Fanfic: I would do anything for you
langsam und edel, wie sie war…
Ihr Blick ruhte erst auf meinem Gesicht und wanderte dann auf meine Brust… ihre Augen weiteten sich? Ich hätte ihren verwunderten Blick verstanden, als sie mich ansah, doch warum erst, als sie meine Brust anstarrte?
„Inu… Yasha?“ ihre Stimme hörte sich zitternd und nachfragend an, warum war sie gekommen? Und warum schaute sie mich so entsetz an?
„Du… du bist ein Mensch!“ Ihre Aussage klang ablenkend… ich wusste das ich ein Mensch war, aber nicht warum…
Ich wendete meinen Blick schnell zu Seite und wollte nur ein „Keh“ verlauten lassen, doch da war sie wieder, diese Trockenheit in meiner Stimme… diese Stummheit…
Ich spürte eine zarte, kalte Hand, die meine Wange streifte. Ich erschrak fast bei dieser zärtlichen Berührung und wendete aus diesem Grund meinen Blick wieder zu ihr und sah in ihre Augen… in ihre kalten Augen, in denen sich Tränen bildeten… warum weinte sie bloß? Ich war verwirrt und überfordert mit dieser Situation, was sollte ich sagen? Was machen? Wenn Kagome weinte wusste ich den Grund oder konnte mir zumindest einen Grund zusammen reimen, doch bei ihr…
„Inu Yasha, ich bin gekommen, weil ich mir Sorgen um dich gemacht habe… es hieß, du seihst tödlich verletz worden…“
Ich sah die erste Träne, die sich aus ihrem Auge drückte und über ihre Wange glitt, war das ihr Grund gewesen? Sie vergoss Tränen für mich? Sie war nur der verkörperte Hass der Frau, die ich einst liebte und vergoss nun Tränen? Es ging alles zu schnell… zum ersten Mal merkte ich wie ich eigentlich schlafend durch die Welt gewandert bin… alle haben sich verändert… auch ich?
Plötzlich zog Kikyou ihre Hand zurück… ich fuhr auf und schaute sie an, während ich eine Bewegung im Unterholz wahrnahm…
„Ich muss gehen…“ waren ihre Worte und sie schlich sich zurück in den Schatten der Bäume. Ich verstand sie nicht und schaute ihr nur mit fragendem Blick hinterher, was hatte sie? Spürte sie etwas, das ich nicht bemerkt hatte? Was trieb sie zu einer so schnellen „Flucht“?
Ich hörte das laute knacken eines Astes und verdrehte sofort meinen Kopf in die Richtung, aus der das Geräusch kam.
Verständlich, das Kikyou so schnell ging, es war Kagome, die sich da ihren Weg durch die Blätter und Äste bahnte.
Ich erinnere mich noch, kurz vor dem Kampf mir Naraku… ein Treffen mit Kikyou…
Es war nicht von langer Dauer, da sie sich Sorgen um Kohaku machte, der noch immer einen Juwelensplitter trug… sie kümmerte sich schon eine ganze Weile um ihn.
Doch der eine Satz, mit dem sie unser Gespräch damals beendet hatte, dieser Satz klingt noch immer wie ein Echo in meinen Ohren…
„Du hast bereits dein Herz an sie verloren… wenn du es akzeptiert hast, dann wirst du endlich dein verdientes Glück erfahren…“ sie sagte es mit einem lächeln, doch ihre Augen hatten eine ganz andere Nachricht in sich getragen…
Immer wenn ich nun Kagome sah musste ich an ihre Worte denken, sie hatten sich in mir eingebrannt und wollten einfach nicht verstanden werden… Doch ihr Blick, ihr lächeln, es lässt mich nicht langer nachdenken…
Sie trägt noch immer meinen Suikan Umhang um ihre Schultern, der sie ein wenig klein und verloren aussehen lässt. Ihre rechte Hand hält sich zitternd an diesem fest und ihre braunen Augen schauen mich erstaunt an. „Inu Yasha!“ schrie sie fast, als sie auf mich zu gerannt kam. Sie fiel mir stürmisch um den Hals, wie es schon immer ihre Art gewesen war und klammerte sich an mir fest. Sanft legte ich meine Arme sanft um ihren Körper und wartete erst einmal einen Augenblick auf ihre Reaktion auf mein „menschliches“ Dasein… Doch dies schien sie erst gar nicht zu interessieren, sie stammelte nur wirres Zeug vor sich hin…
„Drei… Drei Tage hat sie gesagt und du wärst wieder wach… ich hab mir solche Sorgen gemacht… ich hatte Angst, du würdest nie mehr aufwachen… die letzten 5 Wochen waren die Hölle für mich gewesen…“
//Fünf Wochen? Hatte ich solange geschlafen? Ich konnte mir dies kaum vorstellen… wie konnte ich solange überleben?//
Ich versuchte sie zu trösten, immer wieder setzte ich mit tröstenden Worten an, doch ich bekam noch immer keinen Ton heraus. Zuvor hatte ich gedacht, es wäre nur eine Nachwirkung, doch nun machte ich mir ernsthaft Sorgen… Immer öfters versuchte ich einen Ton herauszubekommen, vergebens…
Nicht nur das ich nun ein Mensch war, ich hatte auch meine Stimme verloren… Meine neue Erkenntnis blieb nicht lange geheim… Kagome sah wie ich mit mir Rang und versuchte etwas zu sagen… meine Lippen formten die Wörter, doch meine Stimme gab ihnen keinen Klang.
Sie trat einen Schritt von mir zurück und schaute mich entgeistert an, ich konnte ihren Blick gut verstehen, ich hätte sicher genauso reagiert wie sie, wenn mich nicht diese Panik überkommen hätte…
Ohne meine Stimme, ohne meine dämonischen Kräfte… warum weiß ich nicht mehr, wieso dies passiert ist? Ich versuche immer wieder meine Erinnerungen in den Kopf zu rufen, doch es ist alles leer, dieser Schleier, dieser dunkel Schleier, er will nicht vergehen, er will mir keinen klaren Blick gewähren, was ist das für ein Gefühl, das sich in mir Breit macht?
Verzweiflung…
Angst…
Stille kehrt in meinen Gedanken ein und ich sehe nur die nassen Augen, die mich traurig anschauen. Die Lippen, die leise beginnen Worte zu formen…
„Inu Yasha… du hast deine Stimme… verloren?“