Warum weinst du?
Drogenprinzessin
Diese verdammten Nächte in dieser trostlosen Stadt.
Wie ich sie verachte und zugleich brauche.
Als wären sie das einzige, das mich noch hier hält.
Ein Lebensspender für meine nutzlose Existenz
Mutter hatte recht: ich bin ein gottloser Versager mit einer unzumutbaren Visage.
Ein Säufer, eine perspektivlose, verlorene Seele.
Die unterste Gesellschaftsschicht.
Verbringe meine einsamen Nächte in dieser Bar, Tag ein, Tag aus.
Konsumiere Trost in flüssiger Form, verdränge die Einsamkeit mit Hochprozentigem.
Lächerlich. Erbärmlich.
Nur ein Schatten meiner selbst.
Verberge meine Visage, um sie den Vorbeischlendernden zu ersparen.
Und doch.
Doch ist mein Blick nicht nach unten gerichtet.
Er sieht sie, verfolgt sie heimlich und still.
Sie darf nicht merken, dass ich hier bin.
Sie darf mich nicht sehen.
Ich spüre, sie ist in diesem Raum.
Ich nehme ihre anmutigen Bewegungen wahr, halte sie mit den Sinnen fest.
Lasse sie nie wieder los.
Sie gehören mir.
Wie eine Elfe.
Dreh dich nicht um!
Schau mich nicht an!
Die Haut weiß wie Schnee, wie zerbrechlichstes Porzellan.
Das Gesicht ein Ebenbild der Schönheit.
So zart, so lieblich.
Lass mich dich berühren, kleine Elfe.
Lass meine rauen, vernarbten Hände an dein Gesicht.
Ich will sie besitzen.
Sie soll die meine werden.
Mein Lichtblick, der Stern, der für mich strahlt.
Doch sie wird niemals mir gehören.
Sie ist nicht für meine abartige Existenz geschaffen.
Tanz, kümmere dich um nichts, komm nicht näher!
Meine Drogenprinzessin.
So viel zerstört und doch so schön.
Wenn ich nur einmal deine Lippen küssen dürfte…
Sie hält inne, sie kommt auf mich zu.
Schau mich nicht an, mach es nicht so schwer!
Neben mir nimmt sie Platz.
Ich will sie nicht betrachten, nicht mit meinem Blick beschmutzen.
Doch ich kann nicht einfach wegsehen.
Sie ist zu schön.
Warum bist du so traurig?
Ich sehe den Schmerz in deinem Blick.
Wo ist das Lächeln auf deinem Mund geblieben?
Ich würde es dir gerne wieder geben.
Du musst mich nur lassen.
Lass mich dich küssen, lass mich dich berühren.
Aber schau mich nicht an!
Wie zwei stumme Bekannte sitzen wir nebeneinander.
Fremd und doch vertraut.
Die Musik nehme ich nicht war.
Keine Geräusche, keine Lichter, nur dich.
Nur dich.
Meine Elfe.
Dieses Gesicht.
Ich hasse dich. Deine Schönheit. Es macht mich krank.
Von Gott soviel erhalten und misshandelt.
Soviel Schönheit erhalten und doch zerstört.
Deine leblosen Augen.
Du hast es wieder getan, gib´s zu.
Du hast sie wieder genommen.
Ich verachte dich dafür.
Das Glas erzittert in meiner Hand.
Am liebsten würde ich dir die Scherben in die Haut rammen.
In dein Gesicht, dein hübsches, bezauberndes Gesicht.
Dir die Schönheit nehmen, die du so schändlich ausnutzt.
Drogenprinzessin.
Verzeih mir,
ich liebe dich.....
Deine Stimme durchbricht die Geräuschkulisse.
Ich glaube im ersten Moment mich verhört zu haben, doch dann vernehme ich ihn deutlich.
Den lieblichen Klang.
Du klingst wie ein Engel.
"Möchtest du tanzen?" fragst du.
Hast mich bemerkt, sprichst mich an.
Ich kann nicht tanzen, aber das sage ich dir nicht.
Will dich nicht enttäuschen.
Ich bin verwirrt, doch blicke ich nicht weg.
Ich werde deinem Blick stand halten.
