Warum ich?

mir die Gemälde noch einmal anzusehen! Genau! Sie sind ja auch zu schön! Und dieses Azurblau… Äh, ja, ähm, dieses Blau als Farbe für den Himmel ist wirklich gut gewählt worden! Hehehe…
Unwillig über meine sich selbstständig machenden Gedanken schüttle ich den Kopf und sehe – Ja, ich sehe (!) wie dieser Bastard meinen Hintern beobachtet! WAS soll das bitteschön?
„Hey!“, rufe ich ihm entgegen. Er sieht auf und grinst mich frech an. Och, komm schon! Wieso ist ihm nicht einmal peinlich, dass ich ihn beim Spannen erwischt habe? Dieser Kerl treibt mich noch in den Wahnsinn! … Aber wenn ich’s mir recht überlege – damit hat er ja keine Gelegenheit mehr! Immerhin bin ich fest entschlossen, ihn nicht mehr wiederzusehen! Aber ich will nicht, dass er meinen Po als letztes von mir zu Gesicht bekommt und ihm womöglich genau das in Erinnerung bleibt!
Mit einem „Ha“ drehe ich mich ganz zu ihm herum, schaue auf ihn hinab und strecke die Zunge raus. Da hast du was zum Erinnern, du Spinner!
Hehe, jetzt wird er bestimmt sauer! Sieht nicht so aus, als ob er oft von Mädchen eine Abfuhr erteilt bekommt. Doch wider Erwarten nehmen seine azurfar- ähm, blauen Augen einen sanften Ausdruck an und auch sein Lächeln wirkt weicher. Erstaunt weiten sich meine Augen und eine leichte Röte steigt mir ins Gesicht.
Was-? Wieso-? Warum-? Hilfe? Ich kann nicht mal mehr einen vernünftigen Gedanken zu ende denken! Was soll das bitteschön? Wieso wechselt meine Gesichtsfarbe?
DING DONG DONG
Die Schulglocke, welche zum Stundenanfang läutet, reißt mich aus meinem Tagtraum. Schnell drehe ich den Kopf weg von diesem ….diesem Jungen und laufe in Windeseile die Gänge entlang. Meine Schwester gibt einen überraschten Laut von sich, doch bemüht sie sich mich nicht aus den Augen zu verlieren. Ich laufen immer den Schildern nach, die den Weg zum Sekretariat kennzeichnen und bin in wenigen Sekunden vor einer Tür mit der gesuchten Aufschrift angelangt.
Ich nutze den Moment, den ich auf Kirsten warten muss, um meine Gedanken zu ordnen und tief durchzuatmen. Dann klopfe ich.

Nach dreistündiger Prüfung werde ich nun endlich entlassen. Kirsten hat schon nach einer dreiviertel Stunde in ihre neue Klasse gehen dürfen, ich hingegen habe noch weitere Tests absolvieren müssen. Zuerst habe ich ja angenommen, dass ich so schlecht wäre, da immer mehr Professoren hinzugeholt worden sind und alle so ein ernstes Gesicht gemacht haben. Aber dann habe ich mich selbst beruhigt, denn ich habe die Aufgaben ziemlich einfach gefunden. Also kann es ja gar nicht so schlecht sein! ….Oder?
Als ich die Sekretariatstür hinter mir schließe, atme ich erleichtert auf. Die Prüfung ist zwar nicht schwer gewesen, doch drei Stunden lang diese Anspannung, ob ich nun aufgenommen werde oder nicht… Das schafft ganz schön!
Langsam schreite ich die Gänge entlang, erneut den Schildern folgend, die mir den Weg weisen. Wenn es für alle Klassenräume eigene Schilder gibt, wie groß ist dann bitte diese Schule?! Ich erreiche den Gang in dem sich die 4. Jahrgänge befinden – und stutze. Wieso 4. Jahrgänge? Ich sehe auf den Zettel in meiner Hand, den mir die Sekretärin gegeben hat, und meine Augenbrauen ziehen sich zusammen. Da steht doch tatsächlich „Ann Wondery, Klasse 4B“. Aber müsste ich nicht eigentlich im 3. Jahr sein? Oder zählen die hier anders? Hm, na ja, egal. Ich suche die Tür mit der Schild „4B“ und klopfe.
Ich warte geduldig auf ein „Herein“, bevor ich die Tür öffne. Ein Mann Mitte dreißig mit pechschwarzem Haar und Brille sieht mich abwartend an.
Na gut, dann mal los. „Guten Morgen! Mein Name ist Ann Wondery. Ich habe gerade die Aufnahmeprüfung abgeschlossen und wurde hier her geschickt.“ Mit diesen Worten übergebe ich meinem neuen Professor den Zettel.
Während dieser besagtes Stück Papier betrachtet, wandert mein Blick in die Runde. Wie ich sehe, werde ich aufmerksam beobachtet.
Ein plötzliches Rufen lenkt meine Aufmerksamkeit auf sich. „Schwesterchen! Was machst du denn hier? Müsstest du nicht in dem Stockwerk der 3. Jahrgänge sein?“
Irritiert sehe ich Kirsten an. Der Professor räuspert sich und erhebt die Stimme: „Nein, das ist schon richtig so, Miss Wondery. Ihre Schwester gehört hier her. Die Schulleitung hat nämlich beschlossen, sie aufgrund ihrer überragenden Intelligenz eine Schulstufe überspringen zu lassen. Also dann, herzlich willkommen, Miss Wondery! Bitte, nehmen Sie doch neben ihrer Schwester Platz!“
Vollkommen verdattert sehe ich den Lehrer an. Wie? Ich soll eine Klasse übersprungen haben? Echt? Ist ja cool! So kann ich viel schneller die Schule abschließen und dann Geld verdienen! Finde ich super! Ein Lächeln breitet sich auf meinem Gesicht aus, nur ein ganz Kleines, doch eine mir nur zu wohl bekannte Stimme lässt mich erstarren.
„Hey, Träumerin! Setz dich doch zu mir! Professor? Sie erlauben das doch sicher? Ann und ich kennen uns bereits. Ich werde gut auf sie aufpassen.“
Mit vor Schreck geweiteten Augen drehe ich mich zu dem Redner. Und erneut treffen meine Augen auf Azurblau und ein freches Lächeln.


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Juhu!! es ist fertig! ihr wollt euren senf dazugeben? bitte, immer her damit! ^^
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