Hyliar

Mund am meisten aufriss und die Zicken zu Recht stutzten. Nun gut, die junge Spanierin war ehrlich gab daher auch offen zu, manchmal eine verwöhnte Göre zu sein, wie sie die anderen immer zu gern nannten. Aber warum auch nicht? Ihre Eltern erfüllten ihr fast jeden Wunsch, sie war reich, gehörte zum Adel und liebte shoppen wohl genauso sehr wie jede andere Frau auch. Dafür kam sie aber bei den Jungs besser als die meisten Mädchen. Aber es war nicht die Art ankommen, wie die meisten dachten. Amy hatte in ihren ganzen Jahren noch nie einen einzigen Freund, ja sie hatte sich noch nicht einmal verliebt. Zwar war die junge Spanierin auch erst junge 15 Jahre, aber wie viele Kinder fangen schon an im Grundschulalter sich zu verlieben, auch wenn dies mehr Schwärmereien sind als richtige Liebe. Oder gibt es auch schon in diesen Alter die wahrhaftige große Liebe, die ein ganzes Leben lang hielt? Dies war eine Frage die sich Amy immer wieder stellte, wenn sie allein durch die Straßen lief oder abends in ihren Zimmer war und diese romantischen aber auch oft kitschigen Liebesfilme sah. Sie hoffte sehr eines Tages auch die Liebe ihres Lebens zu finden und ihn zu heiraten, um dann eine Familie zu gründen. Bei dieser Vorstellung schmunzelte sie leicht amüsiert “Wie kitschig und altmodisch das doch ist“, dachte sie, seufzte aber sogleich sehnsuchtsvoll. Auch wenn es kitschig war, genau das wollte sie aber. Wobei man das bei ihren Temperament und Auftreten wohl nicht denken mochte. Steht’s selbstbewusst, immer einen lockeren Spruch auf den Lippen und vor allem hyperaktiv. Amy hatte als Kind schon genauso gerne mit Puppen gespielt, wie sie sich jetzt mit anderen prügelte. Zu einer wahrhaftigen Lady konnten ihre Eltern und die Angestellten in ihren haus sie noch nicht erziehen und das würden sie wohl auch nie schaffen. Doch Amy tat dies immer nur mit einen Lächeln ab, wenn ihr Butler wieder mal fast am Boden zerstört war, weil Amy sich mehr wie ein Bursche benahm als wie eine Lady. Sie machte sich um nichts Sorgen und lebte einfach in den Tag hinein. Schon so oft hatten ihre Eltern ihr versicht ein zu bleuchen, sie solle etwas mehr Verantwortungsbewusstsein zeigen und nicht immer nur Tagträumen. Aber das einzige Ziel was sie sich gesetzt hatte war, nach beenden ihrer schulischen Laufbahn in ein Kloster zu gehen und mit anderen zusammen zu sein, die den katholischen Glauben genauso sehr pflegten wie sie selbst. Natürlich waren ihr Vorhaben und ihr Traum widersprüchlich. Denn wie sollte sie heiraten können, wenn sie im Kloster lebte? Aber so war sie nun mal. Wenig sinn für Realität und Widersprüchlich in allen was sie tat. Oft kam es Amy so vor, als könnte sie keinen rechten Weg finden, weil ihre wahre Bestimmung vor ihr verborgen blieb, als wäre der richtige Weg in ihren Leben von einen dunklen Schleier umgeben und so vor sie unsichtbar. Der gerade Weg durch das Leben zum Ziel. Ihr Traum und ihr Vorhaben waren nur kleine Wege, die sich um ihren wahren Weg herum schlängelten und irgendwo im Nichts endeten. Carlos, ihr Butler, fuhr schweigend durch die wunderschöne Landschaft Spaniens. Er bemerkte dass sie in Gedanken war und schwieg daher. Irgendwann, es wurde ihn zu still, schaltete er das Autoradio ein. Carlos, ein Butler, über den die meisten Reichen nur