Fanfic: Maiju- Befreinug von Freezer [K.13]
dem linken Oberschenkel; das Zeichen dass sie Freezer endgültig entkommen war.
Nein, schön machten diese Abzeichen sie nicht....
Zarbon hätte ihr etwas ganz anderes gesagt- aber davon konnte sie nichts wissen.
„Sag mal, bist du krank? Du hast dir doch sonst nie Gedanken gemacht ob du schön bist. Oder ob Männer dich schön finden würden. Kann dir doch egal sein ob du ihnen gefällst oder nicht!“
Wenn sie nur wüsste woher die Sorge kam, dass sie Jeice nicht gefallen könnte... diese Sehnsucht nach ihm... dieses heiße Gefühl im Unterleib wenn sie davon träumte, ihm nahe zu sein, sich von ihm streicheln zu lassen...
„Ach, hör auf! Das ist nur mal wieder eine von deinen Spinnereien! Du bildest dir das nur ein!“
Um sich abzulenken kramte sie zwischen den Sachen, die die frühere Besitzerin der Kabine- Maiju war sich ziemlich sicher dass ein Mann niemals Röcke in seinem Schrank liegen haben würde- hinterlassen hatte und holte eine weite Jogginghose und ein Top heraus.
Normalerweise wäre sie jetzt in den Speisesaal gegangen- hier musste sie sich selbst im Kochen versuchen. Im Gemeinschaftsraum gab es eine Kochecke an der sie fluchend stand während sie mit der Pfanne kämpfte. Das Ergebnis schmeckte hauptsächlich angebrannt.
Maiju stocherte in dem Essen herum und musste sich praktisch zu jedem Bissen zwingen.
>Das hast du dir selber eingebrockt, also wirst du’s jetzt auch auslöffeln!< hielt sie sich vor.
Die Leuchte über der Tür, die in diesem Moment zu blinken anfing, bewahrte sie vor einer Lebensmittelvergiftung. Maiju sprang auf, schmiss die Pfanne ins Abwaschbecken, stürmte ins Cockpit und konzentrierte sich die nächsten zehn Minuten ausschließlich darauf, die „Liberty“ sicher hinunterzubringen. Sie merkte nicht einmal, dass Jeice das Cockpit betrat.
Mit einem leichten Rums setzte das Schiff auf.
Maiju stand auf und wollte hinauslaufen, und rempelte dabei um ein Haar Jeice um.
„Hoppla! Pass auf, du Schussel!“
„Sorry!“ Maiju hastete an ihm vorbei nach draußen, wo sie als erstes ein paar Räder schlug und sich ins Gras fallen ließ.
„Endlich raus aus dem engen Raumschiff!“ stoßseufzte sie, „Ich hab schon Platzangst gekriegt!“
„Angst, dass du platzen könntest?“ alberte Jeice, der nach ihr ins Freie getreten war.
„Ja klar! Ich wär auch fast geplatzt, und zwar vor Ungeduld, wenn wir nicht jetzt sofort gelandet wären!“
„Das glaub ich nicht!“
„Dann glaub’s halt nicht! Ich seh mir jetzt jedenfalls den Planeten an!“ Maiju kam hoch und war auf und davon bevor Jeice auch nur ein weiteres Wort sagen konnte.
Achselzuckend startete er in die entgegengesetzte Richtung.
Maiju flog über bizarre Felsenlandschaften mit kärglicher Flora. Ein kalter Wind pfiff ihr um die Ohren, der zwischenzeitlich so heftig wurde, dass er sie an ihrem Flug hinderte.
Sie ging tiefer und flitzte zwischen den Felsformationen durch wo sie im Windschatten schneller vorwärts kam. Sie genoss die Freiheit nach dem tagelangen Eingesperrtsein im Raumschiff.
Rund um sich herum konnte sie viele kleine Energien spüren, deren Besitzer ihr jedoch verborgen blieben, da sie zu schnell flog um mehr als verschwommene Schemen erkennen zu können, gelegentlich.
Sie ging noch tiefer und wurde gleichzeitig langsamer, landete in einem V- Tal, das ein Fluss aus einem Plateau herausgewaschen hatte. Der Fluss war versiegt, aber noch nicht lange. In tiefen Mulden stand noch Wasser.
Maiju beugte sich über ein Wasserloch und trank in großen Schlucken. Gleichzeitig blieb sie wachsam. Sie war wieder draußen, die Katze in der Wildnis.
Und diese Wildnis gefiel ihr ausgesprochen gut. Genau solche Felslandschaften waren auf Ljarnak die Heimat der Liel- Katze gewesen. Maiju wusste das nicht, doch sie spürte wie die Katze in ihr die Ohren spitzte und ihren Körper spannte.
Ein Stein kollerte. Augenblicklich war Maiju in Alarmbereitschaft.
Am Rand des Canyons suchte ein Schatten eiligst das Weite. Nicht schnell genug. Mit einem Sprung war Maiju aus der Schlucht heraußen, mit einem zweiten stürzte sie sich auf das hasengroße Huftier und brach ihm das Genick.
Dann zerlegte sie ihre Beute schnell und routiniert, machte sich nicht die Mühe ein Feuer zu entfachen, das der Wind sowieso gleich wieder ausgeblasen hätte, und aß das Fleisch roh. Die Reste vergrub sie, kehrte in die Schlucht zurück, wo sie sich das Blut aus dem Gesicht wusch, und setzte ihren Weg zu Fuß fort.
Jetzt achtete sie genauer auf ihre Umgebung, auf jede kleinste Bewegung. Sie folgte dem Tal. Lange. Es nahm praktisch kein Ende.
