Fanfic: Dornröschen

ihren Text gut gelernt und brauchten nur noch selten Hilfe. Und wenn sie doch mal einen Hänger hatten, flüsterte ihnen Maron den Text zu. Maron war meine Zweitbesetzung und da sie nix richtiges sonst zu tun hatte, spielte sie halt Souffleuse. Wir kamen gut durch mit dem Stück, doch an der Kussszene stoppte ich wieder und wir machten gleich mit der Szene weiter wo der Prinz und Dornröschen heirateten. Auch hier ließ ich wieder die Kussszene aus. Takato war etwas beleidigt und sagte.

„Wenn wir nie die Kussszenen üben, hab ich irgendwann total vergessen wann sie überhaupt dran sind. Außerdem gehören sie zum Stück und wir müssten sie auch üben.“
„Keine Sorge, ich hab dir doch schon mal gesagt, dass die Kussszenen bei der Aufführung gemacht werden.“
‚Auch wenn ich darauf eigentlich keine Lust habe.’

Dachte ich im Stillen.

„Ok, Mika-chan*, Ma-chan*1 und auch die anderen Zweitbesetzungen, ihr seid jetz dran mit üben. Damit ihr das Stück auch mal gespielt habt.“

Sie nickten mir zu. Auch sie spielten das Stück sehr gut.

Wir hatten noch einen Monat, bis zu unserer Aufführung.
Nach ein paar weiteren Tagen, hatten wir auch endlich unsere Kostüme, auch die Bühnenbilder waren fertig. Und wir konnten mit den Proben endlich „richtig“ anfangen.
Nach einer weiteren Woche saß unser Stück perfekt und es waren auch nur noch wenige Tage bis zur Aufführung.

An einem Tag wo wir uns eigentlich wieder einmal alle treffen wollten zum üben, kam keiner. Die einzigsten beiden die da waren, waren Mika-chan und ich, was mich sehr verwunderte. Normalerweise kamen alle oder es wurde mir wenigstens Bescheid gesagt das der- oder diejenige nicht kommt.
Mika-chan sagte darauf hin nur.

„Na ja, üben wir das Stück halt mal nur zu zweit. Kann ja nicht schaden.“

Er grinste. Ich stimmte zu und wir fingen an zu spielen. Wir waren nun bei der Kussszene angelangt. Er fragte mich ob ich sie mal spielen möchte und ich nickte grinsend. Ich legte mich also aufs Bühnenbett und er beugte sich über mich. Ich spürte schon seinen Atem auf meinem Gesicht. Mir wurde heiß und kalt zu gleich. Ich wusste nicht was ich in diesem Moment denken sollte. Ich fühlte wie seine Lippen fast die meinen berührten, doch plötzlich ging die Tür auf und Takato-kun platzte herein.

‚Warum muss dieser Trottel gerade jetzt kommen? Einen unpassenderen Moment konnte er ja nicht erwischen.’
„Es tut mir Leid Yuri-chan, mein Schatz. Ich wurde aufgehalten. Bitte sei nicht böse.“

Ich war leicht gereizt und antwortete nicht. Takato guckte sich um und fragte verdutzt.

„Wo sind denn die anderen hin? Überhaupt...“

Er sah zu uns auf die Bühne.

„Was für eine Szene übt ihr da eigentlich? Das sieht mir verdammt nach der Kussszene aus.“

Er schaute Mika-chan finster an.

„Du hast sie doch nicht etwa geküsst oder?“
„Takato-kun, jetz komm mal wieder runter, ich bin nicht dein Eigentum klar? Was ich mache ist mir überlassen und kann dir vollkommen egal sein ok?“

sagte ich, weiterhin gereizt.

„Ich denke, dass niemand weiter kommen wird. Also lassen wir die Probe ausfallen.“

Sagte ich schnell und ging auch gleich. Vor dem Schultor wartete Ma-chan.

„Sag mal, warum stehst du hier und warst nicht bei der Probe?“

fragte ich verärgert.

