Hermine … wie lange hatte er sie jetzt schon nicht gesehen? Einige Monate waren es schon. Er seufzte und rief dann „Bin wieder da!“ in die Wohnung. Aus dem kleinen Wohnzimmer der Wohnung hörte er zustimmendes Gemurmel.
Er lud die Einkäufe in der Küche ab und trat ins Wohnzimmer ein, in welchem Ginny auf dem Sofa saß, mit einem Buch in der Hand. Ron teilte sich die Wohnung mit seiner Schwester und seinem besten Freund.
„Wo ist Harry?“
„Noch im Ministerium. Irgendwelche Diskussionen mit Kingsley“, murrte sie, offenbar total in ihr Buch versunken. Ron nickte nur stumm. Auch Hermine wohnte in ihrer Wohnung, wenn sie da war. Zumindest manchmal. Denn oft besuchte sie auch mal ihre Eltern, denn immer wenn sie nicht auf Reisen war, hatte sie Urlaub. Ron stand unschlüssig im Wohnzimmer. Was sollte er machen? Er hatte Dienstschluss und nichts zu tun. Er ging auf den Balkon und betrachtete London im sommerlichen Abendhauch. Alles sah so friedlich aus, unter dem Balkon spielten Kinder auf einem Spielplatz. Und ihn übermannte wieder dieses einsame Gefühl. Nicht dass er wirklich einsam war, aber er vermisste diese eine bestimmte Person eben.
„Ach, du hast nen Brief gekriegt. Hatte ich ganz vergessen zu sa-“
Ron hörte sie nicht den Satz beenden, denn bei dem Wort „Brief“ war er sofort in di Küche gestürzt. Auf dem Tisch lag tatsächlich eine rolle Pergament. Er erkannte sofort ihre Handschrift und riss heftig den Verschluss auf.

Lieber Ron!

Tut mir Leid, dass ich solange nichts von mir hab hören lassen! Aber hier in Querétaro (Mexikanische Wüste) ist eine ganze Menge los. Gestern sind wir endlich auf etwas gestoßen, was unsere Forschungen belohnt. Kurz nach sieben Uhr abends bin ich auf die feinen aber noch gut erhaltenen Überreste eines Kappas gestoßen, bzw. eines ururururururur und so weiter Kappas. Die abstrakten Gliedmaßen belegen meine These, dass der Kappa ursprünglich vom Hinke-Pank abstammt. Also haben sich meine Forschungen gelohnt!
Professor Baynes ist sehr stolz und zuversichtlich, dass wir die Gebeine gut nach England transportieren können um sie dem Ministerium und der Abteilung für animalische Pathologie übergeben zu können. Wer weiß, vielleicht werde ich ja noch mal wirklich berühmt :).

,Natürlich wirst du das!’, dachte Ron lächelnd. Hermine war echt unglaublich!

Naja, aber man sollte nicht zu engstirnig denken. Ich bin offen für alles und gebe meine Suche nicht auf, je mehr Beweise wir finden, des do besser.
In Equador sind Kollegen auf alte Tempelanlagen, der Majas gestoßen. Höchstinteressant, da die Majas ursprünglich in Venezuela ihren Sitz hatten. Und außerdem kann man Vermutungen anstellen, dass die Inschriften, die in den Anlagen gefunden worden sind, keineswegs von Muggeln oder anderen Nichtmagiern verfasst worden sind. Arnie Townsend hat eine laut übersetzt und er ist sofort in eine Art Schlaf verfallen. Hat ihn böse erwischt …
Tja, wie’s mir sonst so geht? Meine Haut gewöhnt sich langsam an die brennende Sonne und die über 40°C, die hier jeden Tag herrschen machen mir auch nicht so viel zu schaffen wie am Anfang. Aber davon abgesehen, würde ich gerne wieder in deiner Nähe sein. Ich vermisse dich, Harry und Ginny. Manchmal ist es nämlich verdammt einsam hier draußen …
Aber ich will nicht herumjammern, denn ich liebe meinen Job und würde ihn nie gegen irgendetwas anderes eintauschen wollen! Professor Baynes sagt, in ein paar Jahren könnte ich seinen Job haben.

