Fanfic: Liebe muss weh tun, damit sie heilen kann
wieder eine Gelegenheit kommen würde, in der ich die Chance hätte es ihm zu sagen. Das war alles was ich wollte.
Der Abend verging im großen und ganzen schnell. Es war sehr lustig gewesen, nur die paar Minuten wenn ich mit Anna ganz allein war vergingen mir viel zu langsam. Als Yoh sich entschied in die heiße Quelle zu steigen, verabschiedete ich mich um mich schlafen zu legen. Das wäre mir doch zu viel Zeit allein mit Anna gewesen.
Als ich im Bett lag dachte ich immer nur an den einen Satz den Yo gesagt hatte ‚ich freu mich wenn du bleibst’. Immer wieder ließ ich diese Worte durch meinen Kopf wandern, bis ich schließlich einschlief.
„Krrrrrpppppttttt“, hörte ich ein paar Stunden nachdem ich eingeschlafen war. Dieses Geräusch kam von draußen. Es war ziemlich laut und riss mich äußerst unsanft aus dem Schlaf. Ich ging zum Fenster um nach zu sehen woher es kam. Es war sehr schwer im Dunkeln etwas zu erkennen, doch dann merkte ich, dass es nur eine Katze gewesen war, die zwei oder drei Mülltonen umgeworfen hatte. Wie dieses kleine Kätzchen, das wohl geschafft hatte?
Lange fragte ich mich das nicht mehr. Ich wollte mich so schnell wie es nur ging wieder hinlegen, aber mich drückte ein Bedürfnis, das mich dazu zwang auf die Toilette zu gehen. (‚sie drückte ein Bedürfnis’ ich weiß auch nicht warum ich so geschwollen schreib -.-) Als ich fertig war war ich kurz davor wieder die Treppe hoch, zu meinem Zimmer, zu gehen, als ich noch im Wohnzimmer Licht brennen sah. Leise ging ich auf die Wohnzimmertür zu. Ich sah durch den schon vorhandenen Türspalt. Mein Blick fiel auf die Uhr, die an der Wand hing. Es waren zwei Stunden später nachdem ich ins Bett gegangen war. Ich seufzte leise, „blöde Katze!“, murmelte ich. Ich wollte nur das Licht ausmachen und wieder schlafen gehen, doch als ich Yoh im Wohnzimmer sah bewegte ich mich auf einmal nicht mehr. Er war wohl gerade aus der Küche gekommen und hatte sich etwas zu trinken geholt, denn er kam mit einem Glas Limo und setzte sich an den Tisch. (also auf den Fußboden, die haben ja nur so einen Tisch, ihr wisst schon.) Ich hielt etwas erschrocken die Luft an und wurde knall rot als ich ihn sah. Es war wohl noch nicht lange her, dass er gebadet hatte, denn er war mit nichts mehr bekleidet, als mit einem Handtuch, das er sich um die Hüften gelegt hatte. Dies hinderte mich daran zu ihm zugehen und jetzt mit ihm zu reden, aber eigentlich müsste ich froh darüber sein, denn es dauerte nicht lange da kam Anna aus der Küche. Ich wurde etwas sauer. Warum konnte die sich nicht einfach verabschieden und ins Bett gehen?
