Fanfic: Achtung:Vampir auf der Jagd
Kapitel: Der Anfang vom Ende
Kapitel 1 Der Anfang vom Ende
Der Vollmond war diese Nacht so hell, dass es einem fast wie Tag vorkam. Michael genoss das Licht des Mondes, das seine weiße, fast durchsichtige Haut schimmern ließ. Aus der Stadt drangen der Straßenlärm und gedämpfte Stimmen an sein Ohr. Es war mal wieder so weit. Der Jäger ging auf die Jagd.
Der Wind spielte mit seinem dunklen Haar, was er im Nacken zusammen gebunden hatte. Das Geheul von Wölfen war aus den Bergen zu hören, allerdings nur für Wesen wie Michael.
Als er den kleinen Abhang von seiner Hütte hinunter ging, bemerkte er ein Tier. Grüne Augen starrten ihn aus dem Schatten einer Fichte her an. „Wolfsblut, schön dich zu sehen."
,begrüßte Michael den Besucher.
Ein Wolf mit seidigem, grauem Fell trat auf die Lichtung. Das Spiel seiner Muskeln bei der kleinsten Bewegung zeigte welch Kraft in diesem Tier steckte. Als Antwort auf die Begrüßung Michaels bellte Wolfsblut leise, dabei sah der Vampir Blut an den Zähnen seines Freundes kleben. „Wie ich sehe hast du bereits gespeist.", lacht er. Wolfsblut schenkte ihm ein gefährliches Grinsen. „Ich bin auf dem Weg in die Stadt. Mich verlangt es nach einem tropfen edlem Blutes." Bei diesen Worten sah Michael hungrig auf die Stadt, die unterhalb des Berges begann und in der trotz Nacht noch heftiges treiben herrschte.
Der Wolf gab ein Bellen von sich. „Was sagst du?", fragte der Vampir interessiert.
Für Vampire war es kein Problem sich mit Tieren zu verständigen. Die Tiere verstanden was die Vampire sagten und anstatt mit Worten zu antworten schickten sie Bilder von ihrem Gehirn zu dem Gehirn des gemeinten Vampirs.
So schickte auch Wolfsblut Michael ein Bild von einem Jungen Mädchen. Sie musste um die 20 sein, mit langen blonden Haaren, die sie zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden hatte. Anscheinend hatte sie einen Abendspaziergang gemacht und war nun auf dem Rückweg. Ein gefundenes Fressen für eine hungrige Ausgeburt der Finsternis.
„Oh, was für ein Leckerbissen!", freute Michael sich. „Ich danke dir für deine Hilfe mein Freund." Wie ein Gentleman verbeugte er sich vor dem Tier. Dieser neigte zur Anerkenung des Dankes sein wölfisches Haupt.
Gerade wollte der Vampir sich au den Weg machen, da fiel ihm etwas ein. „Mein treuer Gefährte, dürfte ich dich vielleicht noch um einen Gefallen bitten?", fragte er förmlich.
„Puh!" Kathrin trat zwischen den Bäumen auf eine kleine Lichtung hervor. Sie hatte noch einen Abendspaziergang unternommen und hatte sich auf dem Rückweg verirrt. Warum hatte sie auch keine Karte oder zu mindest einen Kompass mitgenommen?
Erschöpft ließ sie sich auf einen alten Baumstumpf nieder. Sie sah sich um. „Hey! Ich glaube hier war ich schon mal!" Noch einmal drehte sie den Kopf in alle Richtungen. „Ja. Ab hier weiß ich den Weg zurück." , meinte sie strahlend.
Sie löste ihren Pferdeschwanz um ihn neu zu binden. Beim wandern durch den Wald war er so wieso fast auf gegangen. Ihre blonden Haare fielen ihr auf die Schultern, wie das Wasser von einem Wasserfall. Nachdem sie ihren Zopf erneuert hatte hob sie den Kopf um in den Himmel zu schauen.
Die Sternen hoben sich von dem dunklen Untergrund des Nachthimmels ab, wie lauter kleine Glühlämpchen warfen sie ihr Licht auf die Erde, wenn auch nicht ganz so hell. Kathrin mochte es Nachts durch den Wald zu streifen. Schon als sie Kind war hatte sie sich nachts öfters raus geschlichen auf die Terasse um den Sternenhimmel zu betrachten. Manche Leute fürchteten sich vor der Dunkelheit, sie liebte sie. „Jetzt muss ich aber weiter!", sagte sie zu sich selbst und erhob sich.
Plötzlich hörte sie ein Knurren hinter sich. Es kam aus dem Wald. Sie fuhr herum und sah in das grüne Augenpaar eines Wolfes! Er hatte sein Fell gesträubt, die Muskeln angespannt bereit zum Sprung.
