Fanfic: Der Geheimnisvolle

‚Bitte geh vorbei, bitte geh vorbei.’ Doch das hatte leider nichts genutzt. Er setzte sich prompt an meinen Tisch und so schnell konnte ich gar nicht gucken wie sich auf einmal alle Mädchen stritten wer neben ihm sitzen dürfte. So nahm er sein Tablett und setzte sich an den Rand des Tisches neben mich. „Und jetz setzt euch endlich.“ Sagte er in einem unfreundlichen Ton. Ich war wie gelähmt und kriegte keinen Bissen mehr runter. Er schaute zu mir und fragte sehr grimmig „Solltest DU mir nicht eigentlich das Gebäude zeigen?“ Ich sah ihn an und konnte ihm plötzlich nicht mehr antworten, es war als hätten mich seine Augen verzaubert.

Ich verließ so schnell wie möglich den Saal und rannte hinauf in mein Zimmer. Dort schmiss ich mich aufs Bett und konnte nicht mehr klar denken. ‚Wieso rede ich nur Müll, wenn ich ihn angucke? Beziehungsweise kriege ich keinen Ton mehr heraus? Was ist nur mit mir los?’ Ich verstand gar nix mehr. Ich ging ins Bad und ließ mir erst mal schönes heißes Wasser zum Baden ein. Nach dem Bad fühlte ich mich gleich viel entspannter. Ich war froh das wir heute nur bis kurz vor dem Mittagessen Schule hatten. ‚So muss ich ihn wenigstens nur im Unterricht und beim Essen sehen.’ Ich zog mich an und ging runter. Eine Traube hatte sich um das Brett gebildet, wo die Nachrichten für anstehende Prüfungen oder sonstiges standen. Als die Traube kleiner wurde konnte ich endlich den Zettel lesen den alle so aufregend fanden.
Dort stand ‚Am 27. Juni findet um 20Uhr im Speisesaal ein Ball statt. Die Jungs müssen Blumen an das Mädchen verteilen mit dem sie zum Ball gehen möchten. Alle müssen daran teilnehmen, mit Abendkleid und allem was dazu gehört. Für Getränke usw. kommt das Internat auf.’ Ich dachte nur ‚oh nein. Ich hatte überhaupt keine Lust auf diesen Ball zu gehen. Zu dem mich sowieso keiner fragen würde. So etwas wie ein hübsches Abendkleid oder so etwas ähnliches hatte ich eh nicht. Ob ich es vielleicht schaffe den Ball doch irgendwie sausen zu lassen?’ Ich drehte mich gerade um, als ich mitten in Marcs Arme lief. Ich sah hoch und er schaute mich böse an. ‚Was habe ich jetz schon wieder verbrochen das er mich so böse anguckt?’ Ich wurde ein wenig rot, da noch einige Mädels um uns herum standen und mich anstarrten, ich sah noch einmal in sein Gesicht, ich wusste nicht wieso, aber irgendwie hatte ich das verlangen es mir noch einmal anzugucken. Doch er schaute sich schon den Zettel an. Ich rannte nach draußen und ließ mich ins Gras fallen. ‚Warum hat mein Herz auf einmal so schnell angefangen zu pochen und warum wollte ich ihn mir unbedingt noch mal angucken?’ Ich verstand gar nix mehr. Später traf ich Sarah wieder oben im Zimmer. „Hy Marie! Rate mal wer mich zu dem Ball eingeladen hat?“ „Keine Ahnung.“ „Basti!“ strahlte sie überglücklich. „Oh.. das freut mich für dich.“ Sie schlang ihre Arme um mich und knuddelte mich erst einmal eine Runde.