So, jetzt wird es allmählich dunkler und ich muss mein Moskitonetz noch aufhängen. Alles Liebe und die besten Wünsche, sendet dir

deine Hermine

Ron saß am Tisch und streichelte mit seinen Fingern über das Pergament. Man konnte die kleinen Ritzen spüren, wo die Feder auf das Pergament gekratzt hatte. Oh, wie sehr er sie vermisste! Ihr ganzes Wesen, selbst ihren Hang zum Besserwisser und ihre neunmalklugen Sprüche …
Es klickte und die Wohnungstür sprang auf. Ein völlig entnervter Harry kam zum Vorschein, der die Wohnungstür ein wenig heftiger als gewollt hinter sich zuschlug.
„Na, wie gut dass wir heute wieder gute Laune haben!“, rief Ginny sarkastisch aus dem Wohnzimmer. Harry streifte seine Schuhe ab, hängte seinen Mantel an die Garderobe und marschierte in die Küche, wo er sich eine Cola-Dose aus dem Kühlschrank nahm.
„Was haste da?“, fragte er Ron und sah ihm über die Schulter.
„Nen Brief von Hermine“, antwortete er, immer noch ein wenig abwesend. Dann schüttelte er den Kopf und sah seinen besten Freund an. „Und was hat dich so auf Zinne gebracht?“
Das schien die Frage zu sein, auf die Harry gewartet hatte. „Kingsley will, dass ich allen Ernstes mit Kyle Bagman zusammenarbeite. Der ist genauso nutzlos wie sein Onkel! Ich meine, er ist ja nicht doof, aber der kann keinen Stift anfassen, ohne dass dabei irgendetwas zu Bruch geht! Wie soll man denn mit dem bitte diskret arbeiten?!“
Ron lächelte schwach. „Ich wusste gar nicht, dass du seit neuestem so Spaß verderbend bist!“
„Bin ich nicht, aber-“
„Aber was?“ Ginny war in die Küche gekommen. „Hör auf hier so nen Aufstand wegen so einer Lappalie zu machen!“
„Das ist keine Lappalie! Der Kerl ist ne Katastrophe!“, fauchte Harry.
„Oh, und wie gut dass wir perfekt sind!“
„Herr Gott noch mal, du weißt wie ich das meine Ginny!“
„Tu ich das?“ Sie sah ihn mit funkelnden Augen an. „Seit über einer Woche kommst du mit so einer Laune nach Hause und Ron und ich haben nichts besseres zu tun, als dich mit Samthandschuhen anzufassen, damit du nicht an die Decke gehst. Denn wir reden hier ja von Harry Potter, und Harry Potter hat natürlich seine Sonderrechte!“
„Bitte?“ Harry sah sie fassungslos an und Ron hätte sich am Liebsten aus dem Staub gemacht. Er wollte nichts mit ihrem Streit zu tun haben, auch wenn er Ginny im Stillen Recht gab.
„Ginny, nun hör mir mal zu! Ich habe noch nie einen Nutzen aus meinem Namen geschlagen und das weißt du sehr wohl!“
Ginny sagte nichts, sondern starrte ihn nur immer noch böse an. „ich hätte gedacht du hättest ein bisschen mehr Verständnis!“, stieß sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, drehte sich auf dem Absatz um und marschierte aus der Küche. Eine Minute später knallte die Haustür.
„Was hab ich denn jetzt schon wieder falsch gemacht?“, fragte Harry und ließ sich auf einen Stuhl sinken. Er sah Ron an. „War ich wirklich so ungenießbar?“
Ron sah nicht gerade glücklich aus, als er jetzt sagte „Naja Alter, ein bisschen mehr Mitgefühl wäre denke ich mal schon angebracht gewesen. Zumindest gegenüber Ginny!“
Harry seufzte und bedeckte sein Gesicht mit seinen Händen. Warum war nur alles so verdammt kompliziert?
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