Fanfic: Schuldgefühle
los, ohne ihn noch einmal anzusehen.
Die beiden gingen schweigend nebeneinander her.
„Wie heißt du?“ durchbrach Ronja die Stille.
„Ben.“
„Was wolltest du jetzt von mir?“
„ Mein Vater meinte ich solle mich entschuldigen, weil ich so unfreundlich war.“
„ Aber das ist doch deine Art.“ Ronja zuckte mit den Schultern und ließ Helle laufen.
Die beiden setzten sich auf eine Bank und sahen dem Welpen zu, wie er sich austobte.
„Was meinst du damit?“
„Womit?“
„Das dass meine Art sei? Du kennst mich doch gar nicht.“
„Weiß ich nicht, ich glaube du hast eine harte Zeit hinter dir.“
„Wenn du meinst.“ Er wandte sich ab.
„Ben? Was ist passiert?“ fragte Ronja leise nach und berührte seine Hand, wobei ihr Herz einen kleinen Sprung machte.
„Wie kommst du darauf dass etwas passiert ist? Warum kann ich nicht einfach einen schlechten Tag gehabt haben? Und habe mich dann nicht gemeldet und mich entschuldigt weil ich ein schlechtes Gewissen hatte?“
„Glaube ich nicht.“ sie nahm sein Gesicht in ihre Hände und drehte es zu sich, „ Deine Augen. Sie sind es die mich darauf schließen lassen. Sie sind so kalt und Tief. Ich habe das Gefühl das, dass nicht immer so war.“ Sie lächelte ich an.
„Du spinnst.“ Er nahm ihre Hände von seinem Gesicht und sah Helle an.
„Er ist noch jung und bald allein, aber ich werde alles dafür geben das er immer seine Lebensfreude behält, auch wenn das dann heißt ich spinne.“ Ronja sprang auf und lief auf den Welpen zu.
Ben sah ihr nach, sah wie sie mit dem Hund spielte, sah wie Ronja sich drehte und der Welpe um sie herum sprang, sah wie sie lachte und wünschte sich, das er das auch könne.
< Du kannst das auch, du konntest es, du hast es nur vergessen.> flüsterte eine Stimme in ihm.
„Ben?“
„Ja?“ Er sah hoch.
„“Träumer, auch dann hast du so ein harten und doch traurigen Gesichtsausdruck, warum?“ Ronja ging vor ihm in die Hocke.
„Mir geht’s gut, ich muss los.“ Er stand auf.
„Schade, ich dachte du könntest vielleicht mitspielen.“
„Bis irgendwann, Ronja.“
„Woher weißt du wie ich heiße?“ Fragte sie erstaunt und erhob sich.
„Steht doch überall, auf der Klingel, auf dem Briefkasten und lesen kann ich, außerdem hast du ihn mir auch gesagt“ Mit diesen Worten ging er einfach.
„Kannst du nicht einmal hören?“
„Er hat mich angesprochen und nicht anders herum.“ Ronja stellte Helle sein Fressen hin. Linno saß, wie immer, an dem Tisch. „Außerdem, was ist dabei? Ich glaube kaum das Ben mich nochmal anspricht.“ sie setzte sich auch, behielt aber Helle im Auge, damit er auch ja auffressen würde.
„Du verspielst dein Leben, Ronja.“
„Ja und? Ich verstehe das immer noch nicht.“
„Wenn er liebt, bekommt er seine Lebensfreude wieder.“
„Ja und? Das ist doch gut.“
„Dann ist dein Leben aber abgelaufen. Gott nimmt, braucht, eine Seele. Entweder deine oder seine.“
„Linno, “ Ronja lächelte,“ du solltest doch unparteiisch sein. Es sollte dir egal sein.“
„Ist es aber nicht, Ronja. Ich will seine Seele, er ist doch schuld das ich tot bin, auch er soll den Tod erleiden.“ Linno sah sie noch kurz an und verschwand dann.
„Linno.“ Sagte Ronja leise und sah Traurig auf den leeren Stuhl.
