Sailor Moon Saturn Saga
;) Vorläufiger Titel ^^
Prolog
“Prinzessin.”,rief sie eine ihr vertraute Stimme. Langsam wurde sie aus ihrem Schlaf gerissen und zum wiederholten Male fand sie sich in einer Art schwarzem Nichts wieder.
“Wo bin ich?”, fragte sie automatisch. Ihr Unterbewusstsein spielte ihr wieder den gleichen Streich. Schon als sie das erste Mal dort erwachte, kam es ihr nicht wie ein Traum vor. Es war eher, als würde sie an einem Kinositz gefesselt sein. Unbeweglich sah sie sich den Streifen an. Mittlerweile konnte sie mitsprechen.
“Prinzessin. Ich muss euch warnen.”, sagte die Stimme und in Gedanken lächelnd sprach sie jedes einzelne Wort mit. Wie gern hätte sie die Stimme angeschrieen, dass sie kein Mensch ist, der sich Wiederholungen im Fernsehen ansieht, wenn sie einen guten Film schon am Abend zuvor gesehen hatte. Sie wusste nicht mehr, wie oft sie diesen Traum schon gehabt hatte. Sie ärgerte sich über sich selbst, als ihre Lippen die Worte: “Wer bist du?” formten.
“Prinzessin. Ihr müsst euch wappnen. Gefahr kommt auf das Königspaar und auf die Kriegerinnen zu.”
“Was soll ich tuen?” Wie so oft richtete sie ihre Konzentration wieder auf diesen Film. Jedes Mal erhoffte sie sich, etwas mehr zu verstehen und wenn es auch nur eine Silbe wäre, die ihr ein weiteres Puzzleteil schenken würde.
“Ihr wisst es Prinzessin. Begebt euch auf die Suche.”
“Wonach? Bitte sag es mir.”
“Sucht die...”
Das Mädchen schreckte hoch. Ihr grauer Pyjama klebte an ihrem Oberkörper. “Verdammt!” Sie schlug mit der Faust auf ihre Matratze. “Wieder nichts.”
Sie war kein Mädchen von großem Frohsinn und hatte außer ihren drei Erziehungsberichtigten nicht viel woran sie sich halten konnte. Zu viel Druck lastete auf ihren Schultern und auch Blut klebte an den Händen der 17-Jährigen. Immer noch fühlte sie sich schuldig für die Sache vor fünf Jahren. Als sie, ihre Zieheltern und ihre einzigen Freunde, wobei sie den Ausdruck sehr selten für diese Menschen verwendete, fast gestorben wären.
Sie seufzte, knipste ihre Nachttischlampe an und wühlte in der Schublade, bis sie ihre herzförmige Brosche fand.
Sie war ein wenig eingestaubt und schon tat es ihr fast leid, sie so schlecht gepflegt zu haben. “Andererseits,”, sagte sie sich und lächelte dabei ein wenig “ist es nicht schlimm, sie so lange nicht mehr benutzt zu haben.” Wieder seufzte sie, legte die Brosche zurück in die Schublade und kramte nach Taschentüchern.
Dort fand sie keine und auch in ihrer Schultasche fand sie nur eine leere Packung. Systematisch ging sie alle möglichen Orte in ihrem Zimmer durch, wo sie welche hätte finden können, doch das System, dass sie sich in ihrem Geist aufgebaut hatte, wurde durch das äußerliche Chaos ihres Zimmers leicht pulverisiert. Natürlich war ihr bewusst, dass sie mal wieder aufräumen müsste, aber da sich ihr Zimmer und auch sie sich in einem Stadium des Umbruches befand, war dafür keine Zeit. Sie lächelte bei dem Gedanken, dass sie sich zu einer jungen Frau entwickelte. Immerhin hätte dies eigentlich nie passieren dürfen. Sie dürfte nicht einmal leben, zumindest nicht mit ihrem Wissen.
