Fanfic: For the native country-Für das Vaterland
Politiker aus Slowenien und Kroatien, allen voran Franjo Tuđman und Milan Kučan, auf die Souveränität ihrer Teilrepubliken.
Ab 1991 begann Jugoslawien zu zerfallen, alle Teilrepubliken, bis auf Serbien und Montenegro, erklärten nach demokratischen Wahlen die Unabhängigkeit von Jugoslawien. Serbien und Montenegro bildeten 1992 die Bundesrepublik Jugoslawien (SRJ). Mit der Loslösung Sloweniens, Kroatiens und Bosniens brachen die Jugoslawienkriege aus. Erst intervenierte die Jugoslawische Volksarmee, die von Belgrad aus gesteuert wurde. Sie musste jedoch nach der internationalen Anerkennung Kroatiens und Bosniens diese nicht mehr jugoslawischen Territorien verlassen. Serbien unterstütze zunächst militärisch und finanziell die serbische Minderheit in den Kriegsgebieten Kroatiens und Bosniens, unterbrach diese Unterstützung jedoch nachdem die UNO Sanktionen gegen die Bundesrepublik Jugoslawien einführte. Die Sanktionen wurden aufgrund von bekanntgewordenen ethnischen Säuberungen auf kroatischem Gebiet verhängt. Mit Unterstützung Serbiens gelang es den kroatischen und bosnischen Serben große Gebietsgewinne zu erringen. Die meisten dieser mit Hilfe Serbiens bis 1992 unter Kontrolle gestellten Gebiete gingen jedoch bis 1995 wieder verloren. Im Zuge der Militäroperation Oluja verließen etwa 200.000 Serben und die geschlagene paramilitärische Armee der Republik Serbische Krajina Kroatien. Es kam zu großen Flüchtlingsströmen. Viele Flüchtlinge kamen nach Serbien oder zogen in Drittländer und sind bis heute dort geblieben. Während die von Serben bevölkerten und kontrollierten Gebiete Kroatiens wieder vollständig unter kroatische Verwaltung fielen, konnten die bosnischen Serben die Anerkennung ihrer Teilrepublik (Republika Srpska) innerhalb Bosniens und Herzegowinas durchsetzen. Die bosnischen Serben streben dennoch einen Anschluss an Serbien an. Die Republika Srpska darf laut dem Vertrag von Dayton spezielle Beziehungen zu Serbien und Montenegro pflegen. Näheres zu internationalen Konflikten unter den Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawiens, siehe Internationale Konflikte der Nachfolgestaaten Jugoslawiens.
Der Krieg im Kosovo:
Nach der Beendigung der Kämpfe in Kroatien und Bosnien-Herzegowina 1995 konzentrierte sich die politische und militärische Führung um Slobodan Milošević auf die Unruhen im Kosovo. Die albanische Volksgruppe, die im Kosovo die Mehrheit der Bevölkerung stellt und die Unabhängigkeit von Serbien bzw. den Anschluss an Albanien forderte, fühlte sich unterdrückt. Der Jahresbericht 1996 von amnesty international berichtet von zahlreichen politisch und ethnisch motivierten Verhaftungen, Misshandlungen und Foltervorfällen bei Wohnungsdurchsuchungen. Außerdem kam es zu ungeklärten Todesfällen albanischer Häftlinge in serbischen Gefängnissen.
Im Jahr 1996 begann die UÇK mit Terroraktionen und Angriffen auf das serbische Militär und die Zivilbevölkerung. Nach den serbischen Präsidentschaftswahlen 1997, die von den Kosovo-Albanern fast geschlossen boykottiert wurden, eskalierte die Situation, und im Verlauf des Jahres 1998 kam es zu mehreren serbischen Großoffensiven im Kosovo, die mit schweren Menschenrechtsverletzungen einhergingen.
Nach der Erteilung des NATO-Einsatzbefehls durch Javier Solana am 24. März 1999 begannen die Luftstreitkräfte der NATO-Mitgliedsstaaten mit der Bombardierung von Zielen in Serbien. Die Situation der Kosovo-Albaner verschärfte sich indes, weil die serbischen Streitkräfte sich nicht wie erwartet sofort aus dem Gebiet zurückzogen. Nach langen Verhandlungen begann die serbische Armee am 10. Juni 1999 mit dem Rückzug. In Folge verließ ein Großteil der Serben das Gebiet, viele wurden vertrieben.
Die Ära nach Milosevic:
Bei den Präsidentschaftswahlen am 24. September 2000 wurde Vojislav Koštunica zum serbischen Präsidenten gewählt, was das Ende der Ära Milošević einleitete. Dieser hatte sich zunächst zum Wahlsieger erklärt, musste aber nach mehrtägigen Streiks und der Besetzung des Parlaments schließlich nachgeben. Am 29. Juni 2001 wurde Milošević an den Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien (ICTY) in Den Haag ausgeliefert.
Serbien als selbstständiger Staat:
Bis 2003 blieb Serbien Teil Jugoslawiens, seit 1992 nur noch zusammen mit Montenegro, mit dem es von 2003 bis zur Auflösung 2006 den Staatenbund Serbien und Montenegro bildete.
Am 5. Juni erklärte das serbische Parlament in Belgrad die formale Unabhängigkeit des Landes, nachdem Montenegro diesen Schritt nach der Volksabstimmung am 21. Mai 2006, die zugunsten der Unabhängigkeit ausfiel, bereits am 3. Juni mit der Unabhängigkeitserklärung des montenegrinischen Parlaments in Podgorica vollzogen hatte. Am 8. Juni wurde die Flagge Serbiens als Nachfolger des Staatenbundes bei den Vereinten Nationen aufgezogen.