Die Nacht wollte einfach nicht vergehen. Ruhelos setzte sich Ronja auf und betrachtete Helle, der zusammen gerollt auf ihren Bett lag. Wie schon den ganzen Abend gingen ihr Linnos Worte nicht aus dem Sinn und sie versuchte eine Antwort auf ihre Gefühle und die Ungewissheit zu finden, doch fand sie keine.
Schlecht Gelaunt ging Ronja auf den Flur und stieß prompt mit jemanden zusammen, als sie das Haus verlassen wollte.
„Hey.“ Ronja sah auf.
„Hi und bis dann.“ Sie ging einfach weiter und ließ einen verwirrten Ben zurück, der ihr nachschaute.
Als Ronja vom Einkaufen wieder kam, war ihre schlechte Laune so gut wie verflogen, so dass sie dieses mal lächelte als ihr Ben entgegen kam.
„Soll ich dir helfen?“ Fragte er und nahm ihr schon eine Tüte ab.
„Danke.“
„Ist ok, warum warst du so schlecht gelaunt heute Morgen?“ Fragte Ben, als Ronja ihm die Tüte vor ihrer Haustür abnahm.
„Ich habe schlecht geschlafen, “
„Und bist immer noch müde.“ Fügte er hinzu.
„Ja und nun entschuldige mich, ich habe noch zu tun.“ Ronja merkte wie ihre Wut und Ungewissheit, die sich die ganze Nacht geplagt hatte zurückkam.
„Du bist immer noch unfreundlich, dass passt gar nicht zu dir.“ Meinte Ben lächelnd und strich ihr leicht über die Wange.
„Warum nicht?“ Fragte Ronja jetzt echt wütend, da ihr Herzschlag einen Moment aussetzte bei der Berührung.
„Habe ich so im Gefühl.“
„Dann Tauscht du dich Ben.“ Meinte sie und schlug die Tür zu.
„Du weißt dass er an meinem Tod schuld ist und lässt dich trotzdem von ihm berühren und bist mit ihm weg?“ Linno stand hinter Ronja und sah sie mit einem eiskalten Blick an, als sie herum fuhr.
„Linno.“
„Ja ich bin es.“
„Ich weiß doch nicht mal, was er gemacht hat und schleich dich nicht immer einfach so an.“ Fauchte Ronja den Engel an, der sie daraufhin verwirrt ansah.
„Wie bist du denn drauf? Das passt ja gar nicht zu dir.“
„Ach nein?,“ fragte das Mädchen eiskalt und ging in die Küche., „Ich habe schlecht geschlafen und muss mir nun zum wiederholten mal anhören was zu mir passt und was nicht. Wieso wissen immer andere Menschen was zu mir passt und was nicht?“ Ronja war in der Küche angekommen und war ernsthaft in Versuchung etwas an die Wand zu werfen, „Warum muss ich immer nett, freundlich und gut drauf sein? Warum darf ich mich nicht mal ärgern, schreien oder einfach toben?“ Schrei sie und wirbelte zu Linno herum.
„Ronja, so meine ich..“
„Klar, ´Ach Ronja, rege dich nicht auf, ich meinte das doch nicht so, du reagierst völlig übertrieben`
Aber verdammt, ich will mich Aufregen.“
„Ist ja gut.“ Linno nährte sich langsam,.
„Nichts ist gut, Ben kennt mich seit einer Woche und sagt mir dass ich nicht sauer oder schlecht drauf sein darf und bei dir ist das genau das gleiche, Linno. Meinst du,“ sie ging langsam auf den nun stehenden Engel zu, „ dass es leicht ist? Du bekommst gesagt das du stirbst, wenn du dich verliebst und dann ist auch immer noch ein Engel da der um dich herum wuselt und immer einen netten Kommentar auf den Lippen hat,“ Sie stand nun vor Linno und funkelte ihn böse an, „und der dir dann sagt das der Typ, der an meiner Stelle stirb, wenn ich mich in ihn verliebe, schuld ist an dem Tod des Engels.
