Fanfic: Wenn Dämonen lieben...
Kapitel: Gefangen
Kagome sah sich in der kleinen Hütte um und bemerkte, dass Kaede nicht in ihrer Hütte war. Vielleicht war sie gerufen worden, weil sich ein kleines Kind verletzt hatte oder irgendjemand krank geworden war. Trotzdem fragte Kagome lieber nach. „Kaede?“ Inu Yasha sah sich in der Hütte um. „Vorhin war sie noch da.“ Als Inu Yasha sah, dass Kagome gähnte, sagte er zu ihr: „Du scheinst müde zu sein, geh ruhig schlafen.“ Inu Yasha setzte sich hin, es hatte nicht wirklich den Anschein, als ob er sich schlafen legen wolle.
Kagome wusste, dass er auf sie aufpassen würde, während sie schlief. Darüber froh, legte sie sich auf den Boden und rollte sich zusammen, bevor sie Inu Yasha eine gute Nacht wünschte. Aber sie konnte nicht einschlafen, weil ihr kalt war. Also kramte sie aus ihrem Rucksack eine Decke hinaus, deckte sich zu und war schon bald eingeschlafen.
Inu Yasha ließ sich in einer Ecke nieder und klemmte Tessaiga zwischen die Beine. Von dort aus schauter er Kagome bei ihrem ruhigen Schlaf zu.
Die Nacht verlief ruhig und am nächsten Morgen schien die Sonne. Inu Yasha wachte noch über Kagomes Schlaf, als, nicht weit von den beiden entfernt, eine weitere Personengruppe auftauchte. Doch war sie zu weit entfernt, als dass Inu Yashas Nase die so verhassten Gerüche wahrgenommen hätte.
Sesshomaru, der Herr der westlichen Länder, ging seines Weges und achtete nicht darauf, was seine beiden Begleiter, Rin und Jaken taten. Er hatte sein Haupt gegen den Wind erhoben und atmete die Gerüche der Nacht ein. Sofort roch er seinen Halbbruder Inu Yasha und wandte sich angewidert ab.
Währenddessen schmückte Rin Jaken mit weißen Blumen und sang vor sich hin. „Meister Sesshomaru? Sieht Jaken nicht hübsch aus?“ Wortlos drehte Sesshomaru seinen Kopf in Richtung des kleinen Mädchens. „Welche Farbe soll ich noch nehmen?“, fragte Rin und merkte nicht, dass sich ihr Meister schön längst wieder umgewandt hatte. Was für kindische Spiele… Mit so etwas gab sich Sesshoumaru nicht ab.
Nachdem Rin gemerkt hatte, dass ihr Ziehvater bereits weiterging, trampelte sie ihm und Jaken frohen Gemüts hinterher. Ah Un trampelte neben ihr. Sesshoumarus Ruhe und eisige Kälte beeindruckte sie schon längst nicht mehr. Fröhlich sprang sie von hinten auf Jakens Rücken und umarmte den quakenden Jaken. „Jaken-Sama?“, fragte sie dann höflich. „Wo geht Sesshoumaru-Sama hin?“
„Das ist irrelevant“, antwortete Sesshoumaru für Jaken. Dann drehte er sich zu Jaken und Rin. „Jaken, du sollst auf Rin aufpassen und dich nicht als Puppe misshandeln lassen!“, meinte er dann kalt. Jaken nickte. „Wie Ihr wünscht, Sesshoumaru-Sama“, sagte er und verbeugte sich tief.
Rin währenddessen rannte lieber bunten Schmetterlingen nach. Als sie einen Fluss erblickte, machte sich ihr Magen durch laues Knurren bemerkbar. „Sesshoumaru-Sama? Kann ich mir etwas zu Essen besorgen? Ich habe Hunger.“ Ihre Worte wurden durch ein lautes Brummeln ihres Magens unterstützt. Erwartungsvoll sah Rin ihren Herrn und Meister an. Dieser nickte nur leicht und schaute Rin nicht einmal mehr an, als er zu ihr sprach. „Ja, aber entferne dich nicht zu weit. Jaken, pass auf Rin auf.“ Jaken nickte. „Jawohl, Sesshoumaru-Sama.“ Dann tappte er Rin hinterher.
