Fanfic: Wenn die letzte Stunde schlägt...

Untertitel: Dann werde ich bei dir sein...

Kapitel: Wenn die letzte Stunde schlägt...

Geschockt stehe ich da. Fasse nicht, was du eben noch getan hast. Wie du eben vor geschnellt bist. Nur, um sie zu retten. Ich weiß, dass du sie geliebt hattest. Das Menschenmädchen, dass dich immer begleitete. Du wolltest sie immer beschützen, nicht wahr? Ist doch so, oder? Doch du konntest es nicht... Unser gemeinsamer Feind... Ein grauenvoller Yokai... Obwohl er eigentlich einst ein Hanyou war... Er hatte sie dir genommen... Er hatte sich mit der Kraft des Shikon no Tama seine tiefsten Wünsche erfüllt. Und es hatte Leben gekostet. Deine Freunde, sie mussten sterben. Allesamt... Zuerst erwischte es den Anführer der Wolf-Yokai, ebenso seine Truppe. Kouga hieß er... Ich wusste zwar, dass zwischen euch keine sehr gute Verbindung bestand, aber dennoch schockte es dich... Warum eigentlich? Weil er dir doch als Kamerad mehr bedeutet hatte oder weil er deine geliebte Menschenfreundin beschützt hatte? Die, die die Wiedergeburt einer Miko war, welche schon seit langem nicht mehr auf Erden wandelte? Er hatte die, inzwischen schon längst, tote Miko getötet und dafür wolltest du Rache an deinen Feind nehmen. Auch der Wolf-Yokai musste wegen der Splitter sterben. Nun waren wir hier...

Eigentlich hätte ich nie zugesagt, mit dir Seite an Seite zu kämpfen, doch auch mir wurde ein treuer Gefährte genommen: Jaken. Ich war nicht dort, als es passierte. Er war auf dem Drachen geflohen, nur, um diesen Jungen, diesen Kohaku, der unter fremder Kontrolle stand, von Rin abzulenken. Doch er bezahlte dafür mit seinem Leben. Als der Junge sich dann auch noch an Rin, an MEINER Rin vergreifen wollte, hätte ich ihn sofort getötet, doch er tat es schon selbst. Er wollte sie beschützen, nicht töten. Er entzog sich der Kontrolle, nahm sich selbst den Splitter, um Rin nicht noch mehr schaden zu können und sank dann leblos zu Boden. Die Dämonenjägerin, die dies mit ansah, bat mich um Hilfe, ich solle ihn wiederbeleben. Doch ich schüttelte nur den Kopf, denn ich hatte Tensaiga schon lange aufgegeben und einen Abhang hinunter geworfen. Der blanke Hass stieg in ihr auf. Sie gab mir die Schuld, obwohl ich nichts dafür konnte und ging auf mich los. Sie drängte mich zum Abhang und rannte auf mich zu. Ich wich noch aus. Gerade wollte sie mich töten, da rutschte sie aus und fiel in die Tiefe. Ein Schrei. Er ging damals von Rin aus, die dies mit ansehen musste. Dies war der letzte Ton, den sie damals noch von sich gab. Ich ging inzwischen zu meinem sterbenden Diener. Der Drache atmete schon längst nicht mehr und auch Jaken keuchte und hustete immer und immer wieder. Er bat mich noch, ihn nicht zu vergessen... Und Rache an den zu nehmen, der ihm dies antat. Vorher könne er nicht in Frieden ruhen... Als ich ihn sah und diese Worte hörte, da bildeten sich, zum ersten mal in meinem Leben, ein paar Tränen. Ich hätte Tensaiga nie aufgeben sollen... Nun lag Jaken im Sterben und ich war machtlos. Ich fühlte mich, zum ersten mal in meinem Leben, vollkommen hilflos. Er lag im Sterben und ich konnte nichts dagegen tun... Er hatte, angesichts meiner Tränen, nur noch gelächelt... Dann hörte auch sein Herz auf zu schlagen. Ich hatte es nicht vergessen, dass Versprechen und ich hatte ihn nicht vergessen. Rin hatte seitdem kein Wort mehr gesprochen, war wieder zu dem geworden, was sie noch war, bevor sie mich traf. Zu einem stummen und ängstlichem Mädchen. Selbst jetzt, 10 Jahre später, redete sie nicht mehr, so tief steckte der Schock noch in ihrer Seele fest... Ich wollte ihn vergessen, ich wollte alles vergessen und es wäre mir auch beinahe gelungen, hätte es dieser Bastard, der Jaken dies antat, bloß nicht geschafft, dass Shikon no Tama komplett zu kriegen. Seine Abkömmlinge waren unbrauchbar geworden und so hatte er jeden einzeln zerfetzt. Zuerst die Windherrscherin und dann das Nichts. Beide mussten sterben...

