Kaito Kid - Shinichi Kudo Teil 1

plötzlich vor ihm. „Wie willst du vor einem Toten fliehen. Mörder! Willst du nicht endlich gestehen? Ich werde erst dann verschwinden, wenn du den Mord, den du an mir begangen hast, zugibst.“
„Nein!“ wimmerte er. „Nein!“
Nun erschien der grüne Lichtschein auf dieser Seite und er konnte ein Gesicht erkennen. Es war ganz eindeutig Toichis Gesicht. Das war endgültig zu viel für den geschockten Mann, der inzwischen alles für möglich hielt.
„Ja!“ schrie er auf. „Verdammt! Ja! Ich habe dich getötet. Ich habe deine Zauberkiste manipuliert. Du hast mir meine Zukunft als Zauberer verbaut und ich wollte Hibarue. Du hattest alles und ich sollte nichts bekommen!“
In dem Moment wurde plötzlich alles hell. Das elektrische Licht ging an. Zunächst konnte er in der plötzlichen Helligkeit gar nichts sehen, aber allmählich nahmen ein paar Leute Gestalt an. Entsetzt erkannte er, dass es gar nicht Toichi gewesen war, den er gesehen hatte, sondern sein Sohn Kaito, der eine Taschenlampe mit einem grünlichem durchscheinenden Papier abgedeckt in der Hand hielt. Außerdem standen noch ein paar Polizisten, ein kräftiger Mann im braunen Anzug und einem Hut auf dem Kopf, Hibarue Kuroba und ein anderer jüngerer Mann um ihn herum. Der kräftige Mann trat vor ihn hin.
„Setsuna Mudo! Ich bin Inspektor Megure und verhafte Sie hiermit wegen Mordes an Toichi Kuroba!“
Der schluckte heftig. Er brauchte einen Moment um mit der veränderten Situation klar zu kommen. Doch es wurde ihm sofort klar, dass Ableugnen jetzt nichts mehr bringen würde, hatte er doch eben vor aller Ohren den Mord gestanden.
„Wieso haben Sie das gewusst, so dass Sie mir diese Falle stellen konnten?“ wollte er wissen.
„Das haben Sie meinem Freund Shinichi Kudo zu verdanken. Er rief mich vorhin an und erzählte mir, was er ermittelt hatte.“
Setsuna Mudo zuckte zusammen. Shinichi Kudo? Ja! Von dem hatte er schon gehört. Als er den jungen Mann, der neben Kaito stand genauer betrachtete, erkannte er ihn wieder. Richtig! Er hatte ihn doch im Fernsehen und in den Zeitungen gesehen. Und ausgerechnet diesem jugendlichen Detektiv-Genie musste er über den Weg laufen. „Wie haben Sie mich gefunden?“ wollte er von ihm wissen.
„Das war nicht schwer. Sie waren derjenige, der damals das größte Motiv hatte. Eifersucht und Rachsucht! Sie entwickelten einige der besten Tricks, die Toichi Kuroba in seinen Shows gezeigt hatte. Aber er sagte Ihnen, dass Sie nie ein wirklich überragender Zauberer werden würden. Außerdem waren Sie in seine Frau verliebt und glaubten, dass sie Ihre Gefühle erwidern würde, wenn es nur ihren Mann nicht gäbe! Sie waren höchst verbittert, dass sie Sie nach dem Tod desselben ablehnte!“
„Ja!“ schrie er auf. „Er wollte mich nur benutzen, meine Tricks weiterhin für seine Shows haben aber mir gönnte er keine eigene Karriere.“
Da mischte sich Hibarue Kuroba ein.
„Du Narr! Du hast Toichi nicht richtig zugehört. Ja! Er hat dir gesagt, dass dir die für einen Zauberer so nötige geheimnisvolle Ausstrahlung fehlt. Das war der einzige Grund, wieso er nicht an deine Karriere glaubte. Er hat tagelang darüber nachgedacht, wie er es dir am schonendsten beibringen könnte, ob er es dir nicht lieber verschweigen sollte. Aber als Freund wollte er dir die Wahrheit sagen. Aber er wollte dich in einem anderen Bereich fördern. Er sah in dir ein Genie, was das Erfinden von neuen Tricks anging und wollte dafür sorgen, dass die anderen Zauberer dich als Ideenlieferant respektieren und ihre neuen Shows bei dir kaufen würden. Mit dem Mord hast du auch deine eigene Karriere verdorben. Er hat sich so viele Gedanken um dich gemacht und du hast es ihm so gedankt! Ich hasse dich!“
Hibarue Kuroba war mit ihren Nerven am Ende. So lange war sie stark gewesen. Stark gewesen – für ihren Sohn. Aber jetzt begann sie hemmungslos zu weinen.
Kaito eilte schnell zu ihr und zog sie sanft an sich. Beruhigend sprach er auf sie ein. Dabei wanderten seine Augen zu Shinichi, sahen ihn bittend an. „Bitte nicht jetzt!“ schienen sie sagen zu wollen. „Du hast deinen Auftrag erfüllt und ich bin bereit den Preis zu zahlen, aber nicht jetzt. Meine Mutter braucht mich jetzt!“
Und Shinichi schien zu verstehen. Er nickte leicht, kam zu ihm und tippte mit dem Zeigefinger kurz auf den Anstecker mit dem K. Dann folgte er Inspektor Megure, den Polizisten und dem wohl doch sehr von Hibarue Kurobas Worten betroffenen Setsuna Mudo. Der junge Detektiv würde mit ihnen zurück in die Stadt fahren.
Kaito, seine weinende Mutter im Arm, war klar, was das bedeutete. Shinichi würde sich mit ihm in Verbindung setzen, wenn er die Zeit für gekommen hielt. Eigentlich hätte er es lieber jetzt gleich hinter sich gebracht, doch das ließ der Zustand seiner Mutter nicht zu. Ihn jetzt auch noch verhaftet zu sehen, würde sie mit Sicherheit zusammenbrechen lassen. Er war dem Detektiv dankbar, dass er darauf Rücksicht nahm. Erst musste sie sich wieder beruhigen. Aber ihm war klar, dass er seinem Schicksal, das Shinichi in den Händen hielt, nicht entkommen konnte.
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