Fanfic: Mad Love
Kapitel: First Act
Beyblade – Die Physiker
Klingt unglaublich, ist aber leider so: Ich hab schon wieder was neues angefangen... das ist einfach so ein Drang, der dich innerlich auffrisst, wenn du den Schrott, den du dir ausgedacht hast, nicht zu Papier bringst... zumindest bei mir -.-° (Vielleicht kennt jemand anders dieses Gefühl auch...? o.O“)
Anstoß zu diesem doch etwas eigenwilligen Projekt gab mir Friedrich Dürrenmatt mit seinem Drama „die Physiker“... ich verabscheue dieses Buch eigentlich, aber irgendwo hat es mich einfach inspiriert... =_____=°
Wer es kennt, der kann sich... zumindest ausmalen, wie es mit der geistigen Verfassung des Patienten steht... *hüstel*^^“
Autors Note: Ich hab mir das grad noch mal durchgelesen und...: Ich merk grad, das ich den größten Schwachsinn produziert hab, seit es DSDS gibt =____=“ (*Nevio-Fahne auspack und aufstell* Jetzt ist meine Verrücktheit amtlich XD)
First Act
In einem Sanatorium in einem weit entfernten Land – irgendwo in Russland... Eine junge Frau von 20 Jahren mit bernsteinfarbenen Augen, einer zierlichen Figur und einer üppigen pinken Haarpracht saß über vielen, vielen Zetteln und Notizen...
~*~
„Da Schwester Yumi noch diese Woche unser Sanatorium verlassen wird, werden sie nun ihren Patienten betreuen. Aber damit sie nicht ins kalte Wasser geworfen werden, wird ihnen Schwester Yumi die kommenden Tage noch ein wenig unter die Arme greifen... Einen schönen Tag noch.“, unterrichtete mich die Oberschwester.
Ich nickte kurz als Antwort. Die Oberschwester verschwand wieder und ich wendete mich wieder meinen Unterlagen zu, die in dem kleinen Arbeitszimmer, das mir im Sanatorium freundlicherweise zur Verfügung gestellt hatte, verteilt lagen.
Mein neuer Patient hieß Tala Iwanov und war um die 21 Jahre alt, wie aus den Akten hervor ging. Ich besah eingehend das Foto neben dem tabellarisch angelegten Profil. Besonders viel war über ihn ja nicht bekannt, außer ein paar allgemeinen Dingen wie:
Größe: 1,87, Gewicht: 76 kg, Augenfarbe: Blau, Haarfarbe: Rot, Zimmernummer: 213, Datum der Einweisung: 27.11.2003 usw...
Ein gewisser Bryan Kunetsov hatte ihn hier einliefern lassen, aber keine näheren Auskünfte über den jungen Mann gegeben.
Sein Platz in dieser Heilanstalt wurde ebenfalls von diesem ominösen Wohltäter finanziert, der ihn hierhin abgeschoben hat...
Irgendwie konnte ich mir nicht vorstellen, das irgendjemand einem Wildfremden einen Platz an diesem doch sehr hoch angesehenen – und ziemlich teuerem – Sanatorium so ohne weiteres bezahlte...
Vielleicht konnte ich dem barmherzigen Spender diese Frage irgendwann stellen, denn wie auf einem Blatt vermerkt war, kam dieser Bryan ab und an einmal zu Besuch vorbei.
Ich stöberte weiter in den vielen Notizen, die Schwester Yumi im Lauf der Zeit gesammelt hatte. Interessiert las ich mir einige der obersten Notizen durch...
Neben der Behauptung, ihm würden eine imaginäre Figur namens Kyle Befehle erteilen, stellte man die Tatsache fest das er sich für jemand anderen hielt.
Bevor ich weiterlas und mir am Ende noch aus den vielen Aufzeichnungen von Schwester Yumi ein Bild von meinem neuen Patienten machte, beschloss ich, diesen selbst aufzusuchen und mir ein Bild von alldem zu machen. Nun war ich ja vorgewarnt...