Ich hörte erst davon, als du, mein Halbbruder, höchst persönlich kamst, um mir davon zu berichten. Du hattest mir einen Waffenstillstand angeboten und mich gebeten, dir im Kampf gegen diesem Bastard zu helfen, weil du die Befürchtung hattest, alleine nicht gegen ihn ankommen zu können. Ich hätte abgelehnt... Wäre da nicht das Versprechen, welches ich damals an Jaken gegeben habe. Ich hatte es ihm versprochen. Ich konnte ihm damals nicht mehr sagen, wie viel er mir als treuer Diener... Nein, als treuer BEGLEITER bedeutet hatte... Nun wollte ich, dass er wenigstens in Frieden ruhen konnte. Auch du, mein Halbbruder, warst nun ganz allein. Der Mönch, er war von seinem eigenen Loch in der rechten Hand aufgesaugt worden. Der kleine Kitsune... Shippo... er war nicht mehr stark genug, um sich vor den Mächten des Bösen zu retten. Zusammen mit dieser Katzenyokai und dem Flohgeist war er in einem Feuer umgekommen, für welches dieses Monster verantwortlich war... Auch Toutousai war inzwischen tot. Er war eines natürlichen Todes gestorben. Fast all unsere Freunde waren durch die Hand unseres gemeinsamen Gegners gestorben... Einzig und allein diese Menschenfrau war noch an deiner Seite. Sie war das Einzigste, welches dir geblieben war... Genauso wie Rin, die nun an meiner Seite war. Wir beide hatten eines gemeinsam: Wir waren beide Halbbrüder, die ihre Freunde in der Schlacht verloren hatten. Einzig und allein die, die uns am meisten bedeuteten, waren uns noch geblieben. Und nun mussten wir zusammen kämpfen. Kämpfen gegen den, der uns dies antat: Naraku...

Doch kaum waren Kagome und Rin aus der Hütte gegangen, da hieltest du mich auf und fragtest mich, ob ich es ihr schon gesagt hatte. Ich schüttelte den Kopf. Nein. Rin wusste es noch nicht. Meine Gefühle zu ihr. Ich hatte Angst. Angst um sie, für die ich soviel empfand, mehr noch, als bei einem anderen Wesen. Ich hatte Angst... Angst es ihr zu sagen, wie viel ich für sie empfand. Sie durfte es nicht erfahren. Sie würde dann nur umso mehr an meiner Seite kämpfen wollen. Und genau dies wollte ich nicht. Ich wollte nicht, dass Naraku eine weitere wichtige Person in meinem Leben auslöschte. Ich wollte nicht, dass sie, mir zuliebe, mit kämpfte. Man konnte da sagen, was man wollte... Ich wollte sie einfach nicht gefährden. Genauso wenig, wie du, Inu Yasha, deine Kagome gefährden wolltest. Auch du hattest ihr all deine Gedanken und Gefühle noch nicht gestanden. Und du wolltest es auch nicht, ebenso wenig, wie ich Rin daran teil haben lassen wollte. Wir waren uns beide einig: Sie sollten es nicht erfahren! Als sie dies erfuhren, dass sie hier bleiben und nicht mit kämpfen sollten, da brachen sie alle beiden in Tränen aus. Kagome schrie dich, Inu Yasha, unentwegt an. Auch Rin war nicht weniger aufgewühlter. Sie wollte bei mir bleiben, mir helfen, wollte mich einfach nicht verlassen. Auch, wenn sie nichts sagte, ihre Tränen beweisten es mir. Es brach mir fast das Herz, sie so weinen zu sehen, doch es war das beste. Auch du wolltest deine geliebte Kagome nicht gefährden. Sie hatte es auch nicht viel weniger verkraftet als Rin, aber du wolltest es so, also gehorchte sie. Anders Rin. Sie wehrte sich mit aller Kraft dagegen, hier zu bleiben. Doch letztendlich musste auch sie aufgeben. Am Ende erschienen wir beide zum letzten Kampf... Ohne die inzwischen erwachsenen Frauen...