Und da soll ich lächeln und fröhlich, ´ja ok´, sagen?“ Sie drehte sich wieder um und begann die Einkäufe weg zu packen.
„Ronja..“
„Verschwinde Linno, hau einfach ab, es ist ehe zu spät. Ich habe mich in Ben verliebt.“ Ronja ließ die Schultern falle und sprach nun, plötzlich erschöpft, leise.
„Bist du dir sicher? Ich will nicht dass du stirbst. Kann er dir nicht egal sein? Dann kann dir noch geholfen werden.“
„Wobei den? Irgendwie ist es doch komisch, oder? ich will nicht sterben und Ben? Ihm ist alles egal. Und Jetzt? Ich will immer noch nicht sterben, doch noch weniger möchte ich dass Ben so bleibt wie er ist, das er keine Freuden mehr hat. Wenn der Preis ist das ich sterbe, dann will ich sterben und das obwohl ich weiß das er dich umgebracht hat.“
„Ronja, er hat mich nicht umgebracht, er ist nur Schuld an meinem Tod, mein eigener Bruder ist Schuld an meinem Tod, das ist das einzige wo ich mich noch dran erinnere.“ leise verschwand Linno und Ronja lief eine Träne über die Wanden, zum ersten mal, seit vielen Jahren.
Sie hatte ihre Tränen gerade in den griff bekommen, als es an er Tür klopfte.
„Wer ist da?“ fragte sie.
„Ben.“
„Was ist denn?“ fragte sie als sie dir Tür öffnete.
„Ich wollte..,“ Begann der Junge, stoppte dann und sah sie genauer an, „Was ist passiert?“ fragte er dann anstatt auf die frage zu antworten.
„Nichts was sollte sein?“ fragte Ronja und versuchte ihrer Stimme den Freundlich und fröhlichen klang zu verleihen.
„Du hast geweint, warum?“
„Ich habe nicht geweint, du tauscht dich.“
„Das tue ich heute wohl viel, “ Er lächelte leicht, „Darf ich reinkommen?“
„Wenn es sein muss, “ Ronja trat einen Schritt zur Seite und ließ ihn rein.
„Was willst du denn?“ Fragte sie erneut und setzte sich zu ihm auf das Sofa.
„Ich wollte mich vorstellen und dir dies geben.“ Erst da bemerkte Ronja das Ben etwas in der Hand hielt. Es war ein Blumentopf.
„Wie komme ich denn zu der Ehre?“
„Ich bin hier neu eingezogen, mein Vater meint ich solle weg von zu Hause. Und ich wollte dich aufmuntern, deswegen die Blumen.“
„Wieso?“ fragte Ronja leise, „wieso bist du plötzlich so nett?“
Ben sah sie an und entdeckte den Schmerz ihn ihren Augen und auch die Trauer übersah er nicht.
„Weil, du der erste Mensch bist der mich zum Lachen gebracht hat, seit ich meinen Bruder verloren habe.“ Er sah ihr direkt in die Augen und so entging ihm auch nicht der Schatten der durch ihr Gesicht huschte, bevor sie sich abwandte.
„Ronja?“
„Ja?“
„Du hattest Recht, ich habe Geheimnisse und ich habe schlimmes erlebt, aber du hast es irgendwie geschafft, das ich sie vergessen kann.“ meinte er leise.
„Das ist schön, ich helfe immer gerne,“ Sie schwieg kurz und holte Luft, „Ben, es tut mir Leid, ich wollte dich heute nicht so anfahren, du hast mich einfach an dem falschen Tag erwischt. Ich bin immer noch müde, mehr als heute vormittag.“
„Ist das ein Rauswurf?“
„Ich denke schon, tut mir Leid, aber ich kann einfach nicht mehr.“ Sie hob den Kopf und versuchte noch ein letztest Lächeln, als Ben sie plötzlich in seine Arme zog und flüsterte, „Du hast auch Geheimnisse, habe ich recht? Und die belasten dich sehr.“
Ronja konnte nur noch nicken und schmiegte sich in Bens