Aber sie trotzte allen Gefahren und lebte nun ein ganz normales Leben. “Aber wie normal ist es, wenn man innerhalb eines halben Jahres von einem Neugeborenen zu einer 12-Jährigen heranwächst?”, fragte sie sich selbst. Traurig schüttelte sie den Kopf und ging in Richtung Badezimmer, um sich eine neue Packung Papiertaschentücher zu nehmen und sich den Schweiß, der nach ihrem Erwachen schon getrocknet war, vom Gesicht zu spülen. Sie hörte unten die Tür zu fallen und die Stimme ihrer Eltern.
“Ein anstrengender Tag.”
“Hey, seit wann beschwerst du dich, wenn deine Fans dir aus der Hand fressen?”
“Mir? Oh Haruka. Alle Frauen, die meine Konzerte besuchen sind doch nur hinter dir her. Du hättest ihre Gesichter sehen müssen, als du nach dem zweiten Lied von der Bühne verschwandst.”
“Hattet ihr einen schönen Abend?”, fragte sie vom Geländer auf ihre Erzieherinnen herabblickend.
“Hotaru? Es ist halb zwei Uhr morgens. Warum bist du noch nicht im Bett?”, fragte die Größere mit kurzen hellbraunen Haaren.
“Ich bin nur kurz aufgewacht, Papa Haruka. Keine Sorge.”
“Hattest du wieder diesen Traum?”, fragte die mit langen türkisen Haaren. Trotz des langen Zusammenlebens hatte sie immer noch nicht herausgefunden, wie viel Michiru Kaio, die berühmte Violinistin, für diese Färbung ausgab.
“Ja, Mama Michiru.”
“Irgendetwas Neues?”, fragte Haruka.
“Nein, nichts. Ich werde jetzt wieder ins Bett gehen. Gute Nacht euch beiden.”
“Gute Nacht, Hotaru.”
“Und träum was Schönes.”
“Danke, Papa Haruka.” Sie ging zurück in ihr Zimmer und tat, wozu sie die Taschentücher geholt hatte. Ans Weiterschlafen vergeudete sie in diesem Moment keinen Gedanken. Der beiläufige und abwertende Tonfall Harukas hatten alles in ihr aufgewühlt.
“Warum nimmt diese Warnung keiner mehr ernst? Als dieser blöde Traum vor fast zwei Jahren das erste Mal auftauchte, wurden Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt um etwas herauszufinden. Niemanden scheint es noch zu interessieren.”, flüsterte sie gekränkt vor sich hin. Sie öffnete ihr Fenster und setzte sich auf das Fensterbrett. “OK, es ist immer noch nichts passiert und wir haben keine weiteren Hinweise auf eine Bedrohung gefunden. Die Drei waren ja sogar in ihren Palästen.”
Sie umschlang mit den Armen ihre Beine und legte den Kopf auf die Knie. Sie sah hinaus auf Tokio, die Stadt, die sie so oft beschützt hatte. “Von der Villa aus hat man einen schönen Blick auf Tokio.” Sie seufzte wieder. “Hoffentlich bleibt die Stadt so schön.” Danach ließ sie ihr Blick wieder durch ihr Zimmer schweifen und blieb an den letzten Erinnerungen ihrer Kindheit hängen. Den pinken Plüschhasen, die sie von besten Freundin geschenkt bekommen hatte. Wie sehr wünschte sie sich, dass Chibi-Usa noch einmal zurückkehren würde. Ihre ruhelosen Gedanken huschten zu dem, was die inneren Kriegerinnen ihr über die Zukunft mitgeteilt hatten. Mit 21 sollte Usagi ihre Tochter gebären und den Thron Kristalltokios besteigen. Fünf Jahre waren seit Galaxias Angriff vergangen, Usagi hatte Geburtstag, aber immer noch deutete nichts auf eine Schwangerschaft hin. Von einer Thronbesteigung ganz zu schweigen.