Sie sollten nicht ihr Leben grundlos aufs Spiel setzen. Denn wir beide wussten, diesen Kampf würden wir garantiert nicht überstehen. Aber wir mussten unseren Feind einfach aufhalten und unsere, inzwischen toten, Freunde rächen. Außerdem gab es eine Ehre zu verteidigen. Unsere Ehre. So zogen wir beide gemeinsam in den Kampf. Du mit Tessaiga und ich mit Toukijin. Es war ein blutiger Kampf. Mal war der eine im Vorteil, mal der andere. Es war ein reinstes hin und her. Stunden später kämpften wir ohne unsere Schwerter... In unseren wahren Yokaiformen. Ich war wieder der große Hundeyokai. Auch mit einem Bein weniger konnte ich mich dennoch gut durchschlagen. Du allerdings kämpftest auch in deiner Yokaiform. Dein Yokaiblut war wieder übergekocht und so wurdest du wieder zu dem Tier, dass nur das Töten kannte. Zumindest so lange, bis jemand unerwartetes auf dem Kampffeld erschien. Die, die du immer liebtest und die dich liebte. Sie sorgte sich um dich und diese Sorge sollte dir zum Verhängnis werden. Die Frau, Kagome, welche eben so plötzlich noch auf dem Kampffeld erschienen war, schoss wieder einen ihrer berühmten Pfeile auf unseren Gegner. Dieser ließ von dir ab und griff dafür sie an. Mit einem male nahm ich wahr, wie dein Yokaiblut wieder normal wurde, wie du langsam aber sicher wieder Kontrolle über deinen Körper erlangtest, wie deine Augen nun wieder gold wurden, so wie meine... Und ich nahm auch den Schock war, der in dem Moment in diesen Augen lag. Sofort ranntest du zu dem Geschehen, stelltest dich schützend vor ihr. Ohne bedacht zu haben, was aus dir werden sollte. Scharfe Klingen durchbohrten dich. Bohrten sich durch dein Fleisch, durch deine Muskeln und Knochen, welche man noch knacken hören konnte. Das Blut floss aus allen Wunden, tropfte zu Boden und bildete eine Pfütze. Die warst zusammengebrochen. Die Frau sah nur noch geschockt zu dir runter, fiel dann auf die Knie und weinte bittere Tränen um dich. Doch du warst noch nicht ganz tot. Du hattest sie gepackt und zu dir runter gezogen. Dann hattest du sie geküsst und ihr gebeichtet, wie viel du für sie empfandest, ehe das Leben ganz aus deinem Körper erloschen war...

Die Frau, sie wandte sich nur noch Naraku zu, mit wutverzerrtem und verheultem Gesicht. Sie spannte ihren Pfeil, zielte, schoss... und verfehlte. Dafür bezahlte sie teuer. Naraku tötete sie... Dies war vor ein paar Minuten noch geschehen... Jetzt stehe ich hier... Alleine... Angesicht zu Angesicht dem Feind gegenüber. Wenigstens bist du noch in Sicherheit, meine Rin. Ich konnte dir es zwar nie sagen, aber ich hoffe du ahnst wenigstens im Ansatz, wie viel ich für dich empfinde. Auch, wenn wir uns nun nie wiedersehen können, bin ich
Suche
Profil
Gast
Style