den Kopf schüttelten, aber für Amy war er genau der richtige. Der Mann, Mitte der sechziger Jahre, hatte kurzes weiß bis silbernes Haare, einen weißen Schnauzer und wirkte auch sonst so als wäre er reif für das Seniorenheim. Aber Carlos wirkte nur so, für sein Alter war er noch ziemlich fit und vor allem hatte er so eine Geduld, das er es als eine der wenigen Aushielt Stunden lang Amys Shoppingtouren mitmachen zu können und wusste jederzeit was für die jungen Leute gerade in Mode war. Er hatte noch andere Vorzüge die Amy sehr an ihn schätzte. Oft kam er ihr vor wie ihr Großvater und nicht wie ein Angestellter ihrer Eltern. Die wunderschöne Landschaft Spaniens zog sich nur so dahin. Wie eine Märchenwelt, als wäre diese Landschaft noch völlig unberührt von Menschen. Zwar war sie dies nicht, aber immer wenn Amy in die weiten des Landes hinaus ritt oder fuhr, spürte sie eine Art Zauber, die ihren Körper durchflutete und neue Kraft gab, eine magische Kraft, die wie Feuer in ihr brannte. Manchmal durchströmte sie diese Magie so sehr, das sie am liebsten laut jubeln würde und durch die offene Landschaft rennen würde. Rennen, ganz weit weg, zu diesem Ort von der die Magie stammte. Kurz schüttelte die junge Spanierin ihren Kopf, als sie merkte wie sie sich selbst im Auto von diesem Zauber mitreißen lief. “Magie“, dachte sie sehnsüchtig. Wie es wohl wäre, wenn es Magie in dieser Welt gäbe. Dann wäre nicht alles so trist und einfach gestrickt, man hatte endlich was geheimnisvolles, etwas, was man nicht mit einfachen Worten erklären konnte und einer wissenschaftlichen Studie unterziehen konnte. Der Sportwagen fuhr auf der endlos wirkenden Straße schnell über den Asphalt. Das Auto wirkte so verlassen wie eine einzelne Ameise, die nicht weiß wo ihre Kameraden sind und allein durch den großen und bedrohlichen Wald lief. Beschfarbende Felder erstreckten sich seitlich an den Straßen entlang und endeten, wenn ein Streifen von dunklen und saftig wirkenden Gras auftauchte, wie eine Oase in der Wüste. Hin und wieder trennte auch eine Reihe von dunkelgrünen und großen Buschreihen die Felder voneinander. Wie ein Farbfleck wirkten die vereinzelten weißen Bauernhäuser mit ihrem Stroh farbenden Dächer. Südlich von ihnen erstreckte sich ein Gebirge, das Sierra de Rondas, ein Gebirge in Andalusien. Es wurde immer undeutlicher, je weiter sich das Auto entfernte. Es kam Amy so vor als schluckten die Wolken das Gebirge, als wollten sie es verbergen, so wie eine Bühne vor den Blicken der neugierigen Zuschauer mit einen samtroten Vorhang verdeckt wurde, bis der richtige Zeitpunkt gekommen ist um es preis zu geben. Nur noch schemenhaft waren die felsigen Bergspitzen zu erkennen und das karge Grün, welches sich in den tiefer gelegenen Teil des Gebirges befand und als Futter für die Tiere diente. Bald schon wechselte der besche Boden in eine Farbe von tiefen rot bis braun. Dunkelgrüne Sträucher bedeckten den größten Teil des sandigen Bodens. Zweifellos dies war eine Gegend, die fast vollkommen unberührt von Menschen war. Niemand hatte sich hier niedergelassen, dazu war die nächste Stadt zu weit weg und doch war es Amy, als sähe sie inmitten der Weiten einen Mann stehen. Er trug keine Kleider, aber seine Haut war der Umgebung so gut angepasst wie ein Camälion. Wenn es eine Tarnfarbe