Hotaru bekam ein mulmiges Gefühl in ihrem Magen. Sie war sich sicher, dass die Zukunft verändert worden war, ob nun der Black Moon Clan sein Ziel ein wenig erreicht hatte, oder ob es an ihren späteren Gegnern lag, oder... “Was wäre, wenn diese Veränderung schon Teil einer neuen Bedrohung ist?” Dann schüttelte sie den Kopf und war über sich selbst verärgert. Auch diesen Gedanken hatte sie schon so oft gedacht, sogar den Anderen davon erzählt, aber weder Amy, noch Setsuna hatten etwas finden können. Selbst Rey spürte keine Gefahr. Irgendwann hatte sie Usagi einmal auf ihre Gedanken über die Verzögerung angesprochen.
“Keine Angst, Hotaru.”, hatte sie gesagt. “Mamoru und ich werden schon früh genug unser Kind bekommen. Wir fühlen uns nur noch nicht in der Lage dazu.”
“Aber wenn König Endymion euch gesagt hatte...”
“Wahrscheinlich ist das Raum-Zeit-Gefüge durcheinander geraten, ja. Aber es gibt keinen Grund zur Sorge.”
Damit war das Gespräch der Beiden beendet gewesen und Hotaru krochen die Gefühle des Unverständnisses und des Alleinseins hoch, die sie auch an diesem Abend gefangen hielten. Ein straffer Wind zog durch das Fenster und zog ein Frösteln durch ihren Körper. Zitternd stand sie vom Fensterbrett auf und schloss es. Gemächlich durchschritt sie ihr Zimmer und blieb vor dem Spiegel hängen. Penibel genau betrachtete sie sich darin, tastete ihren Körper ab. Sie schluckte. Sie wusste ganz genau, was ihr Spiegelbild ihr zeigen würde, wenn sie den Ärmel des Pyjamas hoch krempeln würde. Sie tat es trotzdem, ohne aber auf den Spiegel zu sehen. Sie strich über ihren Arm und Beklemmung wuchs in ihr. Sollte sie es wirklich tuen?
Langsam, unentschlossen blickte sie auf und obwohl sie dieses Geheimnis schon seit dem Ende des Chaos mit sich herum schleppte, erschrak sie wieder. An diese Sache konnte sie sich einfach nicht gewöhnen. Im Spiegelbild war ihr Arm anders. Zu sehen waren die Stellen, an denen ihr Vater Doktor Souichi Tomoe außerirdische Zellen eingepflanzt hatte, um sie zu einem Übermenschen zu machen. Außerdem hatte er ihr ein Daimonei eingepflanzt und sie damit theoretisch getötet. All das hatte sie erst mit ihrem Wiedererwachen als Sailor Saturn erfahren, wobei sie selbst und die anderen Kriegerinnen nach ihrem Erwachen sicher gewesen waren, dass sie vollständig von Mistress Nine geheilt war. Die Macht des Grals, des Silberkristalls und ihre eigene als Sailor Saturn hatten ihr eine Wiedergeburt beschenkt. Aber Galaxias Ende und die Anschaffung dieses Spiegels zeigten ihr immer wieder die Stellen und rissen somit wieder die Narben aus ihrem früheren Leben auf. “Was willst du noch?”, fragte sie verzweifelt das hässlich grinsend Gesicht. Das Spiegelbild verschwamm, blieb für einige Sekunden neblig und klarte wieder auf, um Hotaru das Gesicht der dritten Person in ihrem Geist zu zeigen. Eine große Frau mit sehr langen schwarzen Haaren und einem dunkelblauen Kleid.
“Dich nur an mich erinnern.”, antwortete Mistress Nine mit einem hämischen Lächeln.
“Meinst du, dass ich dich und meine Vergangenheit je vergessen könnte? Nach allem, was ihr meinem Vater und mir angetan habt?”
“Ach armes Kind, bist du jetzt böse mit mir? Verachtest du mich jetzt?”
“So wie immer.”
“Das ist gut. Lass immer mehr Hass in dein Herz und ich kann dich wieder besitzen. Ich spüre, dass du dich allein gelassen und missachtet fühlst. Ich glaube, die Zeit ist bald reif.”
“Halt deinen Mund. Ich werde dich nie zurückkommen lassen.”
“Zurückkommen lassen?” Sie lachte los.