„Hey Yuri-chan, ganz ruhig. Ich hab alles so eingefädelt, dass du und Mika-chan endlich mal alleine sein könnt. In der Schule klappt das ja nicht, wegen Takato-kun. Und? Wie war es mit ihm allein?“

Ich schaute sie an und lächelte ein wenig.

‚Eine süße Idee war es ja von ihr.’

„Na ja, anfangs war es schon schön. Wir sind das Stück noch mal durchgegangen, bis zu der Kussszene. Und da wollte er mich auch wirklich küssen...“
„Wow, das ist ja super.“

Warf Ma-chan ein.

„Tja, du hast mich ja nicht zu ende reden lassen. Gerade als er mich küssen wollte kam nämlich Takato-kun rein. Du kannst dir gar nicht vorstellen wie sauer ich auf diesen Typen war, ich hätte ihn umbringen können. Gerade in diesem Moment musste er ja unbedingt reinplatzen.“

„Oh, ich hatte extra jemandem gesagt, dass er ihn länger beschäftigen soll. Er hat doch immer vor der Theaterprobe noch Fußball. Mist, das hat wohl nicht so ganz geklappt.“

Sie seufzte. Wir bemerkten gar nicht wie Mika-chan auf einmal neben uns stand.

„Hy Mädels!“

Wir erschraken. Ich fragte vorsichtig.

„Hat Takato-kun dich eigentlich noch irgendwie zugequatscht?“
„Ja, irgendwas hat er mir erzählt, aber ich hab einfach nicht zugehört.“

Wir lachten.

„Na ja, ich muss jetz los. Tut mir Leid.“

Er beugte sich zu mir und gab mir einen Kuss auf die Wange. Sofort stieg wieder dieses Gefühl in mir hoch. Ma-chan guckte mich mit großen Augen und offenem Mund an. Dann fasste sie sich wieder und grinste frech.

„Tja, jetzt hast du deinen Kuss von deinem Prinzen doch noch bekommen.“

Ich lächelte sie verlegen an. Doch dann wurde Ma-chan auf einmal wieder ernst.

„A-a-aber Yuri-chan, ich muss dir noch etwas sagen...“

Ich schaute sie verwundert an.

„Was denn?“

Sie schaute zu Boden und sagte ganz leise.

„Ich bin verliebt...“

Ich strahlte.

„Das is doch wunderbar. Wer ist denn der Glückliche?“

Sie schwieg.

„Was ist denn los Ma-chan? Is es dir so peinlich? Du weißt doch das du mit mir über alles reden kannst.“

Ich nahm sie in den Arm. Sie fing an zu weinen.

„E-es tut mir Leid, ich kann es dir noch nicht sagen. Bitte sei nicht böse.“

Ich lächelte.

„Schon gut Kleine, das musst du ja auch nicht wenn du nicht willst. Komm, lass uns nach Hause gehen.“

Es war endlich wieder Wochenende, was nach diesen anstrengenden Tagen doch mal ganz gut tat. Ziemlich früh klingelte auch schon mein Telefon.

„Ja? Hier bei Yuri Hisanagi.“
„Hey Yuri-chan, ich bin’s Hourai.“
„Oh, hallo Mika-chan. Was gibt’s?“
„Na ja, ich wollte fragen ob du heute schon etwas vorhast?!“

Ich überlegte kurz.

„Nein, ich hätte Zeit. Wo würdest du denn gern hin?“
„Hmm.. wie wär’s wenn wir erst ins Eiscafé und anschließend ins Kino gehen?“
„Das klingt gut. Ich freu mich.“
„Ok, ich fahr dann jetz los und hol dich ab, ja Yuri-chan?“
„Ok. Bye“
„Bye, bis gleich.“

Ich legte auf, lief dann wie eine Angestochene ins Schlafzimmer und wühlte
meinen Kleiderschrank durch.

‚Was soll ich nur anziehen? Es ist mein erstes Date mit Mika-chan. Oh mein Gott bin ich aufgeregt.’

Ich brauchte mindestens 10 Minuten eh ich etwas Passendes gefunden hatte. Gerade als ich fertig war klingelte es auch schon an der Tür. Ich öffnete.