Ein paar Mal kletterte sie über Steinstufen hinauf oder schlängelte sich zwischen Felsbrocken durch, die wohl einmal die Stromschnellen des Flusses gebildet hatten. Je weiter sie hinauf kam, desto mehr Wasser floss zwischen den Steinen. Waren es anfangs nur ein paar Pfützen gewesen, so patschte sie jetzt bisweilen durch einen kleinen Bach.
Der Canyon machte einen Kurve, und dann stand sie vor einer Wand, so plötzlich dass sie beinahe erschrocken wäre. Vor ihr erhob sich eine Steilwand, in deren unterem Teil das Wasser eine Höhle ausgewaschen hatte in der sie bequem hätte stehen können.
Maiju hatte aber keine Lust auf Höhlenbesuche. Sie sprang und kletterte den Felsen hinauf.
Oben fand sie sich auf dem Hochplateau wieder, wo ihr, gewissermaßen als Empfang, sofort eine heftige Bö ins Gesicht blies. Mit dem Wind kam der Geruch von Rauch.
Maiju hielt die Nase hoch und schnupperte. Eindeutig Rauch!
Tiere konnten kein Feuer machen.
Maiju lief los, pfeilte über die Ebene, sprang über Steine und Risse im Gestein und prallte zurück als das Plateau plötzlich aufhörte und sie vor einer Schlucht stand. Sofort ging sie in Deckung und spähte über den Rand in den Canyon hinunter.
Unten brannten Feuer und wuselten kleine Gestalten durcheinander, Holz- und Steinhütten standen dicht an die Felswand gedrängt. Über den Feuern wurden Früchte und Fleisch gebraten und der Klang urtümlicher Flöten flocht sich in das Rauschen des Windes. Es sah nach einer Feier aus.
Zu dumm, dass sie die gleich stören würde!
Maiju begann mit einem äußerst vorsichtigen Abstieg auf allen Vieren. Das erste Stück ging alles gut, aber dann geriet sie auf lockeren Untergrund und löste einen wahren Steinschlag aus. Sie fluchte, rutschte aus und polterte den restlichen Hang zusammen mit genug Steinen für einen Staudamm und in einer Lawine aus Staub hinunter. Knapp über dem ersten Hüttendach fing sie sich, stieß sich ab und schoss aus der Staubwolke heraus, landete mitten unter den Einheimischen.
Der Moment des ersten nach Luft Schnappens hielt sich sehr kurz, denn Sekunden nach ihr gingen die ersten Felsbrocken mit zwei Metern Radius auf die Hüttendächer nieder und verursachten eine Massenpanik. Ein einstimmiger Aufschrei aus zahlreichen Kehlen, gefolgt von kopfloser Flucht, bei der sich die Fliehenden gegenseitig behinderten.
Maiju blieb ungerührt stehen bis der Steinhagel vorüber war. Inzwischen war von den Einheimischen keiner mehr zu sehen.
Sie gab der Beute einen Vorsprung von einigen Minuten bevor sie sich auf die Suche nach den Geflohenen machte. Die Einheimischen konnten ihre Energien nicht verstecken und waren deshalb leicht „aufzuspüren“.
Nach Katzenart schleichend machte Maiju sich an ihr erstes Opfer heran, einen Halbwüchsigen der sich abenteuerlustig und unbekümmert ganz nah an sie heranbewegte, die sich zwischen den Felsen versteckt hatte. Er war wohl auf Nervenkitzel aus, oder sehr dumm, anders konnte sie sich seine sofortige Rückkehr in die zerstörte Zone nicht erklären. Nun, wenn er Nervenkitzel wollte, den konnte er haben!
Maiju folgte ihrem Auserwählten durch das Labyrinth, das der Steinschlag hinterlassen hatte, machte ihn durch huschende Bewegungen und leise Kratzgeräusche auf hartem Stein nervös. Wann immer er den steinernen Irrgarten verlassen wollte versperrte sie ihm den Weg mit einer Wand aus Kistrahlen, die wie aus dem Nichts auf ihn zuschossen, zielte aber absichtlich daneben um das Spiel noch länger genießen zu können.
Der Einheimische wurde rasch immer ängstlicher, blickte gehetzt um sich, zuckte bei jedem Geräusch zusammen und fing schließlich an zu laufen, raste von Angst gejagt durch die Gänge seines Gefängnisses. Maiju setzte ihm nach und kostete die Panik ihres Opfers voll aus.
Als er dann nicht mehr konnte, kauerte sich der Halbwüchsige in den Hohlraum zwischen zwei Steinen und rührte sich nicht mehr heraus. Maiju wartete- wartete lange, denn die Sonne neigte sich dem Horizont entgegen, ging unter, Sterne glühten am Himmel auf und immer noch machte er keine Anstalten, aus seinem Versteck herauszukriechen.
Die Jägerin hatte sich oberhalb der kleinen Höhle gelagert, von wo sie jeden möglichen Fluchtweg überblicken konnte. Sie roch die Angst ihrer Beute und fühlte ihr Zittern förmlich durch den Stein hindurch.
>Schon recht so! Fürchte dich, komme um vor Angst!< Sie lächelte gemein. Eine solche Jagd war ganz nach ihrem Geschmack. Die nackte Furcht in den Augen des Opfers, der Angstschweiß, die Aussicht auf den Blutgeruch intelligenter Lebewesen, das reizte sie jedes Mal aufs Neue zu unvorstellbarer Grausamkeit. Sie konnte nicht anders, sie liebte den Kitzel der Jagd.
Geduldig harrte sie aus bis die Sonne erste zaghafte Strahlen über den Horizont schickte und der Einheimische in seiner Höhle sich zu regen begann, sich herausquälte, umsah und, guten Mutes, da er nirgendwo eine Gefahr entdecken konnte, das Labyrinth verlassen wollte.