Der Alkohol beginnt zu wirken, die Welt erstrahlt.
Auch du erstrahlst und plötzlich kann ich tanzen.
Ich weiß, dass ich es kann.
Der Alkohol macht mich zu einem Tänzer, nur für dich.
"Gerne" sage ich, studiere dabei deine Gestiken, dein Gesicht.
Kann wieder lachen, du hast mich bemerkt.
Meine Prinzessin.
Was ist bloß mit deinen Augen?
Sie sind so leer und ausdruckslos.
Du bist so jung und bereits tot.
So viel Schönheit, welch eine Verschwendung an dieses pflanzliche Gift.
Ich will es aus dir rausprügeln.
Will dir nicht weh tun.
Will dich doch bestrafen.
So eine Verschwendung, meine Elfe.
Deine Jugend vergiftet, dein Antlitz entstellt
Du ziehst mich mit dir in die Mitte des Raumes.
Wir stehen auf der Tanzfläche, du legst deine Arme um mich.
Sagst mir, ich soll das selbe tun.
Darf ich?
Darf ich dich wirklich berühren, wie in meinen Träumen?
Darf ich an deiner Haut riechen?
Darf ich dich mein eigen nennen?
Der DJ legt auf.
Ich vernehme die Worte:
I miss, god, I miss
waking up beside you
Ich vermisse nichts, nicht mehr.
Der Alkohol beginnt zu wirken.
Du legst den Kopf auf meine Schulter, ganz ungeniert.
Als würden wir uns ewig kennen.
Dabei sind wir Fremde, und doch vertraut.
Die Welt beginnt sich zu drehen.
Dich in meinen Armen wissend macht es mir nichts aus.
Mit dir ist mir alles andere egal.
Du hältst inne, mitten im Song, dabei war er so schön.
Hast ihn zerstört.
Sagst, dir wäre schwindelig, ob ich dich nicht heimfahren könnte.
Es sind die Drogen, richtig?
Ich sage zu.
Führe dich zu meinem Wagen, immer noch fest umklammert.
Ohne meine Hilfe könntest du nicht stehen.
Arme Elfe, hilflos, allein und vollgepumpt mit Gift.
Ich werde dich retten, werde dich zu mir bringen.....
Trage dich hinein in mein lausiges Heim.
Gebe dir meine Seele preis.
Hier hause ich, allein, abgeschottet.
Nun darfst du ein Teil davon sein.
Wenn du gehen könntest, würde ich dich bitte einzutreten.
Halt dich weiter fest, bei mir bist du sicher.
Keiner wird dir was tun,
meine hilflose Elfe.
Es ist kalt im Haus.
Spürst du die Kälte?
Nimm mich in den Arm,
tröste mich.
Du lässt von mir ab und lachst mich an.
Sind es nur die Drogen oder liebst du mich wirklich?
Deine Augen wollen mir nichts sagen, auch dein Mund bleibt verschlossen.
Sag, ist es nur dein Zustand oder fühlst du, was ich für dich fühlen?
Geräuschechaos in deinem Kopf.
Die Nachwirkungen.
Es geht dir schlecht, die Welt wird grau, nicht wahr?
Tut weh.
Aber du bist selber Schuld, Prinzessin.
Hast dir dein Königreich selbst errichtet.
Ich kann nichts für dich tun.
Kann dich nur erlösen, auf ewig.
Willst du das wirklich?
Musst es nur sagen, ich werde dich retten
Übelkeit.
Zum Kotzen zumute.
Ich kenne das Gefühl, kenne es nur zu gut.
Weiß, wie du dich fühlst.
Komm her, ich helfe dir.
Heile dich, befreie dich.
Das Gift lässt nach,
aber nicht von dir ab.
Frisst dich von innen.
Angenehm?
Wirst du es wieder tun?
Hübsches Miststück.
Ich verzeihe dir.
Für dieses eine Mal verzeihe ich dir.
Ich trage dich in mein Schlafzimmer.
Hier ist es wärmer.
Leg dich hin und ruh dich aus.
Wenn du so krank bist, will ich dich nicht berühren.
Wenn du so riechst, widerst du mich an.
Weiße Haut, Lippen ganz blass.
Frierst du?
Ich kümmere mich um dich.
