Fanfic: Voldemort und andere Nebensächlichkeiten

Kapitel: Kapitel2:Das Geheimnis des Briefes

2. Das Geheimnis des Briefes (oder: Wie man sich ein Kapitel mit dem Öffnen eines Briefes beschäftigen kann ^^)

Das Büro des Schulleiters war einer der wichtigsten Räume in Hogwarts.
Dort wurde geplant, geplaudert und gelegentlich gekocht.
Und doch war dieses der einzige Raum, in dem man die Nachwirkungen des letzten Krieges noch genau spürte. Vor allem die spezielle Nachwirkung in Bezug auf die Dezimierung der Belegschaft. Noch genauer in Bezug auf Hauselfen.
Kurz gesagt:
In ganz Hogwarts konnte man keinen verdreckteren Raum mehr finden als das Büro des Schulleiters!

Zum Glück (oder zum Leidwesen der Anderen) machte der Dreck dem Bewohner nichts aus.

Im Gegenteil; je verdreckter es um ihn herum war, desto sauberer fühlte sich Neville Longbottom, Schulleiter von Hogwarts!

Er saß gerade in einem wohl mal grünem Sessel, der jetzt ein Tomatensoßenrot mit Senfgelben Punkten seine Farbe nennen konnte, und stierte auf den Inhalt der 47 Pringels-Packungen, der auf dem Boden verstreut war.
Plötzlich klopfte es.

Neville zuckte zusammen und sah auf.
„Herein!“

Langsam und mit einem herzzerreißendem Quietschen öffnete sich die Tür und Remus kam herein.

„Schulleiter, wir haben einen Brief erhalten.“
„Einen Brief?“ ,fragte Neville verdutzt. Wer sollte denn Hogwarts schreiben?
„Ja, Sir, ein Brief!“, wiederholte Remus. Er hatte Haltung angenommen und wäre fast mit dem Kopf an die von der Decke hängende aufblasbare Schlange gestoßen.

Diese Schlange hing schon seit vier Wochen da, nur weil Neville zu faul war, sie abzuhängen. Und diese Schlange war ein Leidwesen für alle, die über 1, 70 Meter groß waren.
Wann immer man die Schlange nämlich berührte, spritzte sie einen mit lila Nagellack voll.
Wieso sie das tat wusste niemand, nur waren sich alle sicher, dass Severus ihr Lieblingsopfer war. Der Einzige, der das nicht lustig fand war überraschenderweise Severus...

„Von wem ist denn der Brief?“, fragte Neville mit einem Anflug von echtem Interesse.
„Von Lord Voldemort, Sir!“ Remus sah, wie Neville beim Klang des Namens zusammenzuckte.

Das war nur einer der Gründe, warum Remus Neville nicht mochte. Er fand, dass Neville alles maßlos übertrieb. Und wirklich; Neville war mittlerweile die einzige Person in der gesamten Zauberwelt, die bei diesem Namen zusammenzuckte.

„Von Du-weißt-schon-wem???“
„Ja, Sir, von IHM!“

Das war auch etwas, was Remus nicht leiden konnte; diese ständigen Wiederholungen! Neville tat noch genauso wie in seiner Schulzeit so, als würde er alles immer vergessen.
Tatsache war aber, dass Remus persönlich Neville mal dabei beobachtet hatte, wie er >Romeo und Julia< komplett aus dem Gedächtnis rezitierte.

„Was schreibt ER denn?“
„Ich habe den Brief noch nicht geöffnet, Sir.“
„Das interessiert mich nicht! Was hat ER geschrieben?“

War Neville so hohl, oder tat er wie üblich nur so, fragte sich Remus, bevor er antwortete:
„Sir, ich weiß es nicht! Da ich den Brief noch nicht geöffnet habe, konnte ich bisher ja schlecht reinschauen!“
„Oh“, war Nevilles Reaktion, „Na dann berufe sofort eine Lehrer-Konferenz ein!“
„Ja, Sir!“ ,sagte Remus und ging. Er war froh, endlich aus dem Schweinestall draußen zu sein.

Nach und nach versammelten sich alle Lehrer im Büro des Schulleiters.
Zuerst kamen James und Remus rein und ließen sich auf eine Couch fallen. Jedenfalls nachdem sie benutzte Tempos, Salzstangen und vier stinkende, leere Milchflaschen von der Couch auf den Boden befördert hatten.

Dann kam Severus. Er ging gebückt und besah sich sehr darauf, der Schlange nicht zu nahe zu kommen.

Schließlich kam auch Sirius ins Büro.
Das heißt, >kam< ist vielleicht das falsche Wort...
Viel mehr stürzte er in den Raum, sah sich kurz um und entdeckte:
„SEVERUUUUS!“
Mit einem Urschrei und wedelnder Rute stürmte Sirius auf Severus zu. Der war so verschreckt und wollte dem Ungetüm, was da mit schlackernden Ohren und hechelnder Zunge auf ihn zukam aus dem Weg springen.
Doch leider hatte er eine gewisse Schlange übersehen...

*sprotzzzzz*

Und schon lag Severus am Boden und war über und über mit lila Nagellack bedeckt. Und als wäre das noch nicht genug, fühlte er, wie ihm eine Zunge quer über das Gesicht leckte.
Severus wollte plötzlich unbedingt sterben. Am Besten sofort.

Etwas später, nachdem Severus schreiend aus dem Büro gelaufen und Sirius mal wieder halbtot auf dem Boden lag, öffnete Remus endlich den Brief.

Neville bekam davon nicht mehr allzu viel mit; er hatte den Fehler gemacht und sich zwischen Sirius und Severus gestellt. Mit anderen Worten, Neville klebte bewusstlos an der Decke, direkt neben der jetzt verknoteten Schlange.

„Und, was schreibt er?“, fragte James gelangweilt.
„Warte...“, sagte Remus langsam, „Er hat eine ziemliche Sauklaue.“
„Also sind da keine Bilder mit nackten Weibern drin?“ harkte James nach. Das waren die Playboy-Entzugserscheinungen; James hatte nämlich seit drei vollen Stunden keinen mehr in der Hand gehabt.

„Ah, jetzt hab ich’s“, sagte Remus leise, „Voldemort fordert uns zu einem Quidditch-Match heraus!“
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