„Ach im übrigen, ich hab mit Yomei telefoniert, er hat gesagt das wir Tammi noch einwenig trainieren lassen sollen. Er meinte das sie bald mit ihrer Ausbildung fertig ist“, sagte sie und setzte sich neben Yoh. „Na klasse...“,murmelte ich so leise, dass die beiden mich nicht hören konnten. Jetzt wird Anna mich wahrscheinlich wie eine Verrückte rumkommandieren und rumhetzen. Ich dachte mir, dass das Letzte war was mir gefehlt hatte, doch es sollte schlimmer kommen. Ich sah direkt gerade aus, weiter zu den beiden. Eigentlich war es nicht richtig durch einen Spalt in der Tür die beiden heimlich zu beobachten, doch irgendetwas fesselte mich daran. Ich konnte nicht anders. Neugierig hörte ich den beiden weiter zu. „Nimm sie lieber nicht zu hart ran“, sagte Yoh und dachte dabei vermutlich an sein eigenes Training. Es war so typisch für ihn, dass er gleich an die anderen dachte. Anna merkte auch mit was er mein zukünftiges Training verglich und meinte so rechthaberisch wie es nur ging: „Wenn das eine Anspielung sein sollte, du kannst dich doch nicht beschweren! Immerhin bist du wegen diesem Training Schamanen König geworden.“ Bei ihren Worten wurde ich wieder wütend. Niemand hätte mich davon abbringen können, dass Yoh es nur seinem Mut und seinem Wesen zu verdanken hatte, dass er jetzt Schamanen König war. „Ist dir eine Laus über die Leber gelaufen, oder bist du einfach nur schlecht gelaunt?“, fragte Yoh Anna interessiert. „Keins von beiden!“, sagte Anna knapp und kühl. Meiner Meinung nach hätte Yoh nicht fragen brauchen, so viel Aufmerksamkeit hatte Anna gar nicht verdient.
Doch die Unterhaltung ging weiter. „Ich mein ja nur weil Tammi sicher nicht ganz so viel aushält wie ich“, sagte Yoh Anna zielstrebig. Ich hätte schon wieder jubeln können, er schien mich vor Anna zu verteidigen. „Keine Sorge wenn ich es richtig einschätze wird sie es schon überleben“, sagte Anna noch kühler als vorhin. Wieder musste ich seufzen. „Bis vor kurzem warst du doch noch so interessiert daran, ob Tamara gut mit ihren Training voran kommt“, dachte Yoh laut nach. Ich war etwas ungläubig. Interessierte sich Anna wirklich dafür? „Ja bis vor kurzem hat sie dich ja auch nur angehimmelt, jetzt schaltet die kleine einen Gang hoch“, knurrte Anna. Das war ja so toll, Anna war eifersüchtig auf mich. „Ach daher weht der Wind“, sagte Yoh lachend und lachte immer weiter. Warum lachte er denn jetzt? Ich hatte den Witz nicht verstanden. „Was gibs denn da so blöd zu lachen?“, fauchte Anna bissig. „Es sieht nur witzig aus wenn du eifersüchtig bist“, sagte Yoh grinsend. „Ich bin nicht eifersüchtig!“, sagte sie und erhob dabei ihre Stimme. Langsam wurde es seltsam, irgendwas gefiel mir an der Situation nicht mehr. Warum sollte ich erfahren als die beiden weiter sprachen. „Dann is ja gut“, grinste Yoh immer noch, doch dann wurde er ernst, „du hast auch wirklich keinen Grund dazu.“ Anna meinte seufzend: „Stimmt nicht bei Tammi.“ So langsam wurde es mir unheimlich den beiden weiter zu zuhören, doch ich konnte nicht anders. Ich sah wie Anna lächelte. Sie lächelte, aber nicht irgendwie. Sie lächelte Yoh an und rutschte ein Stück zu ihm. Als sie das tat beschleunigte sich mein Puls. „Nein, wirklich nicht. Sie ist zwar nett und süß, aber....“, fing Yoh an und mir wurde eiskalt. „Aber?“, hackte Anna nach. „Aber, an so jemanden wie dich kommt sie nicht ran“, brachte Yoh seinen Satz zu Ende, mit einem Blick nach dem ich mich schon immer gesehnt hatte, aber nie bekommen habe. „Das hör ich gern“, lächelte Anna auf eine sanfte Art und Weise wie ich es noch nie von ihr gesehen hatte. Als sie ihm noch ein Stück näher kam, bekam ich eine Gänsehaut und biss mir dabei auf die Unterlippe. Dann kehrte auch noch diese Stille ein, in der zwischen den beiden so ein, für mich beängstigender, Blickkontakt statt fand. Yoh kam Anna ein Stück entgegen und sagte leise, aber so laut, dass ich es gut hören konnte: „Ich liebe dich.“ Schon alleine bei diesen Worten blieb mir der Atem stehen. Ich wollte nicht glauben was er zu Anna gesagt hatte, aber ich sollte es glauben. Spätestens jetzt als er ihr einen Kuss auf die Lippen drückte. Es war ein langer Kuss, ein Kuss der mir mein Herz völlig zerbrach. Als ob es nicht schon schlimm genug wäre erwiderte Anna den Kuss und flüstere ihm zu: „Ich liebe dich auch Yoh.“ Und dann küsste sie ihn schon wieder. Ich sah starr weiter zu den beiden und ging einen Schritt nach dem anderen rückwärts, bis ich auf die Wand stieß. Als Yoh den Kuss von Anna auch erwiderte gaben meine Beine entgültig nach und ich rutschte an der Wand herunter, bis ich auf der Erde saß. „Nein“, dachte ich. Wieso macht er mir erst Hoffnung, wo nie Hoffnung sein kann? Endlich hatten sie sich von einander gelöst, doch vorbei war dieser Alptraum noch lange nicht.