Die Woche ging schnell vorbei. Am Freitag in der letzten Stunde hatten wir Musik. Ich musste mir mit Marc einen Zettel teilen da er seinen vergessen hatte. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie bekam ich schon wieder dieses Herzklopfen als ich näher an ihn rücken musste. Das eine Mal hat er sich einen Stift aus meiner Federtasche geangelt und er war mir so nah das ich ihn schon beinah geküsst hatte. An dem Tag war ich ziemlich durcheinander und konnte kaum einen klaren Gedanken fassen. Mir war aufgefallen das es bis zum Ball nur noch einen Monat hin war. Und wie ich es nicht anders erwartet hatte, hatte mich noch keiner gefragt. Viele Mädchen hatten auch noch keinen Begleiter, allerdings nicht weil sie noch niemand gefragt hatte, sondern weil sie hofften Marc würde sie fragen. Es wunderte mich das er noch niemand gefragt hatte.

Der Sonntag brach an und ich überlegte mir was Sarah sich wohl heute wieder ausgedacht hatte. Ich wartete bis sie wach war und fragte sie dann total neugierig „Und? Was hast du heute geplant?“ Sie guckte mich etwas verschlafen an, sagte dann aber begeistert „Wir gehen heute Abend in die Disco und gucken mal, was wir für einen schnuckeligen Typen für dich finden.“ Ich guckte sie enttäuscht an „Aber Sarah, du weißt doch genau das ich Discos nicht leiden kann. Außerdem will mich erstens sowieso keiner haben und zweitens hab ich überhaupt keine passenden Klamotten für so was.“ „Kein Problem, deswegen gehen wir ja heute auch vorher noch schön shoppen. Und sag nicht immer dich will keiner haben, weil du ja angeblich zu hässlich bist, würdest du mehr aus dir machen, würden dir die Typen die Bude einrennen.“ Ich wurde leicht rot, schüttelte dann aber den Kopf. „Keine Widerrede, sonst bin ich sauer.“ Grinste sie frech. ‚Ich wusste das ich sowieso keine Chance zum Widersprechen habe, also muss ich da wohl oder übel heute mit.’

Wir gingen gleich nach dem Frühstück in die Stadt. Ich musste sovieles anprobieren was sie mir hinhielt, worin ich mich selbst eigentlich ziemlich unwohl fühlte. Ich war nicht so der Typ wie sie, der sich gern total freizügig zeigte. Nach einer Weile fanden wir dann aber doch noch etwas, was uns beiden gefiel. Im Internat wieder angekommen, zog ich meine neuen Sachen an und sie fing an mich zu stylen. Zuerst machte sie mir die Haare auf, sie meinte ich sehe so viel besser aus, dann schminkte sie mich dezent. Als ich in den Spiegel sah war ich doch ganz schön baff, wie ich aussehen konnte. Um 22Uhr zogen wir dann also los. Wir gingen in einen Club wo sie öfter zu seien schien, denn der Türsteher begrüßte sie mit einer Umarmung. Im Club musste ich mir erst mal die Ohren zuhalten, ich war es nicht gewöhnt, so laut Musik zu hören, nach einer Weile hatte ich mich dann doch dran gewöhnt und wir setzten uns in eine Ecke. Es dauerte nicht lange und die ersten Typen kamen an unseren Tisch. Einer setzte sich neben Sarah und der andere neben mich. Sarah fing gleich an zuflirten obwohl sie ihren Basti so sehr mochte. Aber sie war ebend noch nicht ganz dazu bereit sich fest zu binden. Der Typ neben mir rückte näher zu mir und ich fühlte mich doch etwas unwohl. „Na Süße! Wie wär’s mit nem kleinen Küsschen für mich?“ Ich sah ihn entgeistert an. „Ähm, nein danke.“ „Ach komm, jetz zier dich nicht so.“ Er hielt mein Kinn fest und drückte mir einen Kuss auf. Ich drückte ihn weg, doch ich war zu schwach. Als er auch noch anfing seine Zunge in meinen Mund zu schieben, trommelte ich schon mit meinen Fäusten auf seinen Oberkörper ein, doch es half alles nichts. Plötzlich spürte ich wie er von mir weggezogen wurde, ich machte nach langem Ekel endlich die Augen auf und sah... MARC. Der Typ schrie ihn an was das solle und so. Kurze Zeit später gingen beide raus. Ich blieb einen Moment wie angewurzelt stehen und lief ihnen dann hinterher. Als ich rauskam rannte der Typ schon davon und Marc sah ihm nach. Ich ging zu ihm und drückte ein kleines „Danke“ hervor. Er sagte nur wie immer in einem total unfreundlichem Ton „Schon gut.“ ‚Ich hätte einfach ausrasten können, wieso konnte er aufeinmal nicht mehr nett sein? Was war bloß los?’ Ich sah auf einmal das Marc blutete „Hey du blutest ja.“ Ich holte ein Taschentuch heraus und wischte es ihm ab. Er sah mich auf einmal an, mit ganz anderen Augen, liebevollen Augen. Doch von einem Moment zum anderen wechselte seine Stimmung wieder. „Nimm deine Finger weg. Und das nächste Mal pass auf mit wem du dich rum knutschst.“ Ich konnte es nicht fassen. ‚Ich könnte ihn würgen, was war da auf einmal los?? Dieser liebevolle süße Blick. Und dann auf einmal wieder diese böse, harte Fassade.’ Ich ging zurück zu Sarah und wir gingen gleich zurück ins Internat.

