Fanfic: I would do anything for you

Kapitel: Schließe deine Augen und vergesse die Vergangenheit, die dich so sehr plagte

Kapitel 7: Schließe deine Augen und vergesse die Vergangenheit, die dich so sehr plagte

Ich tippte ungeduldig auf dem kleinen Holztisch herum und mein Blick wanderte nun schon zum dreißigsten Mal zum Eingang…
Es war mitten in der Nacht und ich wurde immer ungeduldiger… Schlafen konnte ich nicht, nicht mit diesem vollen Kopf… Es spuckte zu viel in meinen Gedanken herum, immer wieder sehe ich ihren Blick, den Blick, den sie mir zuwarf, als sie ging. Es nahm sie sicherlich mit, das Kaede gestorben war, aber da war noch etwas anderes… war sie so bedrückt wegen mir? Nach zehn Jahren? Und was war mit mir? Wo war meine Trauer über den Tod der alten Miko?
Ich schüttelte kräftig meinen Kopf… nein, ich konnte ihr nicht sagen, wer ich war… nein…
Mein Blick glitt zu Tessaiga, das an der Wand lehnte und meinem roten Suikan, der daneben zusammengefaltet lag… wieso trug ich das Zeug eigentlich noch mit mir herum? Es war ein altes Stück Vergangenheit, unwichtig und unnütz… ein verrostetes Schwert half mir beträchtlich wenig und das Gewand würde mich nur verraten.
Ich ärgerte mich über mich selber und packte diesen Müll, um ihn unter das Bett zu verfrachten. An einen Ort, wo ich es nicht mehr sehen musste.
Die Kerze war schon fast heruntergebrannt, ich hatte nicht mehr viele, ich sollte bald schlafen gehen. Daraufhin schaute ich zur Fensterbank, an der zwei Kerzen aus weißem Wachs lagen… jedoch waren es nicht die Kerzen, die meinen Blick so erregt auf sich zogen, nein, es waren zwei Augen, die mich geheimnisvoll durch das Fenster beobachteten, zwei schokobraune Augen…
Ich trat näher an das Fenster, woraufhin die Augen ein wenig zurückwichen. Ich öffnete die Fensterscheibe geschwind und sah in die Dunkelheit hinaus.
Die braunen Augen gehörten einem kleinen Mädchen mit kurzen schwarzen Haaren, die mich neugierig musterte.
„Wer bist du?“, fragte ich sie mit verwunderter Stimme, doch sie antwortete mir nicht. Stattdessen starrte sie mich weiter mit ihren braunen Augen an… diese braunen Augen, sie erinnerten mich an jemanden… an jemand wichtigen…
„Wer bist du?“, versuchte ich es erneut.
„Mia!“, antwortete sie kurz und bündig. Sie schien keinerlei Angst vor mir zu haben und das, obwohl ich ein völlig Fremder für sie war.
„Und was machst du bitte an meinem Fenster?“, stocherte ich nach.
„Bist du Inu Yasha?“
Ich erstarrte plötzlich. Woher konnte sie das wissen? Woher kannte sie mich überhaupt?
Ich schaute sie nur stumm an, woraufhin sich ein leichtes lächeln auf ihren Lippen abzeichnete.
„Ich wusste es doch, dieser rote Suikan und das Schwert, du bist endlich zurückgekehrt!“, schrie sie schon fast, woraufhin ich ihr den Mund sofort zuhielt und sie in die Hütte hinein zog.
„Das muss nicht jeder wissen!“, fauchte ich sie an und gab ihr mit einem eindringlichen Blick zu verstehen, dass es besser für sie wäre, wenn sie nur noch flüsterte.
„Woher kennst du mich?“, sagte ich dann mit sanfter Stimme.
