Fanfic: OneShot – the dream of Atashi´s heart-

Untertitel: a dream which will never come true

Kapitel: the kiss

OneShot – the dream of Atashi´s heart-

Rotglühend stand ihr die Hitze ins Gesicht geschrieben. Dabei hatte sie sich vorgenommen sich nichts anmerken zu lassen, gerade jetzt nicht. Sie musste doch die Unnahbare miemen, damit nichts an sie ran kommen könnte, nichts was ihrem Herzen den vernichtenden Stoß zuführen könnte. Und doch wurde sie rot, von der einen Wange bis hin zur nächsten über die Nasenspitze hinweg und auch die Ohren wurden mit einem Mal stärker durchblutet.
Es durfte einfach nicht sein. Ihr Herzschlag raste zu Höchsttouren auf, jeder Schlag unerbittlich an ihrer Brustkorb schmetternd. Sie musste diese Gefühle verhindern können, koste es, was es wolle, denn sonst würde sie etwas noch viel kostbareres verlieren als die Liebe, nämlich die aufkeimende Freundschaft.

Langsam löste er seine Umarmung von ihren Schultern. Jeder frische Luftzug, der nicht mehr von seinem Duft getränkt war, kam ihr vor wie ein neuer Hoffnungsschwall, der das Beben ihrer Herzens zu unterdrücken vermochte. Was, wenn er es jetzt bemerkte?
„So, das wars dann erstmal mit dem Jahre 2005, nicht wahr?“ Er lächelte sie an. Die Weihnachtszeit stand in ihrer höchsten Blüte und die Ferien waren da. Alle verabschiedeten sich für dieses Jahr. Einige würden sich noch Silvester oder Weihnachten sehen, da ihre Eltern zusammen feiern wollten oder die durchorganisierten Silvesterpartys vor der Tür standen, doch sie stand mal wieder alleine da. Es war wie jedes Jahr. Doch dieses Jahr kam ein viel härterer Schmerz hinzu. Der Schmerz ... war er. Er, der eigentlich immer so nett zu ihr war; er, den sie immer wieder traf und ab und an ein Wort mit ihm wechselte. Es entstand gerade eine leichte Sympathie zwischen ihnen. Doch von ihrer Seite aus.. war es schon lange mehr geworden. Warum, wusste sie nicht. War es, weil sie eigentlich jeden gleich ins Herz schloss, sobald er nett zu ihr war? War es, weil sie sich so alleine und hilflos fühlte in der Maße der anderen, die ihr in dieser Hinsicht schon seit Jahren überlegen waren? Es war doch bloß einfache Sympathie.. einfaches Charisma am Anfang. Wie schnell konnte die unberechenbare Scheide des Schicksalsschwertes ihren Dolch gegen sie richten, mit solch plötzlich aufkommenden Gefühlen. Dass sie ihn liebte, wollte sie nicht sagen, nicht wahr haben, da sei wusste wie einseitig, töricht und hoffnungslos es war Doch sie wusste, was es ihr bedeuten würde, ihm endlich mehr wert zu sein als eine simple Gelegenheitsbekanntschaft. Die Grundlage für diesen Traum, dem Traum ihn öfter zu sehen und sein Vertrauen als gute Freundin zu erlangen war die Entstehung einer engeren Freundschaft. Doch schon dort bildete sich der Konflikt aus. Wie sollte sie sich mit ihm treffen, wenn sie doch kaum denselben Freundeskreis hatten? Wie sollte sie ihm näher kommen, ohne es gleich deutlich zu machen, was er ihr bedeutete? Das Problem war unlösbar, würde für immer unlösbar bleiben.. er sagte ihr bereits, ohne zu wissen wie sie fühlte, dass es anders war… und die Realität zeigte dies auch. Was würde sie nur dafür geben ihm Nahe zu sein, so nah wie das eine Mal, als er ihr freundschaftlich an die Hand gefasst hatte. Freundschaftlich… ja das war es, leider. Die ganzen Andeutungen, die sie anfangs aufgrund seines Verhaltens verspürte, waren nichts als der Schaum träumerischer Fantasien. Er hatte es nie so gemeint. Er würde es nie so meinen. Und doch nahm er sie wieder in dem Arm… und doch sprachen sie so häufig miteinander, so kam es ihr zumindest vor.
Doch die Distanz beider Seelen schien nur immer unter ihren steigenden Träumen zu wachsen.
Leise nickte sie ihm nach einer halben Ewigkeit zu, scheute dabei den Blickkontakt zu seinen blauen Kristallen, die jedes Mal ihren ganzen Körper bis aufs Mark durchleuchteten.
Sie konnte es ihm nicht sagen, ohne alles zu zerstören, was sie sich aufgebaut hatte. Allein diese Gewissheit durchbohrte ihr schon das Herz.
„Machs gut, wir sehen uns, ja?“, flüsterte sie heiser durch den sanften Flaum an Schneeflocken, der die Luft des winterkalten Nachmittages überzog. „Ja, natürlich.“, lachte er munter und langsam vergrößerte sich der Abstand zwischen den beiden. Er trat zurück, langsam und doch stetig schneller, so kam es ihr vor. Die Kluft schnürte ihr den Atem ab, doch so oder so war es einfach sinnlos. Lächelnd setzte sie ein gequältes Grinsen auf und stieg in die Bahn ein, die sie endlich vom Ort des unaufhörlichen Leidens und doch der größten Schönheit entfernen sollte, zumindest für zwei Wochen; zwei Wochen, die ihr Schicksal besiegeln sollten. Stickige Hitze eines aufgeheizten Abteils lullte sie ein. Seufzend im innern nahm sie Platz auf ihrem Lieblingsplatz gleich rechts hinter dem Lokführerabteil des Zuges Platz. Den schwarzen Mantel über die Handgelenke gezogen wischte sie die beschlagene Scheibe ihres Fensters sauber, um sich wieder Blickkontakt zum Wesen ihrer größten Freude und ihres größten Leids zu verschaffen. Müdigkeit überfiel ihre Lider, doch zum Abschied winkte sie noch mal. Er winkte zurück, freundlich, nett und zuvorkommend wie immer und langsam setze der Zug zur Fahrt an. Ihre Erschöpfung und die Temperaturen des überklimatisierten Zuges übermannten sie alsbald darauf. Sie döste ein.