Ich stand also auf und verlies mein bescheidenes Arbeitszimmer und marschierte in den Teil des Gebäudes, in dem sich die – mir widerstrebt das Wort „Kranke“ eigentlich – aufhielten.
Ich sah mich um und suchte die Nummer 213, die ich mir gemerkt hatte. Es musste in diesem Korridor sein, also lief ich kurzerhand an den ganzen Türen vorbei, bis ich den Namen meins Patienten ausmachen konnte.
~*~
Vorsichtig klopfte ich an die Tür um ihn nicht zu erschrecken. Nachdem ein ganz normales „Herein“ kam, öffnete ich die Tür.
Er machte eigentlich einen ganz normalen Eindruck. Als wäre er nicht in einer... Irrenanstalt... sondern eher in einem gewöhnlichen Krankenhaus.
Aber etwas an ihm faszinierte mich trotzdem...
Wie er so ruhig auf seinem Bett saß, an der Wand angelehnt und seinen Blick auf das Buch vor sich gerichtet; als würde man ihn hier zu unrecht einsperren.
Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich fast schon an eine Liebe auf den ersten Blick glauben, aber der Gedanke daran, das ich auf dem Weg sein könnte, mich in einen Irren zu verlieben, schreckte mich ab... verständlich; die meisten Menschen würden von dieser Vorstellung nicht besonders begeistert sein – und dabei waren es eigentlich auch nur Menschen...
Kurz lies ich meinen Blick durch den karg eingerichteten, weiß gestrichenen Raum schweifen. Es war ein Zimmer, wie jedes... trist, langweilig und steril.
„Sie sind?“, fragte er mich nun endlich und sah von seinem Buch auf.
Ich sah ihn erst eine Weile an, bevor ich ihm schließlich antwortete.
„Ich bin Mariah – ich übernehme ab nächste Woche gänzlich den Dienst von Schwester Yumi.“, erklärte ich.
Ich hatte bei ihm nicht das Gefühl, mich mit einem geistig Umnachteten zu unterhalten, wie es bei eigentlich allen meiner Patienten bisher der Fall gewesen war.
„Verstehe.“, murmelte er und wendete sich wieder seinem Buch zu.
„Und Sie sind...?“ Eigentlich eine überflüssige Frage, da ich dies aus den Unterlagen entnehmen konnte, aber ich wollte von ihm hören, wer er war!
„Yuriy.“
„In Ordnung... Yuriy. Ich wollte nur kurz vorbeischauen und mich vorstellen. Ich will nicht weiter stören.“, sagte ich und lächelte freundlich.
„Übrigens, ‚du’ reicht völlig.“, sagte er relativ freundlich.
„Ebenfalls. Ich schaue bald noch einmal vorbei...“, antwortete ich, bevor ich die Tür hinter mir zuzog.
~*~
In der Woche, in der Schwester Yumi mir mit ihrem Patienten half, lernte ich noch einiges über ihn dazu, was mein erster Besuch mir nicht verraten konnte. Aber die Zeit, in der ich noch Hilfe bekam, war bald vorbei...
Inzwischen konnte ich davon ausgehen, das ich jeden Tag eine neue – kleine oder größere – Macke an ihm entdecken würde, die mir bisher verborgen war, aber meine ältere Kollegin wusste bisher noch mit jeder umzugehen. Sie betreute ihn auch schon nunmehr zwei Jahren...
Als ich, beispielsweise, zwei Wochen nach Schwester Yumis Abschied Tala einmal kurz nachdem jeden Morgen das Frühstück ausgeteilt wurde besuchte, lernte ich eine weitere seiner Macken kennen: er begrüßte mich mit einem fliegenden Kaffeebecher. Ich konnte gerade rechtzeitig ausweichen, da hörte ich sie schon neben mir an der Tür aufschlagen. Daraufhin zierten hässliche Kaffeeflecke die weiße Tür und den PVC-Fußboden. Darauf achtend, das mich nicht auch noch der Pappteller traf, hob ich den Becher wieder auf und stellte ihn zurück auf das Tablett, das immer noch neben Tala stand. Kurz darauf ging ich wieder hinaus um nach einem Lappen zu suchen und die braune Brühe aufzuwischen.
