Fanfic: Brieffreunde
Rachel.
Ashley nickte leicht und stand auf.
„Ich geh ein wenig raus, frische Luft schnappen.“
„Ok.. soll ich mitkommen?“
fragte sie leise.
Doch Ashley schüttelte nur den Kopf und ging aus der Tür.
Sie wollte ein wenig allein sein und über alles nachdenken. Wie sollte sie sich ihm gegenüber verhalten? Sie fühlte sich so unsicher in seiner Nähe.
Langsam lief sie den langen Korridor entlang bis zum Fahrstuhl. Jedoch bemerkte sie nicht, dass jemand hinter ihr lief und ebenfalls dort hin wollte.
Sie drückte den Fahrstuhlknopf und wartete. Der junge Mann stellte sich neben sie und sah leicht zu ihr hin.
„Ah.. du bist das Mädchen, dass eben die Flucht ergriffen hat.“
Lächelte er sanft.
Ashley sah zu dem jungen Mann herauf und erschrak.
‚Nein das.. das kann nicht sein.. wieso muss ich immer so ein Pech haben?’
dachte sie sich.
Nickend antwortete sie ihm und sah schnell wieder zu Boden.
Der Fahrstuhl hielt auf ihrem Stockwerk und sie stiegen ein.
„Auch ins Erdgeschoss?“
fragte er.
Wieder nickte Ashley nur und sah ihn nicht an.
Matt hob eine Augenbraue und wunderte sich.
‚Komisches Mädchen..’
dachte er sich.
Er drückte den Fahrstuhlknopf und die Türen schlossen sich.
„Wie heißt du eigentlich? Ich meine, wenn wir schon nebeneinander wohnen, kannst du mir doch wenigstens deinen Namen verraten, oder?“
sagte er freundlich.
Sie sah zu ihm hoch.
„A--“
sie stockte.
‚Ich kann ihm doch nicht sagen meinen Namen sagen, nachher ahnt er noch etwas.’
„Anna..“
setzte sie erneut an und lächelte unsicher.
Er schüttelte einfach ihre Hand und antwortete
„Freut mich Anna, mein Name ist Matt.“
Lächelte er.
Der Fahrstuhl hielt im Erdgeschoss und beide stiegen aus.
Matt sprach sie nicht weiter an, sondern nickte ihr nur zum Abschied zu.
Sie erwiderte sein Nicken leicht und sah ihm hinterher.
Ihr Herz schlug schnell und erst jetzt fing sie an leicht zu zittern.
Sie hatte gar nicht gemerkt, wie aufgeregt sie in seiner Nähe geworden war.
Etwas allein gelassen, beschloss Rachel noch einmal auf den Balkon zu gehen.
Vielleicht würde der gutaussehende junge Mann ja noch draußen stehen.
Und tatsächlich, er sah auf das Meer und zog an seiner Zigarette.
Endlich hatte auch sie Zeit ihn eingehend zu mustern und sich ein Bild von ihm zu machen.
Der junge Mann bemerkte, dass jemand neben ihm stand und sah, den Qualm der Zigarette auspustend, zu ihr.
„Na? Hat deine Freundin sich wieder beruhigt?“
grinste er leicht.
Rachel zuckte zusammen, sie hatte nicht gemerkt, dass der junge Mann seinen Blick vom Meer abwand und zu ihr sah.
Sie sah zu ihm auf und beugte sich leicht über den Balkon.
„Und wenn? Interessieren tut es dich doch eh nie.“
Unbewusst fing sie an mit ihm zu flirten. Ihre Körperhaltung sagte das nicht aus, aber ihre Augen, die ein wenig leuchteten.
„Hmm.. stimmt. Aber mich interessiert wie du heißt.“
Er drückte seine Zigarette aus und beugte sich jetzt ebenfalls zu ihr über den Balkon.
Sie sahen sich jetzt direkt in die Augen und ihre Gesichter waren nur wenige Zentimeter entfernt. Zudem konnte der junge Mann einen guten Blick in ihren Ausschnitt werfen, der ihm sehr gefiel. Immer wenn sie ihren Blick ein wenig abschweifen ließ, riskierte er den Blick in ihren Ausschnitt, wobei er sich ein wenig über die Lippen leckte.