Yoh zog Anna wieder näher an sich und streichelte ihr durch die Haare. Warum musste es denn ausgerechnet Anna sein, warum nicht ich?
Anna presste sich förmlich an ihn genoss es einfach nur. Mir stiegen die Tränen in die Augen. Es war einfach nicht fair. Sie ging weiter auf Yoh ein und küsste ihn erneut. Nur dieses Mal intensiver. Ich biss die Zähne so zusammen bis sie weh taten. Warum macht er das nur? Was hatte sie denn schon für ihn getan? Ich wagte wieder zu atmen als Anna den Kuss abbrach und aufstand. War es denn endlich vorbei? Ich konnte es nicht sehen ohne Schmerzen in der Brust zu kriegen, aber wegsehen konnte ich ebenfalls nicht. Yoh sah Anna erstaunt an: „ Was ist?“ „Wenn das so weiter geht bleib ich noch ewig in deinen Armen liegen“, lächelte sie ihn an. „Was hast du dagegen?“, fragte er und stützte sich mit der Hand auf dem Boden auf. „Im Prinzip nichts, ich wollte nur noch baden.“ Sagte Anna und hatte dabei ein weiches Gesicht. So was kannte ich von ihr gar nicht, aber das was Yoh nun sagte hätte ich auch nie von ihm Gedacht: „Hättest du etwas dagegen wenn ich dir Gesellschaft leiste?“ Nein, bitte alles nur nicht das! Ich hielt es kaum noch aus. Doch es sollte so sein, Anna nickte und kniete sich wieder zu ihm, um ihm einen weiteren Kuss zu geben. „Das wäre bestimmt besser“, sagte sie lächelnd. Yoh stand auf und zog sie dabei mit hoch. „Wir müssen leise sein damit Tammi nicht aufwacht“, flüsterte er ihr zu. Ach wenn du nur wüsstest Yoh. Immer wieder kamen neue Tränen die sich ihren Weg über mein Gesicht suchten. Anna nickte Yoh nur wieder zu und küsste ihn ein weiteres Mal. Gleich zeitig zog Yoh sie mit sich, in meine Richtung. Auf einmal bekam ich wieder Kraft in den Beinen und konnte schnell zur Seite hechten, kurz bevor die Tür auf ging und sie mich sahen. Gemeinsam gingen die beiden in Richtung Badezimmer. Dieser Anblick war das Schlimmste was ich je gesehen hatte. Mir lief ein ekliger Schauer über den Rücken als ich mit ansah wie Yoh und Anna Arm in Arm zum Bad gingen und Yoh dabei noch Annas Hals hinunter küsste. Allein der Gedanke daran was die beiden gleich machen würden, hätte mich benahe umgebracht. Dann verschwanden sie im Bad und schlossen die Tür hinter sich. Ich weinte immer weiter und taumelte langsam die Treppe hoch. „Nein!“, schrie ich gedanklich immer wieder. Ebenfalls fragte ich mich immer