Fanfic: Wie soll ich dich ansprechen...?

meinte sie mit „verfallen“?“
Sabir zuckte hilflos mit den Schultern.
„Ich weiß es leider nicht. Aber sie sprach mich auf die Farbe ihrer Augen an.“
„Die Farbe ihrer Augen?“ Seth mischte sich nun auch ein und sah Sabir verwirrt an. „Dunkelbraun, oder?“
Traurig schüttelte der Angesprochene den Kopf.
„Schwarz wie die Nacht.“
„Das macht ihr zu schaffen?“, fragte Atemu.
„Ja, leider habe ich ihr als sie noch klein war immer wieder erzählt, dass Leute die schwarze Augen haben einen schlechten Ba besitzen. Ich dachte sie würde es nicht ernst nehmen.“
Atemu seufzte.
„Wir müssen etwas tun. Aber ich muss gestehen, dass ich absolut keine Ahnung habe was genau wir tun müssen.“
Sabir überlegte. Dann schien ihm etwas einzufallen.
„Als sie damals zu mir und meiner Frau kam trug sie etwas um den Hals. Ein seltsames Zeichen.“ Er begann in seinen Taschen zu kramen. „Ich trage diese Kette immer als Glücksbringer mit mir herum.“
Endlich fand er wonach er gesucht hatte. Langsam zog er die Kette hervor und zeigte sie Atemu. Dieser musterte die Kette. Ein rundes Amulett hing daran. Auf diesem war ein Wappen abgebildet. Zumindest sah es so aus. Ein Vogel der aussah als würde er brennen hatte sich um Arais Namenszug geschlängelt. Das Amulett war sehr fein gearbeitet, doch war das ganze im Laufe der Jahre zusehends abgenutzter geworden.
„Ihr Name steht darauf, warum hast du sie dann Mahina genannt?“, fragte Atemu gerade heraus.
„Ich weiß es nicht mehr. Ich hatte das Gefühl, dass sie diesen Namen früher oder später tragen würde und ich hatte wohl recht.“
Atemu fuhr über den Namenszug und erschauderte kurz. Es war als wäre etwas in ihn gefahren. Eine Art Geist oder Macht? Verwirrt schüttelte er den Kopf.
„Wo hast du sie damals gefunden? Oder kam sie zu dir? Wir müssen jetzt alles über sie wissen. Wirklich alles.“
„Ob ihr das recht wäre?“, gab Sabir zu bedenken.
„Das spielt nun absolut keine Rolle. Wir müssen handeln bevor Ramius ihr etwas wirklich schlimmes antut.“
„Ihr habt recht“, sagte Sabir, „dann fange ich an.“
Er überlegte und suchte wohl nach einem Anfang. Dann nickte er.
„Ich war an diesem Tag unterwegs weil ich etwas für Euren Vater erledigen sollte, da hörte ich etwas. Eigentlich hätte ich meinen Auftrag ausführen sollen, aber ich bin den Geräuschen gefolgt und habe Arai gefunden. Damals sah es nicht gut für die aus und ich habe schon befürchtet, dass sie die Nacht nicht übersteht. Aber ihr Wille war stärker.“
Atemu lächelte wissend.
„Sie ist ein ewiger Dickkopf“, sagte er leise.
Sabir musterte Atemu kurz, dann nickte er und überlegte.
„Von diesem Tag an habe ich mich um sie gekümmert. Soweit man sich um sie eben kümmern musste. Mit sieben oder acht wollte sie unbedingt gegen mich antreten. Damals habe ich sie noch besiegt, aber zwei Jahre später hatte ich keine Chance mehr.“ Beschämt senkte er den Kopf. „Normal ist das doch nicht.“
„Keiner hat behauptet, dass sie normal ist“, sagte der Pharao. „Jetzt wissen wir schon mal mehr, auch wenn es uns nicht wirklich weiterhilft.“
„Leider nicht, aber mehr fällt mir nicht mehr ein.“ Bedauernd zuckte er Hauptmann mit den Schultern.
