Fanfic: Jule und ihr Leben
Kapitel: 1. was wir so lieben und hassen
1.Was wir so lieben und hassen
„Jule träumst du schon wieder?“ Meine beste Freundin Laura riss mich aus meinen Gedanken. Ich hatte tatsächlich wieder geträumt, wie vorhin im Unterricht. „ Was ist denn los mit dir?“, fragte Laura. „Worüber denkst du nach?“ „Ich frage mich, was die Jungs nur an der Natascha finden. Wir haben die gleiche Figur wie sie und sehen auch nicht so schlecht aus, trotzdem haben wir keinen Freund. Das ärgert mich ein bisschen“, sagte ich wütend. “Wenigstens lästern wir nicht über die Jungs hinter ihrem Rücken“, gab Laura als Antwort zurück. Wir lachten. Wir waren schon wieder bei unserem Lieblingsthema: Natascha. Sie ist das beliebteste Mädchen in unserer Klasse. Sie fühlt sich extrem cool, weil sie Push-up-BHS anzieht, ihr die Jungs scharenweise hinterherlaufen und weil sie die Anführerin der Candy Cats ist. Und tausend Gründe mehr.
„Dingdong!“ Die Glocke verkündete, dass die Pause zu Ende war. Mit schnellen Schritten gingen Laura und ich zur Turnhalle, denn wir hatten jetzt Sport. Die schlimmste Stunde überhaupt, fanden wir, weil Natascha immer in genau diesen Stunden viel zu enge Sachen und meistens auch welche, die halb durchsichtig sind trug. Ein Hingucker für alle Jungs, so was würde ich nicht machen. Ich kriege schon wieder Gänsehaut, wenn ich daran denke. Bahhh!! Außerdem wäre so ein Outfit für mich viel zu kalt.
Die Sportstunde fing an und es war wie immer, die 6 Mitglieder von Candy Cats standen einer Ecke und lästerten mal wieder. „Wer wohl heute ihr Opfer sein wird?“, fragte ich Laura. „Vielleicht mal wieder Alice oder Jenny. Wäre gut möglich.“ Alice tut mir irgendwie Leid. Sie ist zu jedem sehr nett und wird trotzdem von vielen gehänselt, weil sie nicht so schlank ist wie alle anderen, sie leidet sehr darunter, dass sie ein kleines Pummelchen ist. Aber mit Jenny ist es eine ganz andere Sache. Sie ist zu jedem unfreundlich und motzt gleich. Sie ist eine Katastrophe. =)
Frau Neumann unsere Sportlehrerin kam aus ihrem Umkleideraum, pfiff in ihre Trillerpfeife und alle kamen zur Mitte der Sporthalle. Sie erklärte uns, was wir heute machen wollten. Zirkeltraining stand an. Wir wurden in Gruppen eingeteilt. 2 Mädchen und 2 Jungs. Wie ich das liebte! Zirkeltraining an frühen Morgen!! Und dann mit Jungs in einer Gruppe. Warum??? „So Jule, Laura, Julian und Patrick, ihr bildet Gruppe A. Ihr fangt da hinten an den Ringen an.“, rief Frau Neumann durch die Halle. Gott sei Dank, die beiden Jungs gehen ja noch, schlimmer wären Lukas und Sören (die 2 sind gute Freunde oder besser gesagt Ex-Freunde von Natascha). Die Stunde verging wie in Flug, zum Glück, denn ich hasse Sport. Wir zogen uns um und gingen zurück zum Klassenraum. „Noch eine Stunde und dann ist Wochenende“ stellte Laura fest. „Endlich“ antwortete Alice, die hinter uns hertrottete. War das schön! Dem Wochenende so nah, es war wie ein Traum. Traumhaftes Wetter wurde angesagt und das konnte man am besten in Schwimmbad aushalten.
In der letzen Stunde hatten wir Deutsch. Herr Dickmann erklärte uns, wann man Adjektive und Verben groß schreibt. Warum muss man in der 7. Klasse nur so langweiliges Zeug durchnehmen? Zwar braucht man es später, aber es ist langweilig, es zu lernen. Nach langen 45 Minuten war die Schulstunde endlich vorbei. „Ich glaub’s nicht! So viele Hausaufgaben zum Wochenende, schrecklich!“, jammerte Laura. Ich musste lächeln, denn ich dachte das Gleiche. „Noch schrecklicher wäre es, wenn die Candy Cats hier zu uns an die Bushaltestelle kommen würden!“, platzte es mir heraus. Kaum hatte ich dies gesagt, da kamen Natascha, Tanja, Denise, Rebecca, Isabelle und Alexandra, die 6 Mitglieder der Candy Cats auf uns zu.
Sie redeten - besser lästerten - über Nataschas neuen Freund Marko. Natascha fand wohl nichts dabei, mit ihren Freundinnen über ihren “Freund“ zulästern. Wenn Marko mein Freund wäre, würde ich über ihn nicht lästern, denn er sieht verdammt gut aus und bei ihm wüsste ich auch gar nicht, worüber ich lästern sollte. Im Gegenteil - ich wäre froh, wenn ich einen so tollen Freund hätte. Einen Freund zu haben, ist eigentlich eine dufte Sache, dann hat jemanden, dem man alles erzählen kann, dem man einfach vertrauen kann und das wichtigste überhaupt, das er einfach immer für einen da ist. Aber satt sich nun zu freuen, dass sie einen Freund hat, spielt Natascha lieber mit Marko. Das würde ich mich nicht trauen. Was du nicht willst, das füge auch keinem anderen zu!!