Kathrin biss sich auf die Unterlippe um nicht plötzlich los schreien zu müssen. Der Wolf machte einen Schritt auf sie zu, sie machte automatisch einen zurück. Das war eine Fehler.
Nun fletschte das Tier die Zähne, ging in geduckte Haltung und sprang mit weit aufgerissenem Maul auf sie zu, bereit ihr die Kehle aufzureißen. Kathrin drehte das Gesicht zur Seite und wartete auf den tödlichen Biss. Doch es passierte nichts. War es wie im Film und es würde ihr elend lang vorkommen, bis der Wolf seine Zähne endlich in ihren Hals und sie somit getötet hätte?
„Ah!" Jemand vor ihr gab einen erstickten Schmerzenslaut von sich.
Das junge Mädchen öffnete die Augen, die sie panisch zusammen gekniffen hatte und spähte unter ihrem Arm hervor, den sie schützend vor ihr Gesicht hielt. Direkt vor ihr stand ein Mann mit schwarzen Haaren die ihm bis in den Nacken reichten, wo er sie mit einem roten Band zusammen gebunden hatte. Er hatte breite Schulter, die eben so muskolös waren wie seine Arme und Beine. Von seiner weißen Haut schien ein silberner Schimmer auszugehen
, der Kathrin faszinierte. Schön und gut, aber was war mit dem Wolf?
Sie nahm ihren Arm runter und sah genauer hin. Der Mann hielt ebenfalls einen Arm vors Gesicht, Der Wolf hatte sich in ihm festgebissen. Blut lief über die Zähne des Wolfes, den Arm hinab, bevor es auf den Boden tropfte. Der Beschützer des Mädchens hatte die Zähne zusammen gebissen, sie schienen eben so scharf und gefährlich wie die des Wolfes.
Nun nahm er seinen freie Hand, packte den Wolf im Nacken und schleuderte ihn mit aller Kraft fort. Der Wolf landete auf wieder auf allen vieren, knurrte die beiden auf der Lichtung stehenden noch einmal an, dann verschwand er in der Dunkelheit des Waldes.
Kathrin war vor Angst wie gelehmt. Eine ganze Weile stand sie einfach nur da und sah dem Tier nach. Die Worte ihres Retters rissen sie schließlich aus ihrem Trancezustand. „Ist mit ihnen alles in Ordnung?" Er hatte eine weiche Stimme, die auf Kathrin wie eine Liebkosung wirkte. Ihre Nackenhaare stellten sich auf und es verlangte ihr nach mehr. „J- ja. Ich denke schon....", stammelte sie mit heiserer Stimme. Wieder herrschte Stille. Der Blick des Mädchens fiel auf die klaffende Wunde am Arm des Mannes. „Oh Gott! Das tut mir leid! Tut es sehr weh?", fragte sie ganz aufgebracht. Erst schien er überrascht doch dann verstand er wovon sie sprach und lächelte verschmitzt. „Das ist nichts besonderes. Ich werde es überleben. Zu Hause habe ich ein starkes Heilmittel, damit wird die Wunde bald verheilen."
, antwortete er. „Dann werde ich sie nach Hause bringen und die Wunde behandeln. Ich bin Krankenschwester.", log Kathrin. In Wirklichkeit war sie Architektin, aber sie hatte mal ein Praktikum in einem Krankenhaus und wusste noch ganz gut wie man Tierbisse verarztete.
„Das ist sehr nett von ihnen.", bedankte sich ihr Retter und lächelte noch breiter, wobei seine scharfen Zähne hervor guckten. Das jagte ihr einen Schauer über den Rücken, aber sie ließ sich nichts anmerken und erwiderte das Lächeln.
„Wo wohnen sie denn? Unten in der Stadt?", wollte Kathrin wissen, bevor sie los gingen.
„Nein. Mein Haus liegt etwas höher, nordöstlch von hier. Es ist nicht weit. Wissen sie ich halte es meist nicht lange in so einer belebten Stadt aus.", entgegnete der Mann.
Sie machten sich auf den Weg. Nach ein paar Minuten des Schweigens fragte er: „Wie ist ihr Name?" Kathrin konnte nicht gleich antworten, seine Stimme schien Nebenwirkungen auf sie zu haben. „Kathrin. Kathrin Melton." Während sie antwortete stolperte sie und wäre fast gefallen, hätte er sie nicht festgehalten. „Passen sie auf." „Ich bin manchmal etwas tollpatschig.", gab sie peinlich berührt zu. „Mein Name ist Michael."
Kathrin wollte ihn nach seinem Nachnamen fragen, doch als er ihr den Arm um die Hüfte legte war sie unfähig noch etwas zu sagen. „Damit du nicht noch einmal fällst.", erklärte er und grinste, wobei er strahlend weiße Zähne entblößte. Kathrin schnappte nach Luft.
Nachdem der Jäger seine Beute im Visier hat, gilt es sie nur noch geschickt zu erlegen.