Fanfic: KKJ Love

verzeihen."

"Bitte Chiaki, rede nicht so! Das klingt ja schon fast so als ob...als ob du eine...Vorahnung hättest!"

Chiaki verstummte und drückte Maron fester an sich. "Keine Vorahnung, nur die Wahrheit", flüsterte er in ihr Ohr.

Plötzlich, ohne Vorwarnung erhellte ein greller Blitz den Himmel. Eine dunkle Gestalt erschien. Sie schwebte einige Meter über dem Boden und blickte auf das Paar hinab. Es war Noin.

"Wir werden sehen, wie weit eure Liebe gehen wird...", murmelte er zu sich selbst und liess sich neben Maron auf den Boden gleiten.

"Meine wunderschöne Jeanne", sagte er. "Nun ist es Zeit für uns."

Chiaki stellte sich schützend vor Maron und sah Noin mit herausforderndem Blick an. "Wenn du sieh noch einmal berührst bist du tot!"

"Mein Lieber Chiaki, ich tat schon viel mehr, als sie nur zu berühren!"

Maron errötete und musste unweigerlich an den Kuss denken. Sie konnte diesen Moment nicht vergessen. Er hatte etwas magisches, etwas geheimnisvolles an sich. Sie wusste, dass Jeanne es war, die ihn küsste aber ein kleiner Teil von Maron wollte es genauso. Obwohl sie ohne Zweifel in Chiaki verliebt war, so bestand doch eine gewisse körperliche Anziehung zwischen ihr und Noin. Sie musste sich eingestehen, dass es eine starke körperliche Anziehung war... Diese Tatsache machte ihr Angst, denn es war das erste Mal überhaupt, dass sie solche Gedanken gegenüber einem Mann hatte. Er war soviel älter, reifer und erfahrener als sie. Aber ihn umgab eine mysteriöse, erotische Aura, die Maron jeden Unterschied zwischen ihnen vergessen liess. Jeden. Jeanne D`Arc`s Seele war von ihr gewichen aber sie hatte immer noch eine gewisse Macht über sie. Oder bildete Maron sich das nur ein, um zu verdrängen, dass sie sich von Noin angezogen fühlte?

Noin wollte Maron an sich reissen, doch Chiaki stiess ihn weg und schlug ihm mit aller Kraft ins Gesicht.

"Und das soll etwas bringen?"

Noin lächelte und holte zu einem kräftigen Schlag aus. Doch er führte ihn nicht aus, sondern schloss die Augen und behielt seine Hand ausgestreckt. Für ein paar Sekunden blieb er in dieser Position.

Chiaki stockte der Atem. Was hatte Noin vor? Das konnte mit Sicherheit nichts gutes bedeuten! Wenn er doch nur Zeit hätte, sich in Sindbad zu verwandeln, dann wäre das Schachmatt schnell gesetzt. Er musste es riskieren!

Access wartete schon auf seinen Befehl, doch als er Chiaki die Macht verleihen wollte, packte Maron Access mit beiden Händen und schleuderte ihn weit von sich. "Tut mir leid, Access", flüsterte sie.

Chiaki war verdutzt und bemerkte nicht, wie Noin langsam seine Augen öffnete. Bevor Chiaki realisierte, was geschah stand Noin neben Maron, umarmte sie und lächelte.

Ein Donnerschlag ertönte und Chiaki spürte, wie ihn etwas in den Rücken stach. Langsam sackte er zu Boden und blieb dort reglos liegen.

Maron bekam nichts von alledem mit. Ihre Reise hatte schon begonnen...
Als Maron die Augen aufschlug, fühlte sie, dass sie auf etwas Weichem gebettet war. Sie blinzelte und tastete mit den Händen um sich. Es war stockdunkel, Maron hatte nicht die geringste Ahnung, wo sie sich befand. Ihre Hände strichen über den seidigen Stoff einer...Bettdecke!

