Jelial

Labyrinth der Gedanken

Kapitel 1: Labyrinth der Gedanken

Ich erreichte schon bald den Familienschrein. Diese Erscheinung verdrängte ich, warum sollte ich mir auch Sorgen um so einen womöglich weiteren Tagtraum machen? Das war doch lächerlich…
Langsam und erschöpft von dem langen Schultag schritt ich eine Stufe nach der anderen die Treppe empor. Ich wusste, was mich erwarten würde… Inu Yasha… Ich hatte ihm gesagt, dass ich eine Woche brauchen würde. Inzwischen schaffte er es wenigstens einzuschätzen, wie lange eine Woche dauern würde… Er würde mich sicherlich heute abholen, wie er es immer tat.
Als ich die letzte Stufe erreichte und über den Vorplatz blickte, kam ein seltsames Gefühl über mich. Ich schaute über den leeren Platz… ein paar Blätter fegten über die Erde, wie immer, doch ich wurde das Gefühl nicht los, das etwas nicht stimmte…
Ich trat durch die Eingangstür unseres Hauses und rief: „Ich bin wieder da!“ Gewohnt folgte die warme Stimme meiner Mutter mit einem gewohnten „Ja!“
Ein lächeln überflog mein Gesicht und ich trat gewohnt mit guter Laune in die Küche. Mein Opa saß über seiner Zeitung gebeugt und meine Mutter stand am Herd, doch von Inu Yasha… keine Spur…
Ich schaute mich erneut in der Küche um, aber es gab keine Anzeichen für seine Anwesenheit, selbst wenn er da gewesen wäre, hätte es mir mein Opa oder meine Mutter sicherlich gesagt. Erneut trat mir das Bild dieser Person in den Kopf, die ich gesehen hatte… Ging das vielleicht nicht wirklich mit rechten Dingen zu, was hier geschah? Es war schon unnormal, das Inu Yasha nicht so schnell er konnte bei mir auftauchte…
Langsam schritt ich die Treppe hinauf zu meinem Zimmer… auch hier war er nicht, vielleicht hatte es Zwischenfälle gegeben… dann müsste ich wohl alleine reisen. Wobei man den Sprung in einen Brunnen unmöglich als „Reise“ ansehen konnte…
Ich schmiss meine Schultasche auf mein Bett und öffnete erst einmal das Fenster, um die frische Frühlingsluft hereinströmen zu lassen.
Ein tiefer Atemzug und alle meine Befürchtungen waren verschwunden. An so einem schönen Tag konnte doch unmöglich etwas Schlimmes geschehen…
Voll Eifer packte ich meine sieben Sachen und machte mich reisebereit. Diesmal würde ich meine Mathebücher gewiss zurück lassen, ich käme sowieso nicht zum lernen….
Lächeln hüpfte ich die Treppe fast hinunter und machte wieder in der Küche halt, um erneut Vorräte einzupacken, die, wie ich es aus Erfahrungen sagen konnte, am Abend wieder aufgebraucht sein würden.
Meine Mutter lächelte mich erfreut an und gab mir zu verstehen, das ich allen einen Grus ausrichten sollte, was ich durch ein Kopfnicken bestätigte, sie machte sich eigentlich Sorgen um mich, das wusste ich, doch sie ließ es sich selten anmerken…
Ein Wort und schon war ich wieder weg… dabei hatte sie DAS als Mutter am wenigsten verdient, doch sie akzeptierte meine Aufgabe…
Wieder sah ich den Hof, der so einsam und verlassen schien, jedoch hatte ich dieses Mal das Gefühl, das mich jemand beobachtete… Ich schaute mich mehrmals um, doch ich konnte niemanden erblicken.
Mit langsamen und zaghaften Schritten ging ich auf die kleine Hütte zu, die den Weg zu Inu Yasha in sich barg. Zahlreiche Male hatte ich diesen Weg bereits beschritten und immer war ich Heil zurückgekommen. Doch irgendwie, diesmal war es etwas anderes… mein Gefühl verbot es mir… aber hab ich schon jemals auf meine Gefühle gehört?
Ich versuchte meine Zweifel durch einen Seufzer zu vergessen und fasste die Türe mit einem starken Griff an, um diese folglich mit einem Ruck zu öffnen.
Ich trat an den Brunnen und schaute hinab. Schnell schleuderte ich meine Beine über den Rand und sprang hinein.
Mein Gesicht strahlte bei dem Gedanken, dass ich nun wieder zu ihm konnte. Doch mich ergriff ein unglaublicher Schmerz und ich schaute mich verwirrt um. Ich war nicht durch ihn gereist… ich war in den Brunnen gesprungen und auf den Boden gelandet?
Ich starrte unverständlich auf den Boden des Brunnens… wieso konnte ich nicht durch? Die Erscheinung vom Morgen kam mir wieder in den Kopf und ich bemerkte, wie mir die Farbe aus dem Gesicht wich.
Noch lange schaute ich auf den Grund des Brunnens, doch ich wollte es nicht verstehen… es entwickelte sich ein stechender Schmerz und ich kämpfte damit einen Schrei loszulachen, denn die Tränen liefen mir schon längst über die Wangen…
Was hatte es bloß damit auf sich? Ich verstand die Welt nicht mehr… Erst eine seltsame Erscheinung und dann… hatte sie das damit gemeint? Das auseinander reißen der Zeitströme? Heißt das, dass ich nicht mehr „reisen“ kann?
Ich schlug mit meiner Faust in den Boden und die Tränen liefen mir ungestoppt an den Wangen hinab.

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So.. das Kap war kurz und nur ein Lückenfüller... es war auch langweilig, aber sorry, das musste sein^^"
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