Fanfic: Katja

doch sagten sie nichts, da sie sich denken konnten, warum es ihrer Tochter so schlecht ging.
Katja musste in den nächsten Wochen regelmäßig zum Psychologen. Langsam besserte sich ihr Zustand, nach ca. einem Monat fing sie wieder an zu sprechen. Sie redete endlich wieder mit ihren Freunden, die darüber sehr glücklich waren. Vorallem Daniel und Alexandra waren dies. In die Schule ging Katja nicht mehr, ihre Mutter hatte beschlossen, dass sie die Klasse wiederholen würde, da sie zu viel verpasst hatte. So blieb sie den Vormittag über "zu Hause" und am Nachmittag fing sie langsam wieder an, mit Freunden was zu unternehmen, was allen sichtlich gut tat, vorallem ihr. Doch wussten alle auch, dass der Tag des Abschieds näher kam und dies lag ihnen schwer im Magen.
Nach zwei Monaten kam der letzte Schultag und so auch der letzte Tag, an dem Katja hier sein würde, die meisten ihrer Sachen waren schon bei ihrer Mutter, nur noch ein ganz kleiner Teil, das Nötigste war noch bei Alex. Ihre Freunde wollten eigentlich eine Abschiedsparty machen, aber Katja hatte ihnen gesagt, dass sie das nicht will. So ließen sie die Idee wieder fallen.
Katja verbrachte den letzten Tag mit ihren beiden besten Freunden. Sie machten noch einmal fast alles was sie gerne taten, alles wäre sich an einem Tag nicht ausgegangen. So waren sie noch einmal im Prater, sie waren Billardspielen und machten noch vieles mehr. Doch irgendwie konnte nichts die drei ablenken, denn sie alle wussten, dass sie sich entweder sehr lange nicht mehr sehen würden, oder dass ihre Freundschaft zerbrechen würde, was keiner der drei hoffte. Daniel schlief diese Nacht auch bei Alex, sodass sie noch eine letzte Nacht alle gemeinsam sein konnten. Es war eine traurige Nacht, Katja hatte sich in eine Ecke des Zimmers zurückgezogen und die andren beiden saßen auf dem Bett und starrten Luftlöcher in die Luft, bis sie alle zu müde wurden und ins Bett gingen.
So kam auch bald der nächste Tag. Es war hart für alle drei aufzustehen. Alex' Mutter machte ihnen noch ein Frühstück, was in totaler Stille ablief, dann wurden noch schnell die letzten Sachen von Katja eingepackt, denn schon nach einer halben Stunde läutete ihre Mutter an, um sie abzuholen. Daniel half ihr ihre Sachen im Auto zu verstauen, als dies fertig war, drehte Katja sich zu den beiden um. In ihren Augen schimmerten die Tränen und es dauerte keine Sekunde, da liefen sie ihr schon über die Wange hinunter. Daniel konnte sich dies nicht mehr mit ansehen, er ging zu ihr hin und nahm sie in den Arm. Katja klammerte sich regelrecht an ihn. "Ich will nicht weg von euch.", kam es leise unter Schluchzern von ihr. Auch Daniel rannen Tränen hinunter, er wischte sie sich schnell weg. Dann sah er Katja in die Augen. "Keine Sorge, wir kommen dich besuchen, so oft es geht. Das verspreche ich dir." Er versuchte, leicht zu lächeln, was aber scheiterte. Katja rannen immer noch die Tränen hinunter, sanft strich er sie ihr weg. Alex hatte daneben gestanden und versucht, sich zurückzuhalten doch auch sie konnte nicht mehr, ihr rannen die Tränen ebenfalls herunter. Katja löste sich von Daniel und schon lagen sich die beiden Mädchen in den Armen, beide schluchzten. Alex wollte sie einfach nicht gehen lassen, sie wollte ihre beste Freundin nicht verlieren, sie wollte es einfach nicht. Unter Schluchzern brachte sich nach einiger Zeit hervor. "Ich verspreche es dir auch, so oft ich kann werd ich dich besuchen. Wir werden den Kontakt halten. Versprochen." Katja war nur noch im Stande zu nicken, sie hoffte so, dass Alex Recht hatte und sie den Kontakt wirklich nicht abbrechen würden.
Ihre Eltern hatten der Szene in Ruhe zu geschaut, doch man sah ihnen an, dass ihnen das auch sehr nahe ging. Leider wussten sie alle, dass es nicht anders ging, Katja musste zu ihrer Mutter, das war das Beste für sie. Nach einer schier endlosen Zeit lösten sich die beiden Mädchen wieder von einander. Katja verabschiedete sich noch bei Alex Eltern und dann noch mal bei den beiden, bis sie endlich ins Auto einstieg. Ihr liefen immer noch Tränen über die Wangen, sie konnte sie einfach nicht mehr stoppen, sie wollte sie auch gar nicht stoppen, es war ihr egal, sie konnte einfach nicht mehr stark sein. Zu viel war in den letzten Monaten passiert.
Ihre Mutter bedankte sich noch bei den Eltern von Alexandra, dann stieg sie auch in ihr Auto ein und fuhr los. Katja hatte sich umgedreht und winkte ihren beiden besten Freunden, die ihr zurückwunken. Mittlerweile konnte keiner der drei seine Tränen mehr zurückhalten, auch Daniel ließ seinen Tränen nun freien Lauf.
Katja war schon einige Minuten aus der Sicht der beiden verschwunden, doch beide standen immer noch dort und schauten ihr nach. Langsam versiegten auch die Tränen bei den Beiden. "Ich kann es nicht glauben, jetzt ist sie wirklich weg" kam es von Alex, nach einiger Zeit. "Ich auch nicht." antwortete ihr Daniel leise. Die beiden standen noch kurz da, doch fing es dann an zu regnen, wie als wenn der Himmel auch um Katja weinen würde und so beschlossen sie, hinein zu gehen. Wo sie sich im Wohnzimmer auf die Couch setzen, sagen tat jedoch keiner etwas.
