Gedichte/Geschichten/etc.

Der kleine Marienkäfer

Ante Scriptum (AS): Ich entschuldige mich für die Zeilensprünge, die das ganze etwas unleserlich machen, aber dafür und dagegen kann ich nichts. Ich möchte hier einen einfachen Tipp geben. Bei den Texten is alles soweit in Ordnung und bei den Gedichten ergeben jeweils vier Zeilen eine Strophe. Bei Abweichungen wird vorher noch ein Hinweis gegeben.

Die folgende Geschichte habe ich mal aus Langeweile und unter dem Einfluss von Tine geschrieben. Ich hoffe, euch gefällt sie genauso gut, wie ihr. Ich präsentiere mit freundlicher Unterstützung von Tine:

Der kleine Marienkäfer

Es war einmal ein kleiner, ganz winzig kleiner Marienkäfer.

Er war so klein, dass sogar die Marienkäferkinder über ihn lachten, weil sie größer waren, dabei war er viel älter und erfahrener. Aber die kleinen Käferchen machten sich jeden Tag über ihn lustig und so beschloss er eines Tages, auszuziehen und zu beweisen, was er wirklich konnte.

Er krabbelte und krabbelte, bis er seine Wiese verlassen hatte, dann erst schwang er sich empor in die Lüfte, weil er nicht wollte, dass jemand merkt, wie er geht. Weil er alle überraschen wollte und ihn vermisste auch niemand.

Nach vielen Tagen endlich erreichte er den Wald, wo er nach Abenteuern suchte, die er bestehen konnte um seinen Mut zu zeigen und zu beweisen, dass Kraft und Größe nicht alles sind.

Zuerst fragte er die Grillen und Zikaden, ob sie etwas wüssten, was er machen könnte. Diese sagten, ihnen würde es hinter den Flügeln jucken und es wäre eine große Tat, ihnen zu helfen. Und so kratzte der kleine Marienkäfer mit aller Kraft hinter den Flügeln, bis er schließlich erschöpft von der letzten Grille fiel - oder war es eine Zikade? - und auf dem Boden liegen blieb. Da flogen die großen Insekten weg und lachten über ihn und seine Gutgläubigkeit. Und der kleine Käfer war ganz traurig.

Da flog weinend eine ganz kleine Libelle vorbei, die, obwohl sie für Libellen winzig klein war, für den Käfer wie ein großes Flugzeug für dich, meine Kleine, wirkte und der Käfer flog ihr so schnell er konnte nach und holte sie ein, als sie sich auf einem Ast ausruhte. Und auch sie fragte er, ob es etwas Gutes gäbe, was er tun könnte, denn der Käfer glaubte fest dran, dass nicht alle so, wie die bösen Grillen und Zikaden seien müssten.

Und da sagte die Libelle, während sie Träne um Träne vergoss, dass ihr kleiner Libellenmann in einem Spinnennetz hing. Zum Glück sei die Spinne aus, aber es könnte nur noch wenige Momente dauern, bis sie wiederkäme. Der Käfer sagte, hilfsbereit, wie ein kleiner Marienkäfer nur sein kann, er würde alles in seiner Macht stehende tun, um den Libellenmann zu befreien und er fragte, wo die Libelle den herkäme. Doch die Libelle schien ihm nicht mehr zuzuhören, denn sie flog schon wieder weiter, um nach Hilfe zu suchen, die größer und stärker war.

Der Käfer wurde noch trauriger doch dann sagte er sich: "Wenn sie auch meine Hilfe nicht möchte, so werde ich doch helfen. Denn warum sollte ich sie im Stich lassen?" und so flog er der Spur der Libelle nach, um den Mann zu finden, und wirklich, nach kurzer Zeit sah er in der Ferne etwas zwischen den Bäumen im Sonnenlicht aufblitzen. "Das Netz" rief er und flog noch schneller, in der Hoffnung, dass der Libellenmann noch da sei. Und tatsächlich, als er das Netz erreicht hatte, sah er den Libellenmann im Netz hängen und neben ihm die Libelle schweben. Und dann erkannte er einen großen Nashornkäfer, der sich daran machte, das Netz zu zerschneiden, aber leider schon darin klebte. Ohne zu zögern flog der Käfer zum Waldboden, auf eine Gruppe Farne zu. Dort fand er, was er suchte: Blattläuse!

Er wusste, wie klebrig der Saft war, den die Ameisen aus ihnen molken, aber er wusste auch, wie lecker sie schmeckten, doch nun wollte er etwas ganz anderes. Er landete kurz und hob ein, zwei von ihnen in die Luft. Ehe diese sich versahen, hingen sie schon im Netz und ruderten und wackelten und schrien und fielen herunter. Ihr Saft hatte das Netz der Spinne ganz glatt und weich gemacht und nicht mehr klebrig und fadig. Das sahen auch die Libellen und der Käfer und eifrig half die Libellenfrau, Blattläuse heranzufliegen und in das Netz zu tragen, denn schon nahte die Spinne. Nur noch wenige Meter, dann hätte sie das Netz erreicht. Zwar war sie kurzsichtig, aber sie spürte jede Erschütterung der Fäden. Nur noch ein paar Zentimeter. Die Spinne war im Netz und nun bemerkte sie auch den ungebetenen Besuch und verstand sofort, was vor sich ging. So schnell sie nur konnte und es die glatten Fäden erlaubten, krabbelte sie mit ihren 8 dürren, schwarzen Beinen unter dem dicken, fetten, ekligen Körper zur Netzmitte. Sie würde unseren kleinen Marienkäfer bald in der Reichweite ihrer Klauen haben.

