Fanfic: Orden der Assassinen
Kapitel: Bittere Wahrheit
Durch den Wecker wird Nabiki aus ihrem Schlaf gerissen. Nur widerwillig rappelt sie sich auf und steigt aus dem Bett. Sie hast es, nur wegen der Schule schon so früh aufzustehen. Besonders heute, an ihrem 17. Geburtstagt. Müde trottet sie zu ihrem Schreibtisch, packt die Sachen in ihre Tasche und zieht sich die Schuluniform an. Dann geht sie ihns Badezimmer. Nachdem sie fertig ist, geht sie nach unten ihns Wohnzimmer, um zu frühszücken. Dort wird sie von ihrer Mutter Sachiko begrüßt. "Herzlichen Glückwunsch zum Geburstag, mein Schatz." "Danke, Mom." Dann setzt sie sich an ihren Lieblingsplatz vor den Tisch. Sie schüttet sich Kaffee ein und zündet sich eine Zigarette an. "Musst du den unbedingt rauchen. Du weißt doch, dass ich was dagegen habe." "Lass es gut sein, Mom. Du weißt doch, dass ich nicht aufhöre zu rauchen, nur weil du das sagst. Wo ist eigentlich Paps?" "Der ist schon früh aus dem Haus. Er sagte, er habe noch was zu erledigen." "Ach so." In diesem Augenblick kommen auch Akane und Kasumi ihn Zimmer. "Guten Morgen zusammen. Und alles Gute zum Geburstag, Schwesterchen." "Danke, ihr beiden." Nachdem die drei gefrühstückt haben, verlassen sie zusammen das Haus, um zur Schule zu gehen. Sachiko bleibt noch eine Weile alleine im Wohnzimmer sitzen. Dann begibt sie sich mit einem bedrückten Gesicht rüber zum Dojo. Als sie ihn betritt, sieht sie ihren Mann mit dem Rücken zur Tür vor dem kleinen Familienaltar an der Wand sitzen. Langsam geht sie zu ihm hin und setzt sich neben ihn. "Was sollte das, Soun? Du hättest ihr wenigstens zum Geburtstag gratulieren können." "Wozu? Wenn sie heute alles erfährt, ist das doch unnötig." "Fang nicht schon wieder damit an. Du weißt genau, dass ich das genau so wenig will wie du." "Und warum sagst du es ihr dann?" "Weil sie die Wahrheit erfahren muss. Wir haben sie jetzt 17 Jahre belogen. Und nicht nur sie, sondern auch Akane. Zudem habe ich es meiner Schwester damals versprechen müssen, dass Nabiki mit 17 alles erfährt. Oder könntest du sie noch länger anlügen?" "Nein. Ich glaube nicht." "Na also. Und wirst du dabei sein, wenn ich es ihr erzähle?" "Nein. Dazu fehlt mir die Kraft." Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, erhebt sich Sachiko und verläßt den Dojo. Soun hingegen bleibt sitzen und starrt traurig die Wand an. Als Sachiko wieder im Haus ist, kennt sie nach oben ihn ihr Schlafzimmer. Sie geht zu dem kleinen Schreibtisch, der neben dem Bett steht, und holt einen Briefumschlag hervor. Dann setzt sie sich auf das Bett. Eine lange Zeit starrt sie regungslos den Umschlag an. Dann kann sie ihre Tränen nicht mehr länger zurückhalten. Der Tag, vor dem sie sich so gefürchtet hat, ist nun gekommen.