Katja währenddessen hatte sich nach vorne gedreht, auch bei ihr versiegten die Tränen langsam. Sie vermisste ihre Freunde schon jetzt, auch wenn sie erst wenige Minuten von ihnen getrennt war, wie sollte das dann erst werden wenn sie bei ihrer Mutter angekommen waren. Diese versuchte derweilen ein Gespräch anzufangen. "Dir wird es bei uns sicher gefallen." Sie schaute kurz zu Katja hinüber und lächelte leicht, doch Katja schaute sie nicht einmal an, sie starrte nur aus dem Fenster und ignorierte ihre Mutter völlig. Katja wollte einfach kein Gespräch anfangen, sie wollte gar nichts, außer bei ihren Freunden zu bleiben. Sie glaubte auch nicht, dass es ihr bei ihrer Mutter gefallen würde, immerhin kannte Katja sie kaum. All die Jahre hatte sich ihre Mutter nicht um sie gekümmert und jetzt auf einmal sollte sie bei ihr wohnen und auf heile Welt tun. Das würde sie nie tun, Katja hasste ihre Mutter, sowie deren neuen Mann. Sie könnte nicht einfach so dort wohnen und sich ohne Probleme wohl füllen, da verlangte ihre Mutter zu viel von ihr.
Ihre Mutter ließ sie die restliche Fahrt in Frieden, sie konnte sich schon denken, dass es für Katja sehr schwer sein müsste plötzlich wegziehen zu müssen, zu fast fremden Menschen. Dies schmerzte sie sehr, doch sie konnte zur Zeit nichts machen, denn es ging damals nicht anders, sie hatte gehen müssen und es war für Katja das Beste gewesen, bei ihrem Vater zu bleiben. Katjas Mutter hoffte, dass Katja sich bald bei ihnen einleben würde und ihre neue Familie akzeptieren würde.
Nach einigen Stunden Fahrt, die in absolutem Schweigen verlief, nur der Radio gab Töne von sich, kamen sie in Katjas neuem zu Hause, Lienz an. Ihre Mutter parkte ihr Auto und stieg dann aus. Katja folgte ihrem Beispiel wenige Sekunden später, sie schaute sich ihre neue Wohngegend genau an. Es war eine ziemlich ruhige Straße, eigentlich schien es so als sei der gesamte Stadtteil ziemlich ruhig. Ihre Mutter wohnte dort in einem großen Haus, das einen ebenso großen Garten hatte, mehr konnte sie derweilen von dem Haus noch nicht sehen, aber es schien so, als sei es ein ziemlich modernes Haus. Jetzt erst brach ihre Mutter das Schweigen wieder. "Philipp ist noch nicht da, er arbeitet heute länger, du kannst dich also in aller Ruhe etwas eingewöhnen." Katja nickte nur, sie hatte eigentlich keine Lust den neuen Lebensgefährten ihrer Mutter kennen zu lernen und so war es ihr nur Recht, dass dieser nicht da war. Nach diesen Worten ging sie zur Haustür und sperrte diese auf. Katja folgte ihr in einigem Abstand und betrat nun ihr neues zu Hause. Das Haus war wirklich so groß wie es von außen ausgesehen hatte, schon das Vorzimmer war riesig und man sah, dass die hier Wohnenden sehr viel Geld besaßen. Ihre Mutter hatte wirklich Stil, das Haus war modern eingerichtet worden, alles war genau aufeinander abgestimmt, nirgendwo gab es ein Detail, das nicht passte. Katjas Mutter hatte sich schon die Schuhe ausgezogen und meinte nun zu ihr: "Lass deine Schuhe einfach irgendwo stehen, ich zeige dir erst mal das Haus." Katja tat, was sie ihr sagte und folgte ihr dann. Der Stil der sich schon im Vorzimmer gezeigt hatte zog sich durchs gesamte Haus, alles war sehr modern und großzügig eingerichtet. Es gab locker 20 Räume, wenn nicht sogar mehr, diese waren aufgeteilt auf 2 Stockwerke und den Dachboden, der ab nun Katjas Zimmer werden sollte. Die Aufteilung der Räume war so, dass es im Erdgeschoss die ganzen Nutzräume gab und im oberen Geschoss die Schlafräume. Die Führung ihrer Mutter endete im Dachboden, der sehr großzügig ausgebaut worden ist, es gab noch nicht wirklich Möbel darin und so erklärte sie Katja: "Wir haben den Dachboden noch nicht eingerichtet, da wir dachten, es wäre netter für dich, wenn du dir die Möbel selber aussuchen kannst. Ich weiß, bis jetzt ist noch nicht viel hier, aber in den nächsten Tagen werden wir mit dir schaun gehen. Wir werden schon was passendes finden." Katja nickte. "Wenn du möchtest kannst du hierbleiben oder auch in den Garten gehen und den dir anschauen, falls du etwas brauchen solltest, ich bin unten in meinen Arbeitszimmer, ich hab noch einiges zu tun." So drehte sie sich um und war auch schon aus dem Zimmer verschwunden. Katja schaute ihr kurz nach, dann ließ sie sich auf die Matratze, die eine kurze Zeit ihr Bett sein sollte, fallen. So schlimm schien das hier nicht zu sein, aber trotzdem wollte sie hier nicht leben, sie wollte einfach nur wieder zurück. Am liebsten hätte sie geheult, doch hatte sie heute schon so viel geheult das es nicht mehr ging.
Sie blieb den ganzen Tag in ihrem Zimmer, erst als ihre Mutter sie rief,
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