Noch ein paar Schritte. Schnapp dich!!!... hatte die Spinne die Überreste ihres Netzes in den Klauen... unser Freund war rechtzeitig entkommen und floh zusammen mit den beiden Libellen... der Käfer krabbelte schnellen Fußes zurück in seine Erdhöhle und schämte sich, dass er der Spinne wortwörtlich auf den Leim gegangen war.

Nach einer Ewigkeit des Fluges setzten sich die drei auf einen Ast um zu verschnaufen und erst jetzt bemerkten die beiden Libellen den Marienkäfer erneut. Verwundert schauten sie ihn an, zufrieden lächelte er zurück.

Da flogen die beiden weg, ohne ein Wort zu sagen und der Käfer saß wiedereinmal alleine da. Jetzt fing er an zu weinen und er weinte wohl eine Ewigkeit und hätte auch noch eine zweite Ewigkeit geweint, wenn er nicht ein lautes Geräusch gehört hätte.

Unter seinem Ast lag ein kleiner Vogel, eine Meise, und wand sich vor Schmerzen. Unser kleiner Freund flog zu ihr hinunter, überzeugt, dass zwar die Insekten seine Hilfe nicht schätzen würden, wohl aber die Großen, die sich sonst nie viel aus den Kleinen machten und er setzte sich auf den Schnabel der Meise, mutig, wie er war, und fragte sie, was sie habe.

Sie antwortete, dass sie ein schreckliches Jucken plage, und dass sie nicht mehr fliegen könne. Schnell fand er heraus, dass die Meise kleine Flöhe hatte und ebenso schnell hatte er die rettende Idee: ein Ameisenhaufen. Die Ameisen würden die Meise mit ihrer Säure besprühen und die Flöhe würden hustend und keuchend davonspringen.

Er schlug es der Meise vor, und da sie sonst keinen Rat wusste, erklärte sie sich einverstanden und schleppte sich mit Mühe zum nächsten Ameisenhaufen. Der Käfer, immer neben ihr herfliegend, bat die Ameisen, ihm zu helfen und versprach, ihnen dafür die Stelle mit den Blattläusen zu verraten. Schnell stimmten sie zu und sprühten ihre Säure auf den Vogel, der trotz der Warnung des Käfers die Augen nicht geschlossen hatte und mit tränenden Augen und hustend und keuchend davonflog, das Marienkäferchen verfluchend. Aber auch die Flöhe hüpften weg und fanden bald darauf ein neues Tier. Unser Käfer aber, betrübt, dass ihn niemand schätzte und niemand seinen Dank aussprach, flog davon, nachdem er den Ameisen die Stelle verraten hatte und setzte sich auf einen Baum und schlief... und schlief... und schlief lange, lange Zeit.

Als er aufwachte, geweckt durch einen gewaltigen Lärm, schien es ihm als habe er tausende und abertausende von Jahren geschlafen. Um ihn herum war ein großes Getümmel und ein riesiges Chaos. Libellen, Käfer, Zikaden, Grillen, Vögel, Füchse, Hirsche, Rehe, Hasen, alle flogen, krabbelten, rannten in eine Richtung, als wollten sie vor etwas fliehen. Nun sah auch unser Freund, wovor: eine große Feuerwand war durch die Lücke zwischen den Bäumen zu sehen, der Wald brannte, und alles Leben versuchte, sich zu retten.

Plötzlich, wie von einer unsichtbaren Stimme befohlen, stoppte die Kolonne. Der Käfer drehte sich um und sah auch diesen Grund. Eine zweite Feuerwand kam vom anderen Ende des Waldes. Schnell erkannten die Tiere, dass sie in der Falle saßen. Der Käfer jedoch kannte den Ausweg und flog los, ohne auf jemanden zu achten. Er nahm sich fest vor, niemandem mehr ungefragt zu Helfen und flog, Meter um Meter. Da plötzlich erkannte ihn die Libelle und flog ihn mit höchster Geschwindigkeit nach. Sie rief "Hey, du kleiner Marienkäfer, warte! Weißt du, wo ein Ausweg liegt? Bitte, hilf uns, wir tuen alles für dich." Sie flehte, jammerte, bat und schließlich ließ sich unser Freund erweichen, war er doch in seinem Inneren ein lieber Marienkäfer und er rief: "Sage all deinen Freunden, dass sie dir folgen sollen und sage ihnen ausserdem, sie sollen dies all ihren anderen bekannten sagen und nun folge mir!" Und ohne weiter zu warten, flog er los, wohlwissend, dass nur noch wenig Zeit blieb. Hinter ihm zog eine lange Reihe von verschiedensten Tieren, alle in eine Richtung, niemande wusste, wohin, wem sie folgten oder warum. Nur die Libelle wusste es.

Nach einiger Zeit endlich stießen sie auf die große Wiese, über die ein breiter Bach verlief. Die Käfer und nichtschwimmer und -flieger klammerten sich an das Fell der großen und jedes Tier erreichte unbeschadet das andere Ufer, wo alle, glücklich über die Rettung, ruhten und sich gegenseitig fragten, wer sie denn gerettet hatte. Der Hirsch fragte den Hasen, der Hase die Meise, die Meise die Spinnen und diese wiederrum die Käfer, jeder fragte jeden, und am Ende war die antwort: es war die Libelle. Und schon wollte sie sich im Ruhm sonnen, da sah sie in der Ferne, wie ein kleiner rotschwarzer Punkt mit hängenden Beinen und Fühlern davonflog und sie rief: " Nein, halt, ich war es nicht, es war der kleine Marienkäfer, seht doch nur, dort fliegt er. Er hat auch meinen Mann gerettet!" Und hinter ihr tönte es "Und er hat uns die Flügel gereinigt, wir konnten endlich wieder fliegen!" und eine zwitschernde Stimme neben der Libelle meinte: "und mich hat er von der Flohpest befreit!" da knurrte der böse Wolf: "Und sie
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