Ihre träumerische Fantasie, die sie schon so oft am Tage in Situationen wie dieser aufsuchte, sponn den Faden der Realität zu dem gewünschten Traum zurecht und langsam formte sich ein Bild vor ihren geschlossenen Augen. Sie stand erneut, diesmal allein mit ihm am Bahngleis. Es war dieselbe Situation wie die eben durchlebte. Doch nach der Umarmung, die ihr hier in ihren Träumen endlich ein freudiges Seufzen entlockte, entfernte er seine Hände nicht von ihr. Vielmehr schob er sie von ihrem Rücken langsam nach oben und wieder nach unten, massierte ihren Nacken, lächelte sie diesmal freudig aber irgendwo schüchtern an. Sie wich seinem Blick nicht mehr aus und seine Hand legte sich streichelnd zärtlich auf ihre Wange, als er sie ein kleines Stücken zu sich nach oben zog und seinen warmen Mund auf den ihren legte, welcher den seinen sehnsüchtig empfing. Bei diesem Bild vor ihrem schlafenden Auge löste sich vorsichtig eine Träne aus ihren Wimpern hervor und tropfte leise auf stoffbedeckten Überzug ihres Sitzplatzes im Zug hinab. Sie konnte ja nicht ahnen, dass sich genau dieser Traum in exakt diesem Moment gerade erfüllte, auf dem verlassenen Bahngleis, den sie eben verließ; nur eben mit ihm und einer anderen, nicht ihr.
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