Einige Stunden später. Nabiki sitzt ihn ihrem Zimmer und macht ihre Hausaufgaben, als Akane den Raum betritt. "Nabiki, du sollst sofort runterkommen. Mutter möchte mit dir sprechen." "Warum den das?" "Keine Ahnung. Aber sie klang sehr ernst. Hast du vielleicht irgendwas angestellt?" "Eigentlich nicht." Als Nabiki das Wohnzimmer betritt, sitzt ihre Mutter bereits am Tisch. Vor ihr liegt der Briefumschlag. Ihr Gesichtsausdruck verheißt nichts gutes, soviel ist Nabiki klar. Sie geht zum Tisch und nimmt gegenüber ihrer Mutter Platz. "Also. Was willst du mit mir besprechen?" "Das, was ich dir jetzt sage, wird ihm ersten Moment garantiert schwer für dich zu verstehen sein. Doch ich bitte dich, mir bis zum ende zuzuhören. Also, du bist nicht unsere Tochter, Nabiki." Geschockt starrt Nabiki Sachiko an. Sie ist so geschockt, dass sie nicht weiß, was sie darauf sagen soll. "Du bist die Tochter meiner älteren Schwester Akemi." Was! Du hast immer gesagt, dass du keine Geschwister hast." "Das ist alles etwas kompliziert. Also hör mir bitte weiter zu. Meine Schwester kam nie gut mit unseren Eltern aus. Und mit 17 zog sie von zu hause weg. Ich habe danach 6 Jahre nichts von ihr gehört. Dabei hatten wir immer ein gutes Verhältnis. Aber eines Abends, Kasumi war das grade 2 Jahre alt, stand sie auf einmal vor der Tür. Mit dir ihm Arm. Du warst da grade mal ein paar Wochen alt. Du kannst dir sicherlich vorstellen, wie überrascht ich war. Sie bat mich, ein Zeit lang bei uns bleiben zu können. Natürlich hatte ich nichts dagegen. Aber mir fiel schon bald auf, dass mit ihr etwas nicht stimmte. Sie war immer sehr nervös, und verließ so gut wie nie das Haus. Für mich hatte es den Anschein, als würde sie von jemandem verfolgt. Aber immer, wenn ich sie darauf angesprochen habe, sagte sie nur, dass nichts ist und es mich im Grunde auch nichts angeht. Was deinen Vater betrifft, von ihm hat sie auch nie etwas erzählt. Nach ein paar Wochen dann, bat sie mich um etwas, was mich zu tiefst schockierte. Sie wollte, dass Ich und Soun dich bei uns aufnehmen, und dich wie unsere eigene Tochter großziehen. Natürlich war ich zuerst dagegen. Wütend schrie ich sie an, ob sie dich nicht will und deshalb zu uns gekommen ist. Dafür fing ich mir eine Ohrfeige ein. So wütend habe ich meine Schwester noch nie gesehen. Sie meinte zu mir, dass sie dich über alles liebt, es aber Umstände gibt, die es ihr unmöglich machen, dich bei ihr zu behalten. Ich war zwar nicht begeistert, willigte aber letztendlich ein, da ich merkte, dass sie sich nicht mehr umstimmen lassen wird. Bevor sie ging, bat sie mich noch darum, vor deinem 17. Geburtstag nie von ihr zu erzählen. Zudem gab sie mir einen Brief, denn ich die zu deinem Geburtstag geben sollte. Was drin steht weiß ich nicht, da er nur für dich bestimmt ist." Langsam schiebt Sachiko den Brief zu Nabiki rüber. Diese will von dem Brief aber nichts wissen. "Ihr habt mich also alle die ganzen Jahre belogen. Mir eine Familie vorgespielt, zu der ich nicht gehöre." "Nicht alle. Kasumi war schon zu alt, um sie zu belügen. Aber Akane haben wir nie etwas erzählt. Sie glaubt bis heute, dass du ihre leibliche Schwester bist. Bitte versuch uns zu verstehen. Für mich und Soun war das auch nicht leicht." "Ich soll euch verstehen. Wie stellt ihr euch das vor? Ihr habt mich die ganze Zeit angelogen. Und diesen Brief da kannst du dir sonst wo hinstecken. Da drin werden nur noch mehr lügen stehen. Ausreden einer verantwortungslosen Frau, warum sie ihr Kind zurückgelassen hat." "So darfst du von Akemi nicht reden. Sie hat die geliebt." "Ach ja. Und warum hat sie sich dann all die Jahre nicht einmal gemeldet?" "Das weiß ich nicht. Aber ich bin mir sicher, dass eine Antwort in dem Brief steht." Wütend verläßt Nabiki den Raum und geht nach oben ihn ihr Zimmer. Sie schließt die Tür ab und läßt sich auf ihr Bett fallen. Sofort geht Sachiko hinter ihr her. "Nabiki, bitte mach die Tür auf." "Lass mich ihn Ruhe. Ich will von all dem nichts mehr hören." Doch Sachiko gibt nicht auf. Sie schiebt den Brief unter der Tür durch und geht dann wieder nach unten. Wütend hebt Nabiki den Brief auf und geht zu dem Papierkorb. Doch als sie den Brief grade zerreisen will, hält sie ein. Sie geht zurück zum Bett und setzt sich drauf. Eine lange Zeit starrt sie den Umschlag an, dann öffnet sie ihn und nimmt den Brief raus.