„Sarah, ich hab dir gesagt das ich Discos hasse, und jetz weiß ich auch wieder warum.“ Raunzte ich wütend Sarah an. Ich ging mich erst mal duschen und vor allem Zähne putzen um diesen ekligen Geschmack von diesem Typen wieder los zu werden. Ich legte mich schmollend ins Bett. „Hey Marie, es tut mir leid. Ich seh ein, es war ein Fehler. Bitte sei nich mehr sauer.“ Ich drehte mich zu ihr um und sah sie an. ‚Eigentlich wär es schlecht wenn ich sauer sein würde. Sie ist schließlich meine einzige Freundin.’ „Ja... schon gut. Ich verzeih dir, aber zerr mich nie wieder mit in ne Disco.“ Lächelte ich. „Versprochen!!“ Sie hüpfte auf mein Bett und wieder begann eine ihrer Knuddelattacken. „Du? Sarah?“ „Ja?“ „Kann ich dir was erzählen? Ich will wissen was du darüber denkst.“ „Klar, sprich dich aus.“ Ich erzählte ihr die ganze Geschichte mit Marc die sich hinter der Bar, sowohl aber auch im Unterricht abspielte. Ich erzählte ihr von meinen Gefühlen und alles was mich in der Hinsicht bedrückte. Sie grinste mich frech an. „Was??“ „Tja meine kleine Marie, nachdem was du mir da erzählt hast würde ich sagen…” „Ja?” „... du bist verliebt“ „WAS??? Nein, ganz sicher nicht in den. Niemals.“ „Jaja, wenn du meinst. Irgendwann wirst du es schon erkennen.“ Ich drehte mich um und dachte nach. ‚War ich wirklich in Marc verliebt? Nein, wieso sollte ich? So wie er mich behandelt? Wie sollte ich ihn da lieben? Allerdings die Sache heute war wirklich süß von ihm, jedenfalls bis er wieder zu so einem Scheusal wurde, mit diesem kalten Blick.’ Ich dachte noch lange nach, bis ich dann schließlich doch irgendwann einschlief.

Der Wecker holte mich mal wieder aus meinen schönsten Träumen und dieses mal wäre ich beinah wirklich liegen geblieben hätte Sarah mich nicht mit einem Kissen beworfen. Also gab es erst mal ne Kissenschlacht. Beim Frühstück setzte ich mich wieder an meinen Tisch. Und wer kam wieder direkt darauf zugesteuert?? Marc. ‚Wieso fährt er mich immer so an und dann setzt er sich doch zu mir. Also das er nirgendwo anders einen Platz findet glaub ich kaum.’ Ich ging wieder so schnell wie
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