Fanfic: Schuldgefühle

Arme, die ihr Sicherheit und wärme boten. So saßen die beiden eine Weile da und bald war Ronja einfach eingeschlafen.
„Gute Nacht, mein Engel. Du musst ein Engel sein.“ Flüsterte Ben noch leise, als er sie ins Bett legte und dann in seine neue Wohnung ging.
Als er weg war, stand Linno an Ronjas Bett und sag auf sie herunter. „Jetzt bist du verletzlich und zerbrechlich. Ben hat dir wehgetan und mir tut es weh, dich leiden zu sehen.“ Er strich ihr leicht über das Haar. „Warum liebst du ihn und nicht mich? Ich Liebe dich doch und will deswegen nicht das du stirbst.
Er soll sterben und du leben, ich will nicht das du einfach so auch zu einem Engel wirst und ich dich dann vielleicht nie wieder sehen werde. Wer weiß wo du landest, Ronja? Wirst du in die Hölle kommen, weil du deine Gefühle und deine Wut unterdrückst? oder doch in den Himmel? Als was wirst du denn Arbeiten, werden wir uns dann noch mal sehen? “ Fragte Linno sich leise, beugte sich zu dem Mädchen runter und küsste sie, ehe er verschwand.

Am nächsten Morgen wachte Ronja ausgeruht auf. Sie dachte in den abend und nahm sich vor bei Ben vorbei zu gehen und sich zu bedanken und außerdem wollte sie jetzt wissen was zwischen Linno und Ben passiert ist.
Den Vormittag verbrachte sie mit Helle, der immer kräftiger wurde. „Ich muss dich auch bald verlassen, dann darfst du aber nicht schwächer werden, versprochen?“ Als Antwort bekam sie ein kurzes Bellen und einen Hundekuss. Lachend ließ sich Ronja auf den Rücken fallen und rang mit dem Welpen.
Als der Tag sich dem Ende neigte fasste sie sich ans Herz und ging zu Ben.
„Hi.“ Sagte sie leise als er die Tür öffnete.
„Was willst du?“ Fragte er.
„Ich wollte mich nur bedanken, für gestern.“
„Schon ok.“
„Bis dann.“ Sie drehte sich um und ging.
„Ronja. Warte.“
„Was denn?“ Sie drehte sich um und sah in seine Augen, die wieder kalt aussahen.
„Wir sollten vielleicht reden.“
„Wenn du meinst, wo denn und wann?“
„Ich lade dich auf ein Eis ein“
„Nein, du musst mich nicht einladen, aber wir können Eisessengehen.“
„Dann komm, “ er ging neben ihr her und keiner sage ein Wort, bis sie den Eisladen erreichten.
„Und nun?“ Fragte Ronja, als sie ihr Eis bestellt hatten.
„Wie sollten echt reden, oder was meinst du?“ fragte Ben mit einer Stimme, die zu seinen Augen passte.
„Dann fang doch an, Ben. Warum bist du heute so kalt und abweisend? Ich wollte das du gestern gehst, du hast mich in deine Arme gezogen und nicht anders herum.“ Meinte Ronja gelassen.
„Verdammt Ronja. Du warst total am Ende und heute bist du fröhlich und nett, so wie ich dich kennen gelernt habe, warum?“
„Ich habe diese Nacht gut geschlafen. Und ich bin mir über etwas klar geworden. „ sie lächelte ihn an.
„Na toll, dann können wir jetzt ja eis essen und dann wieder getrennte Wege gehen und einander vergessen.“ Meinte er und begann zu Essen, da das Eis gerade kam.
„Wenn du das willst, aber vorher möchte ich noch etwas über dich wissen. Was ist mit deinem Bruder passiert? Wie ist Linno gestorben?“ Der Löffel den Ben in der Hand hatte fiel auf den Tisch und Ben starrte Ronja an.
„Woher weißt du von Linno?“ Fragte er leise und der Schmerz breitete sich auf seinem Gesicht ab.