Sie schaute mir durchgehend in die Augen, dieser direkte Blick ließ mich unruhig werden, was sollte das? Suchte sie etwas in meinen Augen?
„Ich kenne dich aus Erzählungen… ich wusste, das du zurückkehren würdest…“
Es schauderte mich, wenn sie so redete, es klang seltsamer Weise so, als ob sie mich schon seit längerem kannte.
Ich murrte ein wenig vor mich hin, als ein Rufen von draußen erklang. Die Kleine war schon seltsam, vor allem kam mir ihre Art sehr vertraut vor.
„Mia!“ Das Rufen wurde stärker und nun konnte auch ich die Stimme erkennen, es war Kagome, die nach der Kleinen suchte.
Ich schubste sie ein wenig barsch Richtung Tür, die ich folglich sofort öffnete. Das besorgte Gesicht bemerkte die Bewegung in der Dunkelheit sofort und trat mit schnellen Schritten an mich heran.
Ihr Blick war jedoch nur auf die Kleine gerichtet, die entschuldigend aufblickte.
„Sorry, Mum…!“, sagte sie geschwind, bevor die Beschuldigung überhaupt gefallen war. Doch meine Augen weiten sich, als ich den Satz der Kleinen vollkommen in mich aufgenommen hatte. Hatte sie da eben „Mum“ gesagt? So hatte Kagome ihre Mutter immer genannt… Meine Augen weiteten sich, doch ich versuchte es mir so wenig wie möglich anmerken zu lassen.
Zwei paar braune Augen waren auf mich gerichtet, da ich so sprachlos vor ihnen stand. Doch ich winkte nur ab.
„Sie hat mich nicht gestört, wirklich…!“
Die Ähnlichkeit der zwei war verblüffend, dieselben schwarzen Haare und dieselben Augen mit dem sturen, durchdringenden Blick. Doch wer war ihr Vater?
Der Gedanke daran schmerzte, es schmerzte tief, drum zog ich mich geschwind in die kleine Hütte zurück, während die Beiden leise verschwanden, ohne auch nur zu ahnen, was sie gerade in mir angerichtet hatten.
Es tat weh auch nur daran zu denken, das jemand anders sie berührt haben sollte, sie geküsst haben sollte… meine Kagome berührt und geküsst?
Ich schüttelte mir die Gedanken aus dem Kopf. Warum sollte ich so denken? Ich habe sie zurück gelassen, zehn lange Jahre alleine gelassen, es war mein Wille, das sie glücklich wird, warum sollte ich es ihr nun nicht gönnen?
Ich suchte an der nächsten Stuhllehne halt, da ich ansonsten drohte umzufallen vor Schmerzen in meinem Inneren. Dieser Schmerz, diese Eifersucht… wie konnte ich sie nur alleine lassen?
Ich fasste mir, mit festem Griff, auf die Brust. Dieses Juwel, es war an allem Schuld… dieses Juwel… konnte sie es etwa nicht sehen? Eigentlich unbegreiflich…
Was würde eigentlich geschehen, wenn ich es mir selbst entnehmen würde…?
„Du würdest sterben…“, erklang die Stimme in mir und erneut wurde mir die Aussichtlosigkeit meiner Situation klar…
Ich schmiss mich auf das Bett, es roch noch immer nach der Alten… wie konnte ich hier nur schlafen? In ihrem Bett? Sie hat sich um mich gesorgt, uns stets geholfen…. Wieso war sie gestorben?
Es drang alles auf mich ein, ich war zurück gekehrt, ich wollte Kagome sehen, ich wollte ihr noch einmal in die Augen blicken und nun bin ich überflüssig, ihr Herz gehörte nun einem anderen und die Alte, die fast wie eine Mutter für mich war… auch sie war nicht mehr da… es verschwand alles und löste sich aus meinen Händen, es entglitt mir….