„So.. interessiert dich das, ja?“
grinste sie frech.
„Allerdings. Also?“
hakte er nach.
„Rachel.. wenn du es genau wissen willst.“
Sie stützte ihren Kopf auf ihrer Hand ab.
„Ich bin Ryan.“
Sagte er weiterhin grinsend.
„Gut, da wir uns jetzt vorgestellt haben…“
fing sie an.
Währenddessen griff sie in seine Brusttasche und angelte sich eine Zigarette heraus, die sie dann hinter ihrem Ohr verschwinden ließ.
„.. hast du ja sicher nix dagegen.“
Fuhr sie fort und grinste.
Sie richtete sich wieder auf, drehte sich um und ging, etwas mit dem Hintern wackelnd wieder in ihr Zimmer.
Ryan sah ihr breit grinsend hinterher und ihm entging ihr Hintern nicht.
‚Hmm.. netter Hintern..’
dachte er sich und ging danach ebenfalls wieder zurück in sein Zimmer.
Erst spät kam Ashley zurück ins Zimmer zu ihrer Freundin.
Derweil hatte Rachel sich damit beschäftigt Ashleys und ihre Sachen in den Schrank zu räumen.
„Hey, wieder da?“
lächelte sie sanft.
Ashley nickte nur.
„Was ist los, hm?“
sie winkte ab, sie wollte nicht darüber reden.
Das einzige wozu sie jetzt noch Lust hatte war ins Bett zu gehen, sie wirkte etwas betrübt, was Rachel nicht entging.
„Ach Süße..“
sagte sie leise und strich ihr übers Haar.
„Ist schon gut.. geh du dich heute amüsieren, da findet doch unten im Foyer diese Begrüßungsparty statt.“
„Ohne dich? Nein nein.. wir machen dich schick und du kommst mit!“
sagte sie streng
Ashley wollte antworten.
„..und keine Widerrede.“
Grinste sie.
Seufzend willigte sie ein. Sie wusste das es keinen Sinn hatte mit Rachel zu diskutieren, da sie immer ihren Kopf durchsetzte und Ashley heute keine Lust hatte sich mit ihr zu streiten.
So machten sich die beiden Mädchen fertig und gingen zusammen nach unten.
Im Foyer war schon die Hölle los, viele Jugendliche tummelten sich dort auf einem Haufen, lachten und redeten miteinander.
Bei den ganzen Menschenmassen wurde Ashley schon wieder unwohl zu Mute.
Rachel hingegen fühlte sich pudelwohl, neugierig sah sie sich nach süßen Jungs um.
Jedoch wollte Rachel ihre Freundin nicht allein lassen und hielt sich so immer dicht in ihrer Nähe auf.
Sie gingen gerade an den Tresen um sich etwas zu trinken zu holen, als Rachel auf die Schulter getippt wurde.
Rachel drehte sich um und erblickte Ryan, der Matt im Schlepptau hatte.
„Hy..“
lächelte sie.
Ryan grinste nur und sah dann zu Ashley.
„Du bist Anna von der mir Matt erzählt hat, stimmts?“
nickte er Ashley zu.
„Anna?“
sagte Rachel stirnrunzelnd und sah Ashley an, als ob sie eine Antwort erwartete.
Ashley lächelte unsicher.
„Ja.. genau die bin ich.“
Sie schüttelte Ryans Hand und schluckte etwas.
„Freut mich, ich bin Ryan.“
Grinste er.
Dann wand er sich wieder an Rachel, dessen Aufmerksamkeit er auf sich lenken wollte.
Doch Rachel war nicht der Typ dafür es den Männern einfach zu machen, sie wurde gern umworben oder gar umkämpft.
Ashley sah kurz zu den beiden und lächelte etwas.
Sie dachte das Matt noch vor ihr stehen würde und vielleicht ein wenig mit ihr reden würde, doch er wurde schon von einem anderen Mädchen angesprochen und durch die Massen weggeführt.
