Fanfic: Brieffreunde
sie ihn empört anguckte.
„Wer hat dir erlaubt einfach fremde Sachen zu durchwühlen?“, sagte sie streng.
„Die Tasche war offen.“, antwortete er gelassen und zeigte auf die offene Tasche.
‚Mist..’, schluckte sie wieder.
Dann setzte sie wieder eine entschlossene Miene auf und schob sich an ihm vorbei.
„Und wenn, kann es dir doch wohl egal sein, oder?“, grummelte sie.
„Ja.. stimmt. Hmm… ich sollte so schnell wie möglich Matt davon erzählen.“, dachte er laut.
Rachel zuckte zusammen. Sie erinnerte sich, dass Ashley es ihm selbst sagen wollte.
Langsam drehte sie sich zu ihm um.
„Ok..“
Ihre Hand ballte sich zur Faust.
„Was willst du dafür, dass du die Klappe hältst?“
„Hmm.. mit einem Kuss wäre ich erst einmal zufrieden.“, grinste er frech und betonte das ‚erst einmal’ ziemlich.
„Ok, wenn es sein muss..“
Wenn es um Ashley ging, würde Rachel fast alles tun, damit sie nicht zu schaden kommt. Sie war wie eine kleine Schwester für sie und sie versuchte immer Ashley so gut es ging zu beschützen.
„Gut..“, lächelte Ryan und trat auf sie zu.
„Na dann..“
Er legte seinen Zeigefinger an ihr Kinn, hob es behutsam hoch und beugte sich über sie.
Ryan näherte sich immer mehr ihren Lippen und Rachel fing leicht an zu zittern.
„Ganz ruhig Schätzchen.. ich tu dir nicht weh.“, hauchte er.
Sie wollte es nur schnell hinter sich bringen und schloss die Augen.
Ein Kribbeln durchfuhr ihren Körper, als sie seine Lippen auf den ihren spürte.
Er drückte sie ein wenig näher an sich und küsst sie zärtlicher.
Eigentlich wusste sie nicht warum, aber sie erwiderte den Kuss langsam.
Nach einigen Sekunden, die ihr mehr wie Minuten erschienen löste er den Kuss wieder und sah sie grinsend an.
Rachel hingegen behielt ihre Augen noch für einen kurzen Moment geschlossen und öffnete sie dann langsam.
„Scheinbar hat er dir auch gefallen.“, grinste er frech.
„N-nein.“, stammelte sie und wurde rot.
„Wie auch immer. Zu Matt werde ich erst einmal nix sagen, aber sie muss es ihm unbedingt sagen.“, wirkte er ernster.
„Ja.. ich weiß. Das Problem ist nur, dass sie in der Hinsicht total schüchtern ist.“, seufzte sie, denn sie kannte ihre Freundin zu gut.
„Hmm.. na ja.. die werden das schon schaukeln.“, zwinkerte er.
„Lass uns endlich schwimmen gehen.“
Er nahm ihre Hand und führte sie runter zum Pool.
Derweil saßen Ash und Matt schweigend nebeneinander und starrten auf den Pool. Sie waren beide froh, als die Stille von Ryan und Rachel unterbrochen wurde.
„Ash? Kann ich dich mal kurz sprechen.“, lächelte Rachel gezwungen.
Den Kopf etwas schief legend sah Ashley sie an und nickte dann.
„Lass uns das doch beim schwimmen bereden.“, meinte sie und löste das Handtuch von ihrem Körper.
Ashley war es ein wenig peinlich sich halbnackt zu zeigen, doch auch sie zuppelte das Handtuch von sich ab.
Sie sahen nicht, wie sie die Blicke der beiden Jungs dadurch auf sich zogen und diese doch ganz schön schlucken mussten.
Gemeinsam sprangen Rachel und Ashley dann ins Wasser und schwammen zum gegenüberliegenden Beckenrand.
„Was ist denn los?“, fragte Ash Rachel verwirrt.
„Ryan weiß es.“, antwortete Rachel knapp.
„Ähm.. was weiß er?“
„Das.. du nicht Anna bist.“
„W-was?“, stotterte Ash.