Es dauerte Stunden, bis ich es schaffte ein Auge zu zubekommen, doch als die Sonne ihre ersten Strahlen durch die Fenster jagte schaffte ich es doch noch für ein paar Stunden ein wenig Schlaf zu finden. Als Mensch war dies umso nötiger.
Als Hanyou früher, ich konnte Tage lang marschieren ohne auch nur die leiste Erscheinung von Müdigkeit zu spüren, doch nun… dieser menschliche Körper war schwach…

Geweckt wurde ich von einem frühen klopfen an der Holztür.
Ich schwang mich ohne Probleme aus dem Bett, ich hatte Ringe unter den Augen und mein Kopf dröhnte vom nachdenken. Wer konnte mich bloß in dieser Frühe besuchen?
Die Tür quietschte verräterisch, als ich sie einen Spalt breit öffnete.
Wieder stand die Kleine vor mir und betrachtete mich mit fordernden Augen. Ihr Blick schien entschuldigend, jedoch wusste ich nicht was sie wollte. Ich öffnete die Türe ein wenig weiter um sie herein zu lassen.
„Was willst du jetzt schon wieder?“, fragte ich sie energisch und mit einem Anschein von Wut in der Stimme.
„Ich…“, stammelte sie. „Ich habe es ihr gesagt!“
Dies ließ meine Augen weiten, hastig drehte ich mich zu ihr um und schaute sie zuerst nur stumm an. Ich versucht in ihren Augen die Bestätigung zu finden, die ich zu meinem bedauern auch fand.
„Du hast was?“, schrie ich ihr schon fast entgegen, woraufhin sie leicht die Augen zusammenpresste. Ich hatte sie darum gebeten, ihr schon fast gedroht, aber sie war wirklich wie ihre Mutter… stur, dickköpfig und sie hatte keinerlei Angst vor Dämonen.
„Aber sie glaubt mir nicht, sie war wütend, weil sie meinte ich würde ihr derartige Lügengeschichten erzählen!“, stammelte sie weiter vor sich hin.
Ich schüttelte nur den Kopf. Einmal mit der Nase auf die Wahrheit geschubst, würde es nicht lange dauern, bis sie es erfahren würde. Es war bloß eine Frage der Zeit…
Ich drehte mich langsam zu ihr um: „Warum machst du das?“
Es war mir fremd, das jemand so etwas tat, besonders ein Kind, das damit drohte seine Eltern auseinander zu reißen….
Sie schien mir antworten zu wollen, doch dann schüttelte sie bloß den Kopf und starrte mir tief in die Augen.
„Bitte, sag es ihr einfach, dann wird sich alles andere ergeben…!“
Dann war sie verschwunden, mit einem Mal hatte sie kehrt gemacht und war heraus gerannt. Ich wollte ihr hinterher schreien, das sie warten sollte, doch sie schien sich nicht zurückzuhalten zu lassen.
Es kam mir alles sehr merkwürdig vor, dieses Mädchen besonders, sie wusste Dinge, die mit weiterhelfen würde, aber sie wollte sie mir nicht verraten.
Ich schloss die Türe von außen und trat durch das Dorf, ich weiß nicht, ob es Kagome war, die ich suchte, oder ob ich einfach nur Zeit zum denken brauchte… zumindest stand ich ihr nach wenigen Schritten gegenüber.
Was die Kleine sagte, machte mir wirklich zu schaffen, wäre es besser gewesen, wenn
Ich nie zurückgekehrt wäre? Wenn ich in diesem kleinen Dorf gestorben wäre, so wie es mein Bruder wollte?
Jetzt war es zumindest zu spät.
Ich stand ihr Gegenüber und spürte bereits ihre Blicke auf mir lasten, die mich von oben bis unten musterten. Ich wusste genau, nach was sie Ausschau hielt, nach einem wichtigen Artefakt, das ich bis heute noch nicht losbekommen hatte. Ich versteckte es unter dem Hemd, damit es keiner zu Gesicht bekam.
Ich hob langsam und mit standhaften Blick mein Gesicht, um ihr entgegen zu schauen… Natürlich hatte ich Angst davor, wie sie reagieren würde, ob sie mich nun doch erkannte, oder ob sie mich einfach normal betrachtete.
Ihr Blick war normal, jedoch noch immer gebannt auf mich, ich musste weg, weg
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