Der Abend und die darauf folgende Naht gingen schnell vorbei. Die Sonne stand schon längst hoch am Himmel als sie Kagome mit einer ihrer Strahlen weckte. Kagome blinzelte und schlug ihre Augen auf. Das erste, was sie bemerkte, nachdem sie sich aufgesetzt und umgeschaut hatte, war, dass Inu Yasha nicht da war. Wo könnte er bloß sein? Sofort fielen Kagome ein paar Dinge ein, aber sie verbot sich, auch nur daran zu denken, dass Inu Yasha sich diese Nacht heimlich mit Kikyou getroffen hatte. Doch Kagomes Sorgen waren unbegründet. Inu Yasha saß am Fluss und starrte nur ins Wasser, wobei er mit den Gedanken recht abwesend schien.
Kagome stand auf. Sie machte sich ein wenig Sorgen um Inu Yasha. Aber als sie bemerkte, dass sie in ihrer Schuluniform geschlafen hatte, änderte sie ihre Prioritäten und tapste verschlafen zum Fluss, um sich zu waschen. Inu Yasha saß immer noch am Fluss in der Hocke, mit dem wesentlichen Unterschied, dass er jetzt nicht mehr in Gedanken war, sondern mit wachen Augen den Fluss musterte. Blitzschnell griff er ins Wasser, um einen Fisch zu fangen, doch dieser wollte leider nicht verspeist werden und sprang wieder ins Wasser, was Inu Yasha nicht sehr zu erfreuen schien. „ARGG! IHR MIESEN FISCHE!“ Kagome hörte Inu Yashas fröhliche Stimme und beruhigte sich etwas. Er schien diese Nacht nicht bei Kikyou gewesen zu sein. „Morgen, Inu Yasha“, sagte sie verschlafen und rieb sich die Augen, wobei sie vor lauter Müdigkeit fast in den Fluss plumpste. Diese Nacht hatte sie aus unbekannten Gründen gar nicht gut geschlafen. Inu Yasha schaute auf und wünschte Kagome ebenfalls einen guten Morgen. Bis er einen Fisch vor sich platschen sah. Beleidigt grummelte er den Fisch an. Kagome setze ein Lächeln auf. Das sich Inu Yasha auch immer solche Mühe mit dem Frühstück machte! „Ich habe noch etwas zum Essen im Rucksack, kommst du?“
Inu Yasha sah missgelaunt auf. „Du hast noch was?“ Miesepetrig schaute er zu dem Fisch, der immer noch fröhlich vor sich hin plätscherte. Und er hatte sich die Mühe gemacht… „Warum hast du das nicht gleich gesagt?“ „Weil ich geschlafen habe“, sagte Kagome und wusch sich so langsam wie möglich das Gesicht, um Inu Yasha zu provozieren. Mit Inu Yasha im Schlepptau ging sie dann wieder zurück zu Kaedes Hütte und kramte zwei Äpfel aus ihren Rucksack. Inu Yashas Gesichtsausdruck wechselte augenblicklich. Mit einem breiten Lächeln riss er Kagome einen Apfel aus der Hand. „Lecker!“, war das Einzige, was man in den nächsten 5 Minuten von Inu Yasha hörte, wenn man vom Schmatzen absah. Kagome konnte darüber nur lächeln und hockte sich auf den Boden, bevor sie selber anfing, ihren Apfel zu essen. „Sag mal, wann gehen wir zu Shippou, Sango und Miroku?“ Inu Yasha musterte sie nur kurz, bevor er mürrisch sagt: „Du solltest eher fragen, wann sie wieder kommen. Wenn alles nach Plan läuft, sind sie schon weiter gezogen.“ Inu Yasha schielte zu ihr. „Wir hätten sie einholen können, wenn du nicht so lange geschlafen hättest“, meinte er dann. „Du hättest mich ja wecken können“, fauchte Kagome eingeschnappt. „Das hab ich doch versucht. Schlafmütze.“ Kagome warf Inu Yasha einen feindseligen Blick zu. „Das war gemein.“ Inu Yasha erwiderte den Blick, mindestens genauso feindselig. „Wieso?“ „Ich bin keine Schlafmütze, du kannst nur nicht richtig wecken.“ „Was?“ Inu Yasha starrte sie an. „Nicht richtig wecken?!“ Er verschränkte die Arme. „Na gut, dann scheiß ich dich das nächste Mal gleich in den Fluss…“ „Na danke“, erwiderte Kagome und versuchte sich abzureagieren. „OK, Themawechsel, was hat Naraku genau vor?“ „Frag mich das nicht, woher sollte ich denn das wissen?“, murrte Inu Yasha. „Du warst doch bei Kikyou und hast sie gefragt, das hast du mir gestern noch gesagt!“ Er hatte sie doch nicht angelogen? Wehe ihm, wenn…
„Was? Äh… ja, aber sie wusste auch nichts.“ Musste sie ihn daran erinnern?