„Aber.. woher?“
„Er hat das Foto in deiner Tasche entdeckt und mich daraufhin gefragt, wem die Tasche gehörte. Da ich nicht wusste, dass er das Foto gesehen hatte, hab ich natürlich gesagt, dass es deine ist.“
„Oh..“, schluckte Ash.
„Keine Angst.. Ryan hat versprochen nichts zu sagen.“
„Einfach so?“, hakte Ashley misstrauisch nach.
Eine kurze Pause machte sich breit.
„Nein..“, antwortete Rachel wegguckend.
„Was.. will er?“
„Das tut nichts zur Sache. Ich regle das schon, sieh du lieber zu, dass du endlich mit Matt redest, bevor es irgendwem von uns rausrutscht.“, sagte sie ernst.
„Ja.. aber..“
„Kein aber, er hat schließlich ein Recht es zu erfahren, findest du nicht?“
„Ja..“, sagte sie leise und sah ins Wasser.
„Sei nicht schüchtern. Er mag dich und es wird sich sicherlich auch nicht ändern, wenn du ihm sagst, wer du eigentlich bist.“
Rachel sah ihre Freundin aufbauend an und lächelte.
„Ich geh wieder raus, kommst du mit?“
Ash schüttelte den Kopf.
„Nein.. ich.. bleib noch ein wenig hier.“, lächelte sie matt.
Sie schwamm ein paar Runden während Rachel zurückschwamm und sich aus dem Pool zog.
Auch die Jungs beschlossen endlich baden zu gehen und sprangen in den Pool.
Die beiden sahen sich herausfordernd an und kraulten dann um die Wette. Bevor sie jedoch ihr Ziel erreichten, hörten sie wie manche anfingen zu schreien. Sie hielten an und sahen sich um.
Ash schwamm verträumt ein wenig am Poolrand und bekam von dem ganzen Gekreische nichts mit.
„ASH!!!“, schrie Rachel.
„Hmm?“
Sie sah auf und schaute verwirrt zu ihrer Freundin.
Diese deutete mit wilden Gesten hinter Ash, die sich daraufhin umdrehte und einen lange Metallstange auf sich zufallen sah.
Ihre Augen weiteten sich und in diesem Moment fiel ihr nichts besseres ein, als so schnell wie möglich unterzutauchen.
Die Metallstange fiel mit einem lauten Platscher ins Wasser und die Menschen um den Pool herum sahen erschrocken auf das Wasser, welches sich an einer Stelle wässrig rot färbte.
Rachel schlug sich die Hände vor den Mund und war starr vor Schreck.
Inzwischen waren Ryan und Matt ebenfalls aus dem Pool gestiegen und sahen erschrocken zum Wasser.
Eine Hand kam langsam aus dem Wasser hervor und griff nach der Leiter zum verlassen des Pools.
Die zweite Hand folgte und Ash kam langsam aus dem Wasser geklettet.
Tränen rannen über Rachels Wangen und sie lief ihrer Freundin in die Arme und drückte sie.
Nur langsam ließ sie sie wieder los und sah sie besorgt an.
„Geht’s dir auch gut?“, fragte sie immer noch zitternd.
Matt und Rachel kamen ebenfalls zu ihr und betrachteten sie ungläubig.
„Jaja.. mit mir ist alles in Ordnung.“, winkte sie ab, kippte dann aber langsam nach hinten.
Matt fing sie rechtzeitig auf und hob sie auf seine Arme.
Erst jetzt konnte man sehen, dass sie am Kopf blutete und schon einiges an Blut verloren haben musste.
Ein Krankenwagen wurde gerufen und alle drei begleiteten sie ins Krankenhaus.
Die Wunde musste genäht werden und die Freunde wurde gebeten doch Platz zu nehmen und zu warten.
Ungeduldig schritt Matt auf und ab.
Ryan versuchte derweil Rachel zu beruhigen, die jetzt nur noch mehr zitterte und sichtlich große Angst um ihre Freundin hatte.