„Ben, es tut mir Leid, ich wollte dich nicht verletzten.“ Ronja griff nach seiner Hand, doch er zog sie weg.
„Woher weißt du von ihm?“
„Das ist eine lange Geschichte. Ben, bitte ich muss es wissen. Hattest du etwas mit dem Tod deines Bruders zu tun?“ sie sah ihn an und zwang ihn mit ihren Blicken, sich nicht abzuwenden. Erneut griff sie nach seiner Hand und diesesmal ließ er es zu. „Bitte erzähl es mir.“ Bad sie und drückte tröstend seine Hand.
Er sah auf die beiden Hände, wie unterschiedlich sie doch waren und doch, so fand er passten sie zusammen. Leise begann er zu erzählen.
„Es war vor ca. zwei Jahren, ich war da 17 Jahre Alt und Linno war 16 Jahre alt. Wir haben gestritten, wie es Geschwister immer tun, doch dieses Mal war es besonders schlimm.“ Er sah auf und merkte wie sich Mitgefühl in ihren Augen spiegelte, auch merkte er dass sie seine Hand drückte, und so sagte er solle sich Zeit lassen.
„Können wir gehen? Ich möchte mich bewegen.“ Fragte er.
„Klar, wir können in den Park, an den See gehen.“ Schlug Ronja vor und wollte gerade Geld aus der Tasche holen, doch Ben zog sie schon hoch und lege genug für sie beide auf den Tisch.
„Ich lade dich ein und jetzt wider sprich nicht.“ Meinte er und lächelte leicht.
„Danke.“ Die beiden gingen los, Hand in Hand.
„Worüber habt ihr euch den so doll gestritten?“ Fragte Ronja, als sie im Park ankamen.
„Über ein Mädchen, “ Antworttete Ben leise, „Er liebe sie, hat er gesagt, aber sie wollte nichts von ihm. Leider aber etwas von mir und das hat sie Linno gesagt. Sie sagte ihm, dass ich sie auch mochte, dass ich ihre Gefühle erwidern würde. Er wollte ihr nicht glauben, da wir da eine sehr gute Beziehung zueinander hatten und ich wusste ja von seinen Gefühlen zu ihr. Deswegen wollte er zu mir kommen, um darüber mit mir zu reden und seine Ängste über den Verrat und seine Ungewissheit aus dem Weg zu räumen. Er kam in meine Zimmer, Susanne, sie ist das Mädchen um das es geht, war auch da und hat mir gerade gesagt das sie mich liebt.“ Ben holte Luft, der Schmerz, den er so lange verdrängt hatte, all seine Gefühle, gewann die Oberhand, so dass seine Stimme leiser wurde.
„Ben? Du musst nicht weiter erzählen, wenn du nicht willst.“ Sagte Ronja leise.
„Doch, du sollst es wissen, lass uns hier hinsetzten.“ Und damit zog er sie an das Ufer des Sees.
So saßen die beiden da, jeder hing seinen Gedanken nach, Ben versuchte die Kraft zu finden weiter zu reden und Ronja überlegte wie sie ihm nur helfen konnte.
„Als Linno das Zimmer betrat, hatte ich ihr gerade gesagt, dass ich sie nicht Lieben würde und das aus uns nichts werden könnte. Sie fing an zu weinen und mich zu beschimpfen, dann kam Linno und Susan schmiss sich in seine Arme und schrie, dass ich sie nur belogen und ausgenutzt hätte.
Linno sah mich an, und dann sah er auf die ausgelöste Susan und er glaube ihr, nicht mir.“ Er schmiss einen Stein in den See, „Er glaube mir einfach nicht, er glaube mir nicht dass ich nie etwas mit Susan hatte.
Am Abend davor hatten wir noch über sie geredet, er hatte mir noch gesagt das er sie Liebt und ihr das Morgen sagen wollte, und am nächsten Tag sah er mich als Verräter an.“ Bens Stimme brach und Tränen des Kummers und Schmerzes rollten über seine Wangen.