„Gestern hast du noch was Anderes gesagt“, meinte Kagome argwöhnisch und dachte nach. Was hatte er noch mal gesagt? „Irgendwas mit Abkömmlingen oder so.“
„Ja… Da sowieso.“ Konnte sie nicht aufhören, zu fragen?
„Und was genau? Irgendetwas Neues muss es doch geben“, forschte Kagome weiter nach. Täuschte sie sich, oder wich er ihr aus? Man konnte es so oder so darstellen… Kagome schluckte. Inu Yasha, sag mir bitte ganz genau, was los war.“ „Was? Glaubst du mir etwa nicht?“ Ich habe dir doch gesagt, wir haben geredet…“ „Darf ich wissen, worüber?“, hakte Kagome nach und redete sich dabei ein, dass er sich nicht für sie entschieden hatte, nein, das konnte gar nicht sein, so etwas würde er ihr nicht antun, oder?? „Worüber schon… Das Übliche halt“, druckste Inu Yasha herum. Dann schaute er zu Kagome und wich ihrem prüfenden Blick nicht aus. „An was denkst du denn?“
„Weiß nicht“, meinte Kagome erleichtert. „Wenigstens kannst du mir dabei noch in die Augen schauen, tut mir Leid, dass ich so überreagiert habe.“ Inu Yasha nickte leicht. Die Wahrheit würde sie nicht verkraften.
Kagome gab sich mit dem Nicken zufrieden. „Was machen wir, bis die Anderen zurückkommen?“ Inu Yasha überlegte kurz. „Warten? Einholen können wir sie nicht mehr.“ Plötzlich witterte Inu Yasha etwas sehr Beunruhigendes. Sofort sprang er hoch und stürzte aus der Hütte hinaus. Kagome folgte ihm, etwas verwirrt. Das Dorf lag da wie ausgestorben, am Rand konnte Kagome zwei Gestalten ausmachen. Die eine war Inu Yasha, ohne Zweifel und wer die Andere war, konnte sie nicht erkennen. Vorsorglich schnappte sich Kagome Pfeil und Bogen und ging zum Rand des Dorfes. Inu Yasha und die andere Person schienen sich zu streiten. „Gute Nase, Brüderchen“, sagte der Unbekannte und sofort erkannte Kagome, wen sie da vor der Nase hatte. Was wollte Sesshoumaru hier? Inu Yasha schaute seinen Halbbruder wütend an. „Sesshoumaru, was wollt Ihr?“, rief Kagome. Sesshoumaru grinste sein tödlichstes Grinsen und machte sich nicht Mal mehr die Mühe, so zu tun, als hätte er Kagome gehört. „Mein Bruder scheint mal wieder seine Freunde die Arbeit machen zu lassen, damit er mit einem lästigen Menschenweib alleine sein kann…“ „Halt dich da raus!“, brüllte Inu Yasha wütend. „Was ICH mache, ist ja wohl ganz alleine MEINE Sache!“ Inu Yasha zog Tessaiga.
Kagome beobachtete die Szene mit sorgenvoller Miene. Sollte sie Inu Yasha die Sache überlassen? Sicherer für sie wäre es ja… Kagome verkroch sich hinter einem Busch. Wenn es zu arg werden würde, was Kagome tief in