Fanfic: Dornröschen

schnell. So war es dann doch schon kurz vor Mitternacht. Er brachte mich nach Hause und so standen wir dann mit betretender Stille vor meiner Haustür.

„Es war heut echt ein schöner Tag. Es hat mir wirklich Spaß gemacht.“

Sagte ich schließlich.

„Ich fand den Tag auch sehr schön. Den können wir gern mal wieder wiederholen.“

Er trat einen Schritt auf mich zu.

„Gute Nacht Yuri-chan. Schlaf gut.“
„Ja... du auch.“

Ich sah ihm die ganze Zeit in seine wunderschönen Augen. Er gab mir einen sanften Kuss auf die Stirn.

„Wir sehen uns dann am Montag in der Schule.“

So verabschiedete er sich und ging.

‚Oh man... er ist sooo süß.’

Ich flog nur so in meine Wohnung, legte mich aufs Bett und schlief sofort mit einem Lächeln ein.

Am Montagmorgen kam schon Ma-chan auf mich zugestürmt.

„Yuri-chan du musst unbedingt kommen. Takato-kun und Mika-chan schlagen sich.“

Ich sah sie erschrocken an.

„WAS?“

Wir rannten auf den Schulhof, wo sich schon eine große Traube um die Beiden gebildet hatte und jeder seinen Favoriten anfeuerte. Ich drängelte mich durch die Masse und sah die Beiden, wie sie sich, schon vollkommen dreckig, auf dem Boden prügelten. Ich rief Ma-chan durch die Menschenmassen zu, dass sie einen Lehrer holen soll. Inzwischen wollte ich probieren, die beiden auseinander zu kriegen. Ich bat 4 Jungs mir zu helfen, die dann versuchten die Beiden voneinander zu lösen, obwohl sie den Kampf gern weiter mit angesehen hätten. Ich sah sie beide total ernst an.

„Was soll das? Warum kloppt ihr euch hier mitten auf dem Schulhof?“

Takato-kun sagte mit einer blutenden Nase.

„Ich hab gesehen wie er dich geküsst hat. Da bin ich halt ausgetickt, als ich ihn heute Morgen gesehen hab.“

Ich sah ihn entsetzt an.

„Du hast uns also hinterher spioniert? Was denkst du dir dabei? Wie oft soll ich dir noch sagen, dass ich nicht dir gehöre? Wann kapierst du das endlich?“

Er sah bedrückt zu Boden. Ich sah Mika-chan an, der eine blutende Lippe hatte.

„Ich bin enttäuscht von euch.“

Die Lehrerin kam und ich drängelte mich wieder durch die Menge zurück und ging zusammen mit Ma-chan in den Klassenraum.

„Yuri-chan? Stimmt es das Mika-chan dich wieder geküsst hat?“
„Ja... schon. Aber nur auf die Stirn. Das is trotzdem kein Grund, dass sie gleich kloppen müssen.“

Sagte ich wütend.

„Die beiden müssen dich echt gern haben, wenn sie sich sogar um dich prügeln.“

Sagte sie traurig.
Ich wusste das Ma-chan noch nie viel Glück mit Jungs hatte. Sie hatte bisher einen Freund gehabt, der sie aber dann wegen einer anderen verlassen hat. Sie brauchte sehr lange um darüber hinwegzukommen. Ich verstand es nicht wirklich warum Ma-chan so viel Pech hatte. In meinen Augen war sie ein sehr hübsches Mädchen.
Ich nahm sie in den Arm.

„Hey meine Kleine. Wenn sie sich wegen mir prügeln bin ich aber nicht gerade stolz darauf. Im Gegenteil.“

Ich merkte wie sie ihr Gesicht versteckte nur um vor mir ihre Tränen zu verbergen. Ich strich ihr übers Haar.

„Glaub mir, du findest auch noch deinen Traummann, der dich dann genauso liebt, wie du ihn. Du bist so eine Süße, da werden sich alle um dich reißen.“

Sie schaute mich mit ihren etwas verheulten Augen an und lächelte.

