Warum ich?
liebe es ja, dass mein Gesicht die Farbe wechselt!
„Und hör mal, Annie“, flüstert Matt mir ins Ohr, „das, ist DEIN Applaus.“
Erst jetzt bemerke ich, dass die Menge vor uns in Jubel ausgebrochen ist. Sie klatschen, was das Zeug hält, sogar meine Schwester. Aber ich glaube eher, dass sie Matt applaudiert, nicht mir. Das ist aber gar nicht weiter schlimm, ehrlich. Denn sogar das schwarzhaarige Mädchen mit der Brille von vorher klatscht uns Beifall. DAS ist es, was ich erreichen will mit meiner Musik. Dass Menschen lernen, mehr von sich preis zu geben, auch etwas zu riskieren! Und vor allem, dass sie aus sich herauskommen und tun, was ihnen Spaß macht.
Ein Grinsen breitet sich auf meinen Lippen aus. Ich muss da gerade reden!
„Weißt du“, beginnt Matthew und zieht so meine Aufmerksamkeit auf sich, „ich liebe es, die Menge zu begeistern, in andere Welten zu versetzten. Das können nicht viele, aber ich kann es! Ich schon! Wenn Kyle, Rick – das ist der Keyboarder unserer Band – und ich spielen, dann tun wir das mit Leib und Seele. Wir spielen nicht nur für uns, sondern für jedes einzelne Lebewesen. Es macht uns Spaß, zu sehen, wie sich die Herzen der Menschen öffnen. Aber wir konnten nicht jeden dazu bringen, aus sich heraus zu gehen, die Musik zu genießen. Siehst du das schwarzhaarige Mädchen mit der Brille, dass wie wild Beifall klatscht? Sie konnten wir noch nicht einmal dazu bewegen, uns auch nur mit vollem Interesse zuzuhören.
Ich weiß, das hört sich jetzt echt blöd an, aber es ist so. Und heute, als du mit uns gespielt und gesungen hast, ist mir klar geworden, dass es das war, was uns noch gefehlt hat. Dass DU uns gefehlt hast. Ich bitte dich, werde Mitglied in unserer Band und lass uns die Menschen dazu bringen, wieder auf ihre Herzen zu hören.“
Was soll ich darauf schon sagen? Dieser Junge verblüfft mich immer mehr. Das, was er gerade eben gesagt hat, ist genau das, was auch mich im tiefsten Inneren bewegt. Wie könnte ich da also „nein“ sagen?
„Ja, ich möchte gerne Mitglied werden. Auf gute Zusammenarbeit“, lächle ich Matt und Kyle an und strecke den beiden je eine Hand hin. Zuerst blicken sie einander nur ungläubig an, dann grinsen sie und ergreifen meine dargebotenen Hände.
„Auf gute Zusammenarbeit“, flöten sie im Chor. Und dann ziehen sie beide abrupt an meinen Händen, so dass ich ihnen entgegenfalle. Nun befinde ich mich mitten in einer bzw. sogar zwei Umarmungen. Nun befinde ich mich unter Gleichgesinnten. Nun befinde ich mich unter Freunden.
Jason hatte recht. Es gibt Dinge auf der Welt, die Menschen vereinen. Und Musik ist eines davon.
sooo, habt ihr fehler entdeckt? gibt es unklarheiten? gute oder böse kritik? immer her damit!