„Nicht schlimm“, meinte Atemu, „dann müssen wir wohl jemanden finden, der mehr über sie weiß.“
„Und wo wollt Ihr so jemanden auftreiben?“, fragte Seth.
„Das ist eine gute Frage“, seufzte Atemu, „wenn ich die Antwort darauf wüsste, wäre alles leichter.“
Seth und Sabir sahen sich an, dann zuckten beide mit den Schultern.
„Wir haben also absolut keine Ahnung was wir tun sollen“, stellte Seth fest.
„Sieht danach aus“, fügte Sabir hinzu.
Atemu drehte wieder das Amulett zwischen den Fingern. Es musste doch etwas geben, dass sie noch tun konnten. Irgendwas hatten sie übersehen. Plötzlich begann das Amulett schwach zu leuchten.
„Was?“ Verwirrt fuhr er über Arais Namenszug und zuckte zurück.
Das Metall schien an dieser Stelle zu glühen.
„Was hat das wieder zu bedeuten?“, fragte er eher sich selbst als in die Runde.
Sabir und Seth sahen verwirrt auf das Stück Metall und zuckten dann einheitlich die Schultern.
„Das könnte viel bedeuten, mein Pharao.“
Die Stimme einer alten Frau durchbrach die Stille. Atemu fuhr herum, doch dort stand keiner. Von wo war diese Stimme gekommen?
„Wo bist du?“, fragte er verwirrt.
„Ihr solltet nicht immer an das glauben was Euch Eure Ohren sagen, sondern auch einmal auf Eure Augen vertrauen.“ Die Frau stand nun direkt vor Atemu.
„Aber wie?“
„Das ist unwichtig“, sagte Aura. „Es gibt wichtigeres.“
„Aber wer bist du?“, fragte Seth und trat neben Atemu.
„Wie unhöflich von mir“, sagte Aura und lächelte verschmitzt. „Ich bin Aura.“
„Und was willst du hier?“, hakte Atemu nach.
„Ich dachte Ihr braucht Hilfe, mein Pharao. Immerhin bin ich so etwas wie Arais Kindermädchen gewesen.“
„Du kennst sie?“ Der Pharao begann neue Hoffnung zu schöpfen.
„Natürlich“, bestätigte die Alte, „ziemlich lange schon. Und Ihr müsst Euch jetzt mit keinen Erklärungen aufhalten. Ich weiß wo sie ist und was mit ihr ist. Ich kenne die Zukunft.“
Seth verdrehte die Augen und sah weg. Die Alte war ihm suspekt. Vom ersten Moment an, war sie ihm irgendwie unheimlich gewesen.
„Du kennst die Zukunft? Dann weißt du doch sicher auch ob wir diesen Kampf gegen Ramius überstehen, oder etwa nicht?“ Atemu hatte eine Augenbraue hochgezogen und wartete auf Antwort.
„Natürlich weiß ich auch das, aber wenn ich es Euch erzählen würde, würdet Ihr es glauben?“, konterte Aura hinterlistig.
„Du kannst es ja versuchen“, meinte Atemu.
„Ich will mich ja nicht einmischen, aber ich dachte wir wollten uns etwas überlegen wie wir Arai zurückholen?“ Sabir musterte zuerst Aura dann Atemu.
Aura lächelte sanft.
„Du machst dir Sorgen, das merkt man. Aber sei versichert, dass du nicht der Einzige bist der das tut. Mir geht es nicht anders. Auch der Pharao scheint sich zu sorgen.“ Sie bedachte Atemu mit einem hinterlistigen Blick von der Seite.
„Dann sollten wir endlich handeln und nicht immer davon reden“, sagte Sabir entnervt.
„Aber wa-“
Weiter kam Atemu nicht, denn seine Stimme ging in markerschütternden Schreien unter. Sekunden später stürmte ein Soldat bei der Tür herein und schrie schon beinahe.
„Sie greifen an!“
Aus den Gesichtern der Anwesenden wich das letzte bisschen Farbe. Nun war es so weit. Ramius griff an. Sabir sprang auf und eilte dem Soldaten nach. Seth, Atemu und Aura warfen sich kurz Blicke zu.