Wo bin ich nur? fragte sich sich und sie spürte plötzlich einen Klos in ihrem Hals. Als sie ein raschelndes Geräusch hörte, zuckte sie erschrocken zusammen und zog ängstlich die Bettdecke über ihren Kopf.

"Wer ist da!?" rief sie zitternd. Sie hörte, wie geräuschvoll ein Zündholz angezündet wurde. Zögernd streifte sie die Decke langsam von ihren Augen. Neben dem Bett war ein kleiner Nachttisch plaziert, auf dem nun eine Kerze flackerte.

Das Zimmer wurde leicht erhellt, doch erkennen konnte sie immer noch nicht viel. In der einen Ecke erblickte sie einen dunklen Schatten, der sich hie und da bewegte.

Plötzlich näherte sich der Schatten. Maron pochte das Herz bis zum Hals. Sie erschrak, als sie im Schein der Kerze das Gesicht von Noin erkannte. Zu ihrer Überraschung trug er nicht mehr den schwarzen Umhang sondern nur noch ein weisses Hemd. Es war nicht zugeknöpft und Maron konnte die feinen Schattierungen seiner Muskeln erkennen.

"Bitte Maron, habe doch keine Angst. Ich tu dir nichts!" Er setzte sich auf die Bettkante, strich den seidigen Laken glatt und lächelte. Maron schien es, als ob er verlegen war. Ohne dass sie es merkte, entspannte sie sich.

Ein paar Sekunden herrschte Stille. Noin starrte sie an und machte keine Anstalten, seinen Blick von ihr zu wenden. Maron errötete und hüstelnd fragte sie: "Ähm...also ich möchte gerne wissen wo ich bin und was ich hier eigentlich mache."

"Das will ich dir gerne verraten. Wir sind in meinem Schloss in Frankreich, weit weg von Japan. Ich brachte dich hierher, weil ich gerne mit dir alleine sein wollte."

Maron riss erstaunt die Augen auf und schüttelte den Kopf. "Und wessen Bett ist das bitte, wenn ich fragen darf!"

"Kannst du dir das nicht denken? Das ist...."

"Nein...Ich will es gar nicht wissen!"

Maron wusste nicht, wie sie sich weiter verhalten sollte. Sollte sie ruhig bleiben und sich mit Noin unterhalten oder sollte sie schreien und toben und versuchen, Noin zu bekämpfen? Sie entschied sich für ersteres und versuchte, das Gespräch weiterzuführen.

"Ich würde mich wohler fühlen, wenn du das Licht anmachen könntest..."

"Leider kann ich das nicht, denn hier gibt es keine Elektrizität...Aber wenn du willst, zünde ich noch weitere Kerzen an. Kerzenlicht finde ich sowieso romantischer."

Mit diesen Worten erhob sich Noin, öffnete einen grossen Schrank und holte mehrere Kerzenständer heraus. Er verteilte sie im Zimmer, zündete die Kerzen an und öffnete auch gleich das kleine Fenster neben dem Bett.

Maron beobachtete jede seiner Bewegungen, mit jeder weiteren Kerze, die er entflammen liess, erkannte sie weitere Details. Ihr fiel auf, welch schönen Kontrast das weisse Hemd zu seinen langen, schwarzen Haaren bildete. Als er das Hemd mit langsamen, fast rythmischen Bewegungen auszog, stockte Maron der Atem. Sein nackter Oberkörper schimmerte im Mondlicht, das in zarten Strahlen ins offene Fenster trat.

Dank den vielen brennenden Kerzen breitete sich eine wohlige Wärme im Zimmer aus. Endlich konnte Maron auch die Einrichtung und die Wände erkennen. Das Zimmer war nicht sehr gross, jedoch sauber und beinhaltete neben einem Bett auch einen Schrank, eine Truhe, zwei Regale und einen wunderschönen, thronartigen Stuhl. Auf dem dunklen Holz der Lehne war ein Pfeilbogen geschnizt. Maron`s Blick blieb kurz auf der Schnitzerei ruhen, dann wandte sie ihre Augen ab und sah sich die Wände genauer an. Sie bestanden aus hellgrauem Stein, auf dem gleichmässige, geschmackvolle Muster gemalt waren.