Leg dich auf mein Bett,
schließ deine Augen und denk an nichts.
Lass das Gift vergehen, morgen ist ein neuer Tag.
Eine neue Chance.
Ich könnte mit dir schlafen und du würdest dich nicht wehren.
In diesem Augenblick bist du meins,
doch
ich respektiere dich zu sehr.
Ich liebe dich zu sehr.
Bin nicht wie die anderen.
Lass mich einfach nur bei dir sein.
Lege mich zu dir, brauche deine Nähe.
War schon viel zu lange allein.
Du bist wunderschön.
Engelsgleich.
Sei mein, für alle Zeiten.
Küss mich nur, wenn du mich liebst.
Du unter Drogen,
ich voll mit Alkohol.
Eine explosive Mischung.
Weißt du, was du da tust?
Warum du meine Hand nimmst,
warum deine Lippen meine berühren?
Wir zwei, Fremde und doch Vertraute.
Wo willst du hin?
Du erhebst dich und gehst.
Sagst, ich solle warten.
Bin verwirrt.
Prinzessin, lass mich nicht hier liegen.
War schon zu lange allein.
Die Tür geht auf, du trittst wieder ein.
Unbekleidet.
Deine zarte Haut vor meinen Augen.
Arme übersät mit Nadelstichen.
Fleischeslust umhüllt von beißendem Gestank nach Kotze.
Warum bist du nackt?
Wo ist deine Kleidung?
Sieh mich nicht so an!
Was hast du getan? Wieso erregst du mich absichtlich so?
Du denkst, ich bin wie die anderen.
Willst deinen Spaß,
weißt nicht, was du tust.
Wollte doch nur deine Nähe, einwenig Führsorge.
Ich habe dich falsch eingeschätzt.
Miststück.
Provozier mich nicht!
Schau mich nicht an!
Ich lasse mich nicht von dir benutzen
Monate lang ignoriert, nun gibst du alles preis.
Ich gefalle dir doch nicht.
Lach mich nicht an!
Du bist nicht du selbst,
ich sehe das Gift durch deine Augen.
Falsche Schlange.
Will dich nicht.
Falsche Freundlichkeit, falsche Nähe.
Du trägst doch keine Liebe in dir.
Denkst, ich bin nur dein nächster.
Ich bin viel mehr als das.
Wie viele waren es, die du hintergangen hast?
Wie viele mussten von deinem Gift kosten?
Verlorene Königin im Drogenreich.
Du bist des Lebens nicht wert.
Lass mich dir den Weg zeigen.
Die berauschende Wirkung des Alkohols lässt nach.
Ich fühle mich schlecht.
Bin voller Hass
auf dich!
Es ist alles deine Schuld.
Muss mich übergeben, kann es noch zurück halten.
Werde es zurück halten.
Werde vor dir keine Schwäche zeigen.
Hast mich verdorben, verdreckt.
Belogen.
Sieh mich an!
Präg dir mein Gesicht gut ein.
Du wirst mir nie wieder weh tun.
Bin nicht wie die anderen,
bin nicht bloß dein Nächster.
Wo ist dein Lächeln geblieben?
Es ist kein Spaß mehr.
Bin voller Wut, voller Hass.
Ich hasse dich, du Miststück.
Und doch liebe ich dich.
Deine Schönheit hat mich blind gemacht,
dein Wesen mich bezaubert.
Oh warum tust du mir nur so weh?
Warum tust du dir nur so weh?
Es hätte nicht so enden müssen.
Hör auf zu weinen.
Verdeck nicht dein Gesicht.
Ich habe es dir zerstört, es tut mir leid,
aber du hast es verdient.
Will dir doch nur helfen,
weil ich dich liebe.
Werde dich entstellen, damit dich niemand will.
Bist für immer meins.
Ich bin mehr als nur dein Nächster,
ich werde auch dein Einziger sein
Glaub mir,
es tut mir mehr weh als dir.
Es verletzt mich dich so zu sehen.
Arme, gedemütigte Elfe.
Soviel Leid musstest du ertragen.
Ich heile dich
Wo willst du hin?
Geh nicht fort!
Du machst mich wahnsinnig, hörst du?
Gehörst nun mir, gehörst