„Ich bin glücklich, dass ich dich hab Yuri-chan.“

Ich drückte sie an mich.
Kurz darauf kamen auch schon Mika-chan und Takato-kun ins Klassenzimmer gestürmt. Beide redeten zu gleich los, so das ich kein Wort verstand. Da ich immer noch sauer auf die Beiden war sagte ich nur.

„Ihr könnt euch eure Entschuldigungen sparen, jetzt ist es zu spät.“

Ich setzte mich mit Ma-chan an unseren Platz und es dauerte auch nicht lange, eh der Rest auch endlich kam.
Nach der Schule trafen sich unsere AG wieder und Mika-chan und Takato-kun versuchten noch weitere Entschuldigungsversuche. Doch ich ließ sie abblitzen und konzentrierte mich auf unser Stück. Wir hatten nicht mehr viel Zeit, in knapp einer Woche sollte es schon aufgeführt werden.
Auch nach unseren Proben ließen sie nicht locker, doch ich hängte sie zusammen mit Ma-chan ab und wir liefen, da Ma-chan diese Nacht bei mir schlafen wollte, zu mir nach Hause.

„Yuri-chan? Ich glaub ich möchte dir jetz endlich doch sagen in wen ich verliebt bin.“

Ich sah sie neugierig an.

„Echt? Sag schon. Wer ist es?“

Sie schaute verlegen zu Boden und atmete tief durch.

„Na ja... ich glaube zumindest das ich in ihn verliebt bin.“
„Och Ma-chan jetz mach es doch nicht so spannend.“
„Na ja... also... es ist...“

Sie machte eine lange Pause.

„Takato-kun.“

Ich sah wie sie errötete und guckte sie mit großen Augen an.

„TAKATO-KUN???“

Sie nickte leicht.

„Wow... ich hätte ja mit jedem gerechnet, aber ausgerechnet er?“

Wir gingen hoch zu mir in die Wohnung.

„Du liebst ihn noch oder Yuri-chan?“

„Nein, ich liebe ihn schon lange nicht mehr. Ich hab mich nur gewundert. Aber ich gönne ihn dir. Du kannst ihn gerne haben.“

Grinste ich. Sie lächelte.

„Es wäre schön wenn er sich für mich interessieren würde, doch er hat ja nur dich im Kopf.“

Seufzte sie.

„Ma-chan, mach nicht den gleichen Fehler wie ich und tu nichts. Sag es ihm. Spätestens dann wird er deine Existenz mitkriegen. Oder du gründest auch ne AG.“

Wir mussten lachen.
Ich machte Abendbrot für uns beide.

„Aber ich trau mich nicht.“

Ich wuschelte ihr über den Kopf.

„Wenn du magst red ich mit ihm. Ich muss so oder so noch mit ihm reden.“ „Würdest du das wirklich machen?“
„Klar, wozu sind wir denn sonst beste Freundinnen?“

Sie strahlte mich an.

„Das is lieb von dir.“

Sie gab mir einen Bussi auf die Wange.

„Aber... du redest doch zurzeit mit keinem von Beiden so wirklich?!“
„Mach dir darüber mal keine Sorgen. Ich werd morgen mit Beiden mal reden.“

Wir schauten uns am Abend noch Videos an und lachten ausgiebig.
Am nächsten Morgen wachte ich unruhig auf und schaute auf den Wecker.

‚Oh nein, warum hat den dieses blöde Ding nicht geklingelt?’
„Ma-chan, wach auf. Wir haben verschlafen.“

Sie guckte mich verschlafen an.

„Was is?“
„Du musst aufstehen. Es ist schon 9Uhr.“
„WAS?“
„Ja, ich weiß auch nicht. Irgendwie hat der blöde Wecker nicht geklingelt. Bist du sehr böse?“
„Na ja, nein. Schon gut. Is ja das erste Mal das ich in diesem Jahr verschlafe, aber ich denke wir sollten dann doch langsam los.“

Wir zogen uns an und eilten zur Schule. Die anderen hatten gerade Frühstückspause und wir mogelten uns einfach durch. Irgendwie hatte ich Ma-chan verloren und rannte auch noch in Takato-kuns Arme.