war, dann war es eine sehr gute, denn der Mann sah so aus als wäre er mit dem Boden eins. Er wäre der jungen Spanierin gar nicht aufgefallen, würde sein Taubenblaues langes Haar nicht im Wind wehen und einen starken Kontrast zu den Farben der Umgebung bilden. Verwirrt blinzelte Amy und hoffte dadurch einen klareren Blick zu bekommen, um heraus zu finden, welchen Streich ihren Augen ihr spielten. Noch einmal sah sie zur Seite in die Richtung, in den sie den Mann sah, doch er war weg. Mit einen leichten grinsen lehnte sich die junge Spanierin kopfschüttelnd in den Sitz zurück und blickte wieder auf die Straße“ Was für ein Unsinn, ich sehe schon Gespenster. Das kommt wohl davon wenn man sich wünscht es gäbe Magie in dieser Welt. Meine Mum hat Recht, ich habe absolut keinen Sinn für die Realität“, dachte sich Amy im Stillen. Der Wagen holperte über den sandigen Boden, der mit vielen Furchen versehen war und mehr Schlaglöcher besaß als ganz Deutschland zusammen, so kam es Amy jedenfalls vor. Die Straße setzte hier für eine Weile aus und hätte sie es nicht eilig gehabt, wäre sie mit den Wagen lieber auf der Straße geblieben“ Mein Vater bringt mich um. Was ich den Wagen gerade antue wird ihn das Herz zerreißen“. Leise seufzte sie und sah nach vorne, als plötzlich direkt vor ihnen die Gestallt des Mannes auftauchte. Amy erschrak als der Wagen drohte den Mann zu überfahren, der nur wenige Meter vor ihren Wagen stand und auch nicht zur Seite wich. Ohne zu überlegen warf sich die junge Spanierin fast gegen das Lenkrad und riss es Carlos aus der Hand, sodass der Wagen eine scharfe Kurve nach rechts fuhr. Der Butler sah das Mädchen verständnislos an, er wusste nicht was plötzlich in die gefahren war, doch er wusste was er zu tun hatte und zwar die Kontrolle des Wagens wieder zurück zu gewinnen. Er nahm das Lenkrad wieder in seine Hände und brachte den Wagen unter seine Kontrolle „Miss Del an Angel, können sie mir erklären was in sie Gefahren ist? Wir sind hier nicht beim Autoskooter, ich möchte nicht mit ihnen einen Unfall bauen“, tadelte er sie in einen väterlichen Ton. Doch Amy antwortete nicht, ihre ganze Aufmerksamkeit galt den Fremden auf der Straße. Wie war er so plötzlich aus den Nichts erschienen? Er stand doch noch so weit weg in der Landschaft, ehe er nur wenige Sekunden direkt vor dem Auto aufgetaucht war. Der jungen Spanierin gefror das Blut in den Adern. Der Fremde war schon wieder verschwunden. Es war ihr, als wäre der Mann einfach so aus dem Erdboden gewachsen und wieder davon verschluckt worden. Sie wurde kreidebleich. Zwar war Amy äußerst religiös, doch sie hatte nie an irgendwelche okkulten Dingen geglaubt. Doch wie sollte sie dieses gerade erlebte verarbeiten? Sie waren nicht in der Wüste, also konnte es keine Halluzination sein“ Sicherlich hat es irgendwie was mit den Licht zu tun oder auch etwas mit der Atmosphäre? Ja genau, die Planeten stehen gerade einfach ungünstig, genau das wird es sein“, versuchte sie sich zu beruhigen, auch wenn sie ihren eigenen Gedanken überhaupt keinen Glauben schenkte. Carlos sah immer wieder beunruhigt zu ihr rüber. Es war nicht zu übersehen das der Schrecken Amy bis tief in den Knochen saß. Kaum hatte sich die junge Spanierin ein wenig von den ersten
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