„Vielleicht solltest du hier bleiben“, sagte Atemu und richtete seinen Blick auf Aura.
„Ihr wisst, dass ich das nicht kann. Ihr werdet meine Hilfe brauchen.“
Seth sah noch kurz zu Atemu, dann eilte auch er aus dem Gemach. Er wusste, dass es keinen Sinn machte mit der Alten zu diskutieren und draußen wäre er sicher hilfreicher. Gerade als Atemu etwas kontern wollte, kam erneut jemand bei der Tür herein. Nefertari. Die Angst stand ihr ins Gesicht geschrieben. Panisch klammerte sie sich an Atemu.
„Sie greifen an, sie greifen an!“, schrie sie ihm ins Ohr.
„Das weiß ich“, grummelte Atemu. „Versteck dich lieber.“
„Verstecken, ich? Du beschützt mich doch sicher mit deinem Leben, oder?“ Sie klammerte sich noch heftiger an ihn.
„Vergiss es“, antwortete Atemu eisig. „Ich muss jetzt nach draußen und Arai suchen.“
„Arai?“ Nefertari sah ihn verwirrt an. „Und was soll heißen „vergiss es“?“
„Das heißt, dass du mich nervst und dass ich keine Lust habe dir hinterher zu laufen. Auch wenn damit der Friede zwischen unsren Ländern gefährdet ist, ich will, dass du verschwindest.“
Das hatte gesessen, denn Nefertari ließ ihn augenblicklich los und sah ihn voller Abscheu an.
„Wie kannst du es wagen, mich dermaßen zu beleidigen? Das ist doch wohl“, sie fuchtelte mit den Händen herum, „die größte Unverschämtheit die ich jemals gesehen habe.“
Schulterzuckend ging Atemu an ihr vorbei.
„Ich reise auf der Stelle ab“, kreischte Nefertari und stürmte aus dem Zimmer, nicht ohne ihm beim vorbeigehen böse Blicken zuzuwerfen.
„Der erste Stein ist losgetreten“, meinte Aura leise.
„Bitte was?“ Atemu sah sie fragend an. Was sollte das nun wieder bedeuten?
„Vergesst es, wir müssen nun endlich nach draußen.“
Aura schritt zügig aus und der Pharao hatte Mühe mit ihr Schritt zu halten. Als die beiden endlich ins Freie kamen, bot sich ihnen ein Bild des Schreckens.
Die Soldaten kämpften verzweifelt gegen die Übermacht der Angreifer. Hin und wieder waren Schreie zu hören, dann der dumpfe Aufprall eines Körpers auf dem Boden.
„Bei Ra“, keuchte Aura und sah sich um, „das ist schrecklich. Mehr als schrecklich.“
„Es ist sinnlos“, seufzte Atemu, „bleib bitte immer dicht bei mir. Unsre Gegner sind stärker als wir dachten.“
Aura nickte leicht. Dann folgte sie ihm.

„Ich werde nicht kämpfen, geht das nicht rein in deinen Schädel?“, schrie Arai.
Wütend sah sie zu Ramius, der ihr, ihr Schwert hinhielt.
„Doch, das wirst du. Davon werde ich dich noch überzeugen, keine Sorge.“
„Nein, niemals.“ Arai verschränkte die Arme vor der Brust. „Du kannst da stehen bis du schwarz wirst.“
„Schwarz ist ein gutes Stichwort“, meinte Ramius hinterlistig. „Deine Augen sind wirklich wunderschön, sagte ich das schon?“
„Hör auf damit.“ Arai bebte.
„Warum sollte ich?“ Langsam näherte er sich ihr von hinten und legte seine Arme um sie. „Es stimmt doch und sie passen sehr gut zu dir. Besser als dieses braun.“
Arai zuckte zusammen als sie seine Hände an ihrer Hüfte spürte. Ohne große Anstrengung versuchte sie von ihm loszukommen. Natürlich blieb es bei einem Versuch.
„Hör endlich auf.“ Arai zitterte.
„Soll ich dir verraten warum
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