Nach meinem ersten Eindruck den ich nun vor gut drei Wochen gewonnen hatte, hatte ich eigentlich erwartet, dass er einer der weniger schwierigen war, aber anscheinend hatte ich mich etwas getäuscht.
Und dennoch, wenn er mal nicht mit Gegenständen warf oder behauptete, ein älterer Mann Mitte 40 mit markanten Gesichtszügen und einem Dreitagebart, graubraunem Haar und kalten grauen Augen, der auf den Namen Kyle hörte, würde ihm erscheinen, hatte er etwas faszinierendes an sich. Er hatte so eine geheimnisvolle Aura, die ihn während der Zeit, in der er ruhig war, umgab.
~*~
Nachdem ich eine weitere Woche später aus einem nicht gar so erholsamen Wochenende wieder in die Arbeit einstieg, freute ich mich schon fast darauf, ein paar Worte mit Tala zu wechseln... komisch, das ich mich jetzt sogar schon auf die Unterhaltung mit einem Irren freute... und ich sollte wahrlich nicht enttäuscht werden, denn das bevorstehende Gespräch war... irre!
Ich wollte Tala wie immer einen Besuch abstatten...
Vor seiner Tür hielt ich inne und lauschte.
Da sprach doch jemand?
War etwa einer der Ärzte oder Krankenschwestern bei Tala? Ich konnte leider nichts genaueres verstehen – es war, als würden sie in einer anderen Sprache reden – also entschloss mich, an die Tür zu klopfen.
„Mariah.“, sagte Tala freundlich, als ich im Türrahmen erschien. Ich sah mich kurz im Zimmer um, doch da war niemand mit dem Tala gesprochen haben könnte...
Ich öffnete die Tür und gesellte mich zu meinem Patienten.
„Guten Tag. Wie geht es dir, Yuriy?“
„Danke, sehr gut.“
„Ich habe Stimmen gehört...“, sagte ich ruhig.
„Kyle hat mit mir gesprochen. Er hat mir gesagt, das er dich hierher kommen sehen hat.“
„Verstehe. Ist er immer noch hier?“
„Er hat sich noch kurz mit mir über meinen Auftrag unterhalten.“
„Welchen Auftrag?“
„Heiraten. Dich zu heiraten.“, er sagte das mit so einer Ruhe, Gelassenheit und Selbstverständlichkeit, wie es wirklich nur ein Verrückter tun konnte.
„Wie bitte!?“, mir entgleisten sämtliche Gesichtszüge. Hatte ich vorher noch ein freundliches Lächeln aufgesetzt, so musste es jetzt eher wie eine Hündin aussehen, die bei ihrem täglichen Spaziergang auf der immer selben Strecke gegen einen Laternenpfosten gerannt war...
„Heiraten?“, fragte ich noch einmal ungläubig nach.
„Ja, durchaus. Er gab mir den Auftrag dazu.“
„Und was passiert, wenn ich ablehnen würde?“
„Dann, so sagt Kyle, gäbe es leider nur noch einen Weg für dich...“
„Der da wäre?“
„Tod.“
„Darf ich darüber nachdenken?“
„Fünf Minuten.
Ich überlegte wirklich fieberhaft, in was für einer Lage ich mich gerade befand... meinte er das ernst? Nach einer kurzen Denkpause, redete ich weiter:
„Würde es dich glücklich machen?“
„Durchaus.“
„Dann... sage ich im Namen Gottes: Ja.“
[i]Ich wusste selbst nicht, wieso ich diese gottverdammte Spinnerei mitmachte, aber ich vermutete stark das es an seiner eher indirekten Drohung lag, die mir