„Da bist du ja Yuri-chan. Wo warst du denn heut Morgen? Ich hab mir Sorgen gemacht.“
‚Na ja... lieber jetzt als nie.’
„Komm mal bitte mit Takato-kun, ich muss mit dir reden.“

Er schaute mich zum ersten Mal ernst an, was ich sonst nicht von ihm kannte, und nickte.
Wir setzten uns in eine Ecke des Schulhofes.

„Hör zu, ich fand das gestern überhaupt nicht ok. Schon gar nicht, dass du uns auch noch hinterherspioniert hast. Ich streite es nicht ab das ich mal in dich verliebt war. Aber die Betonung liegt auf war. Du bist ja so ganz nett, aber mehr als Freundschaft ist nun mal nicht drin.“

Er schaute mich immer noch ernst an.

„Ja. Es tut mir auch wirklich Leid. Ich hab eingesehen, dass es dumm war. Ich hoffe du kannst mir verzeihen. Und ich hab auch endlich kapiert, dass du nichts mehr von mir willst. Sorry, dass ich mich so verhalten hab.“

Ich war richtig erstaunt, dass man mit Takato-kun so gut reden konnte. Das hatte ich ihm nicht zugetraut.

„Schon ok. Einsicht ist schließlich der beste Weg zur Besserung.“

Lächelte ich.

„Aber... ich kann dir sagen, dass jemand anderes in dich verliebt ist. Sie traut sich selbst nicht, zu dir zukommen.“

Er sah mich neugierig an.

„Wer ist es denn?“
„Tja...“

Ich machte eine Pause.

„Ok, ich sag’s dir. Es ist meine beste Freundin Ma-chan.“

Er grübelte.

„Das ist die kleine, mit der du oft zusammenhängst oder?“

Ich nickte.

„Ich wird’s echt lieb von dir finden, wenn du sie ein bisschen beachten würdest. Weißt du, sie hat nie viel Glück mit Jungs.“

Er lächelte.

„Na klar, für meinen Ex-Schatz mach ich doch fast alles.“

Er gab mir einen Handkuss.

„Und jetzt geh am besten zu deinem Mika-kun. Der ist nämlich total fertig wegen dir. Und ich geh mal Ma-chan einen Besuch abstatten.“

Grinste er.

„Weißt du wo Mika-chan ist?“
„Ich glaube oben im Klassenraum.“
„Danke.“
„Kein Problem.“

Ich rannte hoch zum Klassenzimmer. Ich war so froh, dass ich das mit Takato-kun so gut klären konnte. Oben angekommen, sah ich, wie Mika-chan total geknickt an seinem Tisch saß. Er bemerkte mich gar nicht.

„Mika-chan?”

Er sah auf.

„Yuri!“

Er stand auf und nahm mich in den Arm.

„Es tut mir so Leid. Bitte verzeih mir. Ich hätte versuchen sollen Takato-kun zu beruhigen.“

Ich drückte Mika-chan von mir weg.

„Schon gut. Ich habe auch schon mit Takato-kun geredet und alles mit ihm
geklärt. Ich finde es zwar immer noch nicht gut was ihr gemacht habt, aber irgendwann muss ich euch ja mal verzeihen.“

Grinste ich.
Es klingelte zum Unterricht und ich sah wie Takato-kun sich mit Ma-chan unterhielt.

‚Er hat also wirklich gehalten, was er versprochen hatte.’

Als Ma-chan mich sah, strahlte sie mich an und flüsterte

„Danke!“

So war der Tag doch noch gerettet und wir konnten wieder normal mit unseren Proben weitermachen. Der Tag unserer Aufführung rückte immer näher. Takato-kun erklärte sich sogar dazu bereit, mit Mika-chan zu tauschen und die Zweitbesetzung zu spielen.

Am Tag unserer Aufführung waren alle total nervös. Ich beruhigte alle ein wenig. Takato-kun und Ma-chan waren in den paar Tagen schon richtig zusammengewachsen. Man hat beide kaum noch ohne einander gesehen. Mich vernachlässigte
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