Ronja legte ihre Arme um ihn und wiegte ihn trösten hin und her.
„Wie stritten dann, er sagte das ich ihn hintergangen hätte, ihm seine einzige Liebe genommen hätte, ihm alles wichtige genommen hätte. Er rannte raus, Susan und mich ließ er zurück, dann hörte man nur noch das Quietschen von Reifen, einen Schrei und dann nicht mehr.“
„Ben.“ Ronja fühlte wie er sie weiter an sich zog und ihre nähe suchte.
„Susan und ich standen in Zimmer und sahen und erschrocken an, dann rannten wir beide los und sahen ihn, er lag auf der Straße und überall war Blut. Der Arzt sagte uns dass er sofort Tod war. Ich bin Schuld, ich bin Schuld das er Tod ist.“ Sagte Ben leise und vergrub sein Gesicht in Ronjas Haaren.
„Nein bist du nicht, keiner ist Schuld, das war ein Unfall.“ Sie strich ihm beruhigend über den Rücken und wiederholte immer das es ein Unfall gewesen währe.
Nach einer Stunde, hatte Ben sich wieder in der Gewallt, er ließ Ronja los und sah sie an, „Danke.“
„Wo führ?“ Sie lächelte ihn an.
„Das du mir zugehört hat, das du da warst, das du, du bist.“
„Ben, ich meine wirklich was ich sage, du bist nicht Schuld, Linno ist alleine dafür verantwortlich. Er ist es der dir nicht geglaubt hat und du hast Susan nur gesagt was du wirklich fühlst, das ist doch wichtig. Du darfst dir nicht die Schuld geben, warum denn auch? Das klingt vielleicht gemein, aber du darfst dein Leben nicht verwerfen nur weil dein Bruder nicht mehr Lebt. Du musst wieder Leben und du musst Spaß haben, Lachen, und Gefühle zulassen, dann vergeht auch der Schmerz den du entfindest, oder er wird zu einem Teil von dir. Du lernst damit zu leben und lernst andere Gefühle die genau so wehtun werden.“
„Woher willst du das denn wissen? Woher willst du wissen wie das ist, wenn jemand stirbt, den man liebt?“
„Meine Eltern, sind beide bei einem Unfall gestorben, ich habe sie beide gleichzeitig verloren, vor einem Jahr, ich habe bis heute noch nicht um sie geweint, ich habe die Wut immer noch nicht besiegt, die ich spüre weil sie mich einfach so allein gelassen haben, einfach gestorben sind.“
„Das wusste ich nicht, tut mir leid.“
„Ist schon ok, Ben, versprichst du mir etwas?“
„Was denn?“ fragte er und sah ihr in die Augen, „Was ist los, was bereitet dir Sorgen?“
„Bitte, behalte immer die Lebensfreude, lass es nie wieder so kommen das du einfach nichts mehr fühlen willst.“
„Wenn du da bist, schaffe ich das.“ Er zog sie zu sich.
„Auch wenn ich nicht da bin, bitte versprich es.“ Wisperte sie leise.
„Wo bist du denn?“ Fragte er.
„Weg, versprich es mir, bitte“
„Ich verspreche es dir, Ronja.“ Flüsterte er und küsste sie dann.
„Danke.“ Murmelte sie noch an seinen Lippen und ließ sich dann einfach in den Kuss fallen.
„Ich liebe dich, Ronja.“

„Willst du noch mir reinkommen?“ Fragte Ronja Ben, als sie vor der Tür standen.
„Klar.“ Er lächelte sie an und gab ihr einen Kuss auf die Nasenspitze.
„Wie konntet du nur?“ Linno starrte die beiden an und man sah der Schmerz in seinem Gesicht. Benn starrte aber Linno an, „Linno? Bist du es wirklich?“ Fragte er leise und ließ Ronja los.
„Ben, mein Lieber Bruder. Wie geht es dir?“
„Linno, wie... was... warum?“
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