„Hy Yuri-chan.“

Er guckte mich an.

„Du hast dich aber hübsch gemacht.“

Er lächelte und ich wurde ziemlich rot.
Wir gingen ins Eiscafé, welches ungewöhnlich leer war. Normalerweise war es hier immer rappelvoll. Wir nahmen einen Fensterplatz und bestellten, auf seinen Wunsch, einen Riesen Eis für uns beide.
Wir vertrieben uns die kurze Wartezeit mit reden.

„Sag mal, was läuft da eigentlich zwischen dir und Takato-kun?“

Ich sah ihn an und schmunzelte.

„Keine Sorge, auch wenn es immer so aussieht, jedenfalls seinerseits, wir sind kein Paar. Ich muss zugeben, früher war ich in ihn verliebt, doch er hat nie Notiz von mir genommen und das obwohl wir in dieselbe Klasse gehen. Er hat mich erst bemerkt als ich die Theatergruppe gründete. Frag mich nicht warum erst dann. Naja, jedenfalls hatte ich an ihm dann irgendwann kein Interesse mehr.“

Er lächelte mich an.

„Ich weiß gar nicht wie man ein so hübsches Mädchen wie dich übersehen kann.“

Er strich mir über die Wange.
Ich wurde schon wieder total rot und mein Herz pochte wie wild. Ich stotterte nur.

„O-oh, u-unser Eis k-kommt.“

Der Kellner stellte das Eis, welches wirklich riesig war, ab und wir schnappten uns unsere Löffel und aßen drauf los. Irgendwie kam es dann auch dazu, dass wir uns gegenseitig fütterten. Doch auf einmal tippte mir jemand auf die Schulter, ich zuckte zusammen und drehte mich um.

„Sag mal Mäuschen, was machst du hier? Vor allem mit dem?! Mit mir hast du dich nie verabredet.“

Schmollte Takato-kun.

„Na ja, weißt du... ähm...“

Ich wusste nicht so recht was ich darauf antworten sollte.

„Ach Takato-kun, jetz hör auf zu schmollen. Wir sind schließlich nicht zusammen, also brauchst du hier nicht einen auf eifersüchtig tun.“

Takato-kun guckte mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.

„Ich wüsste aber nicht, dass du irgendwie mit Mika-kun zusammen wärst. Oder hab ich da was verpasst?“
„Das eine hat doch nichts mit dem anderen zu tun.“

Ich stand auf und nahm Mika-chans Hand.

„Komm, lass uns gehen.“

So ließen wir Takato-kun wie einen begossenen Pudel stehen.

„Meinst du das war richtig ihn so anzufahren.“

Fragte Mika-chan unsicher.

„Er geht mir immer den ganzen Tag auf die Nerven, noch nicht mal mehr am Wochenende hab ich meine Ruhe vor ihm. Irgendwann ist auch mal Schluss.“

Sagte ich aufgebracht.

„Aber egal, vergessen wir die Sache jetzt. Welchen Film wolltest du dir denn ansehen?“

fragte ich ruhiger.

„Hmm... mal sehen was so alles läuft. Was für Filme magst du denn überhaupt nicht?“
„Na ja... eigentlich guck ich mir jeden Film an.“
‚Das ist ja eigentlich gelogen, denn die ganzen Horrorfilme mag ich überhaupt nicht. Aber ich will schließlich nicht das Mika-chan mich für einen Angsthasen hält.’
„Wir werden schon nen guten Film finden.“

Grinste er mich an.
Vor dem Kino entschieden wir uns dann doch für einen Horrorfilm. Mir war etwas mulmig zumute.

‚Jetzt erfährt er ja doch was für ein Angsthase ich bin.’

Während des Filmes klammerte ich mich die ganze Zeit an ihn und bei jeder gruseligen Szene hielt ich mir die Hände vors Gesicht.

„Horrorfilme sind wohl doch nicht so dein Ding, hä?!“

flüsterte er.
Leider verging der Tag mit Mika-chan, meiner Meinung nach, viel zu
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