Es versetzte ihr einen Stich ins Herz, sie fragte sich was er wohl für sie empfand, ob sie ihm überhaupt irgendwie wichtig war oder ob er ihr bei den Briefen nur etwas vorspielte.
Sie hatte es Rachel nicht gesagt, aber heimlich schleppte sie sein Foto mit sich herum, doch nun war ihre Hoffnung irgendwie dahin.
Traurig saß sie am Tresen und nippte an ihrem Getränk, sie wollte weg von ihr.
Sie war kaum hier, schon fühlte sie sich unwohl.
‚Toller Start..’, dachte sie sich.
Kaum einen Moment länger hielt sie es hier aus. Doch sie wollte auch Rachel nicht damit belästigen und beschloss an den Strand zu gehen.
Unterwegs stieß sie auf viele knutschende Pärchen, die sie so gut es ging ignorierte.
Sie setzte sich ans Meer, dort wo kaum jemand war und lauschte dem Rauschen der Wellen.
Ashley zog ihre Beine an sich und lehnte ihren Kopf auf ihre Knie. Sie fühlte Angst. Angst, dass sich nach diesem Urlaub alles zwischen ihr und Matt ändern könnte und das obwohl Matt nichts davon kriegte. Endlich bekam sie die Chance ihn so kennen zulernen wie er wirklich ist, doch sie fragte sich was sein würde, wenn er nicht so wäre, wie sie sich ihn immer vorstellte. Würde sie den Kontakt zu ihm abbrechen? Könnte sie ihm dann die Wahrheit sagen? Wie würde er darauf reagieren? All diese Fragen gingen ihr durch den Kopf, doch sie bekam keine Antwort darauf. Sie vergrub ihr Gesicht in ihren Händen und hoffte irgendwie aufzuwachen, doch sie hörte nur eine Stimme.
„Es ist nicht ganz ungefährlich für ein Mädchen so spät noch hier draußen zu sitzen.“
Sagte der junge Mann leise und setzte sich zu ihr.
Erschrocken fuhr sie hoch und sah direkt in Matts Gesicht, der sie lächelnd anschaute.
„Matt…“
flüsterte sie und hätte sich ihm am liebsten an den Hals geschmissen.
„Ich hab dich hier so allein sitzen sehen und dachte mir ich guck mal ob alles ok ist..“
lächelte er.
Ohne Ankündigung umarmte sie ihn einfach und kleine Tränen liefen ihre Wange hinab.
In diesem Moment tat es ihr Leid, dass sie sich für jemand anderen ausgegeben und somit belogen hatte. Gern hätte sie es ungeschehen gemacht, doch sie traute sich nicht ihm die Wahrheit zu sagen und drückte sich daher etwas an ihn.
Total überrascht sah er leicht auf sie herunter und wurde rot. Er wusste nicht wirklich wie es um ihn geschah und saß einfach nur so da, ohne seine Arme um sie zu legen.
Langsam drückte sie ihn wieder von sich weg.
„T-Tut mir.. Leid..“
sagte sie leise und sichtlich rot.
Schnell stand sie auf und sah nur kurz zu ihm.
„Ich geh besser wieder ins Hotel zurück.“
lächelte sie verlegen.
Matt stand ebenfalls auf.
„Ich begleite dich. Wie gesagt, man weiß nie was hier für Typen rumlauern.“
Schweigend gingen sie nebeneinander her bis zum Hotel.
Keiner von ihnen sagte auch nur einen Ton, sie schauten sich noch nicht einmal mehr an.
Wieder zurück im Foyer, verabschiedete er sich mit einem Nicken von ihr und verschwand in den Massen.
Ash hingegen sah ihm traurig nach.
‚Er hält mich bestimmt für verrückt..’
dachte sie und beschloss wieder zurück aufs Zimmer zu gehen.
Rachel würde sie schon nicht vermissen, zudem würde sie sie bei den ganzen Menschen sowieso nicht wiederfinden.
Oben im Zimmer angekommen, zog sie sich ihre Schlafklamotten an und legte sich ins Bett.
Es dauerte nicht lange bis