Endlich setzte sich auch Matt hin und sah den beiden jetzt direkt gegenüber.
Ernst sah er zu Rachel und war der erste, der seit dem Unfall wieder etwas sagte.
„Warum.. hast du sie Ash genannt?“
Er war schon verwirrt gewesen, als er Rachel diesen Namen schreien hörte, doch fand er es unpassend sie zu fragen, während er Ashley am Kopf blutend auf seinen Armen hatte.
Mit verheultem Gesicht sah sie zu Matt auf und wandte sich dann wieder von ihm ab.
„Eigentlich.. ist es nicht meine Aufgabe dir diese Frage zu beantworten… aber..“, sie schluckte.
„..die, die du als Anna kennen gelernt hast, ist in Wirklichkeit deine Brieffreundin Ashley..“, sagte sie ziemlich leise.
„Was?“, fuhr Matt erschrocken hoch und seine Augen waren geweitet.
„Ja.. ich kann es bestätigen. Ich habe heute ein Foto von dir in ihrer Tasche entdeckt und mich selbst gewundert.“, mischte sich Ryan ein.
Nachdenklich schaute Matt auf die kalten Krankenhausfliesen und dachte an den Augenblick als sie ihn so stürmisch umarmt hatte.
Jetzt verstand er ihre Verhaltensweisen endlich, warum sie ständig vor ihm geflüchtet war und oft rot wurde.
Ein Lächeln machte sich auf seinen Lippen breit.
„Ach Ash..“, lächelte er und konnte es nicht fassen, dass er seiner Brieffreundin endlich einmal in die Augen sehen konnte.
Der Arzt störte die drei und sah sie an.
Rachel ging stürmisch auf ihn zu.
„Was ist mit ihr? Geht es ihr gut? Ist die Operation gut gelaufen? Hat sie alles überstanden?“, löcherte sie ihn mit Fragen.
Überrascht sah der Arzt zu Rachel und lächelte etwas.
„Ja.. es ist alles ok mit ihr. Sie ist jetzt wach und die Operation ist gut verlaufen. Sie hat nur noch eine leichte Gehirnerschütterung. Ihr könnt jetzt zu ihr wenn ihr wollt.“, sagte er freundlich.
Gleich losstürmend wollte Rachel zu ihr, doch Ryan hielt sie zurück.
„Lass Matt erst gehen.“, flüsterte er ihr zu.
Sie wollte sich erst weigern, nickt dann aber einverstanden.
„Ok Matt.. geh du zuerst.“, sagte Ryan nickend.
„Aber ich..“
Er machte eine kurze Pause.
„Ok…“, sagte er leise und dankte beiden still.
Noch leichte Kopfschmerzen verspürte Ash, doch ansonsten ging es ihr recht gut. Sie konnte es kaum abwarten endlich wieder hier raus zu kommen, denn eigentlich hasste sie Krankenhäuser.
Es klopfte an der Tür und sie wandte ihren Blick dort hin.
„Matt..“, flüsterte sie.
„Darf ich reinkommen?“, fragte er höflich mit einem sanften Lächeln.
Ashley gab nur ein leichtes Nicken von sich und sah wie er zu ihr kam.
Das Letzte an das sie jetzt dachte war, dass er wusste wer sie wirklich war.
Sanft strich er ihr ein wenig durchs Haar.
„Was machst du bloß immer für Sachen?“, lächelte er.
Unweigerlich wurde sie daraufhin rot und sah ihn etwas verwirrt an.
„Was.. meinst du damit?“
„Du brauchst dich nicht länger zu verstecken… ich weiß wer du bist.“
Ihre Augen weiteten sich und sie sah ihn mit leicht offen stehenden Mund an.
“Was?“, flüsterte sie.
„Wieso hast du denn nichts gesagt? Hattest du Angst ich würde dir den Kopf abreißen?“, grinste er etwas.
„Ich.. ich..“, sie sprach nicht weiter und sah beschämt weg.
„Ach Ash…“, er betrachtete sie.
Sein Blick wanderte zu ihrer Hand. Sanft legte er seine auf ihre und strich mit