Es war nicht das Zimmer, das sie von Noin erwartet hätte. Sie hatte gedacht, es wäre schmutzig, unordentlich und bedrohlich, doch es war das genaue Gegenteil. Maron konnte nicht mehr behaupten, dass sie sich unwohl fühlte.

Plötzlich erkannte sie etwas, dass ihr vorher nicht aufgefallen war. Auf ihrem Nachttisch stand eine kleine Vase mit drei blauen Rosen. Noin bemerkte, dass Maron die Rosen bewundernd ansah und nahm eine der Blumen aus dem Gefäss, entfernte die Dornen und bevor er sie Maron ins Haar steckte, roch er an der Blüte und war wie jedesmal verzaubert von dem aussergewöhnlichen Duft der Rose.

"Wunderschön!" flüsterte er und betrachtete Maron mit zusammengekniffenen Augen. Noin legte seine Hand auf Maron`s Arm und streichelte sie sanft.

"Hast du schon einmal jemand so sehr begehrt, dass du es keine Sekunde ohne ihn aushalten kannst? Hattest du schon einmal das Gefühl, du könntest nicht mehr glücklicher sein, wenn du mit ihm zusammen bist? Liebtest du jemand so sehr, dass du alles dafür geben würdest, deine ganze Zeit mit ihm alleine verbringen zu dürfen?"

Noin`s Augen glitzerten und seine Gesichtszüge waren vollkommen entspannt. Maron konnte nichts dämonisches an ihm erkennen.

"Nein..." antwortete sie.

Noin schien verdutzt zu sein und sagte: "Was ist denn mit Chiaki? War es bei ihm nicht so intensiv?"

Maron hatte diesen Namen noch nie gehört. "Wer ist Chiaki?" fragte sie.

Noin gab keine Antwort. Das kann doch nicht wahr sein! Sie hat ihn tatsächlich vergessen. Ich habe es geschafft, dass sie ihn vergisst! Es muss während des Zeitsprungs passiert sein! Ich habe versucht, ihre Erinnerungen an Chiaki während der Reise zu manipulieren, aber ich habe nicht erwartet, dass es mir gelingt, dass sie ihn tatsächlich komplett aus ihrem Gedächtnis streichen würde! Es war einfacher, als ich dachte. Umso besser...

"Ich dachte nur, du hättest einen Freund, dessen Name Chiaki war...aber dem scheint wohl nicht so zu sein."

"Ich habe keine Freunde", entgegnete Maron. "Und ich kenne niemanden, der Chiaki heisst."

"Dann hast du wohl noch nie die Freuden der Liebe erlebt?" fragte Noin.

"Nein...nicht dass ich es mir nicht gewünscht hätte...ich habe es mir tausendmal ausgemalt. Jedesmal war es schöner und intensiver. In meinem Leben schwebte ich schon öfters in Lebensgefahr und jedesmal dachte ich: ich möchte nicht von dieser Welt gehen, bevor ich nicht die Liebe erlebt habe. Manchmal dachte ich, ich könnte keine Sekunde länger warten. Fast im selben Moment empfand ich es aber dann wieder als angebrachter, zu warten bis der richtige Moment eintreffen würde. Mit dem richtigen Mann."

"Glaubst du denn, dass es jemand gibt, der dir vorbestimmt ist?"

"Eigentlich glaube ich nicht an das Schicksal..."

"Du kannst aber dein Schicksal teilweise selber lenken. Fragt sich nur, in welche Richtung..."